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KAPITEL VIER

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Guy Dafoe mochte es nicht besonders, morgens so früh aufzustehen. Aber wenigstens arbeitete er diesmal hart für sein eigenes Vieh und nicht für die Herden anderer Besitzer. Die notwendigen Arbeiten in der Frühe schienen nun den Aufwand wert zu sein.

Die Sonne ging gerade auf und er wusste, dass es ein schöner Tag werden sollte. Er liebte den Geruch der Felder und die Geräusche der Rinder.

Er hatte jahrelang auf größeren Viehfarmen und mit größeren Herden gearbeitet. Aber dies war sein eigenes Land, seine eigenen Tiere. Er war dabei, die Tiere zu füttern und sie nicht künstlich mit Getreide und Hormonen zu mästen. Das war eine Verschwendung der Ressourcen und das Vieh, das zum bloßen Fleischverzehr hochgezüchtet wurde, hatte ein elendes Leben. Er fühlte sich gut mit dem, was er tat.

Er hatte alle seine Ersparnisse in den Erwerb dieser Farm und einen Grundstock an Vieh gesteckt. Er wusste, dass es ein großes Risiko war. Aber er glaubte fest daran, dass es eine echte Zukunft für den Verkauf von Rindfleisch gab, bei dem die Tiere mit Gras gefüttert wurden. Es war ein Wachstumsmarkt.

Die einjährigen Kälber standen in Grüppchen um die Scheune herum, wo er sie letzte Nacht umzäunt hatte, damit er ihren Gesundheitszustand und ihr Heranwachsen überprüfen konnte. Sie beobachteten ihn und muhten sanft, so als ob sie auf ihn warteten.

Er war stolz auf seine kleine Herde Black Angus Rindern. Manchmal musste er der Versuchung widerstehen, sie zu nahe an sich heranzulassen, wie wenn sie Haustiere waren. Sie waren schließlich Tiere, die zur Nahrungsmittelerzeugung gehalten wurden. Es wäre eine schlechte Idee, an irgendeines der Tiere sein Herz zu hängen.

Heute wollte er die einjährigen Kälber auf die Weide am Straßenrand treiben. Das Feld, auf dem sie jetzt standen, war schon abgegrast. Die Grasweide mit den guten Leguminosen am Rande der Straße stand zum Abweiden bereit.

Gerade als er das Gatter weit aufschwang, bemerkte er etwas Seltsames am anderen Ende der Weide. Es sah wie ein Gewirr oder Bündel auf der hiesigen Seite in der Nähe der Straße aus.

Er murmelte laut …

»Was auch immer es ist, es ist wahrscheinlich nichts Gutes.«

Er schlüpfte durch das geöffnete Gatter und schlug es hinter sich wieder zu. Er ließ die einjährigen Kälber kurz wo sie waren. Er wollte seine Bestände nicht auf das Feld treiben, bis er herausgefunden hatte, was es mit dem komischen Gegenstand auf sich hatte.

Als er über die Weide schritt, nahm seine Verwirrung weiter zu. Es sah wie ein riesiges Stacheldrahtknäuel aus, das von einem Zaunpfosten hing. War jemandem eine Rolle von dem Zeug vom Laster gefallen, die dort irgendwie hängengeblieben war?

Aber als er näher darauf zuging, sah er, dass es keine neue Rolle war. Es war ein Geflecht von altem Draht, das in alle Richtungen gewickelt war.

Das ergab doch keinen Sinn.

Als er das Bündel erreicht hatte und es anstarrte, merkte er, dass sich in der Mitte etwas befand.

Er lehnte sich in Richtung Knäuel, betrachtete es aus der Nähe und fühlte den plötzlichen, kalten Hauch des Entsetzens.

»Was zur Hölle!» schrie er gellend und machte einen Satz zurück.

Aber vielleicht war das nur seine Einbildung. Er zwang sich, nochmals hinzuschauen.

Da war es – das Gesicht einer Frau, blass, schmerzverzerrt und mit Wundmalen übersät.

Er griff nach dem Draht, um ihn von ihr runterzuziehen, aber das ließ er schnell sein.

Das macht gar keinen Sinn, stellte er fest. Sie ist tot.

Er stolperte zum nächsten Zaunpfahl hinüber, lehnte sich darauf und musste kräftig würgen.

Reiß dich zusammen, ermahnte er sich selbst.

Er musste die Polizei anrufen − und zwar gleich.

Er taumelte rückwärts und fing dann an, in Richtung Haus zu laufen.

Lockt

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