Читать книгу Sicherer Hafen - Brenda Trim - Страница 7
KAPITEL DREI
ОглавлениеDas große Betongebäude erinnerte Lawson an PRL, wo er drei Jahre lang gefangen gehalten wurde. Er zupfte an seinem Hemdkragen, als sich seine Kehle zuschnürte. Er hasste es, an Orte wie diesen zu kommen, aber er weigerte sich die andere Wange hinzuhalten, wenn Wandler im Inneren waren.
»Also, wie ist der Plan? Und warum sind wir an einem Samstag hier?«, fragte Ryan, als sie über den Parkplatz gingen.
»Normalerweise ist das Personal am Wochenende nicht da und der Sicherheitsdienst kommt erst später. Als ich neulich hier war, schien es, als ob unsere größte Hürde sein wird an der Aufnahme vorbeizukommen. Hinter dem Schreibtisch stand ein Mann, der Ausweise überprüfte. Wir werden als potenzielle Investoren herangehen und hoffentlich Zugang erhalten. Vielleicht eine Führung durch die Einrichtung anfordern oder so etwas«, erklärte Lawson, als er die Glastür öffnete, die in das Gebäude führte.
Der vertraute klinische Geruch bombardierte Lawsons Sinne und er wollte kotzen. Er verabscheute den sterilen Geruch. Es erinnerte ihn an seine Tage, während der er an eine Betonwand gekettet war.
»Hi. Wie kann ich Ihnen helfen«, kam eine weibliche Stimme und Lawson blickte zu dem Menschen, der hinter einem großen Metallschreibtisch saß. Diese Person war nicht der Mann, auf den er neulich gestoßen ist.
»Oh, das hier habe ich im Griff, Bruder. Mir nach«, murmelte Ryan flüsternd.
Was hatte sein Bruder denn jetzt vor? Lawsons Blick glitt zu ihren Händen und er sah den Goldring an ihrem Ringfinger. Fuck. Dies war nicht die Zeit für Ryan eine verheiratete Frau anzumachen.
»Aber hallo, Schätzchen. Ich würde gerne mit dem Besitzer sprechen, wenn möglich. Das wären nicht zufällig Sie, oder, denn das wäre ein Bonus«, sagte Ryan mit einem Lächeln, während er sich auf die Theke lehnte.
Der Mensch errötete und senkte schüchtern ihren Blick. »Oh, Himmel nein. Ich bin nur die Samstagsaushilfe. Niemand außer mir hier, fürchte ich. Sie können Ihre Daten hinterlassen, wenn Sie möchten. Ich werde dafür sorgen, dass sich Mr. Farrell oder Mr. Jensen nächste Woche bei Ihnen melden«, bot sie an und schaute zu Ryan hoch und lächelte.
Dies war also eine von Jims Einrichtungen. Verdammter Scheißkerl. Lawson würde alles dafür geben, dass dieser Wichser durch die Tür spazierte.
»Wie oft besucht Mr. Jensen diesen Standort?«, warf Lawson ein.
»Soweit ich weiß, kommt er hier nicht zu Besuch. Zumindest nicht an den Wochenenden. Ich bin seit ein paar Monaten hier und habe den Mann noch nie getroffen. Mr. Farrell hat das Sagen«, erklärte sie, ihre Augen verließen Ryan zu keiner Zeit.
Das war ja klar. Der Scheißkerl war untergetaucht, aber Jim konnte sich nicht ewig verstecken. Lawson hatte einen Privatdetektiv, der nach seinem Aufenthaltsort suchte, und wenn er Jim ausfindig machte, würde Lawson den Scheißer dafür bezahlen lassen, dass er seinen Vater getötet hatte.
»Hmm, das ist ein Dilemma. Sehen Sie, mein Kollege und ich sind nur heute in der Stadt und haben auf einen Rundgang durch die Einrichtung gehofft. Gibt es eine Chance, dass Sie dabei helfen können? Wir sind potenzielle Investoren, daher kann ich versichern, dass es Ihre Zeit wert sein würde. Könnte sogar zu einer Vollzeitstelle werden«, antwortete Ryan und zwinkerte.
»Sie sind ein Wandler, oder?«, fragte sie, als sie sich auf ihrem Sitz wand.
»Ja, aber keine Sorge. Ich beiße nicht, außer Sie stehen auf so etwas, Julie«, antwortete Ryan mit einem weiteren Zwinkern, während er auf das Namensschild auf ihrer Bluse blickte. Oder vielleicht checkte er das zur Schau gestellte Dekolleté ab.
Es war für Lawson nicht überraschend, dass sie wusste, dass sie Wandler waren. Es war allgemein bekannt, dass Wandler größer waren als der durchschnittliche Mensch. Wandler waren nicht nur größer, sondern hatten auch einen breiteren Körperbau und breitere Schultern. Ihre Gesichtszüge neigten ebenfalls dazu, schärfer zu sein. Und man sah selten einen übergewichtigen Wandler, weil ihr Stoffwechsel viel höher war als bei den Menschen.
Ihre Schamesröte vertiefte sich. »Ich darf den Bereich um meinen Schreibtisch eigentlich nicht verlassen. Samstags sind Liefertage und jemand muss unterschreiben«, antwortete sie, während sie an ihrem Stiftende kaute. Lawson konnte sagen, dass sie an Ryans Angebot interessiert war.
»Na ja, Hölle, das ist einfach zu beheben. Bob hier kann Ihren Posten bemannen und für Pakete unterschreiben, während Sie mir den großen Rundgang geben, Schönheit. Obwohl ich zugeben muss, dass Sie eine ziemliche Ablenkung sind. Was ist das für ein unglaublicher Duft, den Sie tragen?«, sagte Ryan und streckte die Hand aus, um ihre auf dem Schreibtisch ruhende Hand zu streicheln.
»Hä? Oh, ähm, es heißt Gypsy Water«, murmelte sie, während ihr Blick auf Ryan gerichtet blieb, als das Netz seines Charmes sie erfasste. Spinne und Fliege, dachte Lawson.
»Sind Sie eine Zigeunerin, Julie? Wild und frei«, flüsterte Ryan und beugte sich näher.
Sie schluckte. »Wohl kaum. Eher gefangen und elend«, witzelte sie und Lawson konnte sehen, wie sich ihre Brust unter ihrer Kleidung hob. Er würde seine rechte Nuss darauf verwetten, dass es bei Ryans Anspielung in ihrem Höschen feucht wurde.
»Lass uns diesen Rundgang machen, Schätzchen. Ich verspreche, es wird unser kleines Geheimnis sein«, sagte Ryan und drehte sich dann zu Lawson um. »Gib mir fünfzehn Minuten«, flüsterte er, wandte sich dann wieder dem Menschen zu und ergriff ihre Hand, führte sie um den Schreibtisch herum, um sie neben sich zu stellen.
»Machen Sie sich keine Sorgen. Ich stärke Ihnen den Rücken, wenn eine Lieferung kommt«, rief Lawson ihren sich zurückziehenden Körpern zu, verpasste aber den Kommentar seines Bruders nicht, als sich die Tür hinter ihnen schloss.
»Und ich werde mich gleich um deine Vorderseite kümmern«, gestand Ryan und Julie hob ihre Hand an ihren Mund und kicherte.
Lawson zweifelte nicht daran, dass Ryan ihr durchnässtes Höschen ausziehen konnte, aber er musste den Ort durchsuchen und nach Wandlern Ausschau halten. Was zum Teufel dachte Ryan sich dabei? Wie zum Teufel sollte es helfen, sie nackt zu bekommen? Er ging hinter den Schreibtisch und durchwühlte die Schubladen nach allem, was ein Schlüssel oder eine Zugangskarte sein könnte.
Wie ein Uhrwerk tauchte Ryans Kopf fünfzehn Minuten später durch die geschlossene Türöffnung auf. Er trug kein Shirt und grinste breit, als er ein Schlüsselband in Lawsons Richtung baumeln ließ. Am Ende hingen eine Zugangskarte und ein Schlüssel.
»Der Schlüssel schließt die Eingangstür ab und die Karte sollte dich überall im Gebäude hinbringen. Jetzt, wenn es dir nichts ausmacht, ich habe zu tun«, sagte Ryan und wackelte mit seinen Augenbrauen.
»Selbstgefälliger Mistkerl«, entgegnete Lawson und schnappte sich das Schlüsselband aus dem Griff seines Bruders. Er bemerkte, dass der Bildausweis von dem Mann war, den Lawson an dem Tag, an dem er das hier aufgesucht hat, hinter dem Schreibtisch gesehen hatte. Der Name besagte: Dave Lennard.
»Gern geschehen«, konterte Ryan selbstgefällig.
»Kannst du sie für dreißig beschäftigt halten?«
»Bruder, ich kann sie stundenlang beschäftigt halten. Sie ist wahnsinnig. Das ist der beste Job, den ich je hatte«, sagte er und drehte lauschend den Kopf. »Sie ruft nach mir. Wir sehen uns in dreißig«, fügte er hinzu und schloss die Tür.
Lawson ging zum Haupteingang, steckte den Schlüssel ins Schloss und drehte ihn, verschloss das Gebäude. Jetzt war es an der Zeit herauszufinden, was Jim hinter verschlossenen Türen tat. Lawson ging zur Türöffnung, wo sein Bruder gestanden hatte, legte die Zugangskarte auf das Magnetpad und das Schloss entsperrte sich. So weit, so gut.
Lawson trat durch die Türöffnung und sah einen von Türen gesäumten Flur. Er machte sich leise auf den Weg den Korridor entlang und spähte währenddessen in die Räume. Es waren typische Labors und nichts schien fehl am Platz. Er bemerkte, dass eine Tür geschlossen war, und bewegte sich langsam hinüber, hielt kurz vor der Glasscheibe an. Er warf einen kurzen Blick hinein und sah Ryan und Julie im Zimmer. Die Frau war auf einem großen Schreibtisch ausgestreckt, wobei Ryans Kopf zwischen ihren Beinen vergraben war. Jaah, er hielt sie gut beschäftigt, dachte Lawson, als er am Zimmer vorbeischlüpfte und weiterging.
Es gab nur einen Flur, so dass es keine lange Suche sein würde. Kein Hinweis auf etwas Außergewöhnliches. Er erreichte das Ende des Flurs, wo die Toiletten und ein Pausenraum lagen. Fuck. Hatte er sich mit diesem Ort geirrt? Er sah keine privaten Bereiche oder verschlossenen Räume.
Lawson zuckte mit den Schultern und ging zur Herrentoilette, da er pissen musste. Er stand am Urinal, erleichterte sich und bemerkte eine geschlossene Tür neben der Toilette. Sah aus wie ein Abstellraum, aber es schien ein seltsamer Ort dafür zu sein. Lawson zog seinen Reißverschluss zu, ging zum Waschbecken und wusch sich die Hände.
Er streckte die Hand aus und drehte den Knauf. Es war verschlossen. Es gab kein Pad, das darauf hinwies, dass ein Zugriffsschlüssel benötigt war. Er schob seine Hand in seine Tasche und ergriff das Schlüsselband. Er schob den Schlüssel hinein und drehte ihn. Die Tür öffnete sich. Es schien unwahrscheinlich, dass es so einfach sein konnte.
Er zog an der Tür und sah einen Stapel Papierhandtücher und Toilettenpapier zusammen mit ein paar Putzutensilien. Doch dann kribbelten seine Sinne. Er spürte die Gegenwart von Wandlern. Als er sich umschaute, sah er keine Anzeichen eines anderen Zimmers. Wo zum Teufel waren sie?
Toilettenartikel flogen durch die Luft, als er Gegenstände aus dem Vorratsschrank warf. Als der Bereich leer war, bemerkte Lawson ein magnetisches Keypad am Fuß der Wand. Er schob schnell die Zugangskarte davor und die Wand glitt auf. Die ganze verfluchte Wand. Jackpot, dachte er, als eine versteckte Türöffnung erschien.
Lawson trat hindurch und zuckte bei den Schreien einer Frau zusammen. »Bleib uns, verflucht nochmal, fern«, schrie sie und hielt einen Wolf in ihren Armen. Vom Gestank im Raum wusste Lawson, dass das Tier tot war.
Der Raum war dunkel, aber er konnte die Frau ausmachen. Sie saß auf dem Boden und hielt den Wolf, während Tränen über ihr Gesicht strömten. Auf dem Boden neben ihren Füßen lag ein menschlicher Mann ausgebreitete und Lawson konnte sein gebrochenes Genick sehen. Er erinnerte sich, dass er dasselbe einem Sicherheitswachmann bei PRL angetan hatte und konnte sich nur vorstellen, was in diesem Raum passiert ist.
Die Augen der Frau weiteten sich. »Du bist ein Wandler! Was zur Hölle? Du verfluchter Verräter!«, spie sie und trat aus. Lawson konnte die Ketten sehen, die sie an der Wand festhielten, aber das schreckte ihre Entschlossenheit nicht ab. Sie war eine Kämpferin.
»Nein, bin ich nicht. Ich bin hier, um euch aus diesem Ort rauszuholen«, sagte Lawson und eilte an ihre Seite. »Ist das dein Gefährte?«, fragte er, da er wusste, dass sie in wenigen Stunden tot sein würde, wenn das der Fall wäre.
Sobald eine Lebenskraft geteilt wurde, folgte der andere, wenn ein Gefährte starb. Die Verbindung war so stark und sie konnten nicht ohne ihre andere Hälfte leben. Er erinnerte sich an das Verscheiden seiner Mutter, nachdem sein Vater starb. Sie wollte sich ihm anschließen, obwohl das bedeutete, dass sie ihre fünf Kinder zurückließ.
»Er ist mein Vater«, gestand sie und zog das Tier enger an sich.
»Sind noch andere hier?«, fragte Lawson und sah sich um.
Sie wich zurück zog den toten Wolf mit sich. »Da sind noch zwei Männer plus einem Ravin«, sagte sie und neigte den Kopf zur Seite.
»Ravin?«, sagte Lawson überrascht von ihren Worten. Er hatte noch nie von jemandem gehört, der einen eingefangen hatte.
»Jaah, er ist in einem Käfig dort drüben, aber was auch immer du tust, lass ihn nicht raus«, stieß sie hervor und zeigte dorthin.
»Hör mir zu. Ich werde deine Handschellen öffnen, aber du musst dich beruhigen. Wir müssen immer noch aus dem Gebäude raus, und ich brauche dich unter Kontrolle. Verstanden?”, verlangte Lawson.
Sie nickte, aber ließ das Tier in ihren Armen nicht los. Lawson legte die Karte auf das Magnetpad und seufzte seine Erleichterung, als sich das Schloss entsperrte.
Lawson stand auf und machte sich auf den Weg in die Richtung, auf die sie hingewiesen hatte. Er kam an einem Raum vorbei, in dem zwei Männer angekettet waren. Sie waren angeschlagen und verletzt, aber lebendig. Er eilte schnell hinüber, legte die Zugangskarte über das Magnetpad und die Handschellen entsicherten sich.
»Wir holen euch hier raus. Helft der Frau. Sie kann den Wolf nicht allein tragen. Ich möchte zuerst etwas überprüfen, dann sind wir hier raus«, antwortete er, bevor er aufstand.
»Wenn du über den Ravin sprichst, dann rate ich dir ihn in Ruhe zu lassen. Er ist zu diesem Zeitpunkt außer Reichweite«, erklärte ein Mann, während er auf wackeligen Beinen aufstand.
Man konnte nicht sagen, wie lange diese Männer eingesperrt gewesen waren. Ihre langen Haare und Bärte sagten Lawson, dass es eine ganz schöne Weile war.
»Könnt ihr zwei gehen?«, fragte Lawson.
»Fuck ja. Wenn nicht, krieche ich«, knurrte der andere Mann, während er auf seine Füße kam.
»Gut. Helft der Frau. Ich bin gleich da«, sagte Lawson und drehte sich, um den Raum zu verlassen.
Ein Raum am Ende des Flurs hatte an der Tür ein Schild, auf dem »Gefahrgut. Nur autorisierter Zugriff« stand. Dieser Raum musste sein, wo sie den Ravin hielten. Lawson nahm mehrere Atemzüge, dann hielt er die Zugangskarte an den Magnetstreifen. Die Schloss wurde entsperrt. Er konnte es verflucht noch mal nicht glauben. Wie konnte dieser Dave-Typ so ein Depp sein und seine Zugangskarte einer Dumpfbacke wie Julie überlassen?
Lawson trat ein und sah einen kleinen Raum. Es stand ein Käfig an der Wand. Im Inneren war ein Mann. Er saß auf dem Boden, die Beine überkreuzt und die Hände ruhten in seinem Schoß. Er sah aus, als würde er meditieren.
Die Augen des Manns öffneten sich und Lawson sah die Augen eines Wandlers. Es schockierte Lawson, als er bemerkte, dass der Mann nicht durchgeknallt oder außer Kontrolle aussah. Lawson kam ein paar Schritte näher.
»Mein Name ist Lawson Scott. Kannst du mich hören?«, fragte er vorsichtig.
»Natürlich kann ich dich hören. Warum bist du hier, Lawson Scott?«, erwiderte er, seine hellblauen Augen auf Lawson geheftet.
Lawson hatte noch nie einen Ravin gesehen, aber das war nicht, was er erwartet hatte. Gerüchte besagten, dass sie in ihrem Geist verloren waren und von Blutdurst kontrolliert wurden. Waren die Spekulationen falsch? Oder vielleicht war dieser Mann kein Ravin.
»Ich bin gekommen, um dich zu befreien. Die anderen sagten, du bist ein Ravin. Ist das wahr?«, fragte Lawson.
»Ich weiß nicht. Sag du es mir, Lawson Scott«, antwortete er. Okay, der Mann war ein bisschen seltsam, aber das machte ihn nicht zu einem Ravin.
»Hast du die Kontrolle über dein Tier? Ich kann nicht zulassen, dass sich jemand wandelt, während wir aus dem Gebäude rauskommen«, erklärte er, starrte den Mann an. Sie mussten sich bei ihm irren. Er war eine höllische Menge ruhiger als die Frau im anderen Raum.
»Ja, ich habe die Kontrolle«, sagte er gedehnt und Lawson glaubte ein Aufblitzen in seinen Augen zu sehen. Sein Wolf regte sich, aber wiederum, der Mann schien die Kontrolle zu haben.
Lawson konnte ihn nicht hier lassen. Sie würden keine weitere Chance bekommen. Sobald Jim herausfand, was passiert war, würde dieser Ort mit Sicherheit abgeriegelt werden. Er musste glauben, dass der Mann die Wahrheit sagte.
Lawson zog die Zugangskarte über den Magneten und die Käfigtür wurde aufgeschlossen.
»Lass uns gehen«, befahl Lawson und stand wartend außerhalb des Käfigs.
»Kannst du mir auf die Beine helfen? Ich bin sehr schwach«, gab der Mann an.
Lawson trat in den Käfig und ging auf den Mann zu. Sobald er seine Seite erreichte, erstreckten sich lange Krallen aus seinen Fingerspitzen und das Gesicht des Manns verlängerte und verzerrte sich, während lange Schneidezähne aus seinem Mund glitten. Er packte Lawson um die Kehle und versenkte seine Fänge in seinen Hals.
Lawson kämpfte in seinen Griff, aber der Mann war zu stark. Lawsons Wolf heulte und forderte, dass Lawsons sich wandelte, aber er konnte nicht. Es war unmöglich zu atmen. Er sackte zu Boden, versuchte die Bestie abzuwehren.
Ein Schatten erschien über seinem Kopf und Lawson spürte, wie eine warme Flüssigkeit sein Gesicht bedeckte, kurz bevor jemand den Ravin von seinem Körper zerrte. Lawson beeilte sich aufzustehen und sah, dass es die Frau war. Sie hob eine lange Metallstange über ihren Kopf und enthauptete dann die Kreatur.
»Ich hab’s dir doch gesagt, du blöder Wichser! Warum können Männer nicht zuhören?«, schrie sie Lawson zu, während sie weiter mit ihrer behelfsmäßigen Waffe auf den Mann einstach.
Lawson umklammerte seine Kehle. Er konnte spüren, wie Blut aus der Verletzung strömte. »Geh und hol meinen Bruder. Sein Name ist Ryan. Beeil dich«, murmelte er, seine Stimme kratzig und schwach.
Die Frau verschwand, und Lawson fragte sich, ob sie ihn zum Sterben hier gelassen hatte. Er würde es ihr zutrauen, nachdem er die Wut in ihrer Stimme gehört hatte. Er versuchte sich aufzusetzen, fiel aber wieder auf den Boden. Er hatte keine Ahnung, was es bedeutete von einem Ravin gebissen zu werden. Er wusste nur, dass er eine Menge Blut verlor und Hilfe brauchte.
Minuten später hörte er Geschlurfe und gedämpfte Stimmen. Er spürte, wie sich das Gewicht seines Körpers hob und sich dann seine Arme um die Schultern zweier Körper schlangen.
»Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht?«, kam Ryans Stimme.
»Gar nichts«, murmelte er, als sein Kopf auf seine Brust sank.
Augenblicke später umgab ihn ein helles Licht und er konnte fühlen, wie die Sonne auf seinen Nacken schien. Sie waren draußen. Das nächste, dass er wusste, war, dass er auf eine harte Oberfläche geschoben wurde. Er öffnete seine Augen einen Spalt weit und sah die vertrauten Polstermöbel des Vans, den sie nach Jackson gefahren haben. Er sagte ein stilles Dankeschön. Sie haben es aus dem Gebäude geschafft.
Und dann betete Lawson, dass er leben würde.