Читать книгу Dein rosaroter Faden - Britta Bürgers - Страница 5

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Vorwort

Vor 20 Jahren erkrankte ich schwer an Brustkrebs, was mein ganzes Leben verändert hat. Die Aussicht auf Heilung war gering. Das kannte ich nur zu gut, hatte ich doch neun Jahre zuvor meinen damals 29 Jahre alten Mann an Krebs verloren, was meine Diagnose doppelt hart erscheinen ließ. Ich war 27 Jahre alt und unser Sohn gerade 6 Wochen auf der Welt, als die Krankheit bei meinem Mann ausbrach. Anfänglich wurde die Fehldiagnose eines sportbedingten Hämatoms im Oberschenkel gestellt, und wir hatten nicht die geringste Ahnung, welche Tragweite das haben würde. Im weiteren Verlauf stellte sich ein bösartiges Sarkom heraus. Ein Martyrium aus Schmerz, Trauer und Tränen begann und endete ein halbes Jahr später, am zweiten Weihnachtsfeiertag 1990, mit seinem Tod. Gelähmt vor Kummer ging ich meinen Weg nun allein mit unserem kleinen Sohn weiter – in dem festen Glauben, dass alles im Leben seinen Sinn hat. Zu mehr war ich nicht fähig – doch es war mehr, als ich jemals hätte ahnen können.

Als mich nun, mit 37, selbst die Diagnose „Krebs“ traf, fehlte mir erstmalig nicht nur der mir sonst eigene Optimismus, sondern ich fühlte mich auch unfassbar allein, verloren und hilflos. Alles, was mich sonst gestärkt hätte, schien plötzlich nicht mehr da zu sein – trotz meiner Familie, meinen Freunden und Medizinern, die besser nicht hätten sein können, wusste ich einfach nicht mehr weiter und hatte auch keine Kraft mehr. Ich steckte in einer mir fremden Planlosigkeit, in Traurigkeit und Angst fest und wollte doch nichts weiter als Hoffnung, Vertrauen – und leben!

In dieser tiefen Hilflosigkeit gefangen, fehlte mir jemand, der mir den Weg zeigen konnte, der mich wirklich verstand und auffing, der genau wusste, wovon ich redete und wie ich tickte. Jemand, der mir Kraft, Mut und Hoffnung schenkte. Jemand, der mir half, mir selbst zu helfen, mit Weisheit, Ehrlichkeit, Empathie und Liebe. Jemand, der mich aus meinen Verstrickungen befreien konnte. Und vor allem jemand, der mir hätte verraten können, was für ein großes Geschenk, was für eine Riesenchance ich bekam, mich selbst (nicht nur körperlich) zu heilen. Mir fehlte ein roter Faden, der mich leitete. Ein Leitfaden, an dem ich mich hoffnungsvoll entlang hangeln konnte.

Einen langen, verschlungenen Weg sollte ich gehen, um nun dir, lieber Freundin, liebem Freund, das weitergeben zu dürfen, was mir am meisten geholfen hat: eine wertvolle Essenz des Wesentlichen.

Dein rosaroter Faden

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