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Wandern in der Toscana

Toscana - ein magi­sches Wort, eine magische Land­schaft. Zypressen tau­chen in den Gedanken auf, sanfte Hügel und leckerer Wein, Sonne und Meer.

Die Toscana ist eine der auf­regendsten Gegenden im „Land der Zitronen“. Die knapp 23.000 km² Fläche sind so ab­wechs­lungsreich, dass einem fast schwindlig wird, wenn man ent­schei­den muss, wohin die Reise gehen soll. Es locken 397 km Küste, über 2.000 m hohe und teils sehr schroffe Berge, erloschene Vulkane, Flüs­se und Seen, Feuchtgebiete und Moore, weite Felder und Wein­berge, Olivenhaine und Wälder. Wer hierher reist, kommt sicher nicht um­hin, die berühmten Städte zu entdecken. Doch keine Stadt wäre ohne das umliegende Land entstanden. Wandern in der Toscana ist ein besonderes Erlebnis, denn diese ländlichen Bereiche - obwohl von Men­schenhand geformt und den Bedürfnissen angepasst - erscheinen einem doch naturbelassen. Die reiche Geschichte prägte das teilweise sehr dünn besiedelte Land, über dessen großartige Landschaften der Wan­derer immer wieder staunt. Mit allen Sinnen gilt es, dieses Fleck­chen Erde zu entdecken.


Wanderregionen in der Toscana

Allgemein kann man in der Tos­cana vier große Landschaften un­ter­schei­den: das Gebirge mit den Apuanischen Alpen und dem an­grenzenden Apennin als nördliche Grenze, daran anschließend die Mittelgebirge mit verlassenen Klös­tern, Siedlungen, Kirchen und Zeugnissen mittelalterlicher Industrie, die Hügellandschaften als „typische“ Toscana und schließlich die meist in Meeresnähe gelegenen Ebenen. Für dieses Buch wurden acht Wan­derregionen zusammengestellt, die die Touren nach der Erreichbarkeit von einem Standort aus bündeln.


Die Kirche von La Verna (Tour 2)

Umgebung von Florenz: Nur wenige Meter vom Trubel der Haupt­stadt der Toscana und ihrer Museen entfernt, erreicht man in den Hügeln Orte, die zur Größe der Stadt beigetragen haben (Tour 1). Die Steinbrüche, aus denen das Material vieler Paläste gewonnen wurde, der Berg, an dem Leonardo das Fliegen übte, und mittelalterli­che Bur­gen in lieblicher Landschaft lassen Florenz in einem reicheren Licht er­scheinen. Wer weiter in den Nordosten der Toscana vordringt, fin­det im Franziskanerkloster La Verna in den waldbestandenen Aus­läufern des Apennins eine meditative Stille (Tour 2). Von Olivenbäu­men geprägt ist hingegen die Landschaft der Montalbaner Berge, in de­nen Leo­nar­do da Vinci seine ersten - auch künstlerischen - Schrit­te tat (Tour 3), be­vor er vielleicht über einen Teil dieses Wander­weges seinen Heimatort verließ, um nach Florenz an die Schule der Me­dici zu gehen.

Apuanische Alpen und Garfagnana: Mit ihren Klettersteigen, Wan­derwegen, Marmorbrüchen und Hütten, ihren schroffen Gipfeln und Zinnen stehen die Apua­ni­schen Alpen ihren „großen Brü­dern“ im Norden nur in ihrer Höhe nach - sie sind aber sicher DAS Wander­gebiet der Toscana. Ges­tern wie heute ist die Provinz Massa-Carrara für ihren strah­lend weißen Marmor bekannt, und die belieb­ten Badeorte der Versilia am Fuße der Berge schmü­cken sich mit ihm. Auch wenn der nahe Strand zum Baden einlädt und die Steinbrüche ei­nen Besuch lohnen, so bieten die Apua­nischen Alpen doch mehr: Herr­liche Blicke auf die höchsten Gipfel der Kette bietet das Ge­birgs­tal von Vinca (Tour 4). Gleich­zeitig ist es auch eines der wich­tigs­ten Karstgebiete Italiens mit vielen Höhlen, von denen eine kleine auf einer einfachen Wanderung besucht werden kann (Tour 6). Das öst­lich hinter den Apuanen liegende Tal der Garfagnana ist noch heute ei­nes der unverfälschten Gebiete der Toscana. Die his­torischen Pfade bei Barga (Tour 5) führen in Richtung des Apennins und bieten außer einzigartigen Panoramen den Besuch zweier Ort­schaften, deren Ge­schichte vom Altertum bis in die Neuzeit reicht.

Zwischen Lucca und Volterra: Recht abwechslungsreich präsen­tiert sich die Landschaft nahe der nördlichen Küste. Ein Spaziergang durch Olivenhaine, Wiesen und Wald (Tour 7) gibt Blicke auf die Küste und den Pisaner Dom frei. Zwischen Lucca und Pisa verlaufen die Wanderwege über den Höhenzug der Pisaner Berge. Waldige Wege mit verlassenen Klöstern und Burgen geben neue Einblicke in die Ge­schichte und weite Ausblicke in die Landschaft (Touren 8 und 10). Im Frü­hjahr kann man die Blütenpracht der Kamelien in Sant’Andrea di

Compito genießen (Tour 9). In den Wäldern bei Livorno führt eine Wan­derung zu einem mehr als 200 Jahre alten Aquädukt, der heute noch die Zisternen der wichtigsten Hafenstadt der Toscana speist (Tour 12). Richtung Volterra ist die Landschaft lieblich gewellt, da­ne­ben gibt es auch kulturelle Perlen: einen kleinen Tempel aus dem 19. Jh. und ein schönes Museum zur Bauernkultur (Tour 11). Der Ausflug vor den Toren Volterras (Tour 13) führt an den spektakulären Sand­stein­klippen vorbei, mit denen ein Teil der Ortschaft schon in die Tiefe gestürzt ist.

Das Museum für Bauernkultur in Montefoscoli (Tour 11)

Das Museo della Civiltà Contadina ist fast einzigartig zu nennen. In dem Gebäude aus dem Jahr 1000 n. Chr. scheint die Zeit ste­hen­ge­blie­ben zu sein. Zunächst ein Nonnenkloster, wurde es im 16. Jh. von der Fa­milie Vaccà Berlinghieri gekauft und zu einem Bauernhof umgebaut. Noch heute zeugen die Räumlichkeiten davon, wie z. B. Wein und Oli­ven­öl für den Eigenbedarf hergestellt wurden. Zwei ehe­ma­lige Bauern füh­ren jeden Neugierigen voller Leidenschaft durch die Räume und er­klä­ren die Gerätschaften von Ölpressen und Weinpres­sen bis zum tief in den Sandstein gegrabenen „Kühlschrank­raum“. An das Mu­seum ist die Sammlung in der Wohnung der Familie Vaccà Ber­linghieri an­ge­schlos­sen: Die über dem Bauernmuseum liegen­den Räume sind noch ori­gi­nal mit den Möbeln und Gegenstän­den aus dem 19. Jh. ein­ge­rich­tet. Ausgestellt sind außerdem die etwas grausig an­mu­ten­den chi­rur­gi­schen Geräte von Andrea Vaccà Berling­hieri, dem Er­bauer des Mi­ner­va-Tempels, und seine Sammlung medizini­scher Bücher. Das Auto­gramm, um das am Ende gebeten wird, dient als Nachweis, um klei­ne fi­nan­zielle Hilfen aus öffentlichen Gel­dern zu erhalten. April bis Okt. So 9.30-12.30 und 15.30-19.30 Uhr geöffnet, Eintritt frei. An allen an­de­ren Ta­gen An­meldung notwendig unter Tel./Fax. 0587-657072 (Fax auf Deutsch mög­lich!), Tel. 328-8325711 (mobil) oder www.museomontefoscoli.it (nur italienisch).

Umgebung von Siena: Die Gegend um Siena ist wohl die Traum­land­schaft der Toscana schlechthin. Wie zu Zeiten der mittel­alterlichen Pilger und Handelsreisenden führt eine Strecke von der Ort­schaft Colle di Val d’Elsa nach San Gimignano (Tour 14). Das Chianti-Ge­biet ist für seinen Wein bekannt, weniger für seine großen Wald­flä­chen, die harmonisch die Reben und Olivenhaine umgeben (Tour 15). In der ein­samen Montagnola Senese, nur wenige Kilometer west­lich von Sie­na, liegen romanische Kirchen und verlassene Ein­sie­de­leien in­mit­ten ur­alter Esskastanienwälder (Tour 16), und im ein­sa­men Fluss­tal der Merse, in dem auch Ba­deplätze nicht fehlen, findet man deut­li­che Spuren des Mittelalters (Tour 18). Im Süden von Siena führt ein Weg durch offene Fel­der, bietet Blicke auf die Stadt und ihr Um­land und be­geistert Kinder mit einer Fülle von Tierspuren im weichen Un­ter­grund (Tour 17).

Colline Metallifere: Das toscanische Erzgebirge zeugt heute noch auf seinen von Burganlagen gesäumten Wegen vom ehemaligen Reich­tum der Region (Tour 19). Gerade in den wärmeren Monaten ist eine Wan­derung zu seinen höchsten Gipfeln (Tour 20) besonders ange­nehm, und von dort kann man den Blick auf das Mittelmeer genießen. Die Wanderung in das Tal des Flusses Farma belohnt mit einem Bad in kris­tall­klarem Wasser (Tour 21).


Geometrie der Egge (Tour 17)

Zwischen Val di Chianaund Val d’Orcia: Fast jeder hat sie im Kopf - die wellige Weite des Orcia-Tals und der Crete Senesi, der Land­schaft aus Lehm, Muschelkalk und Travertin im Süden Sienas, wo die Etrusker die Landschaft mit ihren Grabanlagen prägten (Tour 23). Die nackten Hügel mit Haus und Baum wurden zum Markenzeichen der Toscana. Hier verläuft zwischen San Quirico d’Orcia und dem Renais­sancestädtchen Pienza ein sanfter Weg (Tour 26), der zur Franken­straße (Via Francigena) gezählt werden kann. Östlich des Orcia-Tals geht es über einen Höhenweg in ein kleines Naturschutzgebiet mit Bu­chen, Einsiedelei und herrlichem Blick über die Südtoscana (Tour 25). In Richtung des Trasimenischen Sees führt eine Wanderung bei Chiusi zum gleichnamigen, uralten Binnengewässer (Tour 24), wo Was­servögel überwintern und Italiener angeln. Ganz im Osten der Tos­cana bietet ein Ausflug über gepflasterte Wege aus der Römerzeit ober­halb des Städtchens Cortona schöne Ausblicke auf den Tra­si­me­ni­schen See und ein Einsiedlerkloster des Kapuzinerordens (Tour 22).

Vom Monte Amiata Richtung Lago di Bolsena: Der stillliegende Vul­kan Monte Amiata fasziniert durch seine landschaftliche Vielfalt und die Ruhe. Die Runde am Fuße des Berges (1.738 m) vereint die Berg­landschaft mit den sanften Hügeln des Orcia-Tals (Tour 27). Be­son­ders im Herbst, aber auch im heißen Sommer, lädt der Wanderweg durch uralte Esskastanienwälder zwischen Abbadia San Salvatore und dem stillen Piancastagnaio ein (Tour 28). Ein besonderes Erlebnis ist auch der Besuch einer alten Quecksilbergrube bei Piancastagnaio im Na­tur­schutzgebiet Pigelleto (Tour 29). Felswände, Wasser und abso­lute Ruhe begleiten den Wanderer durch das Tal des Flusses Albegna (Tour 30). Bei Pitigliano im extremen Süden der Toscana führt eine Wan­derung durch alte Hohlwege der Etrusker (Tour 31).


Blick auf das Kastell der Einsiedelei von Vivo d´Orcia (Tour 27)

Die besten Standorte für die jewei­li­gen Wanderungen fin­den Sie ab hier.

Maremma-Küste: Maremma bedeutet in der Toscana Meer und Strand. Zu einem der ruhigsten Strände der Toscana führt die Wande­rung bei Puntone (Tour 33). Von großer Bedeutung sind auch die Feucht­ge­biete in Küstennähe wie die unter Naturschutz stehende Sumpf­land­schaft Diaccia Botrona bei Castiglione della Pescaia (Tour 34). Zahl­reiche Vogelarten leben hier, und Verstecke machen das „Bird­wat­ching“ zu einem wahren Erlebnis für Groß und Klein. Eine Strand­wanderung (Tour 35) zwischen Lagune und Meer bei Orbetello und eine Runde durch den Naturpark Montioni bei Massa Marittima (Tour 32) voller Wild und üppiger Vegeta­tion runden das Bild der Landschafts­formen ab.

Wetter und Wan­dersaison

Klima und Jahreszeiten: Das Klima der Toscana wird als mild und gemäßigt eingestuft - das hört sich erst einmal gut an. Aber schaut man es sich im Detail an, be­greift man schnell, wie verallgemeinernd das ist, denn die Gebiete der Toscana sind durchaus unterschiedlich ge­prägt. Grundsätzlich kann man sagen, dass das Klima von Norden nach Süden wärmer und auch trockener wird. Wirklich gemäßigt ist es das ganze Jahr nur am recht schmalen Küstenstreifen, und selbst dort fiel im Winter 2010/11 Schnee. Im Frühling und im Herbst muss man in den Bergen mit Nebel rechnen, wenn die feuchtwarme Luft der Ebene auf die Kalt­luft der Berge trifft.

Das Frühjahr beginnt mit einem März, der dem deutschen April gleicht: Regen, Sonne, Schnee, ein wenig von allem. Im April ist es schon wärmer und trockener, und im Mai kommt man ins Schwitzen. Es ist eine wunderschöne Wanderzeit in voller Blütenpracht. Fast alle Touren sind in dieser Zeit gut zu laufen, nur bei denen, die in die Berge führen (Touren 2, 4, 6 und 20), sollte man sich vorher informie­ren, ob noch Schnee liegt - und das sogar bis in den April. Die mittle­ren Tiefsttemperaturen liegen im März in Palagnana (nahe der Touren 4 und 6) lediglich bei 0,3 °C. Im April und Mai muss man besonders in der Nähe der Gebirge im Norden und Nordosten mit Regengüssen rech­nen, die zwar kurz, dafür aber stark sind. Doch wenn die Sonne her­vorkommt, wird es sofort warm. So liegen im Mai die mittleren Höchst­temperaturen in Siena bei 20,4 °C und in Palagnana bei 17,5 °C. Bis Mitte Juni steigen die Tempe­raturen weiter an, und der Regen lässt nach. Es herrscht ideales Wanderwetter in der ganzen Toscana.



Wenn der Sommer die Badeurlauber anlockt, sind lediglich die Berg­stre­cken ein Genuss. Im Juli und August klettern die mittleren Höchst­temperaturen auf bis zu 38 °C. Doch die Werte nehmen in den Hö­henlagen stark ab und lie­gen auf dem Monte La Croce (1.313 m) im Apennin im Juli nur bei 18,3 °C. In dieser Höhe lässt es sich gerade im Hochsommer gut wandern. Ansonsten sind die war­men Monate bes­ser an der Küste zu ertragen, da das Meer für Ventila­tion sorgt: Tags­über erwärmt sich das Land stärker als das Wasser, so­dass ein küh­lender Wind vom Meer zum Land weht; nachts kehren sich die Ver­hält­nisse um. Im Inland dagegen ist es teilweise mit Tempe­raturen bis zu 40 °C erdrückend heiß. Hier sind Wanderungen nur am frühen Mor­gen und am späten Nachmittag möglich. Ansons­ten meidet man die heiße Tageszeit am besten bei einem echt toscani­schen „pisolino“, dem Mittagsschläfchen, oder bei einem Bad in den ver­schiedenen Ge­wäs­sern (Touren 6, 18, 21, 30, 33 und 35).

Mitte August setzen die ersten Regenschauer ein und mildern die Hitze. Im September ist es vorbei mit der Glut, wenn auch die mittle­ren Höchsttemperaturen in Siena noch bei 23 °C liegen.


Castiglione della Pescaia im Abendrot (Tour 34)

Mit dem Herbst beginnt wieder eine ideale Wanderzeit in der ganzen Tos­cana. Allerdings muss auch wieder mit Regen gerechnet werden. Im Inland ist der Oktober häufig der regenreichste Monat, aber oft sind es nur Schauer. Al­ler­dings haben in den letzten Jahren Extremniederschläge immer wieder zu Überschwemmungen geführt. Eventuell von der Region Toscana aus­gegebene Alarmstufen für Unwetter sollten also unbedingt ernst ge­nommen werden. Beson­ders der Norden und der Nordosten sind be­troffen, wo die feuchte Luft an den Höhenzügen aufsteigt. An der Küs­te sorgt das warme Meer für geringere Temperaturschwankungen, wäh­rend diese im In­land und in den Bergen im Tagesverlauf viel stär­ker aus­fallen. Ein leich­ter Pullover im Rucksack schadet nicht. Sogar der No­vem­ber eig­net sich zum Wandern, auch wenn er zu den re­gen­reichs­ten Mo­naten zählt. Zumindest unterhalb der 1.000-m-Grenze sind die Tem­pe­ra­tu­ren dann ideal, und die Toscana scheint fast leer ohne die Tou­ris­ten­ströme der Hauptsaison.

Im Winter lassen bis zu 100 Tage bei 20-100 cm weißer Pracht das Herz der Skiläufer im Apennin höherschlagen. Die Wanderungen in den Ber­gen sind dann höchstens mit Schneeschuhen zu empfehlen. Die Tem­pe­ra­turen sinken ab ca. 800 m oft weit unter 0 °C. Abgesehen von den Gip­feln des Apennins und der Apuanen ist die Umgebung von Arezzo die käl­teste Gegend der Toscana. Der Schnee hält sich auf den Gipfeln des Apen­nins manchmal bis in den Juni. Auf dem Monte Amiata und dem Mon­te Cetona im Süden der Toscana liegen dagegen im Durchschnitt nur 10-50 Tage im Jahr Schnee. Besonders die dem Meer zugewandte Sei­te weist auch in höheren Lagen ein wesentlich mil­deres Klima auf. An der Küste herrscht zwar kein Badewetter, doch zum Wandern ist es im­mer warm genug, und im Januar hat der Monte Argentario fast drei­mal so viel Sonnenstunden wie Berlin. Der Januar ist zwar in der ge­sam­ten Toscana der kälteste Monat, aber der vom kal­ten Nordwind Tra­mon­tana blankgeputzte Himmel sorgt oft auch im Inland für klare Tage.

Es empfiehlt sich, vor jeder Wanderung den aktuellen Wetterbericht zu kennen (→ „Aktuelle Wetterinformationen“) und die Tages­län­gen einzukalkulieren.

Kleine Windkunde: Die Tramontana und der Grecale sind Winde, die aus dem Norden bzw. Nordosten blasen und meist trockene, kalte Luft mitbringen. Im Sommer mag das eine Erfrischung sein, sonst be­deutet es, dass man besser einen Pullover oder eine Jacke mitnimmt, denn es kann kalt werden. Dafür ist die Sicht oft glasklar.

Der Maestrale kommt aus dem Nordwesten und bringt häufig die Sturm­tiefs vom Atlantik. Libeccio und Scirocco wehen das ganze Jahr über aus südwestlicher bzw. südöstlicher Richtung, sind daher warm, aber auch feucht. Der Scirocco kommt aus der Sahara und bringt au­ßer Regen auch feinen gelben Sand mit. Auf See ist die sog. Libecciata, ein Sturmwind mit oftmals heftigen Böen, gefürchtet. An Land hilft bei Wind mit Regen nur das Cape, denn ein Schirm wird hoffnungslos verbogen und bei Gewitter auch zu einer Gefahr, da er die elektrisch geladene Luft wie eine Antenne anzieht.

Tageslängen Florenz
Tag Sonnen­auf­gang Sonnen­unter­gang Tageslänge
15. Jan. 7.45 Uhr 17.03 Uhr 9:18 Std.
15. Febr. 7.15 Uhr 17.43 Uhr 10:28 Std.
15. März 6.29 Uhr 18.19 Uhr 11:50 Std.
15. April 6.33 Uhr 19.57 Uhr 13:24 Std.
15. Mai 5.49 Uhr 20.33 Uhr 14:44 Std.
15. Juni 5.33 Uhr 20.58 Uhr 15:25 Std.
15. Juli 5.47 Uhr 20.54 Uhr 15:07 Std.
15. Aug. 6.18 Uhr 20.21 Uhr 14:03 Std.
15. Sept. 6.52 Uhr 19.29 Uhr 12:37 Std.
15. Okt. 7.28 Uhr 18.33 Uhr 11:05 Std.
15. Nov. 7.09 Uhr 16.50 Uhr 9:41 Std.
15. Dez. 7.41 Uhr 16.39 Uhr 8:58 Std.
Alle Zeitangaben sind in MEZ bzw. MESZ (Monate April bis Oktober).

Wandersaison: In der Toscana kann man das ganze Jahr über wan­dern. Besonders angenehm und reizvoll ist die Zeit von Mitte April bis Mitte Juni und von Anfang September bis Anfang November. Im Früh­jahr blüht es ringsherum, während im Herbst die Weinberge in al­len Farben leuchten und die Waldfrüchte zum Naschen einladen (aber bitte keine Trauben pflücken!). Dabei machen milde Temperaturen die zeit­weise heftigen Regenfälle des Herbstes erträglich. Regenphasen, die gleich eine Woche dauern, gibt es hier nicht, und so freut man sich nach einer verregneten Nacht über die strahlende Sonne. In Lagen un­ter­halb von 1.000 m bietet auch der Winter viele wanderfreundliche Ta­ge bei klarem Wetter. Doch für die Bergtouren ist es von November bis Ende April oft zu kalt, abgesehen vom Schnee, der im Gebirge reich­lich fällt und lange liegenbleibt. Dafür sind die Berge besonders in den heißen Monaten Juli und August ideal zum Wandern, wenn die Stre­cken in der Ebene, be­sonders bei geringem Bewuchs, zu heiß wer­den.

Stein- und Fels­kunde für Wanderer

Die komplexe geo­lo­gische Ent­stehungs­ge­schich­te der Tos­cana spie­gelt sich in den man­nigfaltigen Land­schafts­for­men wider, die ein Wan­derer auch bei wenigen Touren ent­decken kann.

Als vor ca. 200 Mio. Jahren der Großkontinent Pangäa begann, sich in ver­schiedene Kontinente zu teilen, sank die Toscana zu großen Teilen un­ter die Oberfläche des Meeres Tethys. Auf dem Meeresboden lager­ten sich Überreste aus Kalziumcarbonat ab - Überbleibsel der Mu­scheln und Schneckentiere. In Küstennähe wurde der Meeresgrund mit Lehm, Ton und Gestein angereichert, Material, das die Flüsse mit­brach­ten. Dann trennten sich die Platten Nord- und Südamerikas von Afrika, und es entstand der Atlantische Ozean vor ca. 140 Mio. Jahren. Die Afrikanische Platte drehte sich nach Nordosten und stieß an den eu­ropäischen Kontinent. Das so eingeschlossene Wasser, das in etwa der Größe des heutigen Mittelmeers entsprach, begann zu verdamp­fen. Am Boden lagerten sich Mineralien, Salz und Gips ab.

Der Zusammenstoß der Konti­nente blieb nicht ohne Folgen, denn dadurch bildeten sich vor etwa 70 Mio. Jahren der Apennin und seine Aus­läufer, die Apuani­schen Alpen. In diesen formte sich durch den immensen Druck der Marmor. Und die Colline Metallifere falteten sich durch den Schub auf. Dabei purzelten die Gesteinsschichten so durcheinander, dass sie teilweise kippten und die oberste Schicht nach unten gedreht wurde. Das Wachsen der Berge ist übrigens noch nicht vorbei! Gleich­zeitig war auch eine große vulkanische Tätigkeit im Gange, und es ent­standen der Monte Amiata (Touren 27 bis 30) und die Insel Capraia, eine der sieben Inseln des toscanischen Archipels.


Ein großer Lavabrocken (Tour 28)

Vor ca. 7 Mio. Jahren öffnete sich die Enge von Gibraltar wieder, das Meer kehrte zurück und über­spülte weite Teile der heu­ti­gen Toscana: das Arno-Tal, die Küs­tenlandschaft der Maremma, aber auch das In­land bis ins Chiana-Tal vor Arezzo, die Crete Senesi und das Orcia-Tal. Als sich das Meer nach fast 5 Mio. Jahren er­neut zurückzog, blie­ben hier Lehm, Muschelkalk und Ton zu­rück, viele der großen Ebenen ver­sumpften und waren von Seen ge­kennzeichnet. Über 2.000 Jahre brauch­te der Mensch, um diese Ge­biete trockenzulegen und die Ma­la­ria auszurotten. Von diesen ehe­maligen Seen und Sümpfen gibt es heute nur noch kleine Über­reste (Touren 24 und 34).

Erst vor 2,5 Mio. Jahren entstand das Festland der Toscana, wie wir es heute kennen. Die Vulkane stell­ten ihre Tätigkeit vor ca. 200.000 Jah­ren ein.

So stößt der Wanderer auf eine Vielzahl von Gesteinen, und Mi­ne­ra­lien­sammler kommen auf ihre Kosten. Alaun, Calcit, Magnesit, Berg­kris­tall, Antimonit, Aragonit, Kupfer- und Bleiglanz, Gabbro, Ser­pen­tin, Pyrit, Hämatit, Realgar, Schwefel, Gips, Alabaster, Eisen, Silber und sogar Gold wurden über Jahrtausende abgebaut, und schon die Et­rus­ker nutz­ten das Vorkommen von Borax, um ihre schönen Ke­ra­mi­ken zu gla­sieren. Auch der weiße Marmor von Carrara ist seit sehr lan­ger Zeit weltberühmt.

Auf den Touren in den Bergen (Touren 2, 4, 5, 6 und 20) und Mittelge­birgen (Touren 3, 8, 10, 12, 16, 18, 19, 21, 22, 25, 30 und 32) trifft man hauptsächlich auf einen festen Untergrund aus Fels, meist Kalk­stein, und den daraufliegenden Humus. Auf Letzterem lässt es sich angenehm gehen, aber oft schaut das blanke Gestein heraus - mal eben, mal als grober und feiner Schotter, mal aufgerichtet und hinder­lich, mal als Geröllfeld (Tour 4). Kalksteine werden bei Nässe extrem rutschig. In den Randgebieten besonders der Mittelgebirge trifft man häufig auf Sandstein, der leicht erodiert, den Füßen aber auch bei Nässe Halt bietet.

Der stillliegende Vulkan Monte Amiata ist zwar mit großen Felsbro­cken übersät, aber die Wege verlaufen über Waldboden, wenn auch manchmal steil (Touren 27 bis 30).

Die Hügellandschaften (Touren 11, 13, 14, 17, 23, 26 und 31) und Ebe­nen (Touren 24 und 34) der Toscana sind fast ausschließlich von ton­haltigem Lehmboden bedeckt, der bei Nässe extrem klebrig wird und die Feuchtigkeit lange speichert. Die breiteren Wege, die auch vom Ver­kehr genutzt werden, sind fast immer geschottert. Ist der Bo­den wie­der abgetrocknet, kommt man auf dem Schotter jedoch leicht ins Rutschen.

An den Stränden (Touren 33 und 35) ist der Sand zwar recht grob, aber mit Wanderschuhen empfiehlt es sich doch, nahe der Wasser­kante zu laufen.

Pflanzenwelt­

So unterschiedlich und ab­wechs­lungs­reich wie die Landschaft der Tos­cana ist auch ihre Pflan­zen­welt. Der große Artenreichtum macht sie zu einem Bindeglied zwischen den nördlichen und den süd­lichen Re­gionen Europas. Als weiterführende Lektüre während der Wanderun­gen empfiehlt sich ein kleiner Pflanzenführer im Rucksack.


Weißdornfrüchte

Wald, Macchia und Garrigue: Etwa 44 % der Toscana sind von Wald bedeckt. In den Höhenlagen ab 1.000 m wachsen Buchen, Fich­ten und Tannen, und fast könnte man meinen, im heimischen Wald un­terwegs zu sein, wenn nicht immer wieder typisch toscanische Aus­blicke diesen Eindruck berichtigen würden. Unterhalb dieser Höhen wei­chen die Buchen den Esskastanien (Castanea sativa) und den Zerrei­chen (Quercus cerris) sowie Flaumeichen (Quercus pubescens) und Traubeneichen (Quercus petraea). Auch Wacholder (Juniperus com­munis) und Stechpalmen (Ilex aquifolium) bestimmen hier das Bild. Im Apen­nin und den Apuanischen Al­pen (Tour 4) findet man eine en­demische Form des Ahorns, den Italieni­schen Ahorn (Acer nea­politanum).

Kontrolliertes Pilzesammeln

Im Herbst beginnt die Zeit der Pil­ze. Das Sammeln ist jedoch nur mit einem Pilzsammelschein er­laubt, den man bei der Regions­ver­wal­tung der Toscana be­kommt. Er kostet 15 €/Tag, 40 €/Woche oder 100 €/Jahr. Auf der Post tätigt man eine Einzahlung auf das Postkonto Nr. 6750946 der Amministrazione re­gio­nale (Italienischkenntnisse hilf­reich; Verwendungszweck: „rac­col­ta funghi“, gewünschtes Datum und persönliche Daten) und nimmt den Zahlungsbeleg zum Sammeln mit. Erlaubt sind pro Person und Tag 3 kg. Da aber die Pilze je nach Standort sehr unter­schiedlich aus­se­hen können, sollte man sie vor dem Genuss kontrollie­ren lassen. Das kann man in fast je­der grö­ße­ren Ort­schaft bei der ASL (Azienda Sanitaria Locale).


Alte Esskastanie


Stamm des Erdbeerbaums

Unter 500 m beginnt der me­di­ter­rane Wald, die Macchia, die bis auf Meereshöhe vor­kommt. Je nach Untergrund, Licht­einfall und Nie­der­schlags­menge kann die glei­che Pflanze andere Wuchs­for­men aufwei­sen. Typisch sind Hart­laubgewächse wie die im­mer­grü­nen Eichen mit ihren le­dri­gen Blät­tern: die Steineiche (Quer­cus ilex), deren junge Blät­ter am Fuß des Baums mit Sta­cheln bewehrt sind wie bei der Stech­palme, und die Korkeiche (Quer­cus suber) mit ihrer wei­chen und warmen Rin­de, die in kleinen Beständen auch heute noch genutzt wird. Au­ßer­dem wachsen in der Mac­chia Mastixsträucher (Pistacia len­tiscus), deren Saft u. a. Schau­spie­ler zum Ankleben der Bärte verwen­den, Myrte (Myrtus com­mu­nis), Blumen-Eschen (Fra­xi­nus or­nus), übermannshohe Baum­heide (Eri­ca arborea), Mäu­se­dorn (Rus­cus acu­leatus) und ver­schie­dene Gins­ter (Spartium junceum; Saro­tham­nus scoparius; Ulex europaeus).

Auch mehrere Baumsorten, die frü­her als Obstbäume genutzt wur­den, fin­den sich in der Mac­chia: darunter der Speierling (Sor­bus do­mestica) - vom Baum ge­pflückt, ist die Frucht sehr sauer, aber als Mar­melade eine feine Sache -, die Mispel (Mespilus germanica) und nicht zuletzt der Erdbeerbaum (Arbutus unedo), dessen Früchte den Wan­derer im späten Herbst erfreuen.

Besondere Aufmerksamkeit ver­dient die Garrigue, ein häufig vorkom­men­der mediterraner Biotop, bestehend aus einer steinigen, trocke­nen und sonnenbeschienenen Fläche mit niedrigem Strauch­be­wuchs. Neben dem Besenginster (Sarothamnus scoparius) und dem giftigen Stech­wacholder (Juniperus oxycedrus L.) findet man auf die­sen Tro­cken­flächen viele aromatische Pflanzen wie Thymian (Thymus prae­cox), Oregano (Origanum vulgare) und den verwandten Majoran (Ori­ganum majorana), die gelb blühende Mittelmeer-Strohblume (He­lichrysum italicum), auch Currykraut, die wegen ihres intensiven Curry­geruchs früher in den Häusern als Duftstrauch aufgehängt wur­de, und die Zistrose (Cistus salvifolius).

Längs der Küste wächst in erster Linie die Mittelmeer-Kiefer (Pinus pi­nea), die nicht nur die Küste vor Erosion schützt, sondern auch die le­ckeren Pinienkerne liefert. Auch die Seestrand-Kiefer (Pinus pinas­ter) ist weit verbreitet, während man die Aleppo-Kiefer (Pinus hale­pen­sis) nur an felsigen Küstenstreifen abenteuerlich über dem Meer hän­gend findet.

Der bekannteste Baum der Toscana, die Zypresse (Cupressus sem­per­vi­rens), ist ein Einwanderer. Sie wurde wahrscheinlich von den Etrus­kern oder den Phöniziern aus dem Vorderen Orient mitgebracht und ist der wichtigste Zierbaum. Im Chianti-Gebiet zwischen Castel­lina in Chianti, Poggibonsi und San Donato in Poggio gibt es einen aus­ge­dehn­ten Zypressenwald.

Blumen: Die Welt der Wildblumen ist in der Toscana dank des weit­gehenden Verzichts auf Unkrautvernichtungsmittel noch recht in­takt, auch wenn sich die Situation langsam verschlechtert. Im Winter blü­hen zunächst die Grüne Nies­wurz (Helleborus viridis) und die Stin­ken­de Nieswurz (Helleborus foetidus). Im Frühjahr belebt sich der Wald­boden u. a. mit Alpenveil­chen (Cyclamen purpurascens) und März­veilchen (Viola odorata), die Wiesen mit Krokus (Crocus albiflo­rus) und blaulila blühendem Bal­kan-Windröschen (Anemone blanda). Die jungen Triebe des wil­den Spargels (Asparagus acutifo­lius) sind ein beliebter Leckerbissen aus dem Wald, der im April von den Ein­hei­mi­schen gesucht wird.

Sobald es gegen Mitte April wärmer wird, explodiert die Natur: Lungen­kraut (Pulmonaria officinalis) und Kleine Traubenhyazinthe (Muscari botryoides) stehen am Wegrand. Klatschmohn (Papaver rhoeas) setzt rote, Weißdorn (Cra­taegus mono­gyna) weiße Tup­fen in die Land­schaft. Es zeigen sich Italieni­scher Aron­stab (Arum italicum) und Rin­gel­blume (Calendula officina­lis). Im Halbschatten steht Doldi­ger Milch­stern (Ornithoga­lum um­bel­latum), und mit zu­neh­men­der Wär­me kann man Flo­cken­blume (Centaurea scabiosa), Was­serdost (Eupatorium can­na­binum) und die prächtige Feuer-Lilie (Lilium cro­ceum) be­wun­dern. Ganz ba­nal am Straßenrand ste­hen die langen Ris­pen der Sumpf-Gladiole (Gla­diolus pa­lus­tris) und so manch sel­tene Or­chi­deenart wie das Kna­benkraut (Or­chis mas­cula). Auf hellen Wald­flächen wachsen Sten­del­wurz (Epipactis hel­le­bo­ri­ne), Ro­tes Wald­vöglein (Ce­pha­lan­thera ru­bra) und Bie­nen-Rag­wurz (Ophrys api­fera).

Längs der Wege streifen die Füße immer wieder die wohlriechende Berg­minze (Calamintha nepeta). Ihre blaßlila Blüten sind sehr klein und blieben unbeachtet, wäre da nicht der Duft, der sie ver­rät. Die Tos­caner würzen da­mit gerne ihre Pilzspeisen und Salate oder die Tor­telloni gefüllt mit Ricotta und Spinat.


Kamelienblüte


Grüne Nieswurz


Scheinrebe

Kulturpflanzen: Die Kultur­pflan­ze Nummer eins in der Tos­cana ist sicherlich der Wein. San­giovese und Cannaiolo sind die her­kömmli­chen roten Rebsorten und Malvasia und Trebbiano die wei­ßen. Heut­zutage findet man aber auch Merlot, Cabernet und weitere ausländi­sche Sorten. Di­rekt auf den Wein folgen wohl die Oliven. Es gibt viele verschiedene Oliven­baumsorten, aber sie ha­ben eines gemeinsam: Alle tragen grü­ne und dunkle Früchte, denn die Farbe hängt nur vom Rei­fe­grad ab. Olivenöl wird aus Oliven aller Farb­schat­tie­rungen gewon­nen! In dem eis­kalten Winter 1984/85 mit -20 °C starben viele der alten Bäume ab, deshalb sieht man heute fast überall recht junge Bäume.


Geflecktes Knabenkraut


Feuerlilie

Auf den Feldern werden ab­wech­selnd Getreide oder Son­nen­blu­men, Lu­zerne und Süßklee an­ge­baut. In Wassernähe wächst auch Mais. Der Großteil des Gemüses kommt aus den Küstenebenen.

Am Fuße der Meeresseite des Monte Amiata und in der Um­ge­bung von San Gimignano wird Safran (Crocus sativus) angebaut. Lie­bevoll von Hand verarbeitet, kann man ihn dann in den Fein­kost­ge­schäf­ten er­stehen. Heute kennt man ihn in der Küche. Im Mittelalter wur­de er auch als Farbstoff für Wolltuch genutzt.

Nahe der Bauernhäuser steht oft noch ein Maulbeerbaum (Morus alba bzw. Morus nigra) mit seinen weißen oder roten Früchten, der frü­her zur Seidenraupenzucht benötigt wurde.

Nicht aus fremden Gärten naschen!

Äpfel, Birnen, Kirschen, Aprikosen und Pfirsiche - das alles kann man längs der Wege finden. Es versteht sich von selbst, dass man die Früchte am Baum hängen lässt. Niemand wird sich aufregen, wenn man einen vom Baum gefallenen Apfel aufsammelt, aber bitte nichts ernten - auch nicht „nur eins“! Denn das verärgert den Bauern und führt zu Zäunen und Streit beim Anlegen von Wanderwegen.

Tierwelt

Auch wenn stark in die Natur ein­ge­grif­fen wurde, so sorgt doch die ge­ringe Be­völ­kerungsdichte in vielen Gebieten auch heute noch für ei­nen fast paradiesischen Zustand. Verhält man sich still, kann man auf allen Wegen auf Wild treffen. Und wer gerne Vögel beobachtet, findet hier sein Eldorado.

Wölfe

Wer Wölfe aus der Nähe sehen möchte, kann dies im Wildpark Parco Faunistico del Monte Amiata auf dem Monte Labbro (in der Nähe des Monte Amiata) tun. Dort werden sie in einem großen Ge­hege frei gehalten und können am Fütterungstag von einem Turm aus beobachtet werden. Di-So 7.15 Uhr bis Sonnenuntergang, Eintritt 3,50 €, bis 6 J. 2,20 €, ab 8 Pers. 3 €. In­fos unter www.parcodeglietruschi.it und un­ter Tel. 0564-966867.

Säugetiere: Das scheueste Tier der Toscana ist sicherlich der Wolf (Canis lupus), der sich - seit er in den 1970er-Jahre unter Schutz ge­stellt wurde - wieder in allen abgelegenen Gebieten der Berge und der Mit­telgebirge verbreiten konnte. Die kleinen Rudel bekommt man nie zu sehen; selten findet man Spuren. Ein weiteres Tier, das man nur schwer zu Gesicht be­kommt, ist die Wildkatze (Felis sil­vestris), die als Ein­zelgänger in den Wäldern der Mittelgebirge lebt. Sie ist größer als un­sere Haus­katzen, grau oder gelb­lich ge­tigert, das Bauchfell meis­tens creme- oder ha­sel­nuss­farben, und ihr buschiger, kür­ze­rer Schwanz ist durch breite dunk­le Streifen ge­kennzeichnet.

Einfacher ist es, auf den Fuchs (Vulpes vulpes) zu treffen, der bei sei­nen Streifzügen über Tag leise Wan­derer zunächst nicht be­merkt. Zahlreiche Kot­mar­kie­run­gen auf Steinen längs der Wege stam­men von Baum- (Martes martes) oder Steinmardern (Mar­tes foina) sowie dem Iltis (Mustela putorius), der bei Bedrohung ein stinkendes Sek­ret verspritzt. Wer am Abend un­terwegs ist, bekommt manchmal auch den Dachs (Meles meles) zu Gesicht. Nahe der Gewässer, aber auch mitten in Florenz am Arno-Ufer, trifft man auf die Nutria (Myo­castor coypus), eine Biber­ratte, die eigentlich aus Südamerika stammt.

Weit verbreitet hingegen und oft zu sehen ist das Reh (Capreolus capre­olus), das Waldrandgebiete bevor­zugt. Auch der aus Vorderasien und Afrika eingeführte Damhirsch (Dama dama) ist in den Wäldern nicht selten, aber nur am frühen Mor­gen oder bei Einbruch der Dun­kel­heit zu beobachten.

Das kurioseste Tier ist wohl das Stachelschwein (Hystrix cristata). Als Leckerbissen von den Römern aus Afrika eingeführt, scheint es sich in der Toscana richtig wohlzufühlen und steht unter Schutz. Das größte Nagetier dieser Region ist nachtaktiv und dadurch nur selten zu sehen. Die beste Gelegenheit bietet sich im frühen Frühjahr, wenn die Tiere sich paaren und auch tagsüber, besonders aber am frühen Abend, auf Partnersuche unterwegs sind. Die Stacheln kann der auf­merk­same Wanderer oft längs der Waldwege finden.

In Höhlen oder auch oft in verlassenen Bauernhäusern findet man ver­schiedene Fledermäuse. Am späten Abend kann man u. a. die Große Hufeisennase (Rhi­no­lo­phus ferrumequinum), die Klei­ne Hufei­sennase (Rhinolophus hip­posideros) und die Zwerg­fle­der­maus (Pi­pistrellus pipistrellus) beobachten.


Kreuzende Schafe

Keine Angst vor Wildschweinen!

Viele Wanderer haben Angst vor den häufig anzutreffenden Tie­ren. Besonders kritisch ist es na­tür­lich, wenn man auf eine Sau mit ihren Frischlingen trifft. Es reicht aber in der Regel, sich mit ru­higem Schritt zu entfernen und der Sau so klar­zumachen, dass man keine bösen Absichten hat. Die Rudel gehen immer auf und davon, wenn sie die Nähe von Men­schen spüren. In all den Jah­ren, die ich (auch alleine) durch die Wälder streife, ist noch jedes Wildschwein vor mir weg­ge­lau­fen. Trotzdem ist Vorsicht gebo­ten. Jedes Tier, das sich in die En­ge getrieben fühlt, kann ag­gres­siv reagieren.

Vögel: Der Wanderer wird in der Toscana auf viele Vögel tref­fen, die er aus dem nord­euro­päischen Raum kennt, wenn sie dort auch teil­weise rar geworden sind. Wer in ländlicher Umgebung über­nachtet, kann im Frühjahr häufig der Nach­tigall (Luscinia mega­rhyn­chos) lauschen, während tagsüber der Kuck­uck (Cuculus canorus) zu hö­ren ist.

Unter den Vögeln, die man in Nord­europa selten oder gar nicht zu Ge­sicht bekommt, finden wir die an Gewässern lebende Beu­tel­mei­se (Remiz pendulinus) und den Eis­vo­gel (Alcedo atthis). Die sel­tene Blau­racke (Coracias gar­ru­lus), den Pirol (Oriolus orio­lus) und den Wie­dehopf (Upu­pa epops) beob­ach­tet man mit etwas Glück in der Nä­he von Laub­wäldern. Im Win­ter beleben Graureiher (Ardea ci­ne­rea), der große Silberreiher (Cas­me­ro­dius albus) und der wesentlich klei­nere Seidenreiher (Egretta gar­zetta) die offenen Flächen in der Nä­he von Teichen und Was­ser­läufen.

Im Küstengebiet, besonders in den Lagunen, überwintern der Fla­mingo (Phoenicopterus ru­ber), der Löffler (Platalea leu­co­rodia), der Kranich (Grus grus) und der Große Brachvogel (Nume­nius arquata). In den Feucht­gebieten trifft man auch die seltene Rohrdommel (Bo­tau­rus stel­laris) und den Kormoran (Pha­la­crocorax carbo).


Gottesanbeterin


Äskulapnatter


Fuchs am Wegrand


Krabbenspinne

Von den Raubvögeln sind Mäuse­bussard (Buteo buteo) und Wes­pen­bussard (Pernis apivorus) wie auch der Turmfalke (Falco tin­nun­culus) heute wieder recht zahl­reich vertreten. Seltener trifft man auf den Wan­derfalken (Fal­co peregrinus), den Rotmilan (Mil­vus milvus), den Schlangen­adler (Cir­caetus gallicus) und den Feld­eggs­falken (Falco bi­armicus) so­wie im Küstengebiet auf die scheue Rohr­weihe (Circus ae­ru­ginosus).

Unter den Eulenvögeln finden wir, wenn auch selten, den Uhu (Bu­bo bubo). Zahlreich hingegen, besonders in der Nähe kleinerer Ort­schaf­ten, sind die Schleier­eule (Tyto alba), der Steinkauz (Athene noctua) und die Zwerg­ohreule (Otus scops).

Reptilien: Am häufigsten trifft man auf die Mauereidechse (Po­dar­cis muralis), die man im Ge­strüpp rascheln hört, wenn sie auf der Flucht ist. Seltener ist die bis zu 40 cm große Smaragd­ei­dech­se (La­certa viridis), deren Rücken sma­ragdgrün und deren Kehle leuch­tend blau gezeichnet sind. Sie ist sehr scheu, nimmt es aber im Ernstfall auch mit dem Maus­wiesel auf. In feuchten Wald­gebie­ten findet sich der ca. 10 cm klei­ne Brillensalamander (Sa­la­man­drina terdigitata), des­sen Ober­seite dunkelbraun bis schwarz er­scheint, während die Un­ter­seite bei den erwachsenen Exemplaren leuch­tend rot bis orange ist. Auf warmen Mauern, besonders im Küs­ten­gebiet, ist der Mauergecko (Ta­rentola mauritanica) an­zu­tref­f­en.

Der Biss der Aspisviper

Ihr Gift ist für den Menschen nor­malerweise nicht tödlich, auch wenn der Biss schmerzhaft ist. Falls man gebissen wird, sollte man in jedem Fall direkt das nächste Krankenhaus aufsuchen. Dort wird die Reaktion des Körpers beobachtet und, nur in ernsten Fäl­len, das Gegengift verabreicht. In der Regel sucht die Aspisviper wie alle Schlangen das Weite, ehe der Mensch ihr zu nahe kommt.

Die Welt der Schlangen ist in der Toscana noch recht intakt, auch wenn die Tiere in der Regel er­schlagen oder überfahren werden, da man sie, ohne genau hin­zu­schauen, für eine Aspisviper (Vi­pera aspis) hält. Diese einzige Gift­schlange, die man in der Tos­cana findet, ist recht gut an ihrem gedrungenen Körper und dem dreieckigen Kopf zu erkennen. Sie erreicht eine Länge von max. 75 cm (meist ist sie kür­zer) und be­wegt sich recht langsam. Relativ häufig trifft man im Wald und auch auf offenen Flächen auf die Gelbgrüne Zornnatter (Hie­rophis viri­di­flavus). Ihren Namen hat sich die große, aber harmlose Natter da­durch verdient, dass sie sich, wenn sie in die Enge getrieben wird, wie eine Kobra aufrichtet, faucht und wenn nötig auch zubeißt. In der Nähe von Gewässern lebt die Ringelnatter (Natrix natrix) und in den Flüssen und Seen kann man die seltene Würfelnatter (Natrix tes­sellata) beobachten. Auch die bis zu 2 m große Äs­ku­lap­natter (Ela­phe longissima), eine der größ­ten Schlan­gen Euro­pas, ist in der Tos­cana zu Hau­se. Man braucht al­lerd­ings etwas Glück, um auf diese Tiere zu treffen, denn der Schritt des Wan­derers lässt sie in unglaubli­cher Ge­schwin­digkeit fliehen, wo­bei sich die harmlosen Schlan­gen auch ger­ne auf Bäume zurückziehen.

Insekten: Die Insektenwelt der Toscana ist so reichhaltig, dass man dafür eigentlich ein gan­zes Buch bräuchte. Wer die Toscana im Som­mer besucht, wird immer wieder, besonders in der Ga­rigue, auf Schmetterlinge treffen. Besonders groß und gut zu er­ken­nen sind der Segelfalter (Iphiclides podalirius) und der Schwalben­schwanz (Pa­pi­lio machaon), die im Inland immer noch häufig sind. An der Küs­te fin­det man, oft im Wind stehend, den großen Erd­beer­baum­falter (Cha­raxes jasius), der zum Überwintern häufig nach Afrika fliegt.

Unter den großen Käfern sind der Hirschkäfer (Lucanus cervus) und sein kleinerer Verwandter der Zwerghirschkäfer (Dorcus paral­le­lo­pi­pe­dus) wie auch der Nashornkäfer (Oryctes nasicornis) zu nennen. Auch der Maikäfer (Melolontha melolontha) ist noch recht häufig ver­treten. Angsteinflößend ist immer wieder der kleine Skor­pion (Eus­corpius italicus), den man unter Steinen oder auch Blumen­töpfen findet. Wenn der heiße Sommer beginnt, sucht er sich auch gerne eine dunkle Ecke in der Wohnung. Sein Stich ist relativ harmlos (ähnlich einem Bienenstich) und nur bei allergischer Überreaktion ge­fährlich. Skorpione gehören ins Reich der Spinnentiere.


Weiblicher Zwerghirschkäfer

Vorsicht bei den teils riesigen Nestern der Hornisse (Vespa crabro), die sich oft in Baumhöhlen befinden! Wenn auch der Stich nicht töd­lich ist, so ist er doch sehr schmerzhaft, und Hornissen sind in der Lage, schnell miteinander zu kommunizieren, um gemeinsam ver­meint­liche Feinde anzugreifen.

An den Stränden der Toscana kann man häufig den heimischen Dung­käfer (Aphodius rufipes) bei einem kuriosen Schauspiel sehen: Ge­nau von seiner Frau beobachtet, rollt er die riesigen Dungkugeln, in de­nen sich die Eier des Käfers befinden, über den Strand. Wirkliche Fas­zination geht von der Gottesanbeterin (Mantis religiosa) aus. Auf Wie­sen und an Waldrändern sind die bis zu 7 cm langen, grünen oder bräun­lichen Tiere häufig anzutreffen. Mit den großen Augen auf dem be­weglichen Kopf beobachten sie ihr Umfeld und können blitzschnell mit ihren Vorderbeinen zuschlagen, wenn ein geeignetes Opfer vor­bei­fliegt oder -krabbelt.

Zecken

Am Abend nach einer Wanderung sollte man sich nach Zecken absu­chen und falls fündig, die Zecke herausdrehen (ohne vorher Öl oder Alkohol auf die Stelle zu tupfen, sonst beißen sie noch fester zu). Die Stelle sollte dann in den folgen­den Wochen auf eine sich ausbrei­tende Rötung kontrolliert werden. Das Risiko einer Borreliose- oder FSME-Infektion ist in der Toscana zwar gering, sollte aber trotzdem beachtet werden.

Ausrüstung und Verpflegung

Ausrüstung: Die Toscana ver­langt nach möglichst hohen Wan­der­schuhen mit gutem Pro­fil - ein­deutig in den Bergen, aber auch im Hügelland. Hohe Wanderschuhe in Kombination mit lan­gen Hosen schützen außerdem vor dem Biss der Aspisviper (→ Tier­welt). Nur die einfachen Wanderungen (Touren 7, 9, 24 und 35) kann man mit Turnschuhen (mit Profil) oder ähnlichem Schuh­werk genießen. Ein Regencape tut gu­te Dienste; Schirme helfen we­gen des bei Re­gen meist stark we­hen­den Windes we­nig.

Wer möchte, bringt seine Wan­der­stöcke mit. In den Rucksack ge­hö­ren: Sonnenschutz, Kopf­be­de­ckung, eine kleine Reise­apo­theke (Pflaster, Blasenpflaster, an­ti­septi­sche Tücher, eine elastische Bin­de, eine Pinzette) und eine Tril­lerpfeife als Notruf. Ein klei­nes Fernglas bringt oft Freude. Kar­te und Kompass sollten immer dabei sein, auch wenn man ein GPS-Gerät dabeihat. Sie helfen bei der Orien­tierung in der nicht immer übersichtlichen Land­schaft, be­son­ders der der Mittel­gebirge.

Verpflegung: Ausreichend Trinkwasser (mind. 1 l pro Wanderer, an heißen Tagen auch mehr), auch Fruchtsäfte oder mineralhaltige Ge­tränke sollten immer mitgenommen werden. Im Tourinfo-Kasten werden Trinkwasserstellen ge­nannt: Die öffentlichen Was­ser­hähne, die man in fast allen Ort­schaften findet, sind an das Trinkwassernetz an­geschlossen; längs der Wege ist es kon­trol­lier­tes Quellwasser, das man pro­blem­los genießen kann. Obst, Nüs­se und salzarme Speisen sind für ein Picknick ideal. Oft sind die kleinen Lebensmittel­ge­schäf­te (Alimentari) die beste Adres­se, um be­legte Brote und andere toscani­sche Leckerbissen frisch zu be­kom­men. Die Läden und Einkehrmöglich­keiten unterwegs finden sich im Tourinfo-Kasten.


Notfall und Notfallnum­mern

Bei Unfällen ruft man zurzeit un­ter der Notrufnummer Tel. 118 den medizinischen Rettungs­dienst (Pronto Soccorso) an ­- Verständigung auch auf Englisch oder Fran­zösisch.

Die meisten der beschriebenen Wanderwege sind sehr einsam. Man sollte möglichst nie alleine aufbrechen, sondern (mindestens) zu zweit. Dies gilt besonders für die Bergtouren in den Apuanischen Alpen. Falls Sie doch alleine unter­wegs sind, informieren Sie jeman­den, z. B. in der Bar der Ortschaft, in der die Wanderung beginnt.

Unter der EU-weiten Not­rufnummer Tel. 112 erreicht man in Italien die Cara­bi­nie­ri. Ihre Beamten kümmern sich um die Zivil­bevölkerung und be­treuen hauptsächlich die klei­neren Ortschaften. In der Re­gel be­herrschen die Poli­zisten nur selten Fremdsprachen. In Zu­kunft soll aber auch in der Tos­kana die Tel. 112 als einzige zen­trale Notrufnummer ein­ge­führt werden.

Bei Bränden wählt man die Not­ruf­nummer Tel. 115, unter der man die Feuerwehr (Vigili del Fu­oco) erreicht; bei Waldbrand gilt zur­zeit noch die Rufnummer Tel. 1515.

Die Staatspolizei (Polizia) er­reicht man unter der Ruf­num­mer Tel. 113. Sie kümmert sich wie die Militärpolizei um die Zivil­be­völkerung, hat ihre Zentralen aber in den Städten.

Achtung: In vielen Tälern und ab­gelegenen Gebieten der Tos­cana ist oft kein durchgehender Empfang mit dem Handy gewährleistet!

Krankenhäuser: Krankenhäuser sind in allen größeren Städten der Tos­cana vorhanden. In kleineren Orten gibt es den Dorfarzt im „Am­bu­latorio medico“ oder den Arzt der „Guardia medica“. Die Ein­rich­tun­gen sind sehr ähnlich, der Arzt manchmal sogar derselbe. Lei­der sind sie in vielen Fällen nicht ständig geöffnet. Im Notfall leistet auch hier die Notrufnummer Tel. 118 gute Dienste, denn in der Zent­rale weiß man, wo der nächste Arzt zu finden ist. In jedem Kranken­haus gibt es eine Notaufnahme (Pronto Soccorso). Dort wird man je nach Fall schnell bis unendlich langsam behandelt. Die Versicherungs­karte sollte man dabeihaben.

Tourplanung und -durchführung

Fast alle Wanderungen in diesem Buch sind Rundwanderungen, denn das Zurückkommen zum Aus­gangs­punkt ist mit öf­fent­lichen Ver­kehrsmitteln meistens viel zu um­ständlich, wenn nicht sogar un­möglich. Die einzigen Aus­nahmen sind die recht guten Verbindungen zwischen Colle di Val d’Elsa und San Gimignano (Tour 14), zwi­schen San Quirico d’Orcia und Pienza (Tour 26) sowie zwischen Rocchette di Fazio und Roc­cal­begna (Tour 30).

Die angegebenen Zeiten der Touren sind als reine Gehzeiten zu ver­ste­hen. Sie beruhen auf meinem doch eher ruhigen Wan­derschritt. Aus­sicht genießen, Picknick und Foto­stopps sind hier nicht ein­kal­ku­liert und können leicht die Gehzeit ver­längern. Man sollte immer min­des­tens 1 Std. vor Sonnenuntergang sein Ziel erreichen, denn die Dämmerung ist in der Toscana kür­zer als in Nordeuropa, und besonders in den Stein­eichenwäldern wird es sehr früh dunkel.

Aktuelle Wetterinformationen

Recht zuverlässige Meldungen fin­den Sie auf der täglich zweimal ak­tualisierten Internetseite www.lamma.rete.toscana.it (auch auf Englisch). Der regionale Wetter­bericht für die Toscana des Fern­seh­senders RAI3 wird täglich ge­gen 14.15 und 19.50 Uhr übertragen, ist aber oft ungenau.

Standorte: Die Touren in diesem Wanderführer sind so gebündelt, dass man von einem Standort aus problemlos mehrere Wanderungen unternehmen kann, ohne dabei zu viele Kilometer mit dem Auto zu­rück­legen zu müssen. Die einfachste und auch schnellste Art, die Wan­derziele zu erreichen, ist sicherlich das Auto. Anfahrt und Park­möglichkeiten stehen in den Tourinfo-Kästen. Für die Anfahrtszeit sollte man durchschnittlich mit nicht mehr als 1 km/Min. rechnen, denn oft sind die Straßen schmal und fast immer kurvig - viele klei­nere immer noch ohne As­phalt. Auch den Verkehr sollte man nicht un­ter­schätzen! Wert­ge­gen­stände, wie überall in der Welt, auch hier nicht im Wagen offen liegenlassen.

Nordwesten: Für die Wan­de­run­gen in den Apuanischen Alpen (Tou­ren 4 und 6) ist die Versilia-Küs­te zwischen Carrara und Via­reggio si­cher ein guter Aus­gangs­punkt. Auch von Lucca und Pisa aus ist man recht schnell in den Ber­gen. Die Mittelgebirgstouren und die Hügelland­schaften des Nor­dens (Tou­ren 5 und 7 bis 12) sind von den beiden Städten aus gut zu er­rei­chen.


Piazza und Dom von Pienza (Tour 26)

Nordosten: Florenz und v. a. seine östliche Umgebung Richtung Pon­tas­sieve und Rufina wie auch die nördliche Chianti-Region bei Im­pru­ne­ta bieten zahlreiche Agriturismi (Touren 1, 2, 3 und 13). Von Arezzo aus erreicht man schnell die mystischen Orte des heiligen Franz von Assisi (Touren 2 und 22), aber dank der Autobahn gelangt man pro­blem­los auch in die südöstliche Region zwischen Bergen, Seen und Hü­gel­land (Touren 23, 24 und 25).

Zentrum: Von Siena aus kann man die Bilderbuchlandschaften der Tos­cana schlechthin erreichen (Touren 13 bis 21 und 23). Wer die recht teuren Unterkünfte in der Chianti-Region und in der Umgebung von San Gimignano meiden möchte, findet viele Unterkünfte in Rich­tung Westen in der Montagnola Senese bei Sovicille. Dort gibt es auch den netten Campingplatz Campeggio La Montagnola unter schatten­spen­denden Bäumen (Ostern bis Ende September, Tel. 0577-314473, Fax. 0577-349286, www.camping.it/toscana/lamontagnola).

Südosten: Im UNESCO-Welterbe Orcia-Tal (Val d’Orcia) bieten sich Pienza mit vielen Hotels und seine Umgebung, wo es nur so von Un­ter­künften wimmelt, als Standorte an. Die urigen Orte San Quirico d’Orcia, Bagno Vignoni und Castiglione d’Orcia sind kleinere Orte, die ab­seits vom Tourismusrummel liegen (Touren 23 bis 29). Auch die Ge­gend um den Monte Amiata - die malerischen Orte Piancastagnaio, Ab­badia San Salvatore und Santa Fiora - bietet besonders in der hei­ßen Sommerzeit Unterkünfte abseits vom Trubel (Touren 27 bis 30). Eine wahrhaft spektakuläre Unterkunft liegt in dem verträumten Örtchen Rocchette di Fazio (Tour 30) bei Laura Fontani mit herr­li­chem Ausblick auf das Albegna-Tal (Tel. 001-05412009268, sie spricht Englisch, Spanisch, Französisch, tuscanymanymore@gmail.com, www.homeaway.it/affitto-vacanze/p862777).

Südwesten: Die südliche Maremma-Region bei Grosseto mit den Ba­de­orten Castiglione della Pescaia, Marina di Grosseto und Princi­pina al Mare ist für alle geeignet, die neben den Badefreuden auch das Land­leben kennenlernen möchten (Touren 32 bis 35). Direkt an der Küs­te bei Marina di Grosseto finden sich auch zahlreiche Camping­plätze. Im Inland liegen die mittelalterlichen Ortschaften Gavorrano, Magliano und Manciano, in deren Umgebung viele Agriturismi Unter­künf­te anbieten. Die Küste zwischen Massa Marittima und der au­then­ti­schen Hafenstadt Livorno, die sog. Costa degli Etruschi (Etrus­ker­küste), ist mit ihren bekannten Badeorten Donoratico, San Vin­cen­zo und Marina di Bibbona ein günstiger Ausgangspunkt im nördlichen Teil (Touren 11 bis 13).

Halali! - Jagdsaison in der Toscana

Vom 1. September bis 31. Januar muss man auf die Jäger achtgeben. In den ersten beiden Jagdmonaten sind es einzelne Jäger auf der Su­che nach Kleinwild. Brisant wird es ab November, wenn die Wild­schwein­jagd beginnt. Kommt man in die Nähe einer solchen Treibjagd, ist es ab­solut ratsam, mit einem Posten der Jägergruppe Kontakt auf­zu­neh­men (hierbei sich laut bemerkbar machen!), um he­rauszufinden, ob und wann man weitergehen kann. Dienstags und Freitags ist die Jagd nor­malerweise untersagt. Achtung: Zurzeit (Januar 2017) ist die Region Tos­cana dabei, die Gesetze zu ändern. Es scheint, als wolle man die Jagd aus­dehnen, sie ganzjährig und auch in Natur­schutz­gebieten bewilligen. Dies würde heißen, dass ein Wanderer das ganze Jahr über in der Ge­fahr schwebt, in die Schusslinie der leider vielen, nicht besonders rück­sichts­vollen Jä­ger zu gelangen.

Wege und ihre Markierungen: Die Toscana ist eine Region der Wan­derwege - nicht unbedingt der angelegten, vielmehr bestehen 99 % des Wegenetzes aus alten Rou­ten der Bauern, Handwerker, Händ­ler oder Pilger: Karrenwege, um Rohstoffe zu transportieren, Maul­tierpfade und Ver­bin­dun­gen zwi­schen Dörfern. Kurz, die In­fra­struk­tur einer Welt oh­ne Auto.

Da die Wege sich durch wu­chern­de Vegetation recht schnell ver­än­dern können, danke ich schon im Vor­aus für jeden Hin­weis auf Text­pas­sa­gen, die re­vi­diert wer­den müssen.

Die Wanderwege sind meist et­was weniger gepflegt. Hin­weis­schil­der, wie man sie aus Nord­europa kennt, fehlen oft, und auch die Kenn­zeich­nung ist zu einem großen Teil lückenhaft. So ist Orien­tie­rungs­ver­mögen gefragt, wenn erst 200-300 m hinter der Ab­zwei­gung die Mar­kierung wieder auftaucht.

Ein Großteil der Wanderwege wird vom italienischen Alpenverein, Club Alpino Italiano (CAI), erstellt und gepflegt. Je nach zuständigem CAI fällt die Pflege - vom Säubern bis zum Markieren - recht unter­schied­lich aus. Auch die Wanderkarten beruhen auf den Angaben des Clubs. In den Apuanischen Alpen ist das Wegenetz meist gut markiert und sauber. In den Mittelgebirgen und dem Hügelland sieht es oft an­ders aus. Besonders im Frühjahr, wenn die Vegetation explodiert, wer­den die Wege zu Pfaden und die Markierungen sind oft nur mühsam zu erkennen. Wanderwege durch Nutz­wälder haben das Problem, dass hier viel Holz geschlagen wird, was dazu führt, dass die Mar­kierungen verschwinden. Sei es, dass der markierte Baum fehlt oder der Wegver­lauf bzw. die mar­kierten Steine vom aus­ge­schla­genen Geäst verdeckt sind.


Alte Wanderzeichen helfen auch heute noch weiter (Tour 1)

Wuff! - Hunde am Wegrand

Die Wanderungen führten oft über Privatgrundstücke und nahe an Häusern vorbei. In der Regel ist dies kein Problem, und auch Zäune sind zum Glück noch rar. Achtung aber bei Hunden, die ihr Territo­rium verteidigen! Auf sie wird in den Touren hingewiesen. Ich habe selbst keine schlechten Erfahrun­gen gemacht, denn meistens sind die Hunde in Zwingern eingesperrt oder einfach nur neugierig. Vor­sicht jedoch bei den großen, wei­ßen Maremmen-Abruzzen-Schäfer­hunden, wenn sie „im Dienst“ sind, also eine Schafherde bewachen! Sie mögen es absolut nicht, wenn man ihren Schützlingen zu nahe kommt. Normalerweise reicht es aber, der Herde den Rücken zuzu­kehren und sich mit ruhigem Schritt zu entfernen.

Schranken oder Ketten, die den Weg versperren, gelten fast im­mer nur den Fahrzeugen und sol­len verhindern, dass die Autos zu weit in die Wälder eindringen.

Der Großteil der Markierungen be­steht aus rot-weißen Streifen, die man auf Baumstämmen, Häu­ser­wänden und Steinen am und im Weg findet. Leider steht nur sel­ten die Nummer des Wan­der­weges da­bei. Es gibt auch Holz­schilder (mit Zielort und Mi­nu­ten­angaben) und grün-gelbe Strei­fen der ört­li­chen Forst­ver­waltung (Comunità mon­tana). Die Markie­run­gen sind nicht im­mer sehr „frisch“ und besonders im Frühjahr durch ran­kende Pflan­zen nur mit besonderer Aufmerksam­keit zu erkennen. Kleine, meist einfache Übersichtskarten findet man an Anfängen von Wan­der­wegen. Allerdings sind diese manch­mal verdreht abgebildet und der Süden hängt im Norden.

Touristeninformation von zu Hause aus: Allgemeine In­for­ma­tio­nen über die Toscana findet man im Internet unter www.turismo.intoscana.it (auch auf Englisch) oder unter www.enit.it (auf Deutsch), die Seite der Tourismusorganisation ENIT. Etwas wan­derspezifischer sind die Seiten der italienischen Parks - vom National­park bis zu re­gio­nalen Reservaten - unter www.parks.it (auf Deutsch).

Auch ein Blick auf die Internetseiten einzelner Gemeinden lohnt, wer­den dort doch oft Wanderwege vorgeschlagen. Einfach den Gemein­de­namen in die Suchmaschine eingeben, dann nach „Turismo“ suchen (leider meist nur auf Italienisch). Um einen professionellen Wan­der­füh­rer zu finden, schaut man am besten unter www.aigae.org (teils auf Englisch) oder www.agat.toscana.it (nur Italienisch).


Porta Menseri mit Blick auf die Calanchi (Tour 13)

ENIT in Deutschland

60325 Frankfurt a. M., Barckhausstr. 10, Tel. 069/237434, Fax. 069/232894, frank­furt@enit.it, Mo-Fr 9.15-17 Uhr.

80538 München, Prinzregentenstr. 22, Tel. 089/531317, Fax. 089/534527, muenchen@enit.it, Mo-Fr 9.15-17 Uhr.

in Österreich

1060 Wien, Mariahilfer Str. 1b/XVI, Tel. 01/5051639, Fax. 01/5050248, vienna@enit.at, Mo-Do 9-17 Uhr, Fr bis 15.30 Uhr.

Touristeninformation vor Ort: Jede größere Ortschaft hat in der Re­gel ein Informationsbüro für Tou­risten. Es gibt die staatlichen Frem­denverkehrsämter U.I.T., die allerdings zurzeit umstrukturiert wer­den und einer unsicheren Zu­kunft entgegensehen, und die pri­va­ten Pro-Loco-Büros. Dort kann man Wanderkarten kaufen und immer öfter findet sich jemand, der die örtlichen Wege kennt und aktuelle Nachrichten dazu hat.

Vor den kleinen Broschüren der Gemeinden mit manchmal grob skiz­zierten Karten muss leider gewarnt werden: In mehreren Fällen waren die Wanderwege nicht begehbar. In Massarosa warnte man mich zum Glück vor einer Wanderung aus einer solchen Broschüre, wo eine krie­gerische, alte Dame dem Wanderer mit der Schrotflinte ent­gegen­tritt! Trotzdem sind die Informationsbüros immer eine gute An­lauf­stelle für aktuelle Tipps.

Eine besondere Bereicherung kann auch ein Tagesausflug mit einem örtlichen Wanderführer sein. Wer in die kleinen Geheimnisse der Landschaften eingeführt werden möchte, wird sicher an solch einem Tag in Begleitung Freude haben. Informationen dazu finden Sie bei der Touristeninformation.


Die Ruine der mittelalterlichen Kirche auf der Isola Clodia (Tour 34)

In Italien wird beim Telefonieren (auch bei Ortsgesprächen) zu den Teilnehmernummern immer die frü­here regionale Vorwahl mit­ge­wählt, inklusive der ersten Null.

Abbadia San Salvatore

Infopoint Amiata, Via Adua 21, Tel. 0577-775811, www.terresiena.it.

Abetone

I.A.T., Piazza Piramidi 502, Tel. 0573-60231, Fax. 0573-60232, www.pistoia.turismo.toscana.it.

Arezzo

Infopoint Benvenuti ad Arezzo, Piazza Libertà, Tel. 0575-401945 oder Tel. 0575-377678, oder am Bhf., Piazza della Repubblica 22/23, Tel. 0575-26850, www.arezzointuscany.it.

Infopoint Arezzo Turismo (vermittelt auch Stadt- oder Wanderführer), Emiciclo Giovanni Paolo II, Tel./Fax. 0575-1822770, www.arezzoturismo.it.

Asciano

Pro Loco, Via Amos Cassioli 2, Tel./Fax. 0577-718666, www.prolocoasciano.it.

Carrara

APT, Viale XX Settembre Loc. Stadio (am Stadion), Tel. 0585-844136, www.aptmassacarrara.it.

U.I.T., Piazza Matteotti, Tel. 0585-779707.

Castiglione della Pescaia

U.I.T., Piazza Garibaldi 6, Tel. 0564-933678, Fax. 0564-933954, www.lamaremma.info.

Cortona

U.I.T., Via Nazionale 42, Tel. 0575-630352, Tel./Fax. 0575-630656, www.apt.arezzo.it.

Cutigliano

I.A.T., Via Brennero 42/A, Tel. 0573-68029, Fax. 0573-68200, www.pistoia.turismo.toscana.it.

Fiesole

U.I.T., Via Portigiani 3, Tel. 055-5961311, -323 oder -256, Fax. 055-5961312, www.fiesoleforyou.it.

Florenz (Firenze)

U.I.T., Via Camillo Cavour 1r, Tel. 055-290832, www.firenzeturismo.it.

U.I.T., Piazza S. Giovanni 1 (nahe Dom), Tel. 055-288496, www.firenzeturismo.it.

U.I.T., Flughafen Vespucci, Via del Ter­mine 11, Tel. 055-315874, www.firenzeturismo.it.

U.I.T., Piazza della Stazione 4 (vor dem Bahnhof), Tel. 055-212245, www.firenzeturismo.it.

Grosseto

U.I.T., Viale Monterosa 206, Tel. 0564-462611, Fax. 0564-454606, www.lamaremma.info.

Hallo Taxi!

Taxifahren in der Toscana ist der reine Luxus für Anfahrten zu den Wanderrouten, die oft weit außer­halb der Ortschaften liegen. Man muss recht tief in die Tasche grei­fen: 2 €/km, an Feiertagen auch 3 €/km. Häufig kommen weitere Kos­ten dazu. Möglichst vor Fahrt­an­tritt den Preis mit dem Fah­rer ab­sprechen und auch, ob man wieder abgeholt werden möchte!

Livorno

U.I.T., Via Pieroni 18, Tel. 0586-894236, www.comune.livorno.it/portaleturism/it/home.

Lucca

U.I.T., Piazzale Verdi, Tel. 0583-583150 (dann für Info -1), www.turismo.lucca.it (italienisch).

Marina di Massa

APT Massa-Carrara, Lungomare Ve­spucci 24, 54100 Marina di Massa, Tel. 0585-240063, www.aptmassacarrara.it.

Massa Marittima

U.I.T., Via Todini, 3/5, Tel. 0566-904756, Fax. 0566-940095, www.turismoinmaremma.it.

Pisa

U.I.T., Piazza del Duomo 7, Tel. 050-550100, www.turismo.pisa.it.

U.I.T., Piazza Vittorio Emanuele II 16 (am Bahnhof), Tel. 050-42291, www.turismo.pisa.it.

U.I.T., am Flughafen Galileo Galilei (bei der „Ankunft“), Tel. 050-503700, www.turismo.pisa.it.


Bilderbuchlandschaft bei Pienza (Tour 26)

Pistoia

I.A.T., Piazza Duomo 4, Tel. 0573-21622, Fax. 0573-34327, www.pistoia.turismo.toscana.it.

Pitigliano

U.I.T., Piazza Garibaldi 51, Tel./Fax. 0564-617111, www.lamaremma.info.

Prato

APT, Piazza Duomo 8, Tel./Fax. 0574-24112, www.pratoturismo.it.

San Gimignano

Pro Loco, Piazza Duomo 1, Tel. 0577-940008, Fax. 0577-940903, www.sangimignano.com.

San Quirico d’Orcia

Ufficio Informazioni, Piazza Chigi 2, Tel./Fax. 0577-899728, www.terresiena.it.

Siena

I.A.T., Piazza Duomo 1, Tel. 0577-280551, Fax. 0577-270676, www.terresiena.it.

Viareggio

APT, Viale Carducci 10, Tel. 0584-962233, Fax. 0584-47336, www.aptversilia.it.

APT, Piazza Dante (am Bahnhof), Tel. 0584-46382, Fax. 0584-430281.

Vinci

U.I.T., Via della Torre 11, Tel. 0571-568012, Fax. 0571-567930, www.terredelrinascimento.it.

Volterra

APT, Piazza dei Priori 20, Tel./Fax. 0588-87257, www.volterratur.it.


Wegkreuz kurz vor Abbadia San Salvatore (Tour 28)

Bahn und Bus: Die italienische Eisenbahn hält weiterhin, was ihr nach­gesagt wird: unpünktlich, schmutzige Züge, aber günstig im Preis. Na­türlich sind die Städte der Toscana durch ein Bahnnetz verbunden, doch die langen Fahrzeiten lassen für die Wanderungen wenig Zeit. Ein­zige Ausnahme auf den toscanischen Schienen ist wohl der Treno Natura (Naturzug), der in der südlichen Provinz Siena von März bis Ok­tober am Wochenende und an Feiertagen unterwegs ist. Ein Teil der historischen Züge - mal Diesellok, mal Dampflok - ist als „Zu­brin­ger für Wanderer“ gedacht (Tour 23). Genaue Infos unter www.terresiena.it (auch auf Englisch und Deutsch) oder www.ferrovieturistiche.it (auf Ita­lienisch).

Ansonsten ist man besser mit dem Bus unterwegs. In den Tour­info-Käs­ten sind einzelne Busab­fahrtszeiten angegeben. Bitte im­mer die Zei­ten vor Ort (am Bus­bahnhof oder bei den Informati­onsbüros) kon­trol­lieren, denn sie ändern sich innerhalb kurzer Zeit! Be­den­ken Sie, dass am Wochen­ende wesentlich weniger Busse fah­ren, oft sogar gar keine!

Die Busabfahrtszeiten (Stand Win­ter 2016/17) in den Tourinfo-Kästen dienen lediglich der Orien­tie­rung und sind spe­ziell auf Wan­de­rer zugeschnit­ten (Fahrten am Mor­gen und am Nachmittag).

Busgesellschaften einzelner Stä­dte

Arezzo, Grosseto und Siena: Tiemme S.p.A., Fahrplanau­s­kunft Tel. 800-922964, Tel. 199-168182 (mobil), www.tiemmespa.it.

Florenz: Ataf, Tel. 800-424500, Tel. 199-104245 (mobil), www.ataf.net.

Livorno: CTT, Tel. 800-317709, www. livorno.cttnord.it.

Lucca: CTT, Tel. 0583-587897, www.lucca.cttnord.it.

Pisa: CPT, Tel. 199-120150, www.pisa.cttnord.it.

Viareggio: CTT, Tel. 0583-30996, www.lucca.cttnord.it.

Wanderkarten: Die meisten Wanderkarten werden von Edizioni Multi­graphic Firenze (www.edizionimultigraphic.it) hergestellt. Leider ba­sieren die Karten (hauptsächlich im Maßstab 1:25.000) oft auf Luft­auf­nahmen der 50er-Jahre - sie sind also häufig veraltet, aber trotz­dem brauchbar.

Der Kompass Verlag veröffentlicht Karten im Maßstab 1:50.000, leider auch nicht flächendeckend („WK 646 Alpi Apuane, Garfagnana, Car­rara, Viareggio“; „WK 651 Maremma, Argentario, Grosseto, Isola del Giglio“; „WK 653 Pienza, Montalcino, Monte Amiata“; „WK 660 Fi­ren­ze, Chianti“; „WK 661 Siena, Chianti, Colline Sensi“).

Eine weitere Quelle für aktuelle, gut lesbare Karten ist der Verlag S.EL.CA. aus Florenz, wenn auch nur mit wenigen Karten (www.selca-cartografie.it).

Oft findet man Wanderkarten in kleinen Zeitungsläden, Buch­hand­lun­gen oder Touristeninformationen, manchmal sogar im Su­permarkt. Auf entsprechende Karten wird im Tourinfo-Kasten hin­gewiesen.

Eine Straßenkarte der Toscana ist an jeder Tankstelle, an Zeitungs­kios­ken und in Buchhandlungen zu finden. Sie hilft bei der An­fahrt und lässt den Reisenden auch die vielen kleinen Straßen entde­cken, die vielleicht noch nicht im Navi verzeichnet sind.


Ein Ziergarten schmückt den Eingang zum Kloster Le Celle (Tour 22)

Literaturtipps: Müller, Michael: Toscana. Michael Müller Verlag, 14. Auflage 2010. Das Reisehandbuch für die Toscana schlechthin mit allen Informationen, die man für einen Urlaub braucht.

Schmidt, Loki: "Naturkunde für Neugierige", Rowohlt, 4. Auflage (2010). Ein liebevoller und einfach geschriebener Naturführer, der nicht nur im Urlaub, sondern auch zu Hause dazu einlädt, die kleinen Wun­der der Natur vor der Haustür zu entdecken und zu verstehen.

Schönfelder, Peter und Ingrid: Was blüht am Mittelmeer? Kosmos Verlag, 4. Auflage 2005. 750 verschiedene Mittelmeerpflanzen sind in die­sem Buch aufgelistet und er­leich­tern das Bestimmen der rei­chen Pracht.

Stichmann, Wilfried und Kretz­schmar, Erich: Der neue Kosmos Tier­füh­rer. Kosmos Verlag, 4. Auf­lage 2011. Recht dicker Tier­führer für ganz Europa, der alle Fra­gen zu unseren scheuen Mit­be­wohnern zu Lan­de, im Wasser und in der Luft beantworten kann.

Tozzi, Federigo: Das Gehöft. Pi­per Verlag, 1999. Ein, wenn auch düs­te­rer, Einblick in das Leben zwi­schen Land und Kleinstadt Siena Anfang des 20. Jh.

Origo, Iris: Toskanisches Ta­ge­buch 1943/44. Kriegsjahre im Val d’Orcia. C. H. Beck Verlag, 1991. Ein lebendiges Bild der letzten Kriegs­jahre in der südlichen Tos­ca­na.

Origo, Iris: Im Namen Gottes und des Geschäfts. Verlag Klaus Wagen­bach, 1997. Die Biografie eines Händlers des 14./15. Jh. aus Prato, de­ren moderne Aspekte einen oft zum Staunen bringen.

Lawrence, D. H.: Etruskische Stätten. Beck und Glückler Verlag, 1998. Ein literarisches Tagebuch des Schriftstellers.

Dundes, Alan und Falassi, Alessandro: La Terra in Piazza, Die Erde auf dem Platz. Eine Interpretation des Palio in Siena. Nuova immagine edi­trice, 1994. Ein unterhaltsames Buch für all diejenigen, die den Pa­lio von Siena nicht nur erleben, sondern auch ein wenig verstehen möchten.

Zahlreiche Tipps...

... zu Hotels & Restaurants, noch mehr Infos und Wis­senswertes finden Sie in unserem Reiseführer Toscana von Michael Müller. Erhältlich im Buchhandel oder auf unserer Homepage www.michael-mueller-verlag.de.

REISEHANDBUCH

17. Auflage 2016 | ISBN 978-3-95654-229-9 | 26,90 €


Toscana Wanderführer Michael Müller Verlag

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