Читать книгу Mut zur Geilheit | 10 Erotische Geschichten - Brooklyn Collins - Страница 5

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TexasDiva

Mia war in einem kleinen Hotel am Rande von San Angelo in Texas abgestiegen. Da sie nur eine Nacht bleiben wollte, hatte sie den Koffer im Auto gelassen und nur ihr Handgepäck mit aufs Zimmer genommen.

Bis zum Abendessen war noch Zeit für einen Erkundungsgang. Mia zog ihren Mantel an und stellte den Kragen hoch. Durch die schmale, fast menschenleere Straße fegte ein kräftiger Wind. Äste bogen sich, Fensterläden schlugen gegen die Fassaden der Häuser.

Aus dem niedrigen Shop an der Ecke fiel ein schwacher Lichtschein auf den Gehsteig. Mia trat näher. Ein Schild über der dunkelbraunen Eingangstür trug die Aufschrift »Second Hand Kleidung«. Mia brauchte zwar nichts, aber sie war neugierig, wollte sich einfach mal umschauen.

»Gern, Madam«, sagte die Verkäuferin mit einer einladenden Handbewegung. »Melden Sie sich einfach, wenn ich Ihnen behilflich sein kann.«

Die Verkäuferin war schon älter, Mia schätzte sie auf Mitte sechzig. Sie war dunkel gekleidet, ihre grauen Haare endeten am Kinn. Mia war die einzige Kundin. Offenbar gab es nur gebrauchte Sachen für Frauen: Kleider, Blusen, Röcke, Hosen, Schuhe, Strümpfe, auch Unterwäsche.

Im hinteren Teil des Ladens entdeckte Mia eine Kleiderpuppe mit kurzen blonden Haaren. Sie trug ein hellgrünes Kostüm mit einer schwarzen Bluse darunter, schwarze Netzstrümpfe und schwarze Schnürpumps. Um ihren Hals blitzte eine dünne grüne Perlenkette. Mia blieb vor der Puppe stehen und betrachtete sie. Die Kunstfigur wirkte lebensecht. Nachdem ein, zwei Minuten vergangen waren, bemerkte Mia, dass die Verkäuferin sie verstohlen beobachtete. Plötzlich stand sie hinter ihr.

»Gefallen Ihnen die Kleider, Madam? Sie können sie alle haben, die Größe würde passen.«

Mia schmunzelte, strich sanft über den Ärmel der Kostümjacke.

»Diese Sachen wurden zu Lebzeiten von einer berühmten Frau getragen«, fuhr die Verkäuferin fort.

»Berühmt?«, fragte Mia.

»Na ja«, erwiderte die Verkäuferin, »nicht gerade weltberühmt, aber ziemlich bekannt war sie schon. Sang oft in den Saloons dieser Gegend. War der Schwarm vieler Männer, hatte allerdings nie geheiratet. Ein Mann ist sogar wegen ihr aus dem Leben geschieden. Der Arme! Konnte es nicht ertragen, dass sie ihn immer wieder betrogen hatte. Ein Vollblutweib war das. Sie sah den Männern in die Augen und hypnotisierte sie förmlich. Dann senkte sie den Blick und starrte den Männern in den Schritt. Leckte sich über die Lippen, wenn sie eine Wölbung wahrgenommen hatte. Verstehen Sie?«

Mia lächelte, versuchte, ihre Verlegenheit zu überspielen. »Ich bin ein ganz anderer Typ«, sagte sie. »Aber wer weiß? Wenn ich diese Kleider anziehe, übertragen sich vielleicht auch die Eigenschaften dieser Frau auf mich. Ich habe mal so etwas gelesen.«

»Das hängt davon ab, ob sie wirklich eine andere werden wollen«, antwortete die Verkäufern. »Wirklich wollen. Dann könnte es tatsächlich funktionieren.«

Mia schwieg, ließ ihren Gedanken freien Lauf. Und ob sie eine andere werden wollte. Und ob! Wer war sie denn schon? Eine Frau von zweiundvierzig Jahren, mit zwanzig in eine unglückliche Ehe geschliddert, drei Jahre später geschieden. Versunken in Männerfeindlichkeit und Einsamkeit. Statt Männer anzuziehen, sah sie schnell weg, wenn ihr einer zu nahe kam.

Na gut, einen geschiedenen Arbeitskollegen hat sie zwei-, dreimal an sich rangelassen. Der spritzte im Rekordtempo, schlief sofort danach ein, während Mia schließlich mit eigenen Fingern versuchte, sich ein bisschen Lust zu verschaffen. Das war es: ein bisschen Lust wenigstens. Aber selbst das schien ihr das Leben verwehren zu wollen.

Okay, aus ihr war halt eine graue Maus geworden. Bei ihrer Mutter war es ganz ähnlich gewesen. Mangelnde Attraktivität vererbt sich wahrscheinlich. Und jetzt ... mit zweiundvierzig? Na ja, träumen darf frau ja. Die Gedanken sind frei.

»Ich mache Ihnen einen Sonderpreis«, unterbrach die Verkäuferin Mias Gedanken. »Alles, was die Puppe am Leibe hat, für runde fünfzig Dollar. Und zusätzlich verrate ich Ihnen noch ein Geheimnis.«

»Ein Geheimnis?«, fragte Mia neugierig.

»Ja, aber nur, wenn Sie sich zu einem Kauf entschließen.«

Der Wind draußen rüttelte an der Ladentür. Mia wollte auf einmal partout nicht Nein sagen. Nicht schon wieder verzichten. Nicht schon wieder weglaufen vor sich selbst. Nicht schon wieder die graue Maus herauskehren. Sie hörte, dass sie Ja sagte. Ganz laut: »Ja!«

Die Verkäuferin schmunzelte. »Gut. Jetzt kommt das Geheimnis: Wenn Sie wirklich eine andere werden wollen, die so richtig begehrt wird, die gern auch mal im Rampenlicht stehen möchte, nicht ständig, aber ab und zu mal. Wenn Sie das wirklich wollen ... dann ziehen Sie sich jetzt bitte aus.«

»Sie meinen, ich soll die Kleider der Puppe anprobieren?«

»Nein, noch nicht«, erwiderte die Verkäuferin. »Außerdem versichere ich Ihnen, dass alles passt. Dafür habe ich einen Blick, glauben Sie mir.«

»Ja, aber warum ...«

»Ziehen Sie alles aus, was Sie anhaben. Sie brauchen keine Angst zu haben. Warten Sie.«

Mia sah, dass die Verkäuferin zur Eingangstür ging. Dann hörte sie, wie ein Schlüssel im Schloss gedreht wurde. Mia zog ihren Mantel aus, schüttelte ihr dunkelblondes Haar. Dann streifte sie ihre Strickjacke ab, zog die Hose aus, dann die Bluse, blickte unschlüssig um sich.

»Das reicht noch nicht«, sagte die Verkäuferin. »Sie müssen ganz nackt sein.«

Mia gehorchte. Gott sei Dank war es ja kein männlicher Verkäufer, der sie zum Striptease aufforderte. Dann stand sie nackt zwischen der Puppe und der Verkäuferin, bedeckte unwillkürlich ihre Scham mit beiden Händen.

»Sie haben hübsch geformte Brüste und einen schönen flachen Bauch«, sagte die Verkäuferin. »Männer mögen so etwas. Jetzt nehmen Sie mal unten die Hände weg ... Was gibt es denn da zu verstecken? Sieht doch toll aus, Ihre Muschi. Vielleicht zu viele Haare drum herum. Die sollten Sie bei Gelegenheit etwas stutzen. Und jetzt ziehen Sie einfach mal die Schamlippen auseinander ... ja, prächtig. Ist ja sogar schön feucht geworden da unten. Wenn Sie sich jetzt umdrehen wollen ... Auch Ihr Popo ist ja eine wahre Augenweide für männliche Wesen. Kompliment. Sie dürfen sich jetzt gern bücken ... noch ein bisschen tiefer ... gut so. Die Rosette hat eine hübsche rote Farbe, die würde gut harmonieren mit den Eicheln vieler Männerschwänze. Entschuldigung, dass meine Fantasie manchmal durchdreht. Ich bin halt so.«

»Und jetzt?«, fragte Mia. Sie spürte, wie ihr Herz hämmerte. Dieses bizarre Spiel erregte sie.

»Jetzt umarmen Sie die Puppe so fest wie Sie können! Ja, gehen Sie ganz nah dran! Pressen Sie Ihre Brüste fest gegen den Puppenkörper! Schieben Sie Ihr Becken weit nach vorn ... ja, gut so. Bleiben Sie so stehen! Schließen Sie die Augen! Und jetzt stellen Sie sich eine Frau Ihres Alters vor, die vor nichts Angst hat, vor gar nichts, die die Männer im Nu erobert. Die der ganzen Welt den Stinkefinger zeigt. Haben Sie verstanden? Erscheint eine solche Frau vor Ihrem geistigen Auge? Ja? Sieht sie so aus wie Sie? Konzentrieren Sie sich! Strengen Sie Ihre Fantasie an!«

Zwei endlose Minuten lang verharrte Mia in dieser Position. Dann hörte sie wieder die Stimme der Verkäuferin. »Okay, das war’s. Sie können sich jetzt anziehen.«

Mia drehte sich zu dem Stuhl um, auf dem ihre Kleider lagen.

»Moment«, stoppte sie die Verkäuferin. »Sie sollen jetzt nicht Ihre alten Kleider anziehen, sondern Ihre neuen.« Dann trat sie zur Puppe und entkleidete sie Stück für Stück. Sie ließ sich sehr viel Zeit, roch genießerisch an jedem Kleidungsstück, besonders an dem rosafarbenen Seidenslip. Mia sah splitternackt zu. Inzwischen bedeckte sie nicht mehr ihre Blöße, hatte stattdessen ihre Hände fast angriffslustig in ihre Hüften gestemmt. Hallo? Schließlich war auch der Puppenkörper nackt. Er präsentierte ihr zwar die Figur einer jungen Frau, aber dennoch: Mias feste Brüste und ihr Knackarsch hielten den Vergleich mit der Figur aus Kunststoff durchaus stand. Unwillkürlich lächelte Mia der Puppe zu, als wollte sie sagen: Guck mal, ich mit zweiundvierzig kann es noch gut mit dir aufnehmen.

Draußen fauchte inzwischen ein richtiger Sturm. Irgendwie blies er auch Mias Ängste, Skrupel, Scham und weiß Gott noch alles weg.

»So«, sagte die Verkäuferin, »jetzt dürfen Sie Ihre neuen Kleider anziehen.«

Mia griff nach dem Seidenhöschen.

»Stopp, junge Frau, stopp! Was zieht eine Frau als Erstes an, wenn Sie nackt vor dem Spiegel oder noch besser vor den Augen eines Mannes steht? Doch nicht das Höschen!«

Mia zuckte mit den Achseln. »Bisher habe ich immer ...«

»Bisher! Was heißt denn schon ›bisher‹? Sie wollen doch eine komplett andere werden oder nicht? Also ... zuerst die Strümpfe, bitte!«

Mia nahm einen der schwarzen Netzstrümpfe und bückte sich.

»Nochmal stopp«, rief die Verkäuferin. »Stellen Sie sich einfach vor, dass ich ein Mann bin, der genau dort steht, wo ich jetzt stehe. Wenn sie sich dann bücken, dann immer mit dem Arsch in seine Richtung! Sie glauben gar nicht, wie Männer diesen Anblick lieben, wenn sich beim Bücken die beiden Popohälften ein wenig teilen und sie einen Blick in diesen geilen dunklen Tunnel einer Frau werfen dürfen. Die flippen aus. Glauben Sie mir: Die flippen aus!«

Mia hatte begriffen, präsentierte der Verkäuferin ihren nackten Hintern, während sie die schenkellangen halterlosen Strümpfe überzog.

»Zeit lassen, viel Zeit lassen ... Ja, so ist es gut. Als Nächstes ...«

»Ich denke mal: die Pumps?«

»Korrekt, meine Liebe, korrekt. Und den Popo weiterhin in meine Richtung strecken ... Beim Zuschnüren ganz tief in die Hocke gehen und die Beine etwas spreizen! Die Augen der Männer sind unersättlich ... Ja, so. Gut gemacht.«

Mia erhob sich, atmete befreit aus und warf der Verkäuferin einen fragenden Blick zu.

»Ich bin dafür, auf den BH ganz zu verzichten«, sagte die Verkäuferin. »Ziehen Sie jetzt einfach die schwarze Seidenbluse über und lassen Sie die oberen beiden Knöpfe offen ... Ja, so wie ich schon dachte. Die weißen Titten kommen wunderbar zur Geltung, die Nippel wollen sich förmlich durch den Stoff bohren. Spätestens jetzt hat selbst der spießigste Typ einen Steifen. Das können Sie mir glauben.«

Es folgten das rosafarbene Seidenhöschen, dann der Kostümrock, schließlich das Jäckchen. Ganz zum Schluss legte Mia die Perlenkette um.

Die Verkäuferin ging langsam um Mia herum. »Ja, das passt alles«, meinte sie. »Die Wirkung ist einzigartig. Ich bin stolz auf Sie. Jetzt fehlt nur noch eines.«

»Und das wäre?«, fragte Mia.

»Dass wir beide noch ein Weilchen miteinander plaudern und ein Gläschen trinken. Auf Ihre neue Persönlichkeit! Auf Ihr neues Ich! Na, haben Sie Lust?«

Mia nickte. »Klar, warum nicht? Gern.«

Die Verkäuferin ging zu einem Wandschränkchen, öffnete es und holte eine Flasche mit zwei kleinen Gläsern heraus.

»Was ist das denn?«, fragte Mia. »So einen grünen Schnaps habe ich ja noch nie gesehen.«

»Das ist Absinth«, erwiderte die Verkäuferin. »Ein Kräuterschnaps der ganz besonderen Art. Man nennt ihn auch die ›Grüne Fee‹.« Dann schenkte sie ein.

»Bitte erzählen Sie mir noch mehr über die Frau, die diese Kleider getragen hat«, bat Mia.

»Mach ich gern«, erwiderte die Verkäuferin und stieß mit Mia an. »Gloria war das, was man eine Diva nennt. Die Männer lagen ihr scharenweise zu Füßen. Was heißt ›Männer‹? Haustiere waren das für Gloria. Sie gab ihnen für ein paar Stunden ein hübsches Dach über dem Kopf und fütterte sie. Dafür hatten sie zu parieren. Und wie! Vor allem im Bett. Gloria hasste Männer, die nur an ihren eigenen Höhepunkt dachten, schnell spritzten und dann womöglich gleich einschliefen.«

Mia schluckte. Das kam ihr sowas von bekannt vor.

»Gloria erzog die Männer. Die hatten ihr zu dienen: ihrem Orgasmus, ihrer Ekstase. Ein Mann, der einfach nur in ihre Möse stieß und sich dort austobte, war ihr zu wenig. Sie brachte ihm beispielsweise bei, dass er seinen Schwanz im schrägen Winkel einzuführen hatte, sodass nicht nur ihre saftige Auster, sondern gleichzeitig auch ihr Kitzler stimuliert wurde. ›Soll ich mir die Klit etwa noch selber reiben?‹ So hat sie das gern formuliert. Noch ein Schnäpschen?«

Mia nickte. Die Worte der Verkäuferin gingen ihr durch Mark und Bein.

»Gloria bestimmte auch, in welches Loch sie gerade am liebsten gevögelt werden wollte. Zum Beispiel stand sie voll auf Analsex. Und wehe, der Freier hatte keine Ahnung, wie man das macht. Dann zog sie ihm eigenhändig den Schwanz aus ihrem Arsch, ging in die Küche und gönnte sich erstmal einen Drink.«

Mia fühlte einen wohligen Schauer und leerte ihr Schnapsglas in einem Zug.

»Es kam vor, dass sie in alle drei Löcher gleichzeitig gefickt werden wollte. Dazu brauchte sie dann drei Männer. Wenn sie gerade nur zwei zur Hand hatte, suchte sie sich den dritten auf der Straße. Und immer hatte sie dabei Erfolg. Als es mal zwei Männer waren, die sie auf dem Gehsteig traf, hat sie ihnen beiden draußen die Hosen runtergezogen und die Pimmel miteinander verglichen. Der längere Pimmel bekam dann den Zuschlag. Ich hoffe, ich langweile Sie nicht.«

Mia schüttelte den Kopf. »Nein, nein, ganz und gar nicht.«

»Gloria hatte auch klare Vorstellungen, wonach ein Mann zu riechen habe«, fuhr die Verkäuferin fort. »Ganz bestimmt nicht nach irgendeinem Aftershave, sowas hasste sie wie die Pest. Nein, ein richtiger Kerl hatte nach Schweiß zu riechen, nach kräftigem, betörendem Männerschweiß. Wenn sie so einen traf, bohrte sie ihr Gesicht in seine Achselhöhle und konnte dann stundenlang dort liegen und einatmen, immer wieder tief einatmen. Gott, sie fühlte sich dann wie im Paradies.«

Mia vergrub beide Hände in ihrem Schritt, spürte, dass ihr neues Höschen schon feucht geworden war.

»Sie stand aber nicht nur auf Männerschweiß. Auch der Duft von herbem Urin törnte sie an. Wenn sie mal zwei Schwanzpisser gleichzeitig zur Verfügung hatte, ließ sie beide so richtig volllaufen mit irgendwelchen Getränken. Die Männer durften nicht aufs Klo, sodass ihre Blasen allmählich bis zum Bersten gefüllt waren. Selbst dann erlaubte sie ihnen noch nicht zu pinkeln. Erst im allerletzten Augenblick, wenn die Kerle vor Verzweiflung schon mit beiden Händen auf ihre Schwänze drückten, gab Gloria nach. Sie befahl dann den Männern, sich komplett auszuziehen und streifte sich selbst alle Kleider vom Leib. Dann mussten sich die Männer einander gegenüber in die Badewanne stellen. Gloria stellte sich zwischen sie und gab das Kommando. Sie ließ ihre Freier lospissen: den einen auf ihre Vorderseite, den anderen auf ihre Rückseite. Geiler ging’s nicht mehr. Die harten Strahlen schossen zwischen ihre Titten, gegen ihre Möse und hinten zusätzlich noch in die Kerbe zwischen ihre Arschbacken – endlos. Gleichzeitig brüllten die Männer vor Erleichterung. Für die war das so eine Art Orgasmus der besonderen Art. Hinterher leckte sie dann die beiden pissnassen Eicheln trocken. Wissen Sie, wie das schmeckt, meine Liebe?«

Mia schüttelte den Kopf. Woher sollte sie auch?

»Es schmeckt gigantisch, einfach gigantisch«, sagte die Verkäuferin mit feucht glänzenden Augen. »Dieser köstliche Cocktail aus zwei verschiedenen Männerschwänzen! Denken Sie immer daran: Frau lebt zwar nur einmal, aber wenn schon, dann bitte auch richtig. Haben Sie mich verstanden?«

Mia ließ unwillkürlich ihre Zunge über ihre Lippen fahren, was der Verkäuferin nicht entgangen war.

»Schauen Sie, mein Kind. Jeder Männerschwanz ist einzigartig in seiner Art. Da ist zunächst die äußere Gestalt: wenn er still und demütig herabhängt, als wolle er sich vor der Frau verneigen. In diesem Zustand ist die Eichel noch versteckt oder zumindest halb versteckt. Wenn er dann beginnt, sich angesichts der begehrten Frau majestätisch zu erheben, erst zur halben Höhe, dann kerzengerade in die Luft; wenn die Eichel sich plötzlich ins Freie drängt – rosa, rot, dunkelrot oder violett –, der Frau ihre hübsch geschnittene Ritze präsentiert; wenn der Sack sich anspannt, die beiden Kugeln immer härter werden ... Dann diese delikaten Säfte, die dem Schwanz entströmen: die aromatische Pisse mit ganz speziellen Duftnoten, je nachdem, was der Kerl vorher zu sich genommen hat. Schließlich die würzige Schwanzmilch, die der Frau wie eine Fontäne entgegenschießt, ohne Ende. Selbst der allerletzte Tropfen, der zitternd an der Eichelspitze hängt, ist ein Stück purer Glückseligkeit, wenn er darauf wartet, dass die spitze Zunge der Frau ihn endlich, endlich abschleckt und in ihrem Mund zergehen lässt ...«

Mia hatte die Augen geschlossen. Ihr Gesicht trug die Züge eines Engels, dem der liebe Gott persönlich erschienen war.

»Das macht Sie so richtig an, was?«, kicherte die Verkäuferin. »Soll es auch. Darf ich nachfüllen?«

Mia nickte, trank einen Schluck. Dann sagte sie: »Sie können so wunderbar erzählen. Vor meinem geistigen Auge habe ich eben tatsächlich eine ganze Horde nackter Männer gesehen, die lachend ihre Schwänze in die Höhe hielten, die Eicheln freilegten und dann hemmungslos spritzten oder pissten. Ich konnte es förmlich riechen.«

»So soll das auch sein, junge Frau. Na gut, dann erzähle ich Ihnen noch von Glorias Spritz-Wettbewerben.«

»Spritz-Wettbewerbe?«

»Oh ja. Gloria bevorzugte Männer, die beim Orgasmus richtig weit abspritzen konnten – in hohem Bogen. Softies, bei denen sich die Sahne nur lässig auf der Eichel verteilte und dann ein wenig heruntertropfte, konnte sie gar nicht ab. Sie verglich die dann immer mit Revolvern, aus deren Mündungen Kaugummiblasen kommen. Aber egal. Jedenfalls stellte sie gern zwei Männer nebeneinander, ungefähr einen halben Meter vor die Fensterscheibe in ihrem Schlafzimmer, und ließ sie wichsen. Sie selbst saß dann nackt auf dem Bett und hielt ihre Beine weit gespreizt, sodass die Kerle immer wieder einen Blick in ihre offene Spalte werfen konnten. Irgendwann spritzten die Freier dann Richtung Fensterscheibe. Wenn beide das Glas trafen, hatte derjenige gewonnen, dessen Sahne höher aufgeschlagen war. Für Gloria war es ein Hochgenuss zu beobachten, wie die Schwanzmilch dann ganz langsam die Scheibe herunterfloss und die Sahne des einen Mannes sich mit der Sahne des anderen Mannes vermischte, wobei sich manchmal richtige Muster oder sogar Figuren bildeten. Dann hatten alle drei etwas zu lachen, bevor sie sich am Ende zusammen ins Bett legten. Ob Sie es glauben oder nicht, Gloria hatte ihre Freier so komplett abgerichtet, dass die sich – wenn Gloria es wollte – ihre Schwänze gegenseitig trockenleckten. Aber ich weiß ja, meine Liebe, das alles gehört noch nicht zu Ihrer Welt. Zumindest jetzt noch nicht. Aber warten Sie mal ab! Sie werden schnell spüren, wie der Zauber der Erotik Sie mehr und mehr erfasst. Und für diese Zeit haben Sie heute schon ein paar spannende Anregungen bekommen.«

Mia hatte das vierte Glas Absinth ausgetrunken. Ihre Spannung löste sich mehr und mehr. Diese ältere Verkäuferin und ihre drastischen Schilderungen taten ihr richtig gut. »Wissen Sie, ich war immer eine graue Maus«, sagte Mia und hielt sich schnell eine Hand vor den Mund, als bereute sie, was sie gerade über sich gesagt hatte.

»Graue Maus?« Die Verkäuferin lachte. »Am Anfang sind wir das doch alle. Es kommt darauf an, wie wir Frauen unser Leben gestalten. Als Mädchen werden wir geboren, zu Frauen werden wir gemacht. So wie Gloria, diese Einzigartige.« Ihre Augen leuchteten, als sie das Wort »Einzigartige« aussprach.

»Hatte Gloria ... hatte sie Kinder?«

»Kinder? Gloria? Wo denken Sie hin! Kids in die Welt setzen, sie mit viel Mühe großzuziehen und dabei die besten Jahre des Lebens verplempern? Und dann im Alter vergeblich auf ein Dankeschön warten?« Sie lachte höhnisch. »Das hätte noch gefehlt. So einen Job sollen die braven Mummys machen, aber nicht die selbstbewussten Frauen.«

»Ich habe auch keine Kinder«, gestand Mia.

»Na sehen Sie. Und in Ihrem Alter – ich schätze mal so um die vierzig herum – stehen Ihnen doch noch alle Wege offen. Wohnen Sie hier in San Angelo?«

Mia schüttelte den Kopf. »Ich habe eine alte Schulfreundin in der Nähe von Melvin besucht und bin jetzt auf der Rückreise. Heute Nacht schlafe ich hier in einem Hotel. Morgen früh geht’s dann nach Hause. Ich wohne südlich von Midland.«

»Und was machen Sie dort beruflich?«, fragte die Verkäuferin.

»Ich arbeite in einem Drugstore.«

»Verkaufen also Pillen und Düfte.«

»Nicht nur. Auch Spülmittel und Tierfutter.«

»Na, auf diese tolle Kombination trinken wir jetzt noch ein Gläschen, ja?«

Mia nickte, spürte, dass ihr Tränen in den Augen standen.

Ein letzter Schluck von der »Grünen Fee«, dann trennten sich die beiden Frauen. Die Verkäuferin hatte vorher Mias alte Kleider sorgfältig eingepackt. Dann schloss sie die Ladentür auf, und Mia ging leicht schwankend ins Freie. Das stürmische Wetter tat ihr gut. Im Hotel nahm sie noch ein leichtes Abendessen zu sich, stieg dann die Treppe zu ihrem Zimmer hoch und kroch ins Bett.

***

Am folgenden Morgen kam ihr alles wie ein langer Traum vor. Dann spürte sie jedoch ihre Kopfschmerzen und sah ein unbekanntes hellgrünes Kostüm über der Stuhllehne hängen.

Mut zur Geilheit | 10 Erotische Geschichten

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