Читать книгу Unbekannte Mitbewohner - Carina Heberer - Страница 7
Einleitung
ОглавлениеMan muss keine großen Reisen unternehmen, um spektakulären Tierarten zu begegnen, denn sie sind mitten unter uns: Jeden Tag begegnen wir in unseren Wohnungen, auf Balkonen, in Gärten und Parks einer Vielzahl von höchst unterschiedlichen tierischen Zimmergenossen, Untermietern und Nachbarn. Sie kreuzen unsere Wege fliegend, krabbelnd, kletternd oder kriechend. In lauen Sommernächten hält uns manche Stechmücke auf Trab und bei näherem Besehen des Mini-Dschungels auf der heimischen Fensterbank finden sich winzige Blattläuse, die es sich hier gut gehen lassen. Beim morgendlichen Kaffee blickt uns durchs Fenster eine aufgeweckte Meise an.
Oft nehmen wir die Tiere kaum wahr, weil sie ein eher verborgenes Leben führen. Andere bemerken wir zwar, aber sie beschäftigen uns nicht weiter, weil uns ihre Gegenwart ganz selbstverständlich geworden ist. Einige faszinieren uns durch ihr Aussehen, ihr Verhalten oder andere Eigenschaften. Manche stören uns, sodass wir nach Möglichkeiten suchen, das Zusammenleben oder die Nachbarschaft möglichst rasch zu beenden. Doch wie auch immer wir zu unseren tierischen Mitbewohnern stehen: Mit vielen von ihnen gibt es Berührungspunkte. Sie wohnen in unserer Nähe und führen ein ganz eigenes und faszinierendes Leben, das sich stark von dem unseren unterscheidet.
Einige von diesen Mitbewohnern kennen wir zwar beim Namen, aber sonst wissen wir nicht allzu viel über sie. Wie leben und überleben sie? Wie ernähren sie sich? Und wie halten sie es mit der Liebe? Sogar in unsere Sprache haben sie Einzug gehalten. Die Eintagsfliege oder die Made im Speck begegnen uns auch in alltäglichen Redewendungen.
Die hier versammelten 28 Porträts laden dazu ein, einige unserer Haus-, Balkon- und Gartengenossen näher kennenzulernen und allerhand Faszinierendes über ihre Lebensweise zu erfahren. Wenn wir mehr über sie und ihre Andersartigkeit wissen, kann sich ein Zusammenleben zwar nicht in allen Fällen leichter, aber vielleicht verständnisvoller gestalten. Und womöglich treffen Blattlaus, Regenwurm und Co. bei uns statt auf Ekel und Unverständnis auf Faszination und vielleicht gar Begeisterung.