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Drittes kapitel

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Jan bekommt zu tun

Am Ende der Straße waren Erling und Carl stehengeblieben und hatten sich nach Jan umgedreht. Sie winkten, er solle sich beeilen. Jan winkte zurück und deutete an, sie möchten Geduld haben, er käme bald.

Seine ganze Aufmerksamkeit war auf den Mann gerichtet, der mit dem Besitzer der Autowerkstatt wegen der Reparatur der beiden Wagen verhandelte. Er stand so, daß Jan sein Gesicht studieren konnte, ohne selber Gefahr zu laufen, daß er entdeckt würde.

«Tja», sagte der Mechaniker und kratzte sich noch einmal am Nacken. «Doppelte Bezahlung ist natürlich eine schöne Sache ... aber ich habe versprochen, den Buick dort bis morgen fertigzumachen. Und da es sich um einen festen Kunden handelt, so ...

«Das Gerede hat keinen Sinn. Können Sie die Wagen rasch instandsetzen oder nicht?» unterbrach ihn der Mann mit scharfer Stimme.

«Doch, doch! Natürlich», versicherte der Mechaniker etwas erschrocken. «Aber es ist allerlei daran zu machen. Wir müssen die Beulen aus den Kotflügeln herausklopfen, bei dem Sportwagen muß auch der Kühler gelötet werden, denn er ist leck. Dazu neue Scheinwerfer, neue Schlußlichter und die Lackierung der schadhaften Stellen ... die Wagen sollen ja schließlich auch wieder tadellos aussehen.»

«Deshalb biete ich Ihnen ja doppelte Bezahlung», sagte der Mann ungeduldig.

«Wo kann ich Sie erreichen?» fragte der Mechaniker.

«Sie brauchen mich nicht zu erreichen», erwiderte der Mann. «Entscheiden Sie sich jetzt gleich. Es gibt ja noch mehr Werkstätten in Nyborg.» Offensichtlich wollte er sich auf weitere Verhandlungen nicht einlassen.

Da der Mechaniker nicht sofort antwortete, fuhr er fort: «Ich verlange von Ihnen nichts Unmögliches, ich verlange nur, daß Sie die Arbeit beschleunigen, so sehr es geht, und mir versprechen, Ihr Möglichstes zu tun, damit die Wagen rasch wieder fahrbar sind. Das ist alles. Tadellose Instandsetzung ist also nicht nötig. Wir müssen sobald wie möglich weiter.»

«Gut, dann übernehme ich den Auftrag», meinte der Mechaniker. «Den großen Wagen können Sie sehr bald wiederhaben, vielleicht schon übermorgen, spätestens in drei Tagen.»

«Früher nicht?»

«Auf keinen Fall.»

«Gut. Nach Möglichkeit übermorgen, sonst in drei Tagen. Und der Sportwagen?»

«Das dauert länger. Fünf Tage auf alle Fälle, vielleicht sogar sechs. Ich werde versuchen, noch einen Mann einzustellen, aber ich weiß nicht, ob ich jemand bekomme. Wo wollen Sie hin?»

«Zuerst nach Jütland ... und dann ins Ausland. Übermorgen werde ich nach dem großen Wagen sehen. Inzwischen bleiben wir hier am Strand, in einem Sommerhaus, das Freunden von uns gehört. Hier ist ein Vorschuß, damit Sie sehen, daß ich für rasche Arbeit auch rasch zahle!»

Jan sah, wie der Mann eine Brieftasche zog, ein paar Scheine herausnahm und sie dem verblüfften Mechaniker reichte. In diesem Augenblick fiel etwas aus der Brieftasche heraus, und ein Windstoß trug es davon. Der Mann drehte sich schnell um und lief hinterher. Es war etwas Schwarzes, etwas wie ein kleines Stückchen Pelz oder Wollstoff. Der Wind führte das Ding direkt auf Jan zu.

Erling und Carl riefen aus der Ferne: «Jan! — Komm doch endlich!»

Jan bückte sich schnell und packte das schwarze Ding. Im selben Augenblick stand der Mann schon vor ihm und streckte die Hand danach aus: «Danke!» sagte er.

Sein Gesicht war völlig unbewegt, es zeigte auch nicht die Andeutung eines Lächelns.

«Bitte, gern geschehen», erwiderte Jan.

Er hatte kaum Zeit zu sehen, was er eigentlich in der Hand hielt, und doch wußte er es. Er fühlte es mit den Fingerspitzen, und ein flüchtiger Blick bestätigte ihm, daß es ein kleiner, schwarzer, künstlicher Schnurrbart war, wie man ihn auf der Bühne oder im Film braucht.

Das Ganze dauerte nur einen Augenblick. Der Mann kehrte zu den Autos zurück, während Jan seinen Freunden nacheilte.

«Warum bist du dort solange stehengeblieben?» fragte Carl. «Was war bloß in dem Schaufenster zu sehen, daß du dich gar nicht davon losreißen konntest?»

«In dem Schaufenster gab es gar nichts zu sehen, aber nebenan allerhand ... Doch erst weg von hier!»

«Wohin?»

«Erst einmal um die nächste Ecke und dann noch ein Stück weiter. Hernach werde ich euch alles erklären ...»

Als sie um die Ecke gebogen waren, begann Jan zu laufen. Die anderen folgten ihm, bis er wieder um eine Ecke bog und sich in den Anlagen, die nun vor ihnen lagen, auf eine Bank setzte.

«Puh! Das hat mich ausgepumpt!» keuchte Erling, als er sich neben Jan auf die Bank sinken ließ. «Dürfen wir nun um eine Erklärung bitten?»

«Gern. Wir mußten nur erst außer Gesichtsweite sein. Hier sind wir wohl einigermaßen sicher.»

«Sicher? Vor wem? Was ist denn bloß mit dir los?» fragte Carl. «Zuerst hattest du soviel Zeit, und nun hast du es plötzlich so eilig.»

«Hört zu!» erwiderte Jan. «Ich sah den Chevrolet und den Sportwagen auf dem Hof der Auto-Werkstätte, und der Mann vom Chevrolet sprach mit dem Besitzer über die Reparatur. Darum blieb ich stehen, in der Hoffnung, ich könnte etwas in Erfahrung bringen. Ich glaube noch immer, daß da etwas nicht stimmt. Zuerst konnte ich selbst nicht sagen, warum mir die Leute verdächtig vorkamen. Jetzt aber bin ich ganz sicher, daß sie kein reines Gewissen haben.»

Jan erzählte, was er von dem Gespräch gehört hatte, und berichtete von dem falschen Schnurrbart, der dem Mann aus seiner Brieftasche gefallen war.

«Ein falscher Schnurrbart?» fragte Erling aufgeregt. «Weißt du, alter Freund, das klingt denn doch etwas gar zu phantastisch!»

«Ja», stimmte Carl zu, «es klingt wie ein schlechter Kriminalroman.»

«Es kann natürlich sein, daß ich mich trotzdem irre. Warum sollte ein Mann nicht einen Schnurrbart in der Brieftasche aufbewahren? Vielleicht ist er Schauspieler ... oder vom Film. Aber ich habe das Gefühl ...»

«Diese Gefühle kenne ich», sagte Erling. «Du wirst ja doch keine Ruhe geben, solange du überzeugt bist, das friedliche Nyborg habe eine Verbrecher-Invasion erlebt. Was hat der Mann denn deiner Meinung nach getan?»

«Das weiß ich natürlich nicht», erwiderte Jan etwas ärgerlich. «Ich habe es mir nur zur Gewohnheit gemacht, meine Augen und Ohren zu gebrauchen, und manchmal gebrauche ich auch meinen Verstand.»

«Das läßt sich nicht leugnen», warf Erling ein. «Und jedesmal bedeutet das für mich Unruhe und Sorgen und bisweilen sogar körperliche Anstrengungen. Mit dir zusammen seine Ferien zu verleben, ist nicht immer bequem. Was hast du nun vor? Heraus mit der Sprache!»

«Vorläufig können wir nicht viel tun, denn wir wissen ja gar nichts von den vier Leuten in den Autos, und wie wir mehr von ihnen erfahren könnten, ahne ich nicht.»

«Aber ich!» sagte Carl plötzlich. «Die Sache ist ja ganz einfach ...»

«Was meinst du?» Jan und Erling blickten ihren Freund verwundert an.

«Ich gehe zu der Auto-Werkstätte und frage, ob man Arbeit für mich hat. Nach dem, was Jan gesagt hat, werden sie wohl über jede Hilfe froh sein. Ich kann zum Beispiel das Blech ausklopfen. Das habe ich schon öfter gemacht.» Er war offensichtlich ganz beglückt bei dem Gedanken, er könne seinen Freunden helfen. Erling und Jan mußten lächeln.

«Glaubst du wirklich, daß der Besitzer dich einstellen wird?» fragte Erling.

«Das werden wir gleich sehen», antwortete Carl. «Wartet hier! Ich werde die Sache sofort in Ordnung bringen.» Damit ging er davon.

Jan und Erling blieben sitzen, um auf Carls Rückkehr zu warten. Plötzlich sagte Jan: «Ich glaube, es wäre ein guter Gedanke, wenn wir uns eine Zeitung besorgten! Wir haben in den letzten Tagen keine zu Gesicht bekommen und wissen gar nicht, was in der Welt geschehen ist. Warte einen Augenblick, ich hole uns schnell ein paar. Da drüben ist ein Kiosk.»

Er lief zu dem Kiosk hinüber und kam bald mit einigen Kopenhagener Zeitungen zurück. Die beiden Freunde begannen sofort, sie eifrig zu studieren.

Plötzlich sagte Jan: «Hör mal, Dicker, was hier steht. Ich lese dir den Artikel vor. ‚Zwei raffinierte Gauner haben gestern zwei Kopenhagener Geschäftsleute durch Diebstähle empfindlich geschädigt. Vieles deutet daraufhin, daß die Diebe der internationalen Verbrecherwelt angehören. In dem einen Fall wurde der Antiquitätenhändler Laust Olesen, Knabostraede, ihr Opfer. Die Verbrecher entwendeten dort antiken Schmuck im Werte von etwa 40 000 Kronen. Im zweiten Fall fiel ihnen der Juwelier A. C. Birch, Oesterbrogade, zum Opfer. Er büßte zwei Perlenketten und andere Schmuckstücke im Werte von gut 50 000 Kronen ein.

‚Der Antiquitätenhändler entdeckte den Diebstahl zuerst und unterrichtete sofort die Polizei. Unter Leitung von Kriminalkommissar Mogens Helmer bearbeitet eine Abteilung des Polizeipräsidiums den Fall. Die Internationale Polizeiorganisation (Interpol) wurde sofort unterrichtet. In halb Europa macht man Jagd auf die Verbrecher, denn man rechnet damit, daß sie Dänemark bereits verlassen haben.

‚Bei Olesen ging die Sache folgendermaßen vor sich. Am Freitag gegen die Mittagszeit betraten zwei gutgekleidete Herren sein Geschäft. Sie stellten sich als Sekretäre bei der Brasilianischen Gesandtschaft in Kopenhagen vor und legten ihre Visitenkarten auf den Ladentisch. Danach hießen sie Enrico Barero und Juan Pascomi. Sie erklärten, sie wollten antiken Schmuck kaufen, und baten um Vorlage einiger Stücke zur Auswahl. Herr Olesen bediente die beiden Kunden selber. Er stellte ein Tablett mit Schmuckstücken auf den Ladentisch, die eingehend betrachtet wurden, bis Barero sich endlich entschloß, vier von ihnen zu kaufen. Es handelte sich um einen kostbaren Ring, ein Armband und zwei Halsketten, alle mit Brillanten und Rubinen. Der Gesamtwert betrug ungefähr 40 000 Kronen. Barero zog eine kleine Pappschachtel aus der Tasche, legte den Schmuck hinein und sagte: Leider habe ich nicht genug Geld bei mir, um den Betrag sofort zu bezahlen. Ich bitte Sie daher, die vier Stücke für mich in dieser Schachtel aufzubewahren. Ich schicke morgen früh einen Boten, der Ihnen das Geld bringt. Hier ist eine Anzahlung von tausend Kronen. Damit legte er einen Tausendkronenschein auf den Ladentisch.

‚Der Antiquitätenhändler wandte ein, es wäre nicht notwendig, den Schmuck in die Pappschachtel zu tun. Er werde die ausgesuchten Stücke beiseitelegen und sie in seinem Geldschrank aufbewahren. Barero erklärte jedoch, da er nicht selber vorbeikommen könne, sei es besser, so vorzugehen wie er wünsche. Er nahm einen Klebestreifen aus der Tasche, verschloß damit die Schachtel, schrieb seinen Namen auf den Streifen und sagte: So! Jetzt bin ich sicher, daß ich den richtigen Schmuck bekomme.

‚Diese Bemerkung und der kränkende Tonfall ärgerten den Antiquitätenhändler begreiflicherweise, und er wollte erst protestieren. Aber dann sagte er sich, vielleicht wären derartige Vorsichtsmaßnahmen in Brasilien üblich. Auch wollte er natürlich gern das Geschäft machen. Darum erwiderte er nur: Sie würden den Schmuck, den Sie ausgewählt haben, auch bekommen, wenn ich ihn ohne die Pappschachtel aufbewahrte.

‚Bevor der Antiquitätenhändler die Schachtel an sich nehmen und in seinen Geldschrank legen konnte, erkundigte sich Juan Pascomi nach dem Preis einer antiken Porzellanvase, die auf einem Bord hinter dem Ladentisch stand. Herr Olesen wandte sich um, nahm die Vase herunter und zeigte sie seinen Kunden. In dem Augenblick, da Olesen ihnen den Rücken wandte, müssen sie die Gelegenheit wahrgenommen haben, ihren Trick zur Ausführung zu bringen: Sie vertauschten die Schachtel mit einer anderen, die ganz genau so aussah. Der Antiquitätenhändler merkte es nicht.

‚Dann sprach man noch eine Weile über die Vase und ihren Preis, den Pascomi zu hoch fand, bis er erklärte, sie sei ihm zu teuer. Zwischendurch bat Barero um eine Quittung über seine tausend Kronen, die er erhielt. Dann verließen die beiden Männer den Laden.

‚Am nächsten Tage erschien der Bote Bareros nicht. Herr Olesen dachte, es sei wohl etwas dazwischengekommen. Die geleistete Anzahlung machte ihn sicher. Als aber auch am folgenden Montag niemand erschien, um den Schmuck zu holen, begann er Verdacht zu schöpfen. Er überlegte. Schließlich entschloß er sich, die Schachtel zu öffnen, die die ganze Zeit unberührt im Geldschrank gelegen hatte. Da zeigte es sich, daß ihr Inhalt aus schmalen Streifen Blei, in Papier eingewickelt, bestand, die natürlich nur die Aufgabe gehabt hatten, der Schachtel das nötige Gewicht zu geben.

‚Herr Olesen rief sofort die Kriminalpolizei an. Am gleichen Abend wurde vom Rundfunk das Signalement der beiden Verbrecher durchgegeben. Da der Schwindel auf diese Weise bekannt wurde, kam auch der zweite Gaunerstreich der beiden Diebe ans Licht.

‚Juwelier A. C. Birch hatte am Freitagnachmittag genau den gleichen Besuch erhalten wie der Antiquitätenhändler.

‚Die beiden Männer hatten wieder ihre Visitenkarten auf den Ladentisch gelegt. Diesmal spielte Juan Pascomi die Rolle des Kunden. Nach längerem Zögern und Überlegen wählte er zwei Perlenketten, ein Brillantarmband und zwei Ringe mit Brillanten und Rubinen im Werte von über 50 000 Kronen aus. Er legte den Schmuck ebenfalls in eine Pappschachtel, die er mit einem Klebestreifen verschloß, gab dafür die gleiche Erklärung ab wie vorher Barero und legte tausend Kronen auf den Ladentisch, für die er eine Quittung erbat. Während Birch die Quittung schrieb, fragte Barero nach dem Preis einer Goldkette, die im Schaufenster lag.

‚Birch reichte Pascomi die Quittung und ging dann zum Schaufenster, um die Kette zu holen. Diesen Augenblick müssen die beiden Verbrecher benutzt haben, um die Schachtel mit den Schmuckstücken an sich zu nehmen und sie durch eine andere zu ersetzen, die ihr genau gleich und ebenfalls mit Klebestreifen verschlossen war. Kurz darauf verließen die beiden Männer den Laden.

‚Als Juwelier Birch im Rundfunk hörte, was bei Olesen vorgefallen war, eilte er sofort in sein Geschäft, um die Schachtel zu öffnen. Auch er machte die Entdeckung, daß sie ein paar schmale Bleistreifen enthielt und verständigte sofort die Polizei.

‚Wie gesagt, nimmt man an, daß die beiden Verbrecher längst die dänische Grenze passiert haben und sich irgendwo im Ausland aufhalten. Das Signalement, das Antiquitätenhändler Olesen gab, stimmt genau mit der Beschreibung des Juweliers überein. Der Mann, der sich Enrico Barero nannte, ist 40 bis 45 Jahre alt, etwa 170 bis 175 cm groß und hat dunkle Haare, die an den Schläfen grau zu werden beginnen. Er ist bartlos. Sein Komplice, der sich Juan Pascomi nannte, ist 35 bis 40 Jahre alt, etwa 165 bis 170 cm groß, hat gewelltes, glänzendes schwarzes Haar und einen kleinen schwarzen Schnurrbart. Beide sprachen mit einem starken Akzent, beherrschten aber das Dänische überraschend gut. Auf der Brasilianischen Gesandtschaft erklärt man, man kenne die angegebenen Namen nicht; man habe auch nie etwas von zwei eingereisten Brasilianern gehört, auf die das angegebene Signalement passe. Die Polizei ist überzeugt, daß man es mit zwei internationalen Juwelendieben zu tun hat, die zweifellos ihre Beute längst im Ausland abgesetzt haben.’»

Jan blickte von der Zeitung auf und sagte: «Ob sich hinter den klangvollen Namen Enrico Barero und Juan Pascomi nicht vielleicht unsere Freunde von der Fähre verbergen?»

«Aber in der Zeitung heißt es doch, die Schwindler seien Brasilianer gewesen», wandte Erling ein.

«In der Zeitung steht nur, sie hätten sich für Brasilianer ausgegeben — und das ist etwas ganz anderes.»

«Die an der Fähre sprachen aber tadellos dänisch, ohne jeden Akzent.»

«Akzent kann man vortäuschen.»

«Und der eine hatte blonde Haare!»

«Seine Haare kann man färben ... Hallo! Da kommt Carl zurück.»

Carl schien es mächtig eilig zu haben. Fast atemlos langte er bei seinen Freunden an, ließ sich auf die Bank fallen und rieb sich die Hände. «Die Sache ist in Ordnung! Ich habe für mehrere Tage Arbeit bekommen. Der Mechaniker war froh über mein Angebot, und das kann ich ihm nicht verdenken, da ich mich mit einem sehr geringen Stundenlohn zufrieden gegeben habe.» Er lachte. «Der Fuchs hat natürlich nichts davon gesagt, daß er bei rascher Arbeit doppelte Bezahlung bekommen soll. Er bot mir nicht einmal den Tariflohn für Handlanger. Normalerweise hätte ich ihm Bescheid gesagt, aber ich schlug um der Sache willen ein. Das Geld ist ja schließlich in diesem Fall nicht wichtig.»

«Was hast du ihm gesagt?»

«Ich sagte, wie es ist. Daß wir Ferien machen, aber nicht mehr viel Geld haben, und daß es mir daher ganz lieb wäre, wenn ich mir etwas verdienen könnte. Ich sagte, wir hätten die Absicht, in der Nähe der Stadt zu zelten. Da sagte er, am Strande wäre ein sehr schöner Zeltplatz. Wir können ja aber auch im Boot schlafen, wenn ihr findet, daß es bequemer ist.»

«Das ist es zweifellos», meinte Jan. Aber dann überlegte er. «Halt mal, der Mann sagte ja, sie würden während der Reparatur der Wagen in einem Sommerhaus am Strand bleiben. Vielleicht könnten wir dieses Sommerhaus ermitteln.»

«Das sollte nicht schwer sein», fiel Carl ein. «Der Werkstattbesitzer erzählte mir nämlich, der Mann, der die beschädigten Autos eingestellt habe, wohne inzwischen bei Freunden in der Villa Rosenstrauch, einem Sommerhaus am Strand. Ein ziemlich alberner Name, aber so heißt das Haus wirklich,»

«Gut, daß wir das wissen. Wann wirst du mit der Arbeit beginnen?»

«Morgen früh, der Tag ist ja bald zu Ende. Daher meinte mein neuer Chef, es sei heute schon zu spät, um noch anzufangen. Er deutete aber an, möglicherweise seien Überstunden nötig. Macht euch also darauf gefaßt, daß ich einen langen Arbeitstag haben werde.»

«Inzwischen werde ich mit Erling nach der Villa Rosenstrauch Ausschau halten», sagte Jan.

«Ich sehe den kommenden Tagen mit der größten Sorge entgegen», seufzte Erling. «Vermutlich werde ich auch Überstunden machen müssen. Und das ohne Lohn. Aber wie dem auch sein mag, zunächst wollen wir dafür sorgen, daß wir etwas Warmes in den Leib bekommen.»

Sie standen auf und verließen die Anlagen. Als sie in der Nähe des Hafens waren, sahen sie zufällig die beiden Männer in ein Taxi steigen, das in nördlicher Richtung davonfuhr.

Jan ruft SOS

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