Wiedersehen im nächsten Jahr

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Carmen Benecke. Wiedersehen im nächsten Jahr
Kapitel 1: Die ersten Tage in England
Kapitel 2: September
Kapitel 3: Oktober
Kapitel 4: November
Kapitel 5: Dezember
Kapitel 6: Januar
Kapitel 7: Februar
Kapitel 8: März
Kapitel 9: April
Kapitel 10: Mai
Kapitel 11: Juni/Zurück nach Deutschland
Impressum
Отрывок из книги
Titel
Kapitel 1: Die ersten Tage in England
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Für Sie mag das jetzt äußerst penibel, fast spießig, klingen, aber glauben Sie mir, es hat sich im nachhinein herauskristallisiert, daß diese "Teekannen-Macke" das einzige Manko an meiner Gastmutti ist, ansonsten ist es ein tolles Auskommen mit ihr. Und ich respektiere ihren Wunsch und werde ihr den Tee so servieren, wie sie es wünscht. Ich darf nie vergessen, sie ist der Boss und es sollte ein Leichtes sein, ihrer Bitte nachzukommen. Also, noch mal alles ins Gedächtnis rufen mit den Kannen und Tassen, dann müßte es klappen.
So, nun ist es auch schon wieder Zeit für die Vorbereitung des Abendessens: es gibt heute Shepherd´s Pie, einen Auflauf aus Lammhack, der mit einer Kartoffelhaube überbacken wird. Alasdair ißt heute auch mit, vielleicht kommen wir ja jetzt mal langsam ins Gespräch. Und Marc sitzt neben Frau Ramsays Stuhl, die Augen in Tischhöhe, er scheint gerne zu betteln und damit auch Erfolg zu haben. Denn ab und an läßt sein Frauchen mal ein Häppchen fallen. Dauert dies zu lange, fordert er sein Recht ein, indem er mit der Pfote über die blanke Mahagonitischplatte streicht. Dabei hört man auch seine Krallen kratzen. Er kriegt dann zwar liebevoll geschimpft, aber weder sein Herrchen noch sein Frauchen sind besonders böse über sein Verhalten. An den Wein zum Essen muß ich mich erst gewöhnen, zuhause gab es gewöhnlich Limonade zum Essen, aber hier bei Ramsays wird zum Abendessen gerne eine Flasche Muskateller geöffnet. Herr Ramsay fragt, ob ich, "What´s her name?", auch ein Glas Wein möchte. Sehr gerne! Nun fragt Frau Ramsay ihren Sohn, wie sein Tag war. Er antwortet "o.k.", ob er schüchtern ist, weil jemand Neues mit am Tisch sitzt? Während des Essens berichtet meine Gastmutti, daß Conny aus Husum das Au-pair-Mädchen VOR mir war. Eine sehr Nette, so hilfsbereit und immer gut gelaunt und es ist doch wunderbar, daß immer noch Kontakt zu ihr besteht. Ups, da hängt ja wohl die Meßlatte für mich extrem hoch, oder?! Und jetzt schaltet sich sogar Alasdair ein, ja, die Conny, die war von ALLEN bisher dagewesenen Mädchen das allernetteste gewesen. Na, da ist sicherlich so einiges zu tun, um an die Leistungen von Conny ranzukommen. Nett bin ich aber eigentlich auch, das haben mir zumindest in Deutschland viele Leute bestätigt, und meine Hilfsbereitschaft ist auch nicht zu unterschätzen. Launenhaft bin ich auch nicht, sondern ein Mensch, der gern und viel lacht und der, wie Freunde oft sagen, "Hummeln im Hintern" hat. Ich werde jedenfalls alles geben, damit Herr und Frau Ramsay nicht enttäuscht sind, mich hierher geholt zu haben.
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