Читать книгу Sei doch kein Jainhorn - Carola Käpernick - Страница 3
Vorwort
ОглавлениеEntscheidungen zu treffen, fällt vielen Menschen schwer. Es spielen dabei so viele Faktoren eine Rolle. Und oft bringt eine Entscheidung auch eine Wende, die zwar erwünscht, aber auch beängstigend ist. Entscheidungen können befreiend wirken. Die Angst, dass es sich nicht zum Guten wendet, blockiert in der Entscheidungsfindung und lässt viele in Situationen verharren, in denen sie unzufrieden sind.
Mir selbst ging es so, als ich mich von meinem letzten Job verabschiedet habe. Es tat mir nicht mehr gut, täglich mit desillusionierten Menschen zusammen zu treffen, die keine Verantwortung für ihr Leben übernehmen wollten. Doch der Job brachte eine gewisse finanzielle Sicherheit, die aufzugeben, auch ein Risiko bedeutete. Am Ende hoffte ich ein wenig darauf, dass die Entscheidung mir anderweitig abgenommen werden würde. Wenn das Programm nicht verlängert wird, entfällt die Arbeit sowieso. Immer wieder gab es eine Verlängerung des Projektes, was dummerweise auch noch dadurch begünstigt wurde, dass ich gute Arbeit leistete und sowohl mein Auftraggeber, wie auch der Auftraggeber des Auftraggebers, mich und meine Arbeit wirklich wertschätzten. Doch mir wurde klar, wenn ich nicht aktiv werde, bleibe ich dort, wo ich war und mache immer weiter, dasselbe, was mich schon lange unterforderte und mir keinerlei Befriedigung mehr bot. Also entschied ich mich und posaunte diese Entscheidung auch sofort in die Welt hinaus, um nicht wieder einen Rückzieher zu machen.
Verrückterweise bedauerten alle, außer mir selbst, meine Entscheidung. Und ich war dann sehr froh, dass ich sie für mich allein getroffen hatte. Denn hätte ich vorher die gefragt, die meine Entscheidung mit betraf, hätte man mich bekniet, zu bleiben und ich wäre wankelmütig geworden. Glücklicherweise gab es keine mir nahestehenden Menschen, die mitbetroffen waren, wie Kinder oder Partner. Es ging lediglich um Kollegen, Auftraggeber und Kunden.
Mir wurde bis zum allerletzten Tag die Option geboten, zu bleiben. Doch ich wusste: Wenn ich bleibe, bleibe ich nicht mehr ich. Niemand schien dies zu verstehen.
Übrigens zeigte sich inzwischen, dass ich mit meinem Entschluss einen perfekten Zeitpunkt erwischt hatte. Denn Corona hätte mir das Arbeiten dort unmöglich gemacht und als freie Mitarbeiterin, hätte ich dann gar kein Einkommen gehabt.
War das Zufall oder Glück? Für mich auf jeden Fall ein großes Glück, denn es hat mich nicht so kalt erwischt, wie viele meiner früheren Kollegen. Und die Arbeit, die ich jetzt mache, trug bereits erste Früchte, so dass mein Leben durch Corona kaum bis gar nicht verändert wurde.
Dir als Leser, möchte ich nicht meinen Rat, um den du nicht gebeten hast, auf den Weg mitgeben, sondern dich ermutigen, Entscheidungen zu treffen und dir helfen, wie du Lösungen finden kannst. Konkreten Rat, kann ich dir ohnehin nicht geben, weil ich gar nicht weiß, welche Entscheidungen bei dir anstehen. Außerdem habe ich zu vielen Dingen mit Sicherheit eine komplett andere Einstellung, so dass sich meine Entscheidungen für dich nicht richtig anfühlen würden.
Entscheiden musst du am Ende immer selbst!
Also – auf ins Thema! Lass dich überraschen!
Carola Käpernick