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III

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Nun stand des Kaisers Herze nicht mehr leer. Arsinoe hatte davon Besitz ergriffen. Mit ihr war ein neues Leben für den Kaiser gekommen. All seine Gedanken umkreisten nur sie, immer und immer nur sie. In seinen stillverschwiegenen Gärten hatte er ihr einen üppigen Kiosk bauen lassen; da schaltete sie mit Dienerinnen und Sklaven. Die Kaiserin-Mutter sah es mit kummervollem Herzen. Schon war das Brautschiff unterwegs, welches das schwäbische Fürstenkind nach Konstantinopel tragen sollte. Der Kaiser lag fest verstrickt in den duftenden Goldlocken seiner Geliebten. —

»Was machst Du aus mir, Arsinoe?!« fragte er oft strahlenden Auges, wenn sie zusammen unter der Magnolie saßen und dem wehmütigen Schlag der Wellen lauschten.

»Was ich aus Dir mache? Einen glücklichen Menschen. Oder bist Du’s etwa nicht?!«

Statt aller Antwort riß er sie an sich, küßte sie, bis ihm der Atem verging.

»Arsinoe, Du bist eine Zauberin!«

»Bin ich’s?! Und warum?«

»Kein Weib kann so küssen, wie Du —«

Mit einer kleinen hochmütigen Bewegung warf sie den Kopf in den Nacken.

»Was wißt Ihr von Frauen?! Hier, – in Konstantinopel! In meiner Heimat, ja, da ist’s anders —«

Er umschlang sie mit beiden Armen.

»Arsinoe, Du Rätselvolle, weißt Du, was ich immer fürchte? Daß Du nicht hier bleiben magst. Daß Du mir eines Tages davon läufst, nach Deiner Heimat.«

Die rote Schlange

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