Читать книгу Durchgefahren - Meine Radreise vom Chiemgau zum Niederrhein - Carsten Walter - Страница 6
ОглавлениеMeine Ausrüstung
Fahrrad
Ich fahre kein ausgewiesenes Reiserad. Meines besitzt keine Lowrider-Gepäckträger und hat keinen Stahlrahmen, aber es ist ein Treckingrad. Genau das Passende für mich. Die Sitzposition auf dem Rad geht eher in die sportliche Richtung. Der Sattel ist also gegenüber dem Lenker erhöht, die für mich bisher bequemste Position. Als Reifen kommen die etwas älteren Schwalbe Marathon zum Einsatz, als Sattel der B17 preaged von Brooks. Weitere Anbauten sind der speziell für mein Handy passende Halter, der im Handel erhältlich ist. Diese Halterung, NC17, gibt es für verschiedene Fabrikate. Zusätzlich kommt noch ein Ladegerät zum Einsatz, das am Nabendynamo angeschlossen wird und ca. 500 mA Ladestrom zur Verfügung stellt, was für die meisten Geräte nicht ausreicht, wenn sie parallel zur Navigation genutzt werden.
Gepäck
Mein Gepäck verstaute ich in zwei Seitentaschen von Vaude. Der Fotoapparat bekam einen Extraplatz in einer Fototasche am Lenkrad, die per Klickfix montiert wurde. Müsliriegel und diverse andere Kleinigkeiten waren in einer kleinen Tasche auf dem Gepäckträger verstaut.
Auf Camping habe ich verzichtet, daher waren Ausrüstungsgegenstände wie Kocher, Geschirr usw. nicht erforderlich. Dafür hatte ich meinen Laptop dabei, Ladekabel für die Akkus, GPS-Gerät und Handy. Wieso den Laptop? Ich wollte direkt die Berichte schreiben. Was frisch im Kopf war, ließ sich besser schreiben. In Sachen Kleidung hatte ich mich ein wenig vergriffen. Der Wetterbericht hatte Regen und niedrige Temperaturen im Bergland vorausgesagt, sodass ich zu einer dickeren Jacke und einem Sweatshirt gegriffen habe. Die brachten natürlich nicht nur Gewicht mit, sondern auch Volumen. Insgesamt kamen so ca. 140 Kilo zusammen, die bewegt werden mussten: Eingerechnet sind der Fahrer, das Gepäck und das Fahrrad.
Kleidung
Die Kleidung war wie gesagt nicht optimal gewählt. Zu der Jacke und dem warmen Pullover transportierte ich diverse Shirts. Die Hauptbekleidung bestand aus einer kurzen Hose, Unterwäsche mit Sitzpolster und einem Marken-Funktions-Shirt, das die Feuchtigkeit sehr gut von innen nach außen transportierte. Der Fahrtwind kühlte gut.
Planung
Planung muss sein. Besonders bei einer mehrtägigen Unternehmung. Also nahm ich meinen Laptop, setzte mich an den Küchentisch und führte meine „Recherche“ durch. Gut, zugegeben: Meine Recherche fing beim Eingeben der Startadresse an und hörte beim letzten Buchstaben der Zieladresse auf.
„Was soll da schon schiefgehen?“
Meine bisherigen Ausfahrten klappten ja auch super. Ich weiß, wie das Garmin zu bedienen ist, und angekommen bin ich ja auch immer. Wieso dies mal nicht? Ja, wieso eigentlich nicht?
Die Routenplanung überließ ich MapSource, einem Programm, das zum Garmin gehört. Sollte das Kartenmaterial nicht den Vorstellungen entsprechen oder zu alt sein, kann man öffentliche und freie Quellen nutzen, Openfietsmap zum Beispiel. Diese Karten sind recht aktuell, gratis und auf die Bedürfnisse eines Radfahrers zugeschnitten. Das Problem, welches ich nicht erkannte, ist das Zusammenspiel beider Systeme. Es gleicht einer Ehe: Der eine Teil hört einfach nicht auf den anderen.
Diverse Einstellmöglichkeiten zur Routengenerierung verkomplizieren ein eigentlich leichtes Unterfangen. Entweder entlang der ausgeschilderten Radrouten, nur für Rennräder, gerne auch mal ein Stück mit dem Mountainbike usw. Angesichts meines begrenzten Zeitplans war ich natürlich froh, dass ich eine Einstellung gefunden hatte, die mir ca. 100 Kilometer einsparte, allerdings nur in der Strecke. Was dann noch folgen sollte, davon später …
Ich möchte also betonen, dass es wichtig ist, sich mit der Tour komplett auseinanderzusetzen. Es reicht nicht, nur zu sehen, wie das Wetter wird und ob der Wind aus der richtigen Richtung kommt. Auch die Straßen, die befahren werden und, ganz wichtig, das Höhenprofil sind wichtige Parameter für die Tourenplanung. Auch ist man dann besser gewappnet, wenn einem die Technik unterwegs ein Schnippchen schlagen will und mit Abbiegehinweisen verwirren will.
Für die geplante Tour muss natürlich auch die entsprechende Fitness und Kondition vorhanden sein. Sie sollte rechtzeitig aufgebaut werden. Reicht sie nur für 70 km am Tag, dürfen keine 100-km-Tagesetappen geplant werden. Also: Fitness verbessern oder, wenn das in der Kürze der Zeit nicht mehr möglich ist, die Etappenplanung noch mal überdenken.