Читать книгу Abziarr and his unwilling Queen (Lords of Arr'Carthian 1,5) - Cathy McAllister - Страница 5

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Kapitel 1


Die Tür des Gleiters glitt auf und ich erhob mich aus meinem Sitz um auszusteigen. Meine Füße betraten den Boden des Palastgeländes der Arr’Carthian. Selbst nach vier Monaten Frieden zwischen den beiden Königshäusern Arr’Verkuzzi und Arr’Carthian, beschlich mich noch immer eine leichte Unruhe, wenn ich Boden betrat, der nicht lange zuvor noch feindlich gewesen war. Automatisch griff ich nach dem Dolch, welcher an meiner linken Seite in einer Scheide steckte, um mich zu vergewissern, dass ich den einst feindlichen Boden nicht gänzlich unbewaffnet betrat. Mein Tiger bewegte sich ebenso unruhig in meinem Inneren.

„Königliche Hoheit“, begrüßte mich der Palastdiener mit einer respektvollen Verbeugung. „Darf ich Euch bitten, mir zu folgen?“

Ich nickte und durchquerte hinter dem Mann den königlichen Park. Ich musste meine Schritte zügeln, um den Diener nicht zu überholen.

„Abziarr!“, erklang ein erfreuter Ruf, und ein Lächeln milderte meine angespannten Züge, als meine Tochter über den Rasen auf mich zukam. Meine Tochter! Es war noch immer neu für mich, und ungewohnt, zumal sie den Prinzen der Arr’Carthian als ihren Vater ansah und ich für sie nur Abziarr war. Doch ich konnte damit leben. Ich war froh, dass ich nach so vielen Jahren überhaupt Kontakt zu ihr haben konnte, und ich war Marruk durchaus dankbar dafür, dass er Solima wie seine eigene Tochter erzogen hatte.

„Solima“, erwiderte ich erfreut und schloss sie in meine Arme.

„Hast du dran gedacht?“, fragte sie aufgeregt und ihre Augen glänzten, als sie mich ansah.

„Natürlich habe ich dran gedacht“, sagte ich lachend. „Aber ich konnte schlecht ein Fohlen mit dem Gleiter transportieren. Es kommt auf dem Landwege und du wirst dich noch zwei drei Tage gedulden müssen, bis du es hast.“

Ihre Miene spiegelte ihre kindliche Enttäuschung wieder, doch dann lächelte sie und hakte sich bei mir ein.

„Das macht nichts. Wir haben großartige Neuigkeiten. Sie sind auf dem Weg hierher. Die Cordelia ist schon ganz in der Nähe.“

„So, ist sie das?“, sagte ich schmunzelnd über Solimas Begeisterung.

Solima war vor nicht langer Zeit von Sklavenhändlern entführt worden, und hatte bei den Sklavenhändlern die ebenfalls entführten Frauen Keela, Amber, Lory und Charly, die alle von einem Planeten mit Namen Erde kamen, kennengelernt. Als ihr Ziehvater Prinz Marruk sie, Keela und Amber befreit hatte, hatte sich Marruk in Keela verliebt und sie zu seiner Gefährtin gemacht. Lory und Charly waren später von Kordan, dem General der Arr’Carthian und Amano, dem Captain der Cordelia, befreit worden, und waren dann mit der Cordelia zur Erde gereist, um dort weitere freiwillige Frauen für die Arr’Carthian anzuwerben, denn es gab auf dem Planeten Karrx7 nur wenig Frauen. Offenbar konnte Solima es gar nicht erwarten, die Erdenfrauen wiederzusehen, beziehungsweise die neuen Frauen kennenzulernen.

„Komm, wir sitzen auf der Terrasse“, sagte Solima und ergriff meine Hand.

Ich ließ mich von ihr führen, und wir betraten die Terrasse, wo König Mortociar und Königin Moreena mit dem Prinzen Berka und der Erdenfrau Amber saßen.

„Hoheit“, grüßte ich die Königin und küsste ihre Hand, dann schüttelte ich die Hand des Königs, und er deutete mir, mich zu setzen.

„Wir sollten langsam die Formalitäten weglassen“, meinte der König. „Immerhin ist heute ein wichtiger Tag. Nenn mich Mortociar und mein Weib Moreena.“ Er wandte sich an seine Gefährtin. „Du hast doch nichts dagegen, Carisha?“

Die Königin lächelte.

„Natürlich nicht, was sollte ich dagegen haben.“ Sie nahm meine Hand und drückte sie freundlich. „Durch Solima gehörst du ja eigentlich beinahe zur Familie, mein Junge“, sagte sie.

Ich nahm es ihr nicht übel, dass sie mich mein Junge nannte. Bei jedem anderen hätte ich es als respektlos erachtet, doch Moreena sagte es mit so viel mütterlicher Wärme, dass ich mir wünschte, ich hätte eine Mutter wie sie gehabt. Mein Vater hatte mir meine Mutter vorenthalten. Ich hatte sie kaum zu Gesicht bekommen und kannte sie nur als ängstliche und unterwürfige Frau, die meinen Vater gefürchtet hatte. Zu Recht, denn er trug letztlich die Schuld an ihrem Tod.

„Möchtest du etwas Tee?“, fragte Amber, und schenkte mir auf mein Nicken hin eine Tasse ein. Ich nahm den Tee entgegen und trank ein paar Schlucke. Für eine Weile unterhielten wir uns über unverfängliche Dinge, dann traten Keela und Marruk aus dem Palast, um sich zu uns zu gesellen.

„Ich dachte, ihr kommt gar nicht mehr“, sagte Moreena und der König kicherte hinter vorgehaltener Hand.

„Ich bin sicher, sie hatten noch wichtige Dinge zu erledigen“, sagte Mortociar mit einem Zwinkern, das Keela erröten ließ.

Ich versteckte mein Lächeln hinter meiner Hand. Ich mochte Keela sehr gern. Als ich sie vor vier Monaten entführte, um durch sie an Marruk zu gelangen, hatte ich das Vergnügen gehabt, sie etwas kennenzulernen. Sie war nicht nur stark, treu und mutig, sie war auch amüsant.

„Gibt es schon etwas Neues?“, fragte sie, offensichtlich um das Gespräch von ihrem Liebesleben abzulenken.

„Ja, sie sind bald da“, antwortete die Königin. „Ceyla? Berechne Ankunft der Cordelia.“

„Die Cordelia befindet sich in dieser Minute im Orbit, Eure Hoheit“, antwortete der Palastcomputer.

„Danke Ceyla.“

Keela und Marruk setzten sich auf eine freie Bank, und Amber, die einen deutlichen Schwangerschaftsbauch unter ihrem Kleid zeigte, schenkte ihnen Tee ein.

„Eure Hoheit“, meldete sich Ceyla erneut zu Wort. „Meine Sensoren sagen, dass der Beamer der Cordelia soeben aktiviert wurde. General Kordan ist bei der ersten Landegruppe.“

„Danke für die Neuigkeit“, erwiderte Moreena erfreut.

Kordan war der Erste, der in Sicht kam. Kein Wunder, überragte der Hüne sogar die meisten Carthianer um einen halben Kopf. Keela hielt es offenbar nicht mehr auf ihrem Sitz. Sie sprang plötzlich auf, und reckte aufgeregt den Hals. Plötzlich stieß sie einen Schrei aus.

„Susan!“, rief sie, und ihre Stimme überschlug sich vor Aufregung. „Das ist meine Freundin Susan!“

Sie rannte durch den Garten auf die Ankömmlinge zu, und auch ihre Freundin hatte sie nun entdeckt und winkte. Sie umarmten sich lachend und weinend zugleich. Ich erhob mich aus meinem Sitz, ebenso wie die anderen und wir folgten Keela nach.

„Ich glaube es nicht! Du bist wirklich hier? Susan? Das ist ja sooo … cool!“, hörte ich Keela aufgeregt sagen.

Ihre Freundin lachte. Ich war wie hypnotisiert. Ihr Lachen löste ein elektrisierendes Kribbeln in meinen Eingeweiden aus, und mein Tiger wurde unruhig.

Gefährtin, hörte ich ihn in meinem Kopf. Meine Gefährtin!

„Hast du etwa gedacht, ich lasse dich den ganzen Spaß hier allein haben? Und außerdem hatte ich dir etwas zu bringen“, sagte Susan, und ich hing an ihren Lippen wie ein Volltrottel. Diese Lippen! Ich wollte sie küssen. Nein! Ich musste sie küssen. Ich konnte plötzlich an nichts anderes mehr denken.

„Was denn?“, hörte ich Keela fragen.

„Tarzan und Jane natürlich!“, sagten diese Lippen, und verzogen sich zu einem Lächeln. Wenn sie nur mich so anlächeln würde.

Ich überlegte, wer Tarzan und Jane sein konnten und warum sie für Keela so wichtig zu sein schienen. Ich hoffte nur, dass diese Susan keinerlei Gefährten hatte, und wenn ja, dann würde ich ihn herausfordern. Ich musste sie haben! Ich würde jeden Mann dafür bekämpfen, wenn es sein musste.

„Sie sind hier? Du hast sie mitgebracht?“, fragte Keela so schrill, dass es mir in den Ohren wehtat.

„Sie sind noch auf dem Schiff, sie werden später runtergebracht“, erklärte ihre Freundin.

„Das ist … Mir fehlen die Worte“, schniefte Keela.

Dann wandte sie sich einer anderen jungen Frau zu, die ebenfalls angekommen war, und schloss auch sie in die Arme. Sie hatte schwarze Haare, die sie zu einem Zopf gebunden trug.

„Ich bin so froh, dass es dir gut geht“, sagte Keela. „Wir hatten uns alle so große Sorgen gemacht seit eurer Entführung.“

„Ich bin auch froh, wieder hier zu sein“, antwortete die Schwarzhaarige, die wohl Lory sein musste, denn Kordan stand besitzergreifend hinter ihr und sah so aus, als würde er jeden auffressen, der seiner Gefährtin zu nah kam. „Ich dachte, es müsste toll sein zur Erde zurückzukommen, doch als ich da war, wollte ich nur so schnell wie möglich wieder hierher. Wir haben uns so viel zu erzählen, dass es bestimmt Tage dauern wird.“

„Wir machen ein Barbecue heute Abend. Wir können die ganze Nacht quatschen“, verkündete Keela.

Mittlerweile erreichten immer mehr Leute von der Cordelia den Garten. Bald war es so ein Durcheinander, dass ich nicht mehr wusste, wo mir der Kopf stand. Alle begrüßten sich und redeten wild durcheinander. Ich beobachtete die Szene amüsiert. Zwei kleine Raubkatzen einer mir unbekannten Art, die unruhig in einem Käfig hin und her streiften, waren auch gebracht worden. Erkenntnis machte sich in meinem Kopf breit, und ich lachte leise. Das waren also Tarzan und Jane. Zwei Katzen. Sie wirkten ein wenig klein und kümmerlich im Vergleich mit meinem Tiger, doch Keela schien sich sehr über die Katzen zu freuen. Mein Blick glitt zurück zu Susan. Ihre dunkelbraunen Locken fielen ihr ungebändigt über die Schultern, und sie streifte gerade eine Strähne hinter eines ihrer kleinen süßen Ohren. Sie lachte über etwas. Ich hatte die Unterhaltungen um mich herum längst ausgeblendet. Zu viel Durcheinander, und alles was mich interessierte, war diese wunderschöne Erdenfrau. Meine Gefährtin.

Der Friedensvertrag war unterzeichnet, doch alles, an was ich denken konnte, war Susan. Morgen würde ich zu meinem Schloss zurückkehren und ich wollte, dass Susan mit mir kam. Doch wie sollte ich das anstellen? Bisher hatte sie mir die kalte Schulter gezeigt. Sie stand mit einem Glas Tajaka beim Feuer und unterhielt sich mit einigen Frauen, die ebenfalls mit der Cordelia gekommen waren. Das Feuer zauberte einen sanften Schimmer auf ihre Haut, und ihre Augen leuchteten als sie über etwas lachte, was eine der Frauen gesagt hatte. Sie trug ihre Mähne noch immer offen, und ich wollte meine Hände in diesen Locken vergraben. Wenn sie nah genug war, dass ich ihren Geruch aufnehmen konnte, wurde ich sofort hart. Sie roch wie die Versuchung selbst. Auch mein Tiger wurde unruhig in ihrer Nähe und ich hatte Mühe, ihn im Zaum zu halten. Zwar hatte man den Erdenfrauen erklärt, dass wir Gestaltwandler waren, dennoch wollte ich eine Verwandlung hier nicht riskieren. Wenn ich meiner Gefährtin mein anderes Ich zeigte, dann wollte ich mit ihr allein sein.

„Du hast ein Auge auf die Kleine geworfen, was?“, erklang eine tiefe Stimme neben mir.

Ich wandte mich um, und musterte den General der Carthianer. Er war ein Hüne von einem Mann, selbst für unsere Standards hier auf Karrx7. Entgegen der meisten Männer hier, trug er sein Haar nicht lang, sondern kurz geschoren. Kordan war ein Meister, wenn es darum ging, seine Miene ausdruckslos zu lassen. Viele hielten ihn für einen kalten Hund, doch ich vermutete, dass er einfach nur seine Gefühle maskierte. Er konnte nicht so kalt sein, wenn er eine Frau wie Lory hatte erobern können.

„Ja“, erwiderte ich nur vage und ließ meinen Blick zurück zu Susan gleiten.

„Sie wird sich dir nicht freiwillig ergeben“, sagte Kordan ruhig.

„So? Und was schlägt der General vor?“

„Lory war auch so ein schwieriger Fall. Es gibt Frauen, die lassen sich nicht durch schöne Worte und Geschenke erobern. Manche Frauen muss man ein wenig zwingen.“

„Du schlägst vor, dass ich sie vergewaltigen soll?“, fragte ich und starrte den General finster an. Der verzog keine Miene, dann wandte er den Blick über das Feuer hinweg zu Lory, die mit der Königin zusammen stand.

„Nein“, sagte er. „Dann würde sie dich hassen. Aber du könntest sie entführen und sie dazu bringen, sich dir zu ergeben. Ich halte dich für einen Mann, der fähig ist, so eine kleine Wildkatze zu zähmen. Aber du musst sie in deinem Revier haben. Hier wird sie dir niemals zuhören.“

Ich ließ mir Kordans Rat durch den Kopf gehen. Er hatte recht. Susan würde niemals freiwillig mit mir mitgehen, und die Chancen sie zu erobern, wenn sie hier blieb, waren gleich null. Ich musste aber zurück, denn ich hatte viele Verpflichtungen. Ich wollte meinem Bruder nicht zu lange die Zügel in der Hand lassen. Er könnte auf die Idee kommen, meinen Platz für immer einnehmen zu wollen. Ich musste morgen abreisen, und wenn ich wollte, dass Susan dabei war, dann würde ich wahrscheinlich tun, was Kordan vorschlug.

„Ja, du hast recht“, sagte ich schließlich. „Ich werde sie morgen mitnehmen, ob sie will oder nicht.“

„Morgen? Wenn alle Aufmerksamkeit auf dich gerichtet ist? Ich würde vorschlagen, dass du sie noch heute Nacht entführst.“

„Warum tust du das?“, wollte ich wissen, denn ich fragte mich, was sich der General davon versprach, mir zu helfen. War es eine Falle, um zu sehen, ob ich des Friedens würdig war?

„Weil ich aus eigener Erfahrung weiß, wie wichtig es ist, seine Gefährtin für sich zu gewinnen“, antwortete er leise.

Wir sahen uns an. Es war entnervend, einem Mann ins Gesicht zu sehen und nicht einen Funken Gefühl in dessen Miene lesen zu können. Er musste ein schwieriger Gegner sein. Nicht nur wegen seiner gewaltigen Körpermaße, sondern weil man das Gefühl hatte, es mit einem Roboter zu tun zu haben. Bei den meisten Männern konnte man vorausahnen, was sie tun würden. Es zeigte sich in ihrer Miene, Sekundenbruchteile, ehe sie zuschlugen. Doch bei Kordan war es, als würde man einer Maske entgegen starren.

„Dir ist klar, dass Marruk und seine Männer dir auf den Fersen sein werden, sobald klar wird, dass du die Frau entführt hast?“, fragte er.

Ich nickte.

Die große Hand des Generals legte sich auf meine Schulter.

„Ich wünsche dir viel Glück“, sagte er. „Dass du so glücklich wirst, wie ich es bin.“

Sein Blick glitt erneut zu seiner Gefährtin, und zum ersten Mal sah ich eine Regung auf seinem eiskalten Antlitz. Für einen winzigen Moment entspannte sich die Maske und ein Ausdruck von Zärtlichkeit, Begehren und Wunder trat auf Kordans Züge. Doch dann legte sich die starre Maske erneut über sein Gesicht, und er wandte sich mir zu.

„Ich werde versuchen, dir etwas Zeit zu schinden, doch wenn Marruk kommt, dann werde ich bei ihm sein. Besser, du hast deine Gefährtin bis dahin auf deiner Seite, Verkuzzi.“

Mit diesen Worten verschwand er in der Dunkelheit und ich ließ meinen Blick zu der Stelle gleiten, wo Susan noch vor kurzem gestanden hatte. Sie war weg! Ich fluchte leise. Wo konnte sie hin sein? Hoffentlich lief sie nicht allein in der Dunkelheit im Park umher. Zwar würde niemand ihr hier ein Leid antun, doch andere Krieger könnten die Gelegenheit ergreifen, sich ihr zu nähern. Ich musste sie finden, und dann würde ich keine Sekunde mehr zögern. Ich würde sie mit mir nehmen. Der Gedanke erfüllte mich mit freudiger Erregung. Bald! Bald würde sie mein sein. MEIN!

Ich traf sie in Begleitung von zwei weiteren Erdenfrauen an. Die drei Frauen kamen lachend aus dem Palast, wo sie wahrscheinlich auf die Toilette gegangen waren. Ich hatte nur eine Chance. Ich musste sie alle drei außer Gefecht setzen, um Susan entführen zu können. Die Gelegenheit war jetzt günstig, denn es waren keine Männer in der Umgebung. Entschlossen trat ich aus der Dunkelheit ins Licht der Fackeln.

„Guten Abend, Ladies“, grüßte ich, unverbindlich lächelnd.

Die drei Frauen zuckten erschrocken zusammen, dann fassten sich die beiden anderen Frauen und begannen, mich interessiert zu mustern. Nur Susan starrte mich noch immer erschrocken an. Ich würde die beiden anderen zuerst betäuben. Sie machten es mir leicht, denn beide schienen mich attraktiv zu finden. Ich lächelte sie an und trat näher.

„Brauchen die Ladies eine Eskorte zurück zum Fest?“, fragte ich, und trat zwischen sie.

„Könnte sicher nicht verkehrt sein“, meinte die eine, während die andere mich aus großen blauen Augen hungrig ansah. Ich legte meine Arme um ihre Schultern und sie lachten. Ein Blick zu Susan zeigte mir, dass sie angepisst war. Sie machte Anstalten, davon zu stapfen, und ich wusste, dass mir nicht viel Zeit blieb. Ich ließ meine Hände jeweils in den Nacken der Frauen gleiten und drückte zu. Energiewellen strömten durch meine Finger und legten das Nervensystem der beiden Frauen lahm. Sie sackten zusammen, und ich hatte Mühe, ihren Fall abzufangen. Ich wollte ja nicht, dass sie sich verletzten. Vorsichtig ließ ich sie zu Boden gleiten. Susan wandte sich um und starrte entsetzt auf die beiden reglosen Frauen. Ihr Mund öffnete sich zum Schrei, und ich war in Sekundenschnelle bei ihr, riss sie in meine Arme, und verschloss ihren Mund mit meinem. Das war nicht, wie ich mir unseren ersten Kuss vorstellte, doch ich konnte auf die Schnelle keine bessere Lösung finden. Sie stemmte sich gegen mich, und ich fasste sie fest im Nacken um sie ebenfalls zu betäuben. Kraftlos sank sie gegen mich, und ich hob sie schnell auf meine Arme. Jetzt hieß es, sich zu beeilen, ehe jemand die beiden Frauen entdeckt. Ich eilte durch die Dunkelheit zu meinem Gleiter. Ich sah die drei königlichen Gleiter daneben und wusste, was ich zu tun hatte. Nachdem ich Susan sicher in meinem Gleiter verstaut hatte, entfernte ich die Steuerung der drei anderen Gleiter und nahm sie mit mir. Es würde eine Weile dauern, bis sie in der Lage sein würden, mich zu verfolgen, falls sie überhaupt die nötigen Ersatzteile hatten. Und zu Fuß oder beritten würden sie eine lange Zeit brauchen, um über das Jadegebirge zu kommen. Zeit, die ich zu nutzen hatte, um meine Gefährtin für mich zu gewinnen.

Abziarr and his unwilling Queen (Lords of Arr'Carthian 1,5)

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