Читать книгу Fighting Lory - Cathy McAllister - Страница 6

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Kapitel 2


„Ich glaube, sie haben Keela und Amber geschnappt“, keuchte Charly. „Sie sind nicht mehr hinter uns.“

„Das ist bedauerlich, aber wir müssen weiter, sonst erwischen sie uns auch. Komm hier entlang“, antwortete Lory und bog in einen schmalen Gang zwischen zwei Häusern.

Sie hoffte, dass sie ungefähr in Richtung Spaceport liefen. Ein wenig hatte sie die Orientierung verloren und sie war sich nicht hundertprozentig sicher. Zwar hatte sie noch keine Ahnung, wie es weitergehen sollte, doch das Wichtigste war jetzt erst einmal, dass sie ihren Wärtern entkamen. Dann mussten sie sich irgendwie orientieren, wie das alles hier lief auf diesem verdammten Alien-Planeten. Sie hatte gesehen, dass der Eingang zum weitläufigen Gebiet des Spaceports streng bewacht wurde. Man musste sich dort entweder über Handabdruck oder einer Art von Passierschein ausweisen. Dann gab es darin verschiedene Bereiche, die so eine Art Klasseneinteilung zu sein schienen.

„Bitte! Ich brauch eine Pause“, japste Charly hinter ihr und sie blieb stehen.

„Ein kleines Stück noch“, sagte sie. „Aber wir müssen nicht mehr rennen. Ich glaube, wir haben sie abgehängt.“

Sie gingen in normalem Tempo weiter und Lory steuerte sie in eine ruhige Gasse, wo ein Menge Gerümpel herumstand. Sie setzten sich zwischen ein paar Kisten, wo sie sich, vom Rest der Kisten und Möbelstücke abgeschirmt, ausruhen konnten, ohne dass man sie direkt sah.

„Was machen wir jetzt?“, wollte Charly wissen. „Hast du einen Plan?“

Lory zuckte mit den Schultern.

„Wir werden sehen, was sich uns bietet, und improvisieren. Das Wichtigste ist erst einmal, dass wir frei sind. Der nächste Schritt wird sein herauszufinden, wie wir in den Spaceport kommen und wo wir heute die Nacht verbringen können.“

„Meinst du, dass diese Typen die Suche aufgegeben haben? Ich meine, vielleicht leiten die so was wie eine Fahndung ein oder so? Wir wissen ja nicht, wie das hier läuft“, wandte Charly ein.

„Ich hab keine Ahnung, doch es wäre gut, wenn wir unsere Identität irgendwie faken könnten. Möglicherweise müssen wir etwas an unserem Aussehen ändern oder so. Wir sollten jetzt weitergehen. Ich weiß nicht, wie spät wir es haben oder wie schnell es hier dunkel wird.“

„Ich glaube, wir sind ganz in der Nähe des Spaceports“, sagte Charly nach einer Weile. „Siehst du das hohe Gebäude dort? Ich glaube, das ist eines der Hotels in dem Nobelteil des Spaceports. Ich erinnere mich an die seltsame Form der Fenster.“ Sie zeigte auf ein hohes Gebäude, das die Häuserreihen vor ihnen um mehrere Stockwerke überragte. Die Fenster hatten die Form eines umgedrehten Herzens mit leicht gebogener Spitze.

„Ja, du hast recht. Ich erinnere mich auch an das Gebäude. Wir müssen in der Nähe des Spaceports besonders vorsichtig sein. Du hast recht, es könnte sein, dass sie eine Art Fahndung wegen uns laufen haben. Ich wünschte, wir hätten irgendeine Art von Waffen.“

„Nein! Was wollt ihr von mir?“, erklang plötzlich eine weibliche Stimme in der Nähe.

„Deine Credits und das Mädchen“, antwortete eine männliche Stimme.

Lory und Charly sahen sich an, dann nickten beide und sie schlichen leise bis zur Ecke, um vorsichtig in die schmale Gasse zu sehen, aus der die Stimmen kamen. Sie erblickten eine vornehm gekleidete Frau und eine junge in einem einfachen Gewand. Das junge Mädchen hatte sich ängstlich hinter der etwas älteren Frau versteckt. Zwei finstere Gestalten, humanoid in der Form, doch mit orangeroter Haut und blauen Haaren, hatten sich drohend vor den beiden Frauen aufgebaut.

„Ihr könnt meine Credits haben, aber bitte lasst das Mädchen in Ruhe“, flehte die ältere der beiden Frauen.

Gerade als Lory sich entschlossen hatte einzugreifen, sah sie, wie einer der Gestalten einen langen Dolch zog und der Frau in den Unterleib rammte. Er schlitzte ihr den Bauch von unten nach oben auf und Blut spritzte überall. Die Frau gab einen erstickten Schmerzenslaut von sich, das Mädchen hinter ihr schrie. Während die ältere Frau langsam zu Boden sackte, sprintete Lory los, um sich auf die beiden Halunken zu stürzen. Sie hatte den Überraschungsmoment auf ihrer Seite, und so konnte sie den blutbesudelten Dolch des einen Mannes ergreifen. Sie rammte ihm die Klinge in den Hals und versetzte dem Zweiten einen Handkantenschlag ins Genick, als dieser sich auf sie stürzen wollte. Als er zu Boden ging, griff sie ihm in die blauen Haare und riss seinen Kopf zurück. Mit einer schnellen Bewegung hatte sie ihm die Kehle durchtrennt. Das Mädchen hatte aufgehört zu schreien. Lory wandte sich zu ihr um. Ihre Blicke trafen sich. Nach kurzem Zögern rannte das Mädchen davon.

„Lauf nicht weg! Bleib hier!“, rief Lory ihr hinterher, doch das Mädchen lief einfach weiter.

„Uaarrgh!“, hörte sie Charly neben sich. „Das ist ja ekelhaft.“

Lorys Blick fiel auf die Tote, deren Gedärme aus der klaffenden Wunde quollen.

„Ja, so was ist immer ein hässlicher Anblick“, stimmte sie zu. „Aber wenn du beim FBI arbeitest, so wie ich, dann gewöhnst du dich an so etwas. Und an Schlimmeres.“

„Schlimmeres?“, fragte Charly entsetzt. „Was kann noch schlimmer sein als das?“

„Das willst du nicht wissen. Glaube mir“, antwortete Lory und hatte dabei ein Bild vor Augen, das sie nie loslassen würde. Es war letztes Jahr gewesen, als sie einen Serienkiller gejagt hatten. Beim letzten Tatort hatte es auch Lory so sehr verstört, dass sie sich zwei Wochen hatte krankschreiben lassen. Das verdammte Schwein hatte eine junge Frau bestialisch zugerichtet und dann ihre dreijährige Tochter auf der toten Mutter festgebunden. Das Mädchen war ebenfalls tot gewesen, als sie die beiden gefunden hatten. Sie war verdurstet, hatte Tage auf dem Körper ihrer toten Mutter verbracht, ein Knebel hinderte sie daran, um Hilfe zu schreien. Die furchtbaren Qualen des armen Kindes konnte man nur erahnen und es hatte Lory entsetzlich wütend gemacht. Sie hatte das Schwein gekriegt und er hatte ihr sogar den Gefallen getan, sich so zu wehren, dass die Schüsse, die sie auf ihn abgegeben hatte, gerechtfertigt gewesen waren. Sein Tod war eine Genugtuung gewesen, doch nicht genug, um diese entsetzlichen Bilder aus ihrem Kopf zu löschen.

„Ist alles klar mit dir?“, riss Charly sie aus ihren Gedanken.

„Ja. Ja, ich bin okay“, antwortete Lory und kniete sich neben der Toten nieder. Sie fing an, in den Taschen der Frau zu suchen.

„Was machst du denn da?“, fragte Charly angewidert.

„Die Typen wollten ihre Credits, also muss sie Geld oder eine Art Kreditkarte bei sich haben. Vielleicht hilft uns das weiter“, antwortete Lory.

In einer Tasche am Gürtel fand sie schließlich, wonach sie gesucht hatte. Die Karte hatte eine goldene Farbe und war mit einer ihr unbekannten Schrift bedruckt. Neben der Karte fand sie noch etwas, was wie eine ID-Karte aussah und ein Schreiben, das in einer Folie steckte.

„Sieh! Hier haben wir es. Wir müssten nur herausbekommen, was auf der verdammten Karte und dem Zettel hier geschrieben steht.“

Charly schaute sich unsicher um.

„Meinst du nicht, wir sollten sehen, dass wir von hier verschwinden?“

„Ja, du hast recht. Lass uns von hier verschwinden. Wir suchen uns erst einmal ein Gasthaus und probieren diese Kreditkarte hier aus. Komm!“

„Aber wenn die merken, dass die Karte gestohlen ist? Dann buchten die uns bestimmt ein.“

No risk, no fun“, sagte Lory lachend. „Na komm schon, Angsthase. Wir kriegen das schon geschaukelt. Ich hab so das Gefühl, dass wir hier unser Ticket nach Hause gefunden haben. Komm schon!“

***

Tatsächlich hatten sie reibungslos mit der Karte bezahlen können. Sie hatten etwas gegessen und getrunken und Lory fühlte, wie ihre Lebensgeister wiedererwachten.

„Kann ich dich mal etwas fragen“, sprach sie die Bedienung an, als diese die leeren Teller abräumen wollte.

„Ja, natürlich.“

„Aber ich muss sicher sein, dass du verschwiegen bist. Ich gebe dir eintausend Credits, wenn du mir die Informationen geben kannst und wenn du verschwiegen bist. Niemand darf davon erfahren, was ich dich jetzt frage.“ Lory hoffte, dass sie nicht zu hoch gepokert hatte und die Karte über genug Credits verfügte.

„Okay“ gab sich die grünhaarige Bedienung mit den vier Armen damit einverstanden. „Frag mich. Ich bin verschwiegen.“

Lory hielt der jungen Frau die ID-Karte und den Zettel hin.

„Ich muss wissen, was dort draufsteht.“

Die Bedienung schaute sich zuerst die ID-Karte an.

„Dieses Karte gehört einer gewissen Kirilyla Man'krishar. Sie kommt von Verliyx3 und ist dreißig Jahre alt.“

„Gibt es eine Möglichkeit, das Bild auszutauschen?“, fragte Lory leise.

„Ja. Ich kenne jemanden, der macht dir das für zweitausend Credits.“

„Ich weiß nicht genau, wie viel ich auf der Karte habe“, gab Lory zu.

„Das ist eine goldene Tik-Karte. Die ist ohne Limit“, antwortete die Bedienung. „Ich kann dich zu Moross bringen, das ist der Mann, der so was machen kann. In einer Stunde habe ich Schluss, dann kann ich mit euch zu ihm gehen.“

„Gut. Und was ist mit diesem Schreiben hier?“

Die Bedienung las das Schreiben aufmerksam durch.

„Es ist eine Besitzurkunde für ein Sklavenmädchen mit Namen Nunuk. Es stehen nur Details über die Herkunft des Mädchens und den Kauf auf der Urkunde.“

„Perfekt!“, sagte Lory zufrieden und grinste Charly an, die ein wenig skeptisch dreinschaute.

„Wartet einfach hier, bis ich fertig bin“, sagte die Bedienung. „Jetzt muss ich wieder an die Arbeit.“

„Okay, danke!“, sagte Lory.

„Bist du wahnsinnig?“, zischte Charly leise, als die Bedienung gegangen war. „Wenn die uns nun verpfeift?“

Die will das Geld und diese ID und die Urkunde sind unsere vielleicht einzige Chance, hier wegzukommen. Diese Gelegenheit können wir nicht ungenutzt lassen, nur weil du dir vor Angst in die Hosen machst. Diese kleine Karte ...“, Lory hielt die Kreditkarte vor Charlys Nase, „... wird uns das Ticket nach Hause kaufen und ohne die ID und die Urkunde kommen wir nie an den Wachen vorbei in den Spaceport. Ich bin ab sofort Kirikyla und du bist mein Sklavenmädchen Nunuk. Ich muss mir nur noch etwas anderes zum Anziehen besorgen. Ich glaube, dieser Fummel ist ein wenig zu billig für eine Frau mit unbegrenztem Kredit.“

„Warum muss ich die scheiß Sklavin spielen und du machst hier einen auf vornehme Lady?“, brummte Charly missmutig.

„Weil es meine Idee war und weil ich die Karten und die Urkunde organisiert habe. Ich hab die beiden Wichser ausgeschaltet. Noch Fragen?“

„Ja! Warst du schon immer so ein kaltes Biest?“

Lory starrte Charly perplex an. Die Worte hatten getroffen. Sie wusste, dass sie eine Zicke war, aber das war ein wichtiger Teil ihres Panzers, den sie sich zugelegt hatte. Wenn sie konstant Gift versprühte, dann hatte niemand die Zeit, sie anzugreifen und zu verletzen. Außerdem half es ihr dabei, eine der besten Agenten des FBI zu sein. Nette Mädchen schnappten keine Killer.

„Wenn ich uns nach Hause gebracht habe, dann kannst du mich hassen, so viel du willst, doch bis dahin solltest du dich an das halten, was ich sage. Es sei denn, du willst lieber hierbleiben und für einen verdammten Alien die Beine breitmachen!“, gab sie leise, aber bestimmt zurück.

„Du kannst davon ausgehen, dass wir geschiedene Leute sind, sobald ich meinen Fuß auf die Erde gesetzt habe“, gab Charly zurück.

„Kein Problem.“

Die Bedienung hatte sie zu dem besagten Mann gebracht, der die ID in wenigen Minuten mit ihrem Abbild versehen hatte. Danach hatte Zola, so hieß die Bedienung, ihnen geholfen, sich neu einzukleiden. Lory kaufte sich ein sündhaft teures Kleid aus einem schimmernden nachtblauen Stoff und noch ein weiteres in Sonnengelb. Charly bekam ein einfaches weißes Gewand, das die besseren Sklaven zu tragen pflegten. Außerdem schleppte Zola sie zu einem Schönheitssalon, wo drei reptilienartige Frauen Lory eine standesgemäße Frisur verpassten und sie dezent schminkten. Lory, die nicht viel von Make-up hielt, hatte protestiert, als man ihr die Lippen blau schminken wollte, und nach langer Diskussion hatten die drei Frauen ihre Lippen nur mit einer Art silbrig schimmernden Lipgloss versehen.

„Danke für deine Hilfe“, sagte Lory und gab Zola ihren versprochenen Lohn von tausend Credits. Zola hatte ihr gezeigt, wie sie mit der Karte an den mobilen Cashrobotern eine Art Scheck ausstellen konnte. Die Cashroboter waren kleine Kästen, etwa in der Größe eines Schuhkartons, die mithilfe eines Propellerantriebes durch die Straßen flogen und auf Wink mit der Karte angeflogen kamen. Man musste die Karte nur in einen Schlitz stecken, wie bei einem Geldautomaten, dann gab man die Summe ein und ein Scheck wurde gedruckt. Lory war froh, dass man für diese Karten keine Geheimnummer benötigte, was fatal wäre. Nicht besonders sicher das System hier auf dem Alien-Planeten, doch das kam ihnen nun zugute, also beschwerte sie sich nicht darüber.

„Kein Problem. Wenn du mal wieder Hilfe brauchst, du weißt, wo du mich findest“, sagte Zola und nahm den Scheck entgegen.

„Komm“, sagte Lory zu Charly, nachdem Zola gegangen war. „Je eher wir im Spaceport sind, desto besser. Ich glaube nicht, dass die uns dort so schnell suchen. Niemals werden sie denken, dass wir es in ein so scharf abgesichertes Gebiet geschafft haben.“

Die beiden Wachen, die der Black Guard angehörten, welche alle galaktischen Spaceports kontrollierten, waren schwer bewaffnet. Sie hatten ein undurchschaubares Pokerface aufgesetzt, doch Lory sah, wie Lust in den Augen der beiden aufblitzte, als sie in dem tief ausgeschnittenen Kleid auf die Männer zuging. Sie hatte ein arrogantes, wenngleich verführerisches Lächeln aufgesetzt und das blieb nicht ohne Wirkung. Der größere der beiden Guards ließ seinen Blick langsam an ihrem Leib auf und ab gleiten und sie hoffte, dass sie nicht zu dick aufgetragen hatte. Sie wollte nicht, dass der Kerl dachte, er könne mit ihr hier irgendwo eine schnelle Nummer schieben.

Sie holte schnell ihre falsche ID und das Papier für ihre vermeintliche Sklavin aus dem Lederbeutel, der an ihrem Gürtel hing. Die Wache nahm die Dokumente entgegen und prüfte sie ausgiebig. Lory wurde etwas nervös. Was, wenn er merkte, dass das Bild ausgetauscht worden war? Zwar hatte Moross ihr versichert, die Karte wäre so, dass niemand etwas bemerken würde, doch wer wusste schon, wie weit man einem Alien-Fälscher trauen konnte. Sie kannte solche Typen von der Erde zur Genüge und oft konnte man ihnen nicht über den Weg trauen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit gab der Wachmann ihr die Dokumente zurück und schenkte ihr ein sinnliches Lächeln.

„Einen angenehmen Aufenthalt, Lady Kirikyla. Ihr habt freien Zugang zum gesamten Port. Ich empfehle Euch allerdings, auf direktem Weg zum blauen Sektor zu gehen. Die Hauptstraßen sind gut bewacht, doch wenn Ihr Euch in eine der Seitenstraßen verirren solltet, könnte Euch leicht etwas zustoßen“, sagte er mit tiefer Stimme und sie nickte in einer, wie sie hoffte, hochmütigen Weise, die ihrer Rolle gerecht werden würde.

„Danke für den Hinweis. Ich habe ohnehin nicht vor, mich in irgendwelchen schmutzigen Gassen herumzutreiben.“

Ohne ihrer vermeintlichen Sklavin einen Blick zu gönnen, schritt sie an den Wachen vorbei. Sie wusste, dass Charly ihr folgen würde, so wie sie es abgemacht hatten. Um den Schein zu wahren, musste Charly als ihre Sklavin auftreten und das hieß auch, dass sie einen Schritt hinter Lory zu gehen hatte.

Als eine weitere Kontrolle hinter ihnen lag, um in den blauen Sektor zu gelangen, der den reichen Reisenden vorbehalten war, blieb Lory in einer ruhigen Seitengasse stehen und wandte sich zu Charly um.

„Wir müssen erst einmal eine Unterkunft finden und dann brauchen wir jemanden, der uns nach Hause bringen kann. Da die hier alle unseren Planeten nicht kennen werden, dürfte das etwas dauern. Wir müssen irgendwie herausfinden, wo, von hier aus gesehen, unsere Erde liegt. Sicher haben die Sternenkarten. Wenn wir unser Sonnensystem finden könnten, dann haben wir gewonnen. Immerhin wissen wir, wie weit wir zeitlich entfernt sind. Wir haben einen Monat hierher gebraucht. Mit dieser Info müsste ein Kapitän doch was anfangen können.“

„Das hoffe ich“, gab Charly zurück. „Ich bin froh, wenn ich endlich wieder in New York bin. Ich hätte nie gedacht, dass ich Großstadtmief einmal so vermissen würde.“

„Da sind wir in einem Boot. Mir geht es genauso. Ich bin froh, diesen dreckigen Wüstenplaneten endlich hinter mir zu lassen. Komm, wir suchen und erst einmal ein Hotel.“

Sie liefen durch die Straße, an teuren Geschäften vorbei, bis sie zu einem Park kamen, der über Schatten spendende Bäume verfügte. Lory war bereits verschwitzt, und so entschied sie, dass eine kurze Rast hier genau das Richtige war.

„Komm, ruhen wir uns kurz aus“, sagte sie, an Charly gewandt, und betrat die Parkanlage. Unter einem Baum, mit weit ausladender Krone setzte sie sich ins Gras. Auch Charly ließ sich auf den Boden fallen.

„Dieses verfluchte Kleid ist viel zu warm“, jammerte sie. Ich könnte so einen Ausschnitt vertragen, wie dein Kleid hat. Bei mir kommt gar keine Luft an die Haut. Ich schwitze wie ein scheiß Tier.“

„Geht mir nicht besser, glaub mir. An mir klebt bereits alles.“

Charly schaute sich um.

„Dort am anderen Ende des Parks scheinen mehrere Hotels zu sein. Wir sollten es dort versuchen“, sagte sie und Lory folgte ihrem Blick.

„Ja, das machen wir“, stimmte Lory zu. „Wir können die Allee dort entlanggehen. Da haben wir fast den ganzen Weg Schatten.“

Fighting Lory

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