Читать книгу Human Design - Chetan Parkyn - Страница 50
TYP 2 DER GENERATOR „Auf den Bauch hören!“
ОглавлениеGeneratoren haben immer ein definiertes Sakralzentrum, aber weder dieses noch ein anderer Motor – Herz, Wurzel, emotionales Zentrum – ist durch einen aktiven Kanal mit der Kehle verbunden.
Sie sind ein Arbeitspferd mit der endlosen Energie der Lebenskraft, die nach außen ausstrahlt, aber Sie finden es nicht so einfach, etwas in Gang zu setzen. Es erfordert einige Anstrengung, bevor Sie voll auf Touren kommen und Ihr Potenzial wirklich ausschöpfen. Sie sind nicht dazu gemacht, Dinge in die Wege zu leiten, sondern eher dazu, zu warten. Ihr Motto lautet: „Warten, reagieren, dann loslegen!“
Wenn Sie ein Generator sind, sind Sie zwar eigentlich auf eine Gangart festgelegt, aber Sie sind hocheffektiv und es ist eine Freude, Ihre Eigendynamik zu beobachten, die vom Sakralzentrum angetrieben und daher bemerkenswert ausdauernd ist. Sie sind die Markenbatterie, die immer noch Strom liefert, wenn andere schon nachlassen. Die Herausforderung liegt für Sie darin zu wissen, wie und wo Sie diese enorme Energie am besten einsetzen.
Auf die richtigen Vorhaben, Gelegenheiten und Leute zu warten und Ihre eigene Bauchreaktion zu beachten ist für Sie der Schlüssel, um Erfüllung zu finden. Wenn Sie etwas nachjagen oder in die Wege leiten, ohne zu warten, kann alles schiefgehen. Wenn Sie aber Gelegenheiten anziehen oder reagieren, nachdem Sie Geduld geübt haben, wird tendenziell alles funktionieren.
Wir leben in einer Zeit, in der jeder sofort aktiv werden, loslegen, keine Zeit verschwenden, umgehend etwas erreichen will. Diese Erwartungshaltung kann Sie dazu treiben, sich weiterzubewegen, denn Sie wollen ja nicht zum Gespött Ihrer Umgebung werden. Aber lassen Sie sich nicht verleiten zu denken, Sie müssten große Initiativen starten. Die Energie muss sich zuerst in Ihnen aufbauen; erst dann ist sie einsatzbereit und wirkungsvoll. Setzen Sie sich also hin, seien Sie geduldig und üben Sie die Kunst des Wartens auf Ihre Reaktion. Sehen Sie sich selbst als einen Magneten und lassen Sie die Leute und Gelegenheiten zu Ihnen finden. Und das wird auch geschehen! Es ist ein energetisches Gesetz des Lebens, dass sich Magnete anziehen.
Wenn Sie sich also beklagen: „Wieso wird denn das, was ich anfange oder anstrebe, nie etwas?“ oder „Wieso kriegt denn der so viel hin und ich nicht?“, dann wäre meine Antwort: „Weil Sie nicht gelernt haben zu warten und auf Ihre Anziehung zu vertrauen.“ Leiten Sie nichts in die Wege! Warten Sie.
Sie nehmen sich selbst irrtümlich so wahr, dass Sie so viel Energie hätten, um automatisch etwas ins Rollen bringen zu können. Diese Einstellung wird wahrscheinlich dadurch verstärkt, dass Leute Sie als zielbewusst und engagiert beschreiben. Sie kommen an Ihren Arbeitsplatz, und Ihre Energie und Lebenskraft strahlen aus und geben allen anderen Auftrieb. Hier kommt der, der wirklich arbeiten kann, der Saft und Kraft hat: der Generator. Sie können die Lage retten – und das glauben auch Sie selbst. Ob es sich richtig anfühlt oder nicht, Sie neigen dazu, sich ins Zeug zu legen und in die Bresche zu springen. Stunden später, den Kopf gesenkt und schwer arbeitend, schauen Sie auf und stellen fest, dass alle anderen wieder eingeschlafen sind. Dann werden Sie in sich gehen und sich fragen: „Warum bleibt das immer an mir hängen? Wieso habe ich mich überhaupt hineinziehen lassen?“
Sie sollten erkennen, dass das Einzige, was sich als erfüllend erweist, die Chancen und Möglichkeiten sind, die sich von selbst eröffnen, nachdem Sie Geduld geübt haben – Gelegenheiten und Situationen, die auf Sie zukommen, die an Ihre Haustür klopfen oder durch das Telefon ihren Weg finden.
Was dann entscheidend ist, ist Ihre Reaktion. Diese Reaktion wird von einem eingebauten Leitsystem gesteuert, der Bauchreaktion aus dem Sakralzentrum, die Ihnen anzeigt, wer und was Ihr Engagement rechtfertigt. Das ist das Hauptgeheimnis Ihres inneren Wesens, der Türöffner für das, was für Sie stimmig ist.
Sie werden dieses Bauchgefühl an einem unwillkürlichen Reflex, Ton oder dem Ansteigen beziehungsweise Zusammenziehen von Energie, die Sie zu etwas hin- oder von etwas wegzieht erkennen. Der Ton ist das vertraute „M-hm“, das „Ja“ bedeutet, beziehungsweise „N-n“ für „Nein“. Sie sollten sich auf diese Empfindung einstimmen, denn sie ist ganz buchstäblich Ihr eingebauter Richtungsanzeiger.
Sie werden Ihren Bauch spüren als Reaktion auf Fragen, die die Leute Ihnen stellen: „Kann ich dich um Hilfe bitten?“, „Möchtest du dich verabreden?“ oder „Hast du Hunger?“. Aber er springt auch an bei viel tiefer gehenden Fragen, die das Leben stellt. Probieren Sie das aus, wenn Sie das nächste Mal etwas gefragt werden, aber seien Sie darauf gefasst, dass Sie vielleicht auf eine spontane Bauchreaktion warten und sich eine halbe Sekunde später der Verstand einschaltet. Lassen Sie nicht zu, dass er Sie ablenkt. Er gibt Ihnen nicht Ihre Antwort. Hören Sie auf den Bauch.
Achten Sie auch auf ein inneres „Sinnieren“, das keine direkte Frage benötigt. Wenn Sie in einem Restaurant sitzen, die Speisekarte vor sich und die verschiedenen Vorspeisen durchschauen, wird sich Ihr „M-hm“ beziehungsweise „N-n“ einschalten. Hören Sie auf Ihren Bauch.
Für Sie gilt also folgendes Vorgehen: Warten Sie, was das Leben bringt, hören Sie auf Ihre Bauchreaktion und legen Sie dann los.
Gayle ist Generator und hat immer mehr gelernt, sich auf Ihre Bauchreaktion einzustimmen. Sie hatte einmal vier interessante Verehrer und war hin- und hergerissen, auf welchen sie sich einlassen sollte. Nach einem Human-Design-Reading versuchte sie sich vom Nebel ihrer Befürchtungen und Vermutungen zu distanzieren, die ja alle mit einer natürlichen Bauchreaktion nichts zu tun hatten. Sie stand in ihrem Schlafzimmer, schaute in den Spiegel und überlegte sich Ja-/Nein-Fragen, die Ihr Bauch beantworten konnte. Nacheinander benannte sie die vier Männer. „Soll ich mit Doug ausgehen?“ Sie spürte das „N-n“, also Nein. „Soll ich mit Marshall ausgehen?“ Wieder spürte sie „N-n“. „Soll ich mit Michel ausgehen?“ Wieder „N-n“. Schließlich fragte sie nach Nick und spürte ein klares „M-hm“. Das war also das Ja. Irgendwo in ihr gab es eine Resonanz mit Nick, und das war der deutliche Anzeiger, sie sollte ihm eine Chance geben.
Generatoren machen oft den Fehler, dass sie zu viel denken und damit den Verstand die Oberhand über das Sakralzentrum gewinnen lassen. Wenn dieser Nebel die Bauchreaktion trübt, passiert es, dass Sie sich auf alle möglichen falschen Leute und falschen Tätigkeiten einlassen. Dann ist das Problem für das Sakralzentrum: Sobald es sich eingelassen hat, muss es die Sache durchziehen und die Erfahrung zu Ende bringen, egal wie unangemessen oder unpassend diese ist. Weglaufen ist keine gute Lösung – und das gilt es zu verstehen –, denn sobald Ihre energetische Eigendynamik einmal im Gang ist, ist sie festgelegt. Es liegt in Ihrer Natur, so viel Dampf aufzubauen durch das Warten, dass Sie nicht wissen, wie Sie diesen Schwung wieder bremsen sollen. Das wäre etwa so, wie wenn man von einem daherdonnernden Schnellzug erwarten würde, dass er von einer Sekunde zur nächsten anhielte.
Als Nicht-Generator sehen Sie hier vielleicht jemanden auf eine Katastrophe zusteuern, sind aber machtlos ihn aufzuhalten. Sie müssen abwarten, dass derjenige in seinem eigenen Tempo wieder zu Sinnen kommt – erschöpft, unerfüllt und bereit, es noch einmal zu versuchen.
Generatoren müssen sich vor Leuten hüten, die versuchen, sie für eigene Zwecke einzuspannen und sie auszunutzen. Viele Generatoren sind im Dienstleistungsbereich zu finden, in Fabrikhallen oder als Assistenten, Sekretärinnen und Personal Trainer, mit einer Eigendynamik, die dafür sorgt, dass alles wie am Schnürchen läuft. Der Grund dafür ist, dass Generatoren Saft und Kraft für fast alles liefern.
Der Typ Generator umfasst 37 Prozent der Weltbevölkerung. Wenn Sie dazu gehören, erscheinen Sie als jemand mit genug Kraft um selbst Tote wiederzuerwecken. Nach Ihrer Energie drehen sich die Leute um, wenn Sie einen Raum betreten. Sie werden als kompetent und unermüdlich wahrgenommen. Ich mache jede Wette, dass Sie jemand sind, der morgens aufsteht, das Frühstück zubereitet, die Kinder zur Schule bringt, zur Arbeit fährt, dort sein Bestes gibt, die Angelegenheiten anderer in Ordnung bringt, in der Mittagspause Sport treibt, nachmittags den Chef mit weiteren Leistungen beeindruckt, nach Hause fährt, die Wäsche macht, Essen kocht, die Kinder badet und zu Bett bringt und sich dann dem Partner zuwendet – und zusammenklappt. Niemand, außer einem anderen Generator, hat auch nur die geringste Chance, mit Ihnen mitzuhalten.
Nur haben Sie am Ende des Tages möglicherweise das Gefühl, Sie haben eine Menge getan, fühlen sich aber immer noch nicht erfüllt. Das liegt dann daran, dass Sie hauptsächlich irgendwelche Abläufe ausgeführt haben. Es geht im Leben nicht nur darum, Dinge abzuhaken und andere bei Laune zu halten. Hierin liegt der Schlüssel für jemanden mit einem Generator-Design: Lassen Sie sich nur auf Leute und Tätigkeiten ein, die mit Ihnen in Resonanz stehen, sonst entdecken Sie womöglich die Kehrseite Ihres Typs und werden der reine „Couch-Potato“, der aufgegeben hat, erschöpft ist vom Leben und der das dauernde Abmühen satt hat. Oder Sie werden zu jemandem, der fix und fertig ist, sich nur noch auf dem Bett ausstrecken kann und wartet, bis sich die Energie regeneriert.
Ich würde jedem raten, nicht zu viel auf einmal auf einem Generator abzuladen. Wie kompetent und energiegeladen dieser auch erscheinen mag, er kann doch nicht unbegrenzt reagieren. Man merkt, wenn das Limit erreicht ist: Da gehen die Hände des Generators in die Höhe und er sagt: „Es reicht!“ Oder er bittet, wenn er sich überwältigt fühlt, einfach um Spielraum.
Wenn Sie ein Generator-Kind haben, besteht Ihre Aufgabe darin, den Umgang mit der Bauchreaktion durch Fragen zu trainieren, wenn Sie Tränen und Frust – bei dem Kind und sich selbst! – vermeiden wollen. Es hat keinen Sinn, einem Kind eine Trompete in die Hand zu drücken und zu erwarten, dass es diese meisterhaft spielen lernt, wenn es gar keine Resonanz damit hat. Es ist Zeitverschwendung, wenn Väter ihre Söhne in Baseball oder Fußball trainieren, wenn diese nicht begeistert darauf anspringen. Eltern sollten unterscheiden lernen, was ihre eigenen Erwartungen an ihre Kinder sind und was tatsächlich in Resonanz mit den Kindern steht.
Ähnlich in Beziehungen: Es steht Ärger ins Haus, wenn Sie Ihrem Generator-Partner erklären, Sie hätten schon über das gemeinsame Wochenendprogramm entschieden, und diesen Partner zu einem Picknick am Strand zerren, ohne zuerst seine Bauchreaktion auszuloten. Als Partner eines Generators sollten Sie lernen, endlos Fragen zu stellen, die mit Ja oder Nein zu beantworten sind, etwa: „Würdest du das heute gern tun?“ oder „Meinst du, es wäre gut, wenn wir …?“. Machen Sie sich keine Gedanken darüber, ob Sie nicht „Manns genug“ sind und bestimmen sollten; würdigen Sie die Natur des Generators, nicht das Ego. Diese Leute müssen gefragt werden, wenn die Beziehung funktionieren soll.
Im Lauf der Jahre habe ich Tausende von Generatoren kennengelernt und ihnen klarzumachen versucht, wie sie „ticken“. Manche kapieren es sofort, aber viel zu viele bleiben Opfer ihrer Konditionierung und plagen sich als Arbeitspferde in Situationen ab, wo ihre unablässigen Anstrengungen einfach für selbstverständlich genommen werden. Unbestreitbar ist es so, dass die falschen Leute oder Projekte einen Höhenflug erleben können durch den Einsatz eines Generators, aber das ist ja für diesen nicht der Sinn seines Lebens. Er muss herausfinden, wohin seine erstaunliche Energie am besten gelenkt wird und wo sie geschätzt wird.
Geraldine ist eine vielbeschäftigte Mutter mit drei entzückenden, aber sehr anspruchsvollen Kindern. Sie betrachtete es als ihre Pflicht, alle Anforderungen, die die Kinder an sie stellten, jederzeit zu erfüllen. Trotz der Freude, die sie daraus zog, war sie jedoch erschöpft und ziemlich frustriert darüber, dass sie kaum jemals Zeit und Energie für irgendetwas anderes hatte. Es war die klassische Generator-Situation, nämlich dass es sie auslaugte, sich dauernd um die anderen und deren Anforderungen zu kümmern. Da sie sich kein Kindermädchen leisten konnte, schien keine Lösung in Sicht und sie merkte, dass sie immer erschöpfter wurde.
Bei meinem Reading für Geraldine hatte sie keine Ahnung, dass sie über so ein kraftvolles Sakralzentrum verfügt. Sie nahm einfach an, dass sie allmählich zermürbt wurde und daher nur noch wie ein Automat funktionierte. Als sie erfuhr, dass sie ein unfehlbares eingebautes Anzeigesystem hat, das ihr mitteilen kann, welche Tätigkeiten für sie am besten funktionieren, stellte sie sofort ihre Lebensweise um.
Ihr wurde klar, wie wichtig es ist, den Kindern beizubringen, dass sie sie anders ansprechen. Statt mit „Ich will“-Anforderungen bombardiert zu werden, trainierte sie mit den Kindern, nur Fragen zu stellen, die mit „Ja“ oder „Nein“ zu beantworten sind. Sie war geschickt genug, diese Veränderung als ein Spiel mit neuen Regeln einzuführen. Zu ihrer Freude riefen die Fragen eine verlässliche Bauchreaktion hervor, und jetzt lässt sie sich nur noch auf die Tätigkeiten ein, auf die ihr Sakralzentrum anspricht. Das hat wiederum die Kinder ermutigt, erfinderischer zu werden und sie freuen sich darüber, dass die Mutter zufriedener ist und mehr Energie hat.
Ich sage allen Generatoren, sie sollen den Segen anerkennen, den sie darstellen. Als Generator hegen Sie möglicherweise Befürchtungen, Sie könnten den Anschluss verpassen, wenn Sie nicht gleich handeln, oder dass alles schiefgeht, wenn Sie sich nicht hineinstürzen und das Ruder übernehmen. Vertrauen Sie Ihrer Natur. Vertrauen Sie auf den Menschen, der zu sein Sie geboren sind – und warten Sie Ihre Reaktion ab.
BERÜHMTE GENERATOREN
Fred Astaire, Boris Becker, Ludwig van Beethoven, Albert Einstein, Bill Clinton, Bill Gates, Elvis Presley, Margaret Thatcher.
Das gemeinsame Thema hier sind die starken Energien, die Premierminister und Präsidenten, Künstler und Sportler gleichermaßen tragen. Außerdem haben sie Durchhaltekraft und eine nicht aufzuhaltende Eigendynamik an sich. Zwar sind bzw. waren sie für sich genommen ein regelrechter Wirbelwind, dennoch vermute ich, dass viele von diesen Großen dennoch warten und die Sakralzentrumsenergie erst warmlaufen lassen mussten, bevor sie sich voll in das Geschehen hineinwerfen konnten. Und ich würde zu gern wissen, wie viel Bauchinstinkt in die Entscheidungen Thatchers oder Clintons einfloss!