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Der Anhalter
ОглавлениеDas ist wieder mal typisch Mia.
Die Kinder fahren nicht mehr mit in den Urlaub.
Da nimmt sie einen Anhalter mit.
Max hat lieber keine Fremden auf dem Rücksitz.
Bei Anhaltern weiß man ja nie.
Er bat Mia, ihre Handtasche nach vorne zu holen.
Den Riemen hat sie jetzt fest um die Knöchel gewickelt.
Max überholt ein paar Lastwagen.
Mia richtet sich auf.
„Wo sind wir?“, fragt sie.
Sie klingt verschlafen.
Max denkt kurz nach.
„Zwischen Avignon und Aix.“
Er muss gähnen.
„Geht es noch?“, fragt Mia.
„Sollen wir nicht mal anhalten?“
„Alles in Ordnung“, antwortet Max.
„Wenn nur der Wind nicht wäre.“
Mia wacht immer wieder auf.
Es gibt so viele Kurven.
Und der starke Wind.
Sie fühlt sich wie in einer Achterbahn.
Eigentlich ganz angenehm.
Sie hat auch am Steuer gesessen.
Aber nur eine Weile.
Sie kennt Max.
Jeden Urlaub ist es das Gleiche.
Er fährt viel lieber selbst.
Mia steckt die Arme unter ihren Pullover.
Sie schaut nach draußen.
„Mistral, das heißt kalter Wind“, sagt sie.
„Du hast geschlafen, oder?“, fragt er.
„Haben wir noch was zu essen? Eine Banane vielleicht?“
Mia schaut in die Kühltasche.
„Es gibt nicht mehr viel“, antwortet sie.
Mia hält Max ein Stück Banane vor den Mund.
Pique-nique 2000 metre steht auf einem Schild am Straßenrand.
Ein Parkplatz.
Vielleicht sollten sie da mal anhalten.
Hinter sich sieht er immer noch die gelben Scheinwerfer.
Ganz in der Ferne.
„Pardon, Monsieur, Entschuldigung“, hört er hinter sich.
Der Anhalter ist aufgewacht.
Max dreht den Kopf zur Seite.
„Oui, ja?“
Max versteht nicht, was der Anhalter sagt.
Mia übersetzt.
„Ob du kurz anhalten kannst.
Er muss mal.“
„Muss das jetzt sein?“, sagt Max.
Sie schaut zur Seite.
„Das werd ich ihn aber nicht fragen“, sagt Mia.
„Halt einfach mal kurz an.
Ich muss auch auf die Toilette.“