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Einleitung

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Ein jedes Leben birgt Momente, die uns jederzeit für kurz oder lang aus dem gewohnten Takt bringen können. Das sind Zeiten, wo Verwirrung droht, wo sich Unsicherheiten einschleichen und wir nicht immer gleich auch Herr über die Lage sind. Wie angenehm empfinden wir es dann, wenn wir taktvoll und behutsam zur Seite genommen werden, um uns Hilfestellung zu leisten. Doch was hat es denn mit dem Takt alles so auf sich, außer dass uns das Taktvolle oder Taktlose jederzeit und überall begegnen kann?

Die Hauptrolle scheint der Takt vor allem in der Musik zu spielen. Man versteht darunter eine zeitliche Gruppierung der Noten eines Musikstückes. So wird eine Melodie also durch Takte gegliedert.

Doch welche speziellen Gesetzmäßigkeiten dem zu Grunde liegen, muss an dieser Stelle nicht näher erläutert werden, weil die Grundschläge und Zählzeigen, die Notenwerte und Rhythmen in der Musik nicht das sind, was hier gemeint ist.

Dennoch steht all das auch dem Takt im menschlichen Leben nahe, wenn man es von der psychologischen Seite aus betrachtet. Denn wir kennen als menschliche Wesen natürlich auch Rhythmen und unrhythmische Ausschläge, die bis in die Verzweiflung oder Krankheit führen können. Wir kennen in allem auch eine metrische Struktur, die wir je nach unserem Vermögen und je nach besonderer Bedingung dann als schwer, halbschwer oder leicht bezeichnen könnten, wenn bestimmte Dinge von uns erwartet werden. Selbst unser Puls wird mit seinen Schlägen darauf zu antworten wissen, ob wir ruhig oder erregt sind.

Doch um was genau geht es in diesem kleinen aphoristischen Sprüche-Band? Es geht um das urmenschliche Sein, der immer einmal wieder aus dem Takt gerät und in seine Harmonie zurückgeführt werden will, und das so taktvoll wie möglich.

Mitmenschliche Zuwendung ist also gefragt, wenn wir ungewollt Unsinn verzapfen, uns irren oder hin und wieder von den Geheimnissen des Lebens vorübergehend verwirrt werden. Großmütigkeit uns selbst, aber vor allem auch unseren Mitmenschen gegenüber, die ebenfalls noch voller Fehler agieren und Missverständnisse produzieren, hilft enorm, die Widrigkeiten des Alltäglichen besser zu nehmen. Denn wir müssen einsehen: Die harmonischen oder disharmonischen Taktfolgen in unserem eigenen Leben bestimmen wir zu einem Großteil selbst. Dieser Umstand der Selbstbestimmung und Möglichkeit der eigenen Einflussnahme entgeht uns allzu oft, weil häufig die Kunst der Selbstbeobachtung noch wenig geschult ist. Denn nicht immer merken wir rechtzeitig, wenn wir aus dem Lot geraten. Aufmerksamkeit und Wachsamkeit gegenüber den kleinen Warnzeichen des Alltags sind sinnvoll, damit drohendes Ungemach rechtzeitig erkennen, das die gewohnte Ordnung zu stören droht.

Nachdenkenswerte Essenzen und kurze Statements zu vielen Themen des Alltags können uns helfen, unseren Geist für dieses Training der gesteigerten Wachsamkeit ein wenig mehr zu schärfen und eine eigene bewusste Haltung zu vielen Themen einzunehmen.

In diesem Sinne ein fröhliches Einlassen auf Ernstes und Humorvolles, kommt es nun taktlos, taktvoll oder wie auch immer plötzlich auf uns zu.

Taktvoll aus dem Takt

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