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Eine Vision. Ein Traum. Ein Leben

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Ein autobiografisches Essay

Meine Vision ist es, Ihnen die Schönheit unserer Welt näher zu bringen, die das Verständnis für den Erhalt und den Schutz der Umwelt weckt und verstärkt. Ich möchte Ihnen von Begegnungen mit vom Aussterben bedrohten Tierarten erzählen, Sie an der einzigartigen Flora unserer Welt teilhaben lassen, aber auch dem Alltäglichen einen Raum widmen, um Sie entdecken zu lassen, für was sich unser Blick längst getrübt zu haben scheint.

Dies ist meine Vision, mein Traum, mein Leben.

Die Passion für die Schönheit der Natur und den Wunsch, diese für die Ewigkeit festhalten zu wollen, habe ich meinen Großvätern zu verdanken, aber auch meine Eltern haben ihren Anteil daran. Für uns Kinder gab es eigentlich nur eine regelmäßige Sendung, die wir im Fernsehen bestaunen durften. Die Sendung mit der Maus, mit ihren lehrreichen, kleinen Episoden. Ansonsten wurden viele Dokumentationen geschaut, die in mir den Traum auslösten, einmal selbst auf Entdeckungsreise zu gehen.

Besonders stark wurde dieser Traum nach der Lektüre von Rüdiger Nehbergs „Abenteuer. Abenteuer.“ So machte ich mich abseits von der Schule und ihren lästigen Aufgaben auf die Suche nach weiterem Stoff, der meine Wissbegierde stillen konnte und wurde in den Bücherregalen meines Großvaters mütterlicherseits fündig. Immer wieder versorgte er mich mit lesenswerten Büchern zu diversen Themenbereichen, aber auch abseits davon unterrichtete er mich in verschiedenen Dingen, die seine Bücher nur bedingt ansprachen oder erst gar nicht erwähnten.

Mit jedem Buch, das ich verschlang, mit jedem neuen Wissen, welches ich erlangte, wuchs in mir der Traum, einmal selbst die Vielfalt und Schönheit dieser Welt zu entdecken, meine eigenen Abenteuer zu bestehen und dann in Buchform zu veröffentlichen, oder einfach als Reportage im Geo-Magazin, welches sowohl mein Großvater als auch meine Mutter lasen. Dies war mein Traum, meine Vision. Dies sollte mein Leben werden.

Die Fotografie kam erst später in mein Bewusstsein, besonders hervorgerufen durch den Stiefvater meines Vaters. Schon immer herrschte eine Leidenschaft für Fotos in unserer Familie, unendliche Fotoalben und Kartons erzählen davon, jedoch kamen mit meinem Großvater die Gespräche über neue Kameras, die Veränderungen in Sachen Technik mit sich brachten. All dies lief abseits von mir ab, teils weil es mich nicht besonders interessierte, teils weil mein Großvater nur Englisch sprach und ich daher nichts wirklich verstand.

Seine Vorliebe für Canon hat auf mich abgefärbt, vermutlich wegen der guten Werbung. Doch selbst ohne diese Werbung hätte ich mich klar zu Canon bekannt, räume aber auch gerne ein, das Nikon nicht wirklich schlechter ist. Der Unterschied zwischen den beiden führenden Kameraherstellern ist längst enorm geschrumpft und vom Prestigeduell habe ich bisher noch nichts mitbekommen. Jeder verwendet einfach die Kamera, die er für die Beste hält und mit der er am besten zurecht kommt. In meinem Fall Canon, vermutlich durch meine Kindheit und Jugend beeinflußt, aber wer weiß das schon so genau.

Es spielt eigentlich auch keine große Rolle.

Nur langsam entdeckte ich die Fotografie. Begann mit Urlaubsfotos, eher zögerlich, da ich es hasste, vom eigentlichen Geschehen ausgeschlossen zu werden und wer sich hinter der Kamera versteckte, sah halt nur alles durch den Sucher, mies verkleinert und seiner eigenen Schönheit beraubt. Dennoch brachte es mir Spaß, hier und da ein Ereignis fototechnisch festzuhalten, besonders, da sich viele nicht gerne fotografieren ließen und der Kamera zu entkommen versuchten. Es war ein Sport und gerade diese Herausforderung gefiel mir.

Als Erwachsener ließ ich die Kamera jedoch wieder ruhen, versetzte sie sogar zeitweise in der Pfandleihe, wo meine Eltern sie auslösen mussten. Mein Leben hatte sich in einen Abwärtsstrudel verwandelt, den niemand mehr aufzuhalten vermochte. Nur manchmal brach ich aus, machte auf Familienfesten noch ein paar Fotos, ansonsten genoss ich es, mir Geschichten auszudenken, mein Leben zu träumen.

Erste Veröffentlichungen von Gedichten erfolgten, sporadisch, unregelmäßig. Ich kämpfte mit meinem Leben, einem Leben, das mich meiner Visionen beraubt hatte. Meine Träume waren allseits als unrealistisch eingestuft wurden. Selbst vom deutschen Staat, der meinen Wünschen immer wieder einen Riegel vorschub. ‚Als Brillenträger ist eine Laufbahn als Fotograf oder Kameramann leider nicht möglich.‘ ‚Ohne Mittlere Reife geht es seit letztem Jahr nicht mehr.‘ Egal, was ich versuchte, nichts war mir vergönnt und was sie mir gönnten, war von meiner Seite aus nicht erwünscht und wurde mit Mißachtung belohnt.

Ich rebellierte für diesen Traum, diese Vision, die ich längst begraben hatte, wurde zum Außenseiter, selbst in meiner eigenen Familie. Verlor mich im Alkohol und in Drogen, dachte über Selbstmord nach und genoss doch zwischendurch immer wieder die Schönheit der Natur. So sehr mir Radtouren und Spaziergänge zuwider waren, so sehr konnte ich ihnen doch etwas abgewinnen.

Es sollte Jahre dauern, bis ich mich selber kennenlernte, eine Möglichkeit fand, mit den manischen Depressionen umzugehen. Bis ich realisierte, dass die Sonne mich im Gleichgewicht hielt, auch wenn ich längst das Nachtleben befürwortete.

Die Geburt meiner Nichte brachte meine Fotografie-Leidenschaft zurück, gab mir den Willen, doch noch etwas aus meinem Leben zu machen. Ich kämpfte um einen Platz an der Abendrealschule, legte mich dafür sogar mit meiner Familie an, und dank einer guten Klassengemeinschaft und dem neuen positiven Lebensgefühl, konnte ich sie diesmal, im vierten Anlauf, sogar erfolgreich abschließen, nur um gleich darauf in mein nächstes schwarzes Loch zu stürzen.

Der geregelte Alltag hatte mir aus den Depressionen geholfen, hatte mich zurück ins Leben geholt. Als er jedoch wegbrach, stürzte ich erneut ab. Überrascht ergab ich mich erst einmal meinem Schicksal, nicht ohne an meinem nächsten Schritt zu planen.

Erst ein Erbe sollte mir zurück zu meinem Traum verhelfen. Ein Erbe welches mich finanziell unabhängig vom Arbeitsamt machte und mir dazu noch das Journalistikstudium an der Fernakademie ILS Hamburg ermöglichte. Mit 30 war auch mir klar, dass der herkömmliche Weg nicht mehr funktionieren würde, wogegen die Fernakademie eine Chance bot.

Mit dem Beginn des Studiums kehrte ich erneut ins Leben zurück, veränderte, was verändert werden musste, gab meine Bruchbude mit ihrer Sperrmülleinrichtung auf, erfüllte mir meinen Traum von einem Laptop und entdeckte das Internet für mich. Dazu belegte ich noch vor meinem Abschluß einen weiteren Studiengang in digitaler Fotografie. Wo meine Noten als Journalist nur mäßig und durchschnittlich waren, sammelte ich Bestnoten in Fotografie.

Nach Abschluss meines Journalisten Lehrganges wanderte ich nach Mauritius aus, kehrte Europa den Rücken und erfüllte mir den langersehnten Traum von Afrika. Nun galt es, ein Abenteuer zu bestehen, mich weiterhin dem Studium der Fotografie zu widmen und dann vielleicht sogar noch eine Diplomarbeit zu verfassen.

Meine Vision wuchs erneut in mir, mein Traum wurde zum Leben und ich genoss jede Minute davon, fing aber auch an, mir ein neues Leben innerhalb dieses Traumes aufzubauen. Ich nutze jede freie und nicht ganz so freie Minute, um alles zu knipsen, was sich der Linse meiner Kamera näherte. Vieles davon war kaum zu gebrauchen. Aber es lehrte mich auch so manches. Und aus all diesen Fotos stachen besonders die Flora und Fauna Bilder hervor, dicht gefolgt von Landschaftsfotografien, wohingegen sich bei Portraits noch eindeutige Schwächen abzeichneten.

Gleichzeitig entdeckte ich die Kunstfotografie, formte Stillleben und versuchte mich in der Werbefotografie, ließ nichts unversucht. Doch meine Leidenschaft blieb bei Flora & Fauna, also beschloss ich, diese besonders zu promoten. Mit dem Entdecken von WhiteWall begann ich über diese Online Galerie meine erste eigene Galerie zu entwickeln, wobei die cbvisions photography entstand, der ich fortan meine Zeit widmete.

Vom Gedanken bis zur endgültigen Fertigstellung dauerte es Monate. Hervorgerufen durch die wiederholte Ablehnung meiner Bilder bei WhiteWall. Enttäuscht hängte ich zwischenzeitlich die Fotografie sogar an den Nagel, spielte mit dem Gedanken, mein Studium abzubrechen und konnte mich doch nicht dazu durchringen. Nur zögerlich begann ich im Februar 2011 mit der Entwicklung einer eigenen kleinen Fotogalerie, auf der ich meine besten Bilder anbieten konnte.

Aber schon der Name wurde zum Problem, obwohl mir recht schnell die Verbindung zwischen meinen Initialen und meiner Vision einfiel. cbvisions war geboren. Doch was wollte ich damit anfangen? Was konnte ich damit anfangen?

Da ich noch keine ausgereifte Antwort auf diese Fragen wusste, begann ich mit dem Gerüst der Galerie, wählte die Vorlage von WhiteWall aus und begann, Fotos hochzuladen. Ein weiterer Lernprozess begann und ich veränderte immer wieder die Texte, lud weitere Fotos hoch, löschte einige wieder. Versuchte, etwas zu entwickeln, was meinen Ansprüchen gerecht werden würde, ohne genau zu wissen, was ich wirklich wollte.

Hin und wieder warf ich einem Blick auf andere Fotografen, insbesondere darauf, wie sie sich und ihre Werke vermarkten, wobei ich bei fast allen immer auf den Zusatz photography stieß. Nach kurzem Zögern entschloß ich mich daher, diesen Zusatz ebenfalls zu benützen und die cbvisions fotogalerie, wie sie bisher hieß, noch ein letztes Mal umzubenennen.

Und jetzt endlich passte alles, nicht nur meine Werkgruppen überzeugten mich, nein, auch meine Werbetexte hatten eine klare Aussagekraft. Zufrieden beendete ich die Galerie, nur um am Ende festzustellen, dass vieles doch noch nicht so perfekt war, wie ich es gerne hätte. Aber das würde die Zeit schon richten, dessen war ich mir sicher.

Nun begann für mich die Suche nach einer Vermarktungsstrategie, wobei mir sofort Facebook in den Sinn kam. Natürlich brauchte auch ich jetzt eine Fanseite, eine Plattform auf der ich mit anderen Fotografen, aber auch Kunden und Fotoliebhabern kommunizieren konnte, ohne denen mein Privatleben aufdrängen zu müssen. Auch wollte ich eine klare Trennung zwischen Beruf und Familie schaffen, jedoch ohne die positive Strahlkraft meines Umfeldes dabei zu verlieren. Die Fanseite von Facebook war dafür genau das Richtige.

Längst hatte ich begonnen, Kontakte zu anderen Fotografen zu knüpfen, deren Seiten zu mögen und sie lehrten mich, worauf ich zu achten hatte. Ich sah Dinge die mir gefielen, die ich kopieren wollte, aber auch Sachen, die ich vermeiden wollte, von deren Notwendigkeit ich entweder nicht überzeugt war oder die einfach das Gesamtbild negativ beeinflussten.

Nach und nach gelang es mir, eine Seite zu entwickeln, die meinen Ansprüchen entsprach und sowohl mich, als auch cbvisions photography widerspiegelten. Was das Ende sein könnte, ist für mich vielmehr erst der Anfang. Auch wenn cbvisions photography nun abgeschlossen ist, so weiß ich, dass es nur einen Teil von etwas Ganzem ist, an dessen Entwicklung nun gearbeitet werden kann.

cbvisions ist meine Vision, mein Traum und es wird mein Leben sein. Meine Vision und mein Traum sind zu meinem Leben geworden, dessen hohen Ansprüchen ich nun gerecht werden muss, die mich fordern und immer wieder neu motivieren werden.

Erst wenn sowohl die Fotografie und der Journalismus zueinander gefunden haben, sich gegenseitig ergänzen, wird mein Ziel erreicht sein. Wie lange es auch dauern mag, egal welche Hürde ich auch noch zu überwinden habe, mein Weg ist jetzt endlich klar und vorgezeichnet. Was nicht heißt, dass ich die unbezwingbare Krankheit der manischen Depression bezwungen habe, doch ich habe klar damit zu leben gelernt und weiß inzwischen, wie ich die Folgen erträglich halten kann.

Nichts von alledem, was ich bisher geschaffen habe, ist wirklich neu und wahrscheinlich wird das, was in Zukunft noch kommt, auch nichts Neues sein, und doch weiß ich, dass ich dem Altbewährten neue Seiten abringen kann, die zu entdecken es sich lohnen wird. Nicht jeder Pionier muss eine neue Welt ergründen, manchmal reicht es schon, einfach neue Dinge in der bekannten Welt zu finden, neue Ansichten, die das Altbewährte in die Zukunft führt. Alles, was man dazu braucht, ist nur etwas von dem angestaubten Pioniergeist und eine klare Vision der Dinge, die da kommen werden.

Das Fenster zur Welt

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