Charakter
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Christian Nürnberger. Charakter
Vorwort: Charakter? Kein Thema
1. Warum es ohne Charakter nicht geht
2. Das neue Mantra: Bildung gleich Euro
3. Goethe schützt vor Goebbels nicht
4. Schicksal und Charakter
5. Zeitgeist und Charakter
6. Ein Wort, das den Geheimdienstmann hysterisch macht. Und ein Interview mit der Nobelpreisträgerin Herta Müller
7. Haydns Schädel und Sokrates’ Nase
8. Die Vermessung des Charakters
9. Was ist Charakter?
10. Kommt Charakter aus dem Chaos?
11. Soll Pofalla sich dafür entschuldigen, dass er nicht in Stalingrad war?
12. Der Patron und die eiserne Tulpe
13. Helden unserer Zeit – eine Charakterstudie
14. IchAllesSofort – der infantile Charakter
15. Wer ist ein gebildeter Mensch?
16. Charakterbildung – wie geht das?
17. Schaut auf eure Kinder – und ihr blickt in einen Spiegel
18. Der pädagogische Eros
19. Von dummen Knaben und feinen Köpfen
20. Von guten Lehrern
21. Gesucht: der erwachsene Charakter
Epilog
Anmerkungen
Отрывок из книги
Petra Gerster
Christian Nürnberger
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In Diktaturen werden Charakter und Gewissen pervertiert. Da braucht es Menschen, die sich dem mit aller Kraft und ihrer ganzen Existenz entgegenstellen und dadurch zu Helden und Märtyrern werden. Das große Rätsel ist, wie von drei Menschen, die ungefähr zur gleichen Zeit unter annähernd gleichen Bedingungen aufwachsen, der eine ein perverser Ideologe werden kann, ein Zweiter ein opportunistischer Mitläufer und ein Dritter ein Märtyrer. Darüber reflektiert das Kapitel sechs. Darin erzählen wir von der Literatur-Nobelpreisträgerin Herta Müller, die in Rumänien ihr Leben riskierte, weil sie sich weigerte, mit dem rumänischen Geheimdienst zusammenzuarbeiten. Wir fragten sie: Woher nahm sie diesen Mut? Wie konnte die junge Frau, die sie damals war, schon so viel Charakterstärke zeigen? Wie muss man Kinder erziehen, damit sie so aufrecht durchs Leben gehen wie sie?
Diese Fragen werden uns aber auch – unter anderen Aspekten – in etlichen weiteren Kapiteln (zehn, elf, dreizehn und siebzehn) noch beschäftigen. Um die charakterprägende Kraft sozialer Milieus geht es in Kapitel zehn. Vor allem am Beispiel der Person Willy Brandts wollen wir zeigen, dass bestimmte soziale Milieus – Arbeiter, Katholiken, Protestanten – ihren Mitgliedern zwar oft enge Grenzen setzen, dabei aber für Kinder und Jugendliche Biotope darstellen, in denen sie gedeihen, einen Halt finden, eine Identität ausbilden und erleben, was Heimat ist.
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