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Ich bin: Ich

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Felix Lux

Mir geht so viel durch den Kopf, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Am besten bei mir – das macht Sinn.

Mein Name ist Felix. Felix der Glückliche. Den Namen habe ich mir selbst gegeben. Meine Eltern nennen mich anders. Also nicht Anders, so wie Leute in Schweden heißen. Nein, die nennen mich eben so, wie sie mich mal genannt haben, als sie mich geboren haben, oder als ich in die Schule gegangen bin. Das spielt jetzt aber keine Rolle mehr. Jetzt bin ich Felix. Meine Eltern mögen diesen Namen nicht. Das liegt an dem Warum, an dem, was dahinter steckt. An dem Wendepunkt in meinem Leben, der mich aufgeweckt hat. Daher nennen sie mich weiterhin so wie früher. Eine Art stiller Rebellion, könnte man meinen. Mensch, werdet erwachsen!

Das mit den Namen ist schon komisch. Leute fragen immer, wer man ist. Dann sagt man seinen Namen und alles ist klar. Dabei ist das so ziemlich das Oberflächlichste, was es überhaupt gibt. Ein Name sagt ja rein gar nichts über die Person aus. Maximal über die Eltern. Ob sie einen guten Geschmack hatten zum Beispiel, oder ob sie damals auf Drogen waren. Dann heißt man nämlich Gilbert oder Widukind.

Nur, wenn du dir deinen Namen selbst gegeben hast, sagt das auch etwas über dich aus. Und wenn es auch nur aussagt, welcher Name dir gut gefällt, nicht deinen Eltern.

So ein Zwischending haben, glaube ich, die Indianer gemacht – sind leider überwiegend ausgestorben worden. Aber nicht deswegen, das hatte andere Gründe. Auf jeden Fall musstest du dir dort deinen Namen verdienen. Und das war sicher auch eine super Motivation. Wer will schon „Wigwam-Hocker“, „Hat-nichts-drauf“ oder „Langweilt-einen-zu-Tode“ heißen?

Wie gesagt, mein Name ist Felix, denn ich bin Felix. Felix der Glückliche. Mein bester Freund ist Sebastian – und ob du es glaubst oder nicht: Der heißt auch nicht wirklich Sebastian. Ich nenne ihn einfach nur so.

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