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Eine Frage der Perspektive – Häfen in Bild und Vorstellung
ОглавлениеVon den meisten Hafenanlagen sind kaum mehr als die Fundamente erhalten. Daraus lässt sich zwar der Grundriss rekonstruieren, eine räumliche Vorstellung ist jedoch nur schwer zu gewinnen. Glücklicherweise gibt es zeitgenössische Darstellungen römischer Häfen auf unterschiedlichsten Fundgattungen: Münzen, Gemmen, Lampen, Glasflaschen, Mosaiken und Wandmalereien. Dabei ging es jedoch keinesfalls um eine fotorealistische Darstellung von Häfen mit ihren technischen Einrichtungen. Den Betrachtern antiker Bilder sollten stets auch Inhalte vermittelt werden. Eine Ausnahme bildet der Forma Urbis Romae genannte Stadtplan, der unter Kaiser Septimius Severus in Marmor gemeißelt wurde. Dabei handelt es sich um eine echte geografische Karte – natürlich im Rahmen der damaligen kartografischen Möglichkeiten –, welche auf den erhaltenen Fragmenten auch Kais und Zugangstreppen des Flusshafens in Rom zeigt. Die Forma Urbis liefert wertvolle Hinweise zur Lage einiger Anlegestellen.
Forma Urbis Severiana. Der in Marmor gemeißelte Plan der Stadt Rom aus dem 3. Jahrhundert n. Chr. zeigt auch die Kaianlagen am Flussufer. Bei diesem Ausschnitt verläuft der Tiber von links unten nach rechts oben.