Traumprotokolle
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Christof Wackernagel. Traumprotokolle
Inhalt
Vorbemerkung
Ab 10. Mai 2011
Ab 17. Juli 2011
Ab 22. Oktober 2011
Ab 3. Januar 2012
Ab 5. April 2012
Ab 2. Juni 2012
Ab 12. Juni 2012
Ab 7. September 2012
Ab 15. November 2012
Ab 12. Mai 2013
Ab 20. August 2016
Ab 7. März 2018
Ab 2. Januar 2019
Ab 2. Januar 2020
Personenregister
Autorenvita
Weitere Traum-Bücher von Christof Wackernagel:
Endnoten. Vorbemerkung
Ab 10. Mai 2011
Ab 17. Juli 2011
Ab 22. Oktober 2011
Ab 3. Januar 2012
Ab 5. April 2012
Ab 12. Juni 2012
Ab 12. Mai 2013
Ab 20. August 2016
Ab 2. Januar 2019
Ab 2. Januar 2020
Отрывок из книги
Christof Wackernagel
2011 bis 2020
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– die Helfergruppe projiziert Schriften auf mein Moskitonetz: »gib nicht auf!« und »es dauert nicht mehr lange!«; es sind kleine, grauweiße Kästchen, innerhalb derer gestochen scharf und serifenlos die Schrift zu sehen ist • ich rufe Claudia an und sie hebt zu meiner großen Überraschung sofort ab, ist auch zunächst gar nicht ablehnend, erwidert ganz normal meinen Gruß, sucht aber dann nach einer Ausrede, setzt an, leise und gehetzt zu sprechen, als wäre sie in einer Besprechung, wovon ich aber weiß, dass es ein Vorwand ist und weshalb ich sie gar nicht ausreden lasse, sondern nur sage: »ich komme heut Abend im Fernsehen, schau’s dir an!« und auflege, woraufhin ich ins Wohnzimmer der Babls sehen kann, wie sie mit Sigi Programmzeitschriften durchstöbert, um rauszubekommen, wo ich denn mitspiele, sie gucken und vergleichen, sagen: »nee, da kann das nicht sein!«; es wundert mich, dass Sigi da mitmacht, das auch wissen will, womöglich ansehen, aber er lästert natürlich über mich, glaubt nicht, dass ich im Fernsehen komme, und ich habe einen Eindruck von deren normalem Eheleben, merke, dass da nichts zu machen ist, finde es schockierend, diese Eingefahrenheit –
– eine Konferenz oder Tagung − es hätten auch Dreharbeiten sein können oder es wurde dort gefilmt, eine Dokumentation − ist zu Ende, man geht nach Hause und hat schon nichts mehr miteinander zu tun, der Tagungsleiter verabschiedet sich flüchtig von mir, steht im Gang etwas erhöht und hat sichtbar schon ganz andere Dinge im Kopf, wendet sich dann auch sofort ab und ich muss erst noch ins Hotel, um die geliehenen Sachen zurückzubringen, bevor ich zum Bahnhof kann, was knapp wird und irgendwie doppelt blöd ist, weil ich mit der Straßenbahn sozusagen am Bahnhof schon vorbeikomme zu einem Zeitpunkt, an dem ich den Zug noch erwischen würde, zum Hotel ist es aber noch ziemlich weit, und bis ich von da zurück bin, ist der Zug weg {Abfahrtszeit zehn Uhr vierzig} und der nächste fährt erst nachmittags und die Vorstellung, so lange am Bahnhof rumzuhängen, nervt ziemlich, und in diesem Moment fährt die Straßenbahn sogar fast direkt am Hauptbahnhof vorbei, der dem Stuttgarter Bahnhof ähnlich ist und ich steige aus, weil die so einen großen Umweg zum Hotel fährt – ich sehe die Karte mit dem Verlauf vor mir –, dass es schneller geht, wenn ich zu Fuß hingehe, wobei mich eine Frau begleitet, die sagt, man müsse eine Treppe an einem altertümlichen Bauwerk – eine Art Industrieruine aus dem vorletzten Jahrhundert – hoch und dahinter dann durch verschiedenen kleinen Straßen zum Hotel, aber ich schüttle den Kopf und zeige nach rechts, wo man sogar das Hotel sehen kann, etwas erhöht stehend, das Erdgeschoss gelb angemalt, ein typischer fantasieloser Fünfziger-Jahre-Bau, und die junge Frau gibt mir recht, wir kommen ins Gespräch und sie begleitet mich sogar zum Hotel, weswegen ich sie kurz davor frage, ob sie mit hoch in mein Zimmer will, was sie nicht beantwortet, sondern fragt, ob ich möbliert wohne, was ich lachend bejahe, weil doch schließlich alle Hotels möbliert sind, wie solle das denn anders gehen?, aber dann kommen wir auch schon in die Rezeption, wo gerade andere Gäste auschecken und ihre Koffer raustragen, und ich gebe die drei großen, unterteilten Plastikbehälter zurück, in denen auch Essen war, worüber die Hotelfrau sehr befriedigt und erleichtert ist, ich betone auch noch mal, dass ich alles gegessen habe, was sie für mich zur Verfügung gestellt hat, aber die Behälter stehen den Leuten im Weg, die auschecken wollen, weswegen sie sich beschweren, aber ich finde meinen Schlüssel nicht und muss deswegen diese drei Plastikbehälter nochmal durchsuchen, wo er dann zum Glück sich findet, und oben im Zimmer ist ein Gerät, ein rechteckiges längliches Ding, mit dem man Jahrzehnte abrufen kann, an sich vorbeiziehen lassen, wobei die Sechziger und die Siebziger – the sixties and the seventies – zusammen in einer »Datei« sind, die Achtziger und die Neunziger in jeweils einer eigenen, was aber auch in Bezug auf dieses Hotel dargestellt wird • eine Krokodilsammlung auf dem Tisch, alle aus Gusseisen, nicht besonders groß, ganz eng auf dem erhöhten kleinen Tisch stehend, es vollständig belegend, mit gebogenen Hälsen, wie zur Seite sehend, meist mit offenen Mäulern und zum Teil oxidiert • ich soll mein Motorad auf die Seite stellen, weil da andere schnell vorbei wollen – es gibt zwei Spuren für Motos, damit das auch so geregelt werden kann –, die möglichst schnell sein müssen, um sich zu teilen, erst ab einer bestimmten Geschwindigkeit sich teilen, und ich sage: »das kann doch nicht sein, das muss doch viel länger vorher angekündigt sein, da sist doch nur ganz selten!«, aber der andere sagt: »nee, das ist ganz oft!«; das Ganze spielt sich in der Nähe des neuen Hauses von Vieu Sakone ab, dem Verkäufer des Hauses in Razel, und von da, also von ihm, kommen die alle, er hat da seine Finger mit drin –
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