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3 Zum keltischen Grabhügel
ОглавлениеBüdingen und der Seemenbach
Auf dem Glauberg in Glauburg fand man vor Kurzem ein faszinierendes, 2500 Jahre altes keltisches Fürstengrab. Das daraufhin gebaute visionäre Museum ist Ziel der pittoresken Tour durch die grüne, leicht hügelige Umgebung ins mittelalterliche Bündingen und am Seemenbach entlang.
Tourencharakter
Fast durchgehend asphaltiert; kurze Anstiege im ersten Teil und zuletzt ein mittellanger zur Keltenwelt am Glauberg
Ausgangs-/Endpunkt
Bahnhof Glauburg-Stockheim; Gleis 1 von/nach Bad Vilbel/Frankfurt barrierefrei; Züge nach Gießen/Gelnhausen von Gleis 2/3 nur per Treppe zu erreichen
GPS-Daten (Startpunkt)
50.326998, 9.009793
Anfahrt
Niddertalbahn (RB34) von Bad Vilbel/Frankfurt oder Lahn-Kinzig-Bahn (RB46) von Gelnhausen bzw. Gießen nach Glauburg-Stockheim
Karte
ADFC-Regionalkarte 1:75 000, Blatt Vogelsberg, Wetterau
Einkehr
Wild Stubb Aulendiebach mit Biergarten (www.wildstubb.de); Museumsbistro Keltenwelt am Glauberg (www.keltenweltglauberg.de)
Biergarten Kulturrampe Stockheim (www.kulturhallestockheim.de)
Bleichenbachtal Der Bahnhofstraße folgen wir kurz nach Süden und links über die Gleise. Bald geht es wieder links mit dem Radwegweiser Richtung Bleichenbach und Büdingen. Am Ende rechts nur kurz die Vogelbergstraße hinunter, links in die Vordergasse und sofort wieder links weiter in der Vordergasse. Bevor der Schotter beginnt, fahren wir rechts mit dem Radschild hinunter zum Bleichenbach. An dem entlang führt links ein asphaltierter Wirtschaftsweg durch das wunderbare grüne Hügelland bis zum gleichnamigen Ort. Schilder Richtung Büdingen führen uns kurz entlang der B 457, die wir beim Kachelofenhändler nach links verlassen. Mit einem kleinen Anstieg geht es aus dem Bleichenbachtal. Nach der Fahrt hinab nach Aulendiebach können wir uns in der Wild Stubb ein wenig stärken, bevor die stärkste Steigung der Tour ansteht.
Am Froschbrunnen im Fachwerk-Eldorado Büdingen
Keltenpfad bei Dudenrod Zur Not muss man ein bisschen schieben, um durch eine romantische hohle Gasse zum vorerst höchsten Punkt der Tour zu kommen. Kurz vor der Kuppe bietet sich links ein Abstecher zum Keltenpfad bei Dudenrod an. Mit insgesamt fünf zusätzlichen Kilometern erreicht man am Dorfgemeinschaftshaus einen kulturhistorischen Rundweg. Dieser zeigt neben Hügelgräbern auch ökologische und geologische Besonderheiten wie vulkanischen Basalt und Buntsandstein. Am besten geht man dort zu Fuß und radelt danach auf der anderen Seite des Wolfsbachs wieder zurück zur Hauptstrecke. Diesen Punkt erreichen wir nach Überquerung der Kuppe jetzt mit fantastischem Weitblick über Felder und Wälder hinab nach Wolf.
Parkplatztipp
Direkt am Bahnhof Glauburg-Stockheim gibt es genügend Parkplätze, sodass man zu dieser Rundtour auch gut mit dem Auto anreisen kann.
Mittelalterliches Büdingen Auf der Hauptstraße fahren wir kurz links und nach Überquerung des Wolfsbachs wieder rechts auf den Büdinger Weg. Der führt uns aus dem Ort hinaus nun sehr viel flacher durch die Felder. Landschaftsgenuss pur. Schon beginnt die nächste Abfahrt. An der Kreuzung ohne Schild radeln wir nicht geradeaus auf den Feldweg, sondern folgen rechts dem Asphalt hinab ins Tal. An der nächsten Kreuzung mit zwei sich widersprechenden Radschildern geht es links weiter abwärts. Am Ende rechts auf der Vogelsbergstraße. Wenn die unten an der Bahnhofstraße endet, fahren wir links in Richtung der Altstadt von Büdingen. Die Straße verengt sich und stimmt mit Fachwerkhäusern und Kopfsteinpflaster auf die grandiose Altstadt ein. Wir erreichen sie durch das Jerusalemer Tor von 1503. Eine Brücke führt über den Graben zum Untertor der Stadtbefestigung. Fischblasenmaßwerk säumt den oberen Rand der Doppelturmanlage über den Schießscharten. Innerhalb der Stadtmauern radeln wir zunächst durch die Neustadt und kommen am neuen Froschbrunnen rechts fahrend über den Marktplatz in die Altstadt. Links liegt das Schloss. Es gibt viele gastronomische Angebote, das geschichtliche Heuson-Museum, das Sandrosenmusem und ein »50er-Jahre-Museum«. Auch eine Minigolfanlage innerhalb und ein Freibad außerhalb der Stadtmauern sind verlockend.
Mittelalterliche Doppelturmanlage: das Jerusalemer Tor in Büdingen
Seemenbach Vom Marktplatz fahren wir weiter, am Steinernen Haus rechts über den Seemenbach aus der Altstadt heraus und rechts auf die Hauptstraße. Von dieser kommen wir an der Ampel rechts über die Brunostraße zurück zur Bahnhofstraße. Auf der links bis zum Kreisverkehr. Hier nicht geradeaus den Schildern nach Düdelsheim und Büches folgen, sondern im Kreisverkehr links, über die Bahngleise und direkt danach rechts fahren. Hier ist auch Büches ausgeschildert entlang des neuen, perfekt asphaltierten Radwegs direkt am Seemenbach, einem Nebenfluss der Nidder. Der Radweg schwenkt zur Bahnstrecke. In Büches führt er dabei zunächst unter einer nagelneuen Umgehungsstraße hindurch. Bald darauf quert er sie auf einer Fußgängerbrücke und führt so wieder näher an den Bach. Ein winziger Anstieg führt auf einen künstlich angelegten Deich. Der Düdelsheimer Staudamm bildet ein riesiges Rückhaltebecken für den Seemenbach. Bei Hochwasser ist der Radweg entsprechend hier unterbrochen.
Das wehrhafte Schloss Büdingen geht auf eine staufische Wasserburg zurück.
Keltenwelt am Glauberg In Düdelsheim fahren wir zunächst geradeaus auf die Hauptstraße und gleich wieder links mit den Radwegschildern Richtung Glauburg. Nun die nächste rechts, wo auch die »Keltenwelt am Glauberg« ausgeschildert ist. Im Bogen führt die Schulstraße zur B 521. Nach deren Überquerung am Fachwerkhaus radeln wir halb links mit dem Radwegschild eine Art Rampe hinauf. Dann geht es bald rechts zum höchsten Punkt der Tour: 210 Meter über dem Meeresspiegel. Scheinbar schwebend ragt der preisgekrönte Museumsbau von 2011 zu dem davor rekonstruierten keltischen Grabhügel auf. Bei Ausgrabungen in der Nähe war zuvor ein 2500 Jahre alter keltischer Fürstengrabhügel entdeckt worden. Die dort entdeckte, bis auf die Füße vollständig erhaltene, lebensgroße Steinfigur eines Kriegers ist im Museum zu sehen, Kopien stehen davor. Seine Kopfbedeckung hat die Form eines Mistelblatts. Die Mistel besaß bei den Kelten kultische Bedeutung. Auch vom Bistro aus kann man die Aussicht genießen.
Nachbildung: keltische Krieger am Glauberg
Biergarten Kulturrampe Auf der Straße geht es nun bergab zum Ort Glauberg, aber 200 Meter vor dem Kreisel rechts in den Düdelsheimer Weg. Über Hauptstraße, Bahnstrecke und Nidder hinweg fahren wir zum Vulkan- und Bahnradweg Hessen. So kommen wir zurück zum Stockheimer Bahnhof mit seinem Biergarten Kulturrampe.