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Tischlein deck dich!

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„Warum lächelst du so gequält?“, fragte Inge Brüss, als ihr Untermieter in der Dämmerung zurückkehrte.

„Weil ich mich freue.“

„Sieht aber nicht so aus.“

„Doch, ich habe mir auf der Rückfahrt die Karte für die Straßenbahn gespart.“

„Aber Sascha! Du bist doch nicht etwa schwarzgefahren?“

Er nickte. Dass er sich auch schwarz geärgert hatte, verschwieg er.

„Bin ja nicht erwischt worden.“

„Aber an der Stirn hat es dich erwischt. Bist du gestürzt?“

Sascha langte sich an den Kopf. Unter der Abschürfung war inzwischen eine beachtliche Beule gewachsen.

„Tut es weh?“, wollte Inge mit sorgenvoller Miene wissen. „Brauchst du ein Pflaster? Und wie ist das überhaupt passiert?“

„Frage A: nur ein bisschen. Frage B: Danke, nein. Frage C: Die Straßenbahn musste eine Vollbremsung machen, da hab ich mir das Hirn an einer Haltestange angeschlagen.“

„Vollbremsung? Wieso?“

„Irgendein Volltrottel hat uns mit einem Mietwagen die Vorfahrt genommen. Tss, Typen gibt’s – leihen sich Autos, die sie dann nicht im Griff haben. Oder sie halten Verkehrsschilder nur für Empfehlungen. Der Knaller war nämlich viel zu schnell unterwegs.“

Inge seufzte, straffte dann ihren Rücken und strahlte ihn an: „Magst du Spaghetti? Einen frischen italienischen Salat? Dazu einen Bardolino? Ich dachte, immer nur Bier, das kann ja auch nicht gesund sein.“

„Spaghetti, Salat, Rotwein … klingt gut“, nuschelte Sascha. „Ist das Essen schon fertig?“

„In einer halben Stunde. Ist das okay?“

„Perfekt, dann kann ich vorher noch ein bisschen Holz hacken.“

„Du hast dich mit deiner Freundin doch nicht versöhnt?“

„Wie kommst du jetzt auf Garnette?“

„Du warst doch bei ihr – oder warum bist du am Nachmittag Hals über Kopf davongerannt?“

„Nun, ja“, druckste er herum. „Ich hatte schon ein Date.“

Inge schnupperte an seinem Hemd, kräuselte danach angeekelt die Nase. „In einer Räucherkammer?“

„In gewisser Weise schon.“

„Ich will ja nicht neugierig erscheinen, aber bei wem bist du denn in den letzten Stunden gewes-…“

„Sind wir jetzt verheiratet?“, knurrte Sascha schroff dazwischen.

Inge wich verstört zurück. Als sie sich von ihm abwandte, packte er sie sanft am Arm und sah sie mit feucht werdenden Augen an. „Verzeih mir, Inge. Bitte! Ich habe das nicht so gemeint, wirklich …“

„Sascha – was ist denn jetzt wieder passiert? Du bist ja total durcheinander! Na, hoffentlich hast du keine Gehirnerschütterung von dem Unfall in der Straßenbahn.“

„Unfall? Straßenbahn?“

„Weißt du überhaupt noch, wie du heißt?“

„Sascha Uhl, warum fragst du?“

„Was ist nur los mit dir?“, klagte sie. „Allmählich mache ich mir wirklich ernsthafte Sorgen um dich. Du rennst plötzlich weg, kommst zerschrammt wieder, redest wirr. Hast du neue Schwierigkeiten?“

Er zuckte demoralisiert mit den Schultern, schniefte dann: „Irgendwie reißt es nicht ab. Obwohl es bei meiner Finanzmisere jetzt schon so eine Art Hoffnungsschimmer zu geben scheint, habe ich das Gefühl, immer tiefer im Chaos zu versinken.“

„Armer Junge. Ach, wenn ich dir nur helfen könnte.“

„Das tust du doch bereits“, jammerte er. „Ohne deine Fürsorge hätte ich schon längst kapituliert.“

„Jetzt lass den Kopf nicht hängen, Sascha. Ich weiß schon, was dich nach dem Essen wieder aufbauen könnte“, sagte Inge, während sie die Außenbeleuchtung für den Holzplatz einschaltete. „Aber vielleicht ist es ganz gut, wenn du dich jetzt noch ein wenig mit der Axt abreagierst. Aber nur kurz, auch weil eine gründliche Dusche vor dem Essen angebracht wäre – ich werde den Tisch nämlich für Drei decken.“

Sex,...Alles ist Möglich

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