Eine Handvoll Erde
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Clara Viebig. Eine Handvoll Erde
Clara Viebig. Eine Handvoll Erde
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3. Pacht-Vertrag
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Über Eine Handvoll Erde
Autorenporträt
Ebook-Kolophon
Отрывок из книги
Reschkes saßen in ihrer Küche. Sie hatten eben gegessen, Mittag und Abendbrot gleich zusammen, denn er kam erst gegen Sieben aus der Kartonagenfabrik, und sie wartete mit ihrer Mahlzeit auf ihn. Nun hatte er das letzte Stückchen Hammelfleisch aus der Gemüsebrühe herausgefischt und legte die Gabel hin, während sie sich noch den Rest der Tunke, der in der Schüssel zurückgeblieben war, in ihren Löffel goß. Das bißchen Fleisch ließ sie ihm immer, denn wenn es auch nicht mehr so knapp zuging wie in früheren Jahren, als die Kinder noch klein waren, es war doch alles sehr teuer.
Der Mann lehnte sich in seinen Stuhl zurück, streckte die Beine lang unter den Küchentisch und gähnte: »Ich wer’ nachher mal rüber gehn, ’ne Partie spielen.«
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Sie hörte ihn poltern und leuchtete mit der Küchenlampe übers Geländer nach: der Wirt ließ das Gas immer nur halb aufdrehen. Ach, und die Miete war trotzdem so hoch!
Mit einem Seufzer ging die Frau in ihre Küche zurück. Da saß sie nun und stopfte Strümpfe und hörte die stetige Unruhe des eingepferchten Hofes, die beständige Unrast des vollgepfropften Hauses, den immerwährenden Umtrieb der immer vollen Stadt; all den Lärm, von dem das einzelne nicht erkennbar ist, der aber wie ein ewig wogendes, dumpfes Brausen das Ohr belästigt. Endlich flaute er ab und wurde leiser.
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