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Das große Schiff

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Sie sprachen eine Möwe an.

„Hallo, Möwe, kannst Du uns eventuell sagen, ob wir mit einem dieser großen Ungetüme nach Honolulu kommen?“

Die Möwe lachte: „Keine Ahnung. Soweit war ich noch nicht vom Festland weg. Aber die Menschen, die von diesen Schiffen kommen, sind meist sehr braun gebrannt.“

„Kannst Du uns sagen, wer uns dann helfen kann?“

Die Möwe überlegte. „Nun, ich könnte mal die anderen fragen. Wartet hier!“

Die Möwe flog hoch zu ihren Kameraden und quäkte irgendwas Unverständliches.

Eine Weile später kam sie zurück und rief den zwei Abenteurern zu: "Von hier aus kommt Ihr nicht direkt nach Honolulu. Ihr müßt mit dem besonders großen Schiff dort hinten fahren. Das legt hier übermorgen ab. Es geht nach New York. Dort müsst Ihr dann fragen, wie es weitergeht.“

„Vielen Dank für Deine Hilfe, Möwe. Könntest Du uns noch einen Gefallen tun?“

„Ja. Gern, ich habe hier selten richtig Abwechslung.“

„Maulwurf und ich haben unseren Freunden versprochen, dass wir uns zwischendurch mal melden. Nur, vom Schiff aus wird das nicht mehr gehen. Könntest Du in unser Dorf reisen und unseren Freunden, den Meerschweinchen, einen lieben Gruß ausrichten? Wir würden uns wieder melden, wenn wir irgendwann wieder hier sind?“

„Oh, das ist ja selbst für mich ein Abenteuer. Klar, mach ich. Wo muß ich hin?“

Dankbar erläuterten der Maulwurf und der Frosch, wie sie hergekommen waren, und versprachen, auch mit der Möwe Kontakt aufzunehmen, wenn sie wieder hier auf dem Festland waren.

Vorsichtig liefen sie zu dem, für sie doch ausgesprochen, riesigen Schiff. Als sie davor standen, überlegten sie, wie sie hineinkommen konnten.

„Du Maulwurf, ich weiß plötzlich nicht, ob ich das noch will. Ich meine, mit Dir nach Honolulu.“

Der Maulwurf sah den Frosch ein wenig verdattert an. „Aber bisher, war doch alles klar, oder nicht?“

„Naja, aber so eine lange Reise und nur wir zwei?“

„Frosch, wir wollten gemeinsam fahren, und ich will es immer noch. Ich brauche Dich dabei.“

Nun war es der Frosch, der dumm guckte. „Wieso?“

„Frosch. Das ist ganz einfach: Ich kann nicht gut sehen, ich kann nicht lesen. - Du bist mein Freund, Du siehst für mich und mit meinen Augen! Ein Sonnenuntergang ist nur halb so schön, wenn man ihn nicht richtig sieht, oder, wenn man ihn gar alleine genießen muß.“

„Maulwurf, so habe ich das noch nicht gesehen. Ein Abenteuer ist nur ein Abenteuer, wenn man es mit jemandem teilt.“

„Richtig, Frosch und für mein Abenteuer, bist Du genau der Richtige, es zu teilen.“

„Maulwurf, das Schiff geht erst übermorgen. Lass uns noch einmal in Ruhe darüber schlafen. Was hältst Du davon, wenn wir uns heute noch ein bißchen hier umsehen? Und morgen entscheiden wir dann, ob wir wirklich fahren. OK?“

„Also gut, schließlich ist es wirklich eine sehr lange Reise, die viel Mut erfordert.“ In Gedanken fügte der Maulwurf hinzu: ‚Bisher warst Du es, der den Mut hatte, und mir hat er gefehlt.‘

Jetzt hatte also der Maulwurf die Aufgabe übernommen, diese doch sehr riskante Reise nicht scheitern zu lassen. Konnte er den Frosch überzeugen?

Als der Maulwurf am nächsten Morgen erwachte, saß der Frosch lächelnd vor ihm.

„Na? Hat meine Reisebegleitung endlich ausgeschlafen?“

Der Maulwurf war sofort wach: „Dann bleibt es dabei? Du kommst mit mir?“

„Weißt Du Maulwurf, ich mag Dich gern und Abenteuer gemeinsam zu bestehen, ist doch auch eine Aufgabe!“

Glücklich sprang der Maulwurf dem Frosch in die Arme. Insgeheim hatte er die Hoffnung auf diese Reise schon begraben.

Arm in Arm - zugegeben, das sah witzig aus, aber das war den Beiden egal - marschierten sie wieder zu dem Schiff.

Die Gangway war noch nicht ausgefahren, so dass sie erstmal überlegten, was nun zu tun sei.

Der Maulwurf entdeckte eine dicke Stahlkette und überlegte, ob man daran hochklettern könnte. Aber er verwarf den Gedanken schnell wieder, da sich der Frosch dort hätte nur schwer festhalten können.

Schließlich beschlossen sie zu warten und zu sehen, wie die Menschen denn aufs Schiff kämen.

Und wie erwartet, war das auch der richtige Weg.

Zwischen den vielen Menschenbeinen hindurch, kämpften sie sich auf das Schiff.

Uih, war das ein riesiges Monstrum.

Hoffentlich würden sie sich nicht verlaufen oder gar verlieren!


Zunächst suchten sie sich ein Plätzchen, an dem sie schlafen wollten. Außerdem sollte das auch der Treffpunkt sein, falls sie sich tatsächlich aus den Augen verlieren würden.


Die Möwe hatte, bevor sie zu den Meerschweinchen aufgebrochen war, noch erwähnt, dass sie viele viele Tage unterwegs sein würden, sodass sie sich dachten, dass es nicht schlimm war, wenn sie auch eine Weile brauchen konnten, bis sie an diesem Platz sich träfen.

Ihnen war klar, dass sie das Schiff nicht an einem Tag erkunden konnten. Es könnte sogar sein, dass sie nicht jeden Abend an diesem Platz schlafen könnten.

All das störte den Maulwurf aber nicht, er war glücklich ‚seinen‘ Frosch bei sich zu haben.

Das Märchen vom Maulwurf und vom Frosch

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