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Rotweinparadies
ОглавлениеMikroklima und Böden eignen sich hervorragend für den Anbau roter Reben. Mit weit über 80 Prozent ist ihr Anteil hier so hoch wie nirgendwo sonst in Deutschland. Unter den roten Rebsorten nimmt Spätburgunder gut 65 Prozent der Rebfläche ein; der »König der roten Reben« zeichnet sich an der Ahr vor allem durch Aromen von Kräutern und dunklen Beeren aus, hinzu kommt eine elegante mineralische Note. Daneben werden auch Portugieser, Dornfelder und die lokale Spezialität Frühburgunder angebaut. Weiße Sorten spielen im Rotweinparadies eine untergeordnete Rolle. Dennoch bringt die Region auch qualitätvolle Weißweine hervor; unter den zum Anbau zugelassenen weißen Rebsorten sind vor allem Riesling und Müller-Thurgau zu nennen.
Die ersten Reben wurden vor rund 2000 Jahren von den Römern in das abgelegene Seitental des Rheins gebracht. Später setzten die Klöster die Tradition des Weinanbaus fort. Der Spätburgunder kam jedoch erst nach dem Dreißigjährigen Krieg an die Ahr und wurde zunächst wie ein Weißwein verarbeitet. Seiner blassen Farbe wegen nannte man ihn »Ahrbleichert«. Von historischer Bedeutung ist auch die Gründung der weltweit ersten Winzergenossenschaft in Mayschoß im Jahr 1868.
Die weltweit erste Winzergenossenschaft wurde 1868 in Mayschoß an der Ahr gegründet. Noch heute sind 90 Prozent der Ahrwinzer genossenschaftlich organisiert.