Читать книгу Der perfekte Angler - Claus Beese - Страница 4
Vorwort
ОглавлениеDer perfekte Angler hat Geräte für jede Art der Angelei in großer Auswahl vorrätig. Er stellt sich jeder Herausforderung. Jede Situation kann gemeistert werden. Jeder Fisch, egal wie groß er sein mag, kann gefangen werden. Bei Tag und Nacht, bei Wind und Wetter. Jeder Tag muss perfekt sein, perfekt wie der Angler selbst. Oder?
Seien wir doch mal ehrlich. Sind es immer die großen Fische, die uns Angler ans Wasser locken? Müssen wir uns immer und überall und ständig beweisen, dass wir den Flossenträgern überlegen sind? Lassen wir die technischen Finessen und Möglichkeiten einmal weg, was bleibt uns dann? Probieren Sie mal, mit bloßer Hand einen Fisch zu fangen. Sie werden schon sehen, dass von Überlegenheit keine Spur mehr ist. Natürlich beigeistert uns der Adrenalin-Kick, wenn die Schnur straff gespannt ist, und der Fisch sich am Ende derselben müde tobt.
Aber sind es nicht auch die kleinen Erlebnisse, die manchmal zum großen Abenteuer werden, und uns in ihren Bann ziehen? Freundschaften, die daraus entstehen, dass man demselben Hobby frönt? Kameradschaften, in denen sich jeder auf den Freund verlassen kann? Kein Tag ist wie der andere. Wobei ein jeder zwar ein Angeltag sein kann, jedoch kein Fangtag sein muss. Selbst wenn man einmal als Schneider, ohne Fisch, nach Hause gehen muss, war der Tag nicht wunderbar? Inmitten der Natur, grüner Wiesen, bunter Blumen, umgeben von dutzenden Tierarten die Zeit zu verbringen, hat doch etwas Magisches.
Wenn Sie jetzt glauben, dass Sie den Fisch Ihres Lebens fangen werden, nur weil Sie dieses Buch gelesen haben, so sage ich Ihnen ganz klar:
„Jaaa, kann passieren, muss aber nicht!“
Fänge, die wir berechnen können, verlieren ihren Reiz. Überlassen wir es doch einfach auch ein wenig dem Zufall, wie groß der Fisch ist, der unseren Köder schluckt. Ich werde Ihnen in diesem Buch etwas anderes zeigen. Nämlich alles das, was es um das Angeln herum auch noch gibt, und das unser Hobby wirklich reizvoll macht. Manche unter uns haben dafür kein Gespür, keine Augen. Ihnen gilt unser Mitgefühl und der Wunsch, dass sie bei der Lektüre dieser Geschichten vielleicht eine neue, andere Seite ihres Hobbys kennen lernen.
Nach Perfektion zu streben, ist erst einmal nichts Schlechtes. Doch worin besteht sie überhaupt? In dem Wunsch nach immer mehr Fischen, dem immer größeren, immer dickeren Fisch? Oder ist Perfektion, sich im Einklang mit der Natur zu befinden? Augen nicht nur für den Fang, sondern für alles Leben drum herum zu haben? Bedeutet Perfektion, uns mit dem zufrieden zu geben, was uns Mutter Natur schenkt, und darüber, dass sie es tut, glücklich zu sein? Bewahren wir ihr gegenüber doch ein klein wenig Bescheidenheit und Demut. Sie wird uns dafür reich belohnen.
Petri Heil und viel Vergnügen.