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VORWORT

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Guten Tag, sagte der kleine Prinz und setzte sich zu mir ins Vorwort.

Guten Tag, sagte ich etwas verwirrt, weil ich es nicht gewohnt war, dass man mich in einem Vorwort besuchte.

Was ist das hier, fragte der kleine Prinz und blickte sich um.

Das ist ein Vorwort, sagte ich.

Was ist ein Vorwort?

Ein Vorwort ist wie ein kleiner Garten mit einem Weg, der ins Haus des Buches führt, sagte ich. Das hatte ich irgendwo gelesen.

Ich mag kleine Gärten, sagte der kleine Prinz und dachte wohl an seine Rose.

Wir schwiegen ein wenig und ich schrieb ein paar Zeilen.

Was ist dann in dem Haus?, fragte der kleine Prinz nach einer kleinen Weile.

Welches Haus?, fragte ich verwirrt, weil ich doch mit Schreiben beschäftigt war.

Nun, das Haus, in das dieses Vorwort hineinführt.

Ja, richtig!

Das Buch baut ein Haus über die Liebe, sagte ich vorsichtig. Ich will die Frage erkunden, was es denn heißt, einen Menschen zu lieben.

Der kleine Prinz dachte kurz nach.

Ich liebe den Fuchs, sagte er dann.

Wieder Nachdenken.

Und ich glaube: Den Fuchs zu lieben heißt, gut mit ihm allein sein zu können.

Das ist ein schöner Gedanke, sagte ich ein klein wenig gönnerhaft.

Oder, fuhr der kleine Prinz fort, den Fuchs lieben heißt, von ihm erzählen zu können.

Auch das ist ein Gedanke, der mir gefällt, kommentierte ich.

Dann könnte ja eigentlich ich ein Buch über den Fuchs schreiben, meinte der kleine Prinz, und von ihm erzählen.

Ja, das könntest du, sagte ich nun etwas verunsichert.

Da würde ich anfangen müssen bei meinem Planeten, erklärte der kleine Prinz, und bei meiner Reise und ich würde erzählen von all dem, was ich zurückgelassen habe und von allen, die ich auf dem Weg kennengelernt habe.

Das will ich auch, sagte ich begeistert.

Einen Menschen zu lieben, heißt Vertrautes zurücklassen, von einem Planeten aufbrechen, eine Reise tun und ankommen.

Ich weiß nicht mehr, ob das der kleine Prinz gesagt hat oder ich. Jedenfalls endet hier das Vorwort mit einem herzlichen Dank an Gottfried Kompatscher und mit einer innigen Widmung an meine geliebte Frau Maria. Wem sonst soll ich ein Buch über die Liebe zueignen?

Für Dich, also, geliebte Maria, für Dich.

Salzburg, im Sommer 2016

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