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VORWORT

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Meine Großmutter Henriette hatte drei Kinder: Günther, Pia und Brigitte. Meinem Vater Günther und seinen beiden jüngeren Schwestern ist dieses Buch gewidmet. Natürlich habe ich meinen Vater nie erlebt, als er ein achtjähriger, sicherlich aufgeweckter, wohl auch sprachgewandter und fürsorglich eingestellter Bub war. Aber ich stelle ihn mir als Buben so ähnlich vor wie den Günther in diesem philosophischen Märchen.

Später wurde mein Vater Rechtsanwalt, der Wahrheit und der Macht des Wortes verpflichtet. Das, was man „das erlösende Wort“ nennt, oder auch das, was „das richtige Wort“ (le mot juste) genannt wird, lagen ihm besonders am Herzen. Das konnte man aus seinen Briefen herauslesen und aus seinen Reden heraushören.

Mein Bruder und ich wuchsen in einer Welt von Büchern auf. In unserem Wohnzimmer sah es so ähnlich aus wie in einer kleinen gemütlichen Buchhandlung – viele Bücher in Wohnzimmeratmosphäre. Die gemütliche Sitzgelegenheit – meine erste Begegnung mit dem Wort „Fauteuil“ – durfte nicht fehlen. Viele Stunden ist mein Vater lesend im Wohnzimmer gesessen.

Heute ist der Fauteuil leer. Die Kinder meiner Großmutter Henriette sind schon verstorben. Aber weder sind ihre Stimmen verloren oder vergessen, noch wäre es gut, die Macht des Wortes zu unterschätzen. Worte sind kraftvoll – und können um ihre Kraft gebracht werden, wenn die Grenze zwischen Wahrheit und Lüge verschwimmt.

So will dieses schmale Buch an die Ehrfurcht vor dem Wort erinnern.

Also: Für Günther, Pia und Brigitte. In Dankbarkeit.

Das Land, in dem die Wörter wohnen

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