Читать книгу Hans im Sex - Conrad Messmer - Страница 5

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Der nächste Morgen war so scheußlich, wie Hans Mauritius ihn sich vorgestellt hatte. Da half kein Alka-Seltzer, da halfen nicht einmal die stärksten Kopfschmerztabletten, die er in der Hausapotheke fand.

Er lief mit einem furchtbaren Brummschädel herum, hatte weiche Knie, war reizbar und ungerecht – und ziemlich durcheinander, wenn er an Linda und die Turnhalle dachte.

Denn er hatte kaum mehr eine Ahnung, was dort geschehen war.

Natürlich versuchte er, sich zu erinnern. Er gab sich Mühe, alles Schritt für Schritt zu rekonstruieren. Aber damit kam er nicht weit.

Daß er mit Linda in die Turnhalle gegangen war, wußte er. Gut.

Daß sie herumgeknutscht hatten, wußte er ebenfalls noch.

Auch gut.

Aber was war dann gewesen? Hatte sie seine Hose geöffnet oder er selbst? Warum hatten sie sich auf die borstige Sprungmatte gesetzt (oder gelegt)? Hatte er mit dem Mädchen geschlafen?

Diese Ungewißheit war grauenhaft.

Filmriß, dachte Hans. Mir ist wieder mal der Film gerissen.

Das war ihm früher schon passiert. Eine Zeitlang hatte er unmäßig getrunken. So lange, bis sein Arzt ihm in den trübsten Farben die Folgen ausgemalt hatte. Damals war so etwas an der Tagesordnung gewesen.

Böse Erinnerungen. In mehreren Fällen hatte er es nur dem Einfluß von Isas Eltern zu verdanken, daß aus seinen Sauf-Abenteuern keine Skandale geworden waren. Als Linda Reindl anrief, klopfte ihm das Herz bis zum Hals. Seine Hand, die den Hörer hielt, zitterte. Gleichzeitig fühlte er sich erleichtert. Jetzt würde er also gleich erfahren, was geschehen war.

„Hans?“

„Ja.“ (Sie duzten sich also!)

„Ich wollte hören, was passiert ist.“

Du?“ fragte er. „Warst du denn auch ... Ich meine, wie soll ich die Frage verstehen?“

Am anderen Ende der Leitung blieb es ein paar Sekunden still.

„Hast du vergessen?“ fragte Linda dann.

„Äh?“ Er kam sich idiotisch vor.

„Wir sind doch verabredet, Hans.“

„Tatsächlich?“ Die Frage kam zu spontan, um unterdrückt zu werden.

Linda lachte amüsiert.

„Weißt du das wirklich nicht mehr?“

„Ich muß wohl ziemlich blau gewesen sein“, nuschelte Hans.

„Schade. Ich dachte, es sei dir Ernst mit der Verabredung.“

Er dachte nach, so schnell es ging. Die Gedanken stießen sich in seinem Kater-Kopf. Aber schließlich kam er doch zu einem Ergebnis.

„Wo wollten wir uns denn treffen?“

„An der alten Mühle.“

„Und wann?“

„Du bist gut!“ Sie lachte. „Ich habe schon eine halbe Stunde gewartet. Dann bin ich bis zur Straße zurückgegangen. Ich stehe hier in der Telefonzelle.“

„Das tut mir lejd“, murmelte er. „Ich hatte wirklich keine Ahnung. – Möchtest du, daß ich jetzt noch komme?“

„Natürlich“, sagte Linda fröhlich. „Ich gehe in Richtung Mühle. Du kannst mich unterwegs auflesen.“

„Es dauert aber eine Weile.“

„Beeil dich.“

Er versprach’s.

Isa wunderte sich über die Energie, die er plötzlich aufbrachte.

„Du willst tatsächlich heute ins Büro?“

„Muß sein“, gab er stirnrunzelnd zurück. „Ins Büro und auf ein paar Baustellen.“

„Ich dachte, du lungerst den ganzen Tag hier herum und pflegst deinen Kater.“

Er seufzte. „Das wäre mir sehr viel lieber.“

„Ich bedaure dich ein bißchen, mein Schatz“, sagte sie ironisch und strich ihm übers Haar.

„Was hast du vor?“

„Nichts“, sagte Isa. „Ich hoffe nur, daß nicht jemand anruft und mich zu irgend etwas zu überreden versucht.“ „Ich dachte, du gehst vielleicht zu deinen Eltern hinüber“, sagte Hans vorsichtig.

Das wäre ihm sehr recht gewesen. Ging Isa zu ihren Eltern, dann war sie für die nächsten Stunden festgehalten. Sie dachte darüber nach.

„Begeistert bin ich nicht von der Vorstellung. Aber wahrscheinlich freuen sie sich. Was denkst du?“

„Ganz bestimmt. Du hast sie während der ganzen Woche nicht besucht.“

„So etwas fällt dir auf? Du hast dich lange nicht um das Wohlergehen meiner Eltern gekümmert“, sagte sie spöttisch. „Brauchst du Papa mal wieder für eins deiner Geschäfte?“

„Unsinn“, sagte er lachend, war aber froh, daß ihr dieser Gedanke gekommen war. Er lenkte von seinen wahren Motiven ab und würde Isa eine Weile beschäftigen. Ob es auffiel, daß er die Limousine nahm? Ob sie hinterher dumme Fragen stellte? (Sonst benutzte er immer den Porsche, wenn er allein wegfuhr. Die ,Playboykutsche‘, wie Isa mit spöttischer Nachsicht sagte. Hin und wieder erinnerte sie ihn daran, daß er allmählich zu alt für ein solches Fahrzeug sei. Daß es den Anschein erwecke, als suche er seine Jugend mit Gewalt festzuhalten.)

Als wenn 37 Jahre ein Alter wären! dachte er auf dem Weg zur Garage.

Er nahm die Limousine. Mochte sie denken, was sie wollte. Auf den wahren Grund kam sie bestimmt nicht. In Wirklichkeit gab es sogar zwei Gründe. Erstens fiel die Limousine nicht so auf wie der orangerote Sportwagen. Zweitens boten die Liegesitze größere Möglichkeiten, wenn ...

Linda Reindl hatte die alte Mühle, ein halbverfallenes, seit vielen Jahren ungenutztes Gemäuer, fast schon wieder erreicht, als der Wagen neben ihr stoppte.

Hans öffnete die rechte Vordertür von innen. Das Mädchen stieg ein und lächelte ihn an.

Er gab das Lächeln zurück und kam sich vor wie ein Tanzstundenjüngling beim ersten Rendezvous.

Wo, zum Teufel, war seine sonstige Sicherheit?

„Hallo!“

„Hallo. Wie geht’s dir?“

„Glänzend“, sagte sie und lachte. „Dir wohl nicht, wie?“

„Sieht man das?“ fragte er kleinlaut.

„Und ob! Vor allem um die Augen herum schaust du furchtbar müde aus.“

„Ich habe zuviel getrunken.“

Sie nickte. Hans bog hinter der Mühle links von der schmalen Straße ab und in eine noch schmalere ein.

„Wohin fahren wir?“

„Da hinten ist ein Steinbruch. Er gehört mir. Dort sind wir ungestört.“

„Aha. Fährst du da öfter hin? Mit deinen Freundinnen?“ Er betrachtete sie von der Seite.

„Natürlich nicht.“

„Was willst du damit sagen? Daß du deine Frau nicht oft betrügst?“

„Du bist ziemlich keß.“

„Es interessiert mich. Ein Mann wie du ...“

„Ich bin diskret“, sagte er grinsend.

Warum sollte er vor dieser Göre verheimlichen, daß er hin und wieder ausbrach? Er war doch ziemlich stolz darauf, daß er Erfolg bei Frauen hatte.

Linda dachte nach. Sie kam zum richtigen Ergebnis: „Du hast deine Abenteuer also anderswo, stimmt’s?“

„Ja, stimmt.“

„Und wie ist das mit mir?“

Er hielt den Atem an und wartete auf ihre nächsten Worte. Doch Linda schwieg und sah ihn fragend an.

Sie hatten den Steinbruch erreicht. Hans wendete den Wagen und fuhr ihn hinter eine der Hütten, in denen das Werkzeug aufbewahrt wurde.

„Tja, wie ist das mit dir“, wiederholte er nachdenklich.

„Beantwortest du mir eine Frage, Linda?“

„Natürlich.“

„Was war heute nacht?“

Sie sah ihn sekundenlang verblüfft an, dann prustete sie los.

„Warst du wirklich so blau, daß du das nicht mehr weißt?“

Hans fühlte sich verlegen, geradezu gehemmt. Es fiel ihm schwer, das Mädchen anzusehen.

„Ich weiß nicht, ob ich alles weiß. Ich habe ziemliche Lücken, fürchte ich.“

„Du hast ja auch nicht mehr gewußt, daß wir verabredet waren.“

„Richtig.“

„Was weißt du denn noch?“ fragte sie und sah ihn mit lauerndem Katzenblick an.

„Na, dies und jenes. Wir waren in der Turnhalle.“

„Stimmt.“

„Wir haben getanzt – und so weiter.“

„Und so weiter? Einzelheiten weißt du nicht mehr?“

„Muß ich mich bei dir entschuldigen?“

„Entschuldigen? Wofür?“

Hans räusperte sich.

„Da ich mich nicht an alles erinnere, was in der vergangenen Nacht geschehen ist ...“

Linda lachte ihn aus. Sie fand es wirklich belustigend, daß ein erwachsener Mann, ein Mann noch dazu wie Hans Mauritius, ihr gegenüber so unsicher war.

„Du bist ein Schatz. Nein, du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Alles, was du getan hast, war wunderschön.“

„Was habe ich denn getan?“ fragte Hans zweifelnd.

„Du hast mich geküßt“, sagte Linda lachend. „Und so weiter.“

Er schaute sie mißtrauisch an.

„Erinnerst du dich vielleicht auch nicht an die Einzelheiten?“

„Doch, doch. Sehr gut.“

„Was ist passiert?“

„Wir haben uns auf einer schrecklich stachligen Matte herumgebalgt.“

„Herumgebalgt?“

„Wir haben miteinander gespielt. Du hast mich halb ausgezogen und überall gestreichelt.“

„Wir haben nicht miteinander geschlafen?“

„Nein. Leider nicht.“

Zum erstenmal, seit er sie wiedergetroffen hatte, wurde in Hans die Lust wach. Bis dahin war er völlig damit beschäftigt gewesen, möglichst viel über die vergangene Nacht zu erfahren.

„Du bedauerst das, he?“

„Klar.“

„Und gibst es sogar zu“, sagte er versonnen.

Himmel, die jungen Mädchen heutzutage ... Wenn er daran dachte, wie schwierig es noch vor gar nicht langer Zeit gewesen war, so eine Biene ins Bett zu kriegen.

„Wenn man dich so reden hört ...“

„Was dann?“ fragte Hans.

„Manchmal glaubt man, du bist von gestern.“

„Vielleicht bin ich von gestern.“

„Bestimmt nicht.“

Er lachte geschmeichelt.

„Ich frage mich, was ein so junges Ding von einem alten Knaben wie mir will.“

Sie rückte näher und schmiegte sich an ihn.

„Du bist wenigstens ein Mann. Die Burschen in meinem Alter sind doch albern. Mit so einem würde ich mich nie einlassen.“

„Aber mit einem verheirateten Mann?“

Er hielt sie fest, weil sie wieder von ihm abrücken wollte.

„Wenn’s dich stört ...“

„Nein, nein.“

„Aber du hast vielleicht Angst, daß deine Frau dahinterkommt.“

„Wir können uns ja vorsehen. Können wir doch, nicht wahr? Du hast doch nicht vor, es an die große Glocke zu hängen?“

„Seh ich so aus?“

Er fand, daß sie entzückend aussah, und das sagte er ihr auch.

„Danke.“

Der Schaltknüppel in der Wagenmitte störte sie. Deshalb zog sie beide Beine auf den Sitz. Der kurze Rock gab den größten Teil ihrer gutgewachsenen Oberschenkel frei.

Hans’ linke Hand suchte nach ihrer rechten Brust und schloß sich darum. Hans spürte, daß sie keinen Büstenhalter trug. Er rieb ein bißchen hin und her, da richtete die Warze sich auf.

Nicht nur die Warze. Auch bei ihm richtete sich etwas auf. Er hatte inzwischen ganz vergessen, wie schlecht es ihm ging. Daß er noch vor einer knappen Stunde bei jeder Bewegung gedacht hatte, sein Kopf müßte platzen.

„Du bist ein richtiger Wonnepfropfen“, flüsterte er.

„Warum sagst du das nicht laut?“ fragte Linda kokett. Hans ging nicht darauf ein.

„Ich finde, es ist ein verdammter Glücksfall, daß du mir über den Weg gelaufen bist.“

„Für dich oder mich?“

Ihr flinkes Mundwerk imponierte ihm und machte ihn gleichzeitig unsicher.

Kein Wunder, dachte er. Schließlich ist sie Ulrike Pabsts Schwester. Und die ist mit dem Mund ja auch gut zu Fuß ...

„Für mich ist’s ein Glücksfall“, murmelte er. „So etwas wie dich trifft man nicht alle Tage.“

„Gefalle ich dir denn wirklich?“ fragte sie und räkelte sich in seinen Armen, wobei ihr Röckchen sich noch mehr nach oben verschob.

„Das ist aber eine Frage!“

„Was denkst du so von mir?“

„Wie bitte?“

„Na, vielleicht hältst du mich für ein leichtes Mädchen!“

„Natürlich nicht.“

„Du glaubst aber sicher, daß ich schon viele Männer gehabt habe.“

„Hast du?“

„Nein. Aber du glaubst das, hab’ ich recht?“

„Ich habe überhaupt noch nicht darüber nachgedacht“, log Hans.

Seine Hand stahl sich in Lindas Bluse. Sie hatte nicht nur nichts dagegen, sie half sogar nach, und wenige Augenblicke später lag die nackte heiße Halbkugel mit dem harten Nippel in seiner Handfläche, und er drückte sie ganz behutsam und spürte, wie etwas in seiner Kehle hochstieg.

„Wieviel Männer traust du mir denn zu?“

„Keine Ahnung.“

„Sag einfach irgendeine Zahl.“

Er zuckte die Schultern. Was war das für ein Spiel?

„Drei. Vier?“

Sie schüttelte den Kopf.

„Du bist der zweite. Du wirst der zweite sein.“

Es rutschte ihm so heraus: „Das merkt man dir aber nicht an. Du bist ganz schön keß für dein Alter.“

„Ausgekocht?“

„Keß, hab’ ich gesagt.“

„Ich weiß gar nicht, was du meinst.“

Und während sie das sagte, streichelte ihre schmale, wunderschöne, zarte Hand seine Hose – eben an der Stelle, an der diese Hose von einem mächtigen harten Ding ausgebeult wurde; von einem Ding, das nahe am Platzen war.

Das meine ich“, flüsterte Hans heiser.

„Sind wir hier eigentlich sicher?“

„Vor Überraschungen? Ziemlich, denke ich. Ich wüßte nicht, wer sich sonntags hier herumtreiben sollte.“

Sie kicherte.

„Leute wie wir zum Beispiel. – Weißt du, mir macht es ja nichts aus, wenn man uns entdeckt. Aber du – du bist ja schließlich wer!“

Er hatte keine Ahnung, ob sie ihn verspottete. Er kam auch nicht dazu, darüber nachzudenken. Denn jetzt öffnete sie seine Hose, und ihre schlanke schöne Hand verschwand bis zum Gelenk darin. Er hielt den Atem an. Der Slip war kein Hindernis für Linda. Sie streichelte sein nacktes, hartes Fleisch. Ihre Zunge glitt blitzschnell zwischen den vollen Lippen von links nach rechts. Das erinnerte ihn an eine Katze.

War er die Maus?

„Was sagt deine Schwester?“ fragte er höchst überflüssig.

„Wozu?“

„Daß du verschwunden bist?“

„Ich habe ihr gesagt, ich gehe spazieren.“

„Hat sie gestern nichts gemerkt?“

Schulterzucken.

„Hat sie?“

„Ach, das interessiert doch nicht. Was geht’s Ulrike an? Ich bin alt genug, um über mich selbst zu bestimmen.“ In ihrer Stimme klang Unwille auf, daß er jetzt von Ulrike sprach, statt sich für das zu revanchieren, was sie mit ihm machte.

Hans hätte sich beinahe entschuldigt.

Statt dessen öffnete er die Bluse des Mädchens, beugte sich vor und küßte die nackten Brüste, eine nach der anderen. „Du bist schön“, murmelte er.

Das war nicht gelogen. Denn er fand Linda jetzt wirklich schön. Sie war schöner als irgendein anderes Mädchen. Denn sie war bei ihm.

„Schade.“

„Was denn?“

Sie lachte.

„Daß wir kein Bett haben. In einem breiten Bett macht’s viel mehr Spaß.“

„Aber wir können die Sitze zurückklappen, die Lehnen, meine ich.“

„Dann tu’s doch!“

Himmel, war er ungeschickt und umständlich. Gewiß hatten Männer in Hans’ Alter ihre Vorzüge, aber sie entstammten eben auch einer anderen Generation, das war nicht zu leugnen. Einer Generation, die eine furchtbar verkrampfte Einstellung zum Sex mit sich herumschleppte. Selbst ein solches Prachtexemplar wie Hans Mauritius mußte man sich erst zurechtbiegen.

Linda zog ganz ungeniert ihre Bluse aus und hing sie übers Lenkrad. Ihr Oberkörper war splitternackt. Hans konnte seinen Blick nicht davon lösen. Lindas Haut war leicht gebräunt – bis auf den schmalen Streifen, den im Sommer der Bikini bedeckt hatte. Sie sah sehr zart, sehr mädchenhaft, sehr jung aus. Jünger noch, als sie in Wirklichkeit war.

Er konnte sich nicht sattsehen.

„Es ist kühl“, sagte Linda.

„Soll ich die Heizung einschalten?“

„Ja, bitte.“

Er startete den Motor. Um das Geräusch zu übertönen, machte er das Radio an und suchte leichte Musik. Der Innenraum der großen Limousine erwärmte sich rasch.

„Schon viel besser“, sagte Linda, dehnte und reckte sich und ließ ihre straffen Brüste wippen.

„Sag mal, Hans ...“

„Was denn?“

„Magst du mich wirklich?“

„Das ist eine Frage!“

„Heute nacht hast du behauptet, du bist verrückt nach mir.“

Er wurde rot. Was hatte er wohl sonst noch alles von sich gegeben?

„Ich bin wirklich verrückt nach dir“, murmelte er mit belegter Stimme.

„Traust du dich nicht?“

„Was?“

„Mich anzufassen – und auszuziehen – und mit mir zu schlafen.“

Sie konnte schrecklich direkt sein, die Kleine. Und sie genoß seine Verlegenheit, seine Unsicherheit. Hans hatte das Gefühl, daß er irgend etwas beweisen müßte, klare Verhältnisse schaffen, ihr zeigen, daß er der erfahrene, überlegene Mann war, für den man ihn gemeinhin hielt. Aber wie?

Er stellte beiläufig fest, daß seine Erektion dahin war. Aber das beunruhigte ihn nicht. Ein Mädchen wie Linda war die Garantie dafür, daß er jederzeit eine neue haben konnte, wenn er sie brauchte.

„Hans!“

„Ja?“

„Nun mach doch schon! Oder soll ich mich selbst ausziehen? Ich finde es viel schöner, wenn du das tust!“

„Ja, natürlich.“

Sie schaffte ihn. Sie war ihm immer um die entscheidenden Sekunden voraus. Er konnte nur versuchen, sich ihrem Tempo anzupassen.

Sie hatten ziemlich viel Platz in dem großen Wagen. Es war fast so bequem wie in einem Bett. Nur durfte Hans nicht daran denken, daß jederzeit jemand auftauchen und die traute Zweisamkeit stören konnte.

Er zog Linda die Schuhe aus. Sie bewegte die Zehen und seufzte. Er betrachtete das Zehenspiel, während seine Hände ungeschickt mit dem Reißverschluß des kurzen Röckchens beschäftigt waren.

Linda half ihm.

„Über den Kopf“, befahl sie und hob beide Arme.

Hans gehorchte. Nachdem er den Rock auf die Ablage vor dem Rückfenster gelegt hatte, schloß er Linda in die Arme. Er hielt sie sehr fest. Er suchte ihren Mund und schloß die Augen, während sie sich küßten. Es war angenehm, das Mädchen so zu halten, den nackten, glatten Rücken zu streicheln (jeden Wirbel konnte er fühlen, jeden einzelnen Wirbel!) und zu spüren, wie der junge Körper sich enger und enger an ihn kuschelte.

„Ich bin immer noch nicht nackt“, warf Linda ihm nach dem Kuß vor.

Ihre Stirn war gerunzelt, aber in ihren Augen tanzten lustige kleine Funken. Sie wollte ihn durcheinanderbringen, weiter nichts. Sie genoß seine Verlegenheit.

Hans zog ihr die Strumpfhose aus. Hinterher ärgerte er sich, daß seine Hände den Slip nicht gleich mitgenommen hatten. Er holte das Versäumte nach.

Linda streckte sich auf den Polstern des Wagens aus, so gut es ging. Sie lächelte ihn an. Ganz unschuldig. Aber gleichzeitig spreizte sie die Schenkel so weit, daß sein Blick – magisch angezogen – auf ihre Schamlippen fiel, die zwischen dem Gekräusel des dunkelblonden Schamhaars halb versteckt waren.

„Wie schön du bist“, murmelte er.

„Wirklich?“

„Meine kleine Prinzessin!“

Darüber mußte sie lachen. Wer interessierte sich denn noch für Prinzessinnen?

„Warum ziehst du dich nicht aus?“

„Hm.“

„Oder soll ich das machen?“

„Nein, nein.“

Seine Antwort kam etwas zu schnell und zu laut. Hatte er Angst vor ihr? Schämte er sich? Warum wollte er nicht, daß sie ihn auszog?

Linda setzte sich auf und griff nach dem Gürtel seiner Hose. Hans wand sich aus dem Sakko. Er hatte kleine Schweißtropfen auf der Stirn. Diese verdammte Heizung! Oder war nur ihm so warm?

Linda knöpfte ihm das Hemd auf. Er ergab sich. Gemeinsam brauchten sie wenig Zeit, ihn bis auf Slip und Unterhemd zu entkleiden.

Hans sah sich um, sah mit gerunzelter Stirn hinaus, angestrengt, als habe irgendwas sein Mißtrauen geweckt.

„Ist doch niemand da“, sagte Linda. „Und wenn jemand kommt, hat er die gleichen Interessen wie wir.“

„Du sagst das so ...“

Er gab sich einen Ruck. Wenn er jetzt alles verdarb, würde er sich das selbst nie verzeihen. Er versuchte, Sicherheit zu gewinnen, indem er an andere Abenteuer dachte, an andere Seitensprünge, drüben in der Stadt.

Dort war alles leichter gewesen. Dort hatte er keine Skrupel verspürt wie jetzt. (Oder redete er sich die nur ein, um eine Entschuldigung zu haben, wenn er versagte?)

„Was für ein Blödsinn!“

„Wie bitte?“

„Ich habe nur laut gedacht“, sagte Hans und wurde wieder einmal rot.

Nein, versagen würde er bestimmt nicht. Schon, als Linda ihm das Unterhemd über den Kopf zog, rührte sich sein Schwanz wieder. Und als er vor ihr kniete, damit sie ihm den Slip vom Leib streifen konnte, schnellte sein Glied ihr entgegen.

Die Lust gewann plötzlich die Oberhand, machte alles andere vergessen. Hans fühlte sich ein bißchen schwindlig. Als er den verdammten Slip endlich losgeworden war, stürzte er sich auf Linda, riß sie mit, kam halb auf, halb neben ihr zu liegen, zwängte ein Bein zwischen ihre Schenkel und drückte eine ihrer niedlichen, straffen Brüste, während er sie wieder küßte, wilder diesmal und mit großer Ausdauer.

Na bitte, dachte sie. Er ist schon so, wie ich ihn mir vorgestellt habe. Er braucht nur eine gewisse Anlaufzeit.

Sie spreizte die Schenkel weiter und drückte ihre kleine Möse an sein Bein. Er spürte, wie heiß sie war. Heiß und schon ein bißchen feucht. Die Hand, die eben noch ihre Brust gedrückt hatte, schob sich an ihrem glatthäutigen Körper hinab und zwischen ihre Schenkel. Er streichelte das krause Haar auf dem kleinen Schamhügel und brachte endlich einen Finger in die Spalte.

Sie hatte einen winzigen Kitzler, aber er war sehr empfindlich. Als Hans ihn berührte, hopste Linda in die Höhe. Gleichzeitig gurgelte sie und biß ihn in die Zunge. Ihre Arme, um seinen Hals geschlungen, drückten kräftiger zu. Sie rieb ihre Brüste an seinem behaarten Oberkörper, und als seine Finger in ihre Scheide drangen, begann sie zu schnurren wie eine Katze.

„Das tut gut“, gestand sie wenig später, als ihre Lippen sich voneinander gelöst hatten. „Das kannst du stundenlang mit mir machen.“

Hans wunderte sich wieder einmal über die Selbstverständlichkeit, mit der sie über Sex sprach. Sie waren sich früher schon ungeheuer frei vorgekommen, wenn sie Sex mit scheinbarer Selbstverständlichkeit praktiziert hatten. Aber auch noch darüber sprechen ...

Isa, zum Beispiel, konnte das heute noch nicht, würde es wahrscheinlich nie lernen. Isa mußte sich schon sehr viel Mühe geben, ihn wortlos mit ihren Wünschen vertraut zu machen, mit Gesten, Bewegungen, unartikulierten Lauten. „Heute nacht hast du mich zwischen den Beinen geküßt“, sagte Linda.

„Wirklich?“

Sie lachte.

„Weißt du das nicht mehr?“

„Ich habe keine Ahnung. – Auf dieser scheußlichen Sprungmatte?“

„Nein, vorher. Du hast mich gegen die Wand gelehnt und dich vor mich gekniet. Dann hast du mir das Höschen heruntergezogen. Deine Finger waren zwischen meinen Pobacken. Ganz tief!“

Sie stöhnte ein wenig in der Erinnerung. Ihr Gesichtsausdruck bewies Hans, wie sehr sie das genossen hatte.

„Ich muß furchtbar blau gewesen sein.“

„Weil du das getan hast?“

„Nein, weil ich nichts mehr davon weiß.“

„Ich hätte so gern mit dir geschlafen – auch wenn die Borsten mich in den Po piekten. Aber du hattest es plötzlich eilig. Du warst gar nicht mehr bei der Sache. Wahrscheinlich hattest du Angst vor deiner Frau.“

„Unsinn!“

„Du mußt das nicht abstreiten. Ich kann ja verstehen, daß es unangenehm für dich wäre, wenn sie was von uns beiden wüßte.“

Darauf wußte er nichts zu erwidern. Linda hatte recht. Es wäre mehr als unangenehm, wenn Linda hinter seine Seitensprünge käme. Sie hatten nie darüber gesprochen, aber wie er seine Frau kannte, würde sie zum Scheidungsrichter laufen.

Und dann?

Darüber dachte Hans lieber nicht nach. Von allem anderen abgesehen, würde ihn die Trennung von Linda vermutlich seine Existenz kosten. Und in seinem Alter mit relativ wenig Geld in einer fremden Umgebung noch einmal von vorn beginnen – nein, dazu war er nicht tüchtig genug.

„Du meine Güte, jetzt hab’ ich einen Fehler gemacht, nicht wahr?“ fragte Linda bedauernd.

Er verstand nicht.

„Du bist empfindlich wie eine Mimose.“

Er verstand immer noch nicht – bis sie ihn durch eine Bemerkung ihres Schenkels darauf aufmerksam machte, daß seine Erektion völlig geschwunden war.

Die zweite schon, nutzlos vertan ...

„Wir müssen ja nicht über Isa reden“, brummelte er und spürte wieder die Schweißtröpfchen auf seiner Stirn.

„Wir müssen überhaupt nicht reden“, stimmte Linda belustigt zu. „Ich bin viel mehr interessiert daran, daß wir etwas machen!

Hans gab sich einen Ruck. Er gab ihr Lächeln durch ein Grinsen zurück und nahm sich fest vor, auf ihre burschikose Art einzugehen.

„Erst mal können! Jetzt bin ich schon zweimal weggeschlafft. Weiß der Teufel, ob ich ihn noch mal hochkriege.“

„Du vielleicht nicht. Aber ich.“

„Glaubst du?“

„Ich denke schon.“

„Du bist verdammt geschickt. Soll ich dir mal was verraten?“

„Ja.“

„Gestern hab’ ich immer wieder auf deine Hände starren müssen.“

„Hab’ ich gemerkt. Das hat mich richtig nervös gemacht.“

„Und weißt du, warum?“

„Sag’s schon.“

„Weil ich mir vorgestellt habe, wie es ist, wenn du mich anfaßt.“

„Dein Ding?“

„Ja.“

„Das sagst du jetzt!“

„Nein, es war bestimmt so. Du hast nämlich wunderschöne Hände. Ich habe gedacht, daß es schade ist, daß Mädchen in deinem Alter noch nicht wissen, was sie alles mit ihren Händen anfangen können – in der Beziehung.“

„Daran hast du gedacht? Sofort?“

„Praktisch vom ersten Moment an.“

Sie kicherte.

„Du bist ja noch schärfer, als ich dich eingeschätzt habe.“

„Und du bist viel besser – viel, viel besser, als man’s von einem Mädchen in deinem Alter erwarten kann.“

„Danke. Weißt du denn überhaupt, wie alt ich bin?“

„Blutjung.“

„Ich bin 18“, sagte Linda.

Ihre Stimme sagte, daß sie selbst 18 Jahre schon fast für ein biblisches Alter hielt ...

„18 Jahre“, sagte Hans versonnen. Und dachte: Mein Gott, noch einmal 18 sein und so unbeschwert und ohne Hemmungen, wie die 18jährigen von heute sind ...

Linda brachte ihn wieder in die Gegenwart zurück. Sie hatte keine Mühe. Es genügte, daß sie sich umdrehte und ihren Kopf auf seinen Oberschenkel bettete. Ihre geschickte Hand streichelte seinen schlaffen Schwanz. Hans sah zu. Zunächst regte sich gar nichts. Aber als Linda begann, das weiche, kleine Ding zu pressen, als sie die andere Hand zu Hilfe nahm, um seinen Hodensack zu kraulen, da kehrte das Blut recht schnell zurück und machte Hans’ Werkzeug hart und lang.

„Du spielst gern damit, he?“

„Natürlich.“

„Und du hast wirklich erst einen Mann gehabt?“

„Ich habe erst mit einem Mann geschlafen“, sagte Linda. Er dachte über den Unterschied nach.

„Ist das eigentlich wirklich so, wie man’s immer wieder liest?“

„Was meinst du?“

„Necking und Petting und so weiter.“

Linda spielte die Verständnislose:

„Was meinst du denn überhaupt?“

„Man hört heute immer, daß das sehr früh anfängt, daß schon 13 jährige . . “

Sie lachte ihn aus.

„Weißt du, wie du jetzt aussiehst? Wie ein lüsterner Greis.“

Er war beleidigt. Sie legte ihr Gesicht auf sein erigiertes Glied und schielte zu ihm hinauf.

„Komm, sei nicht böse. Ich hab’ doch nur einen Spaß gemacht. – Aber, wenn du’s genau wissen willst, in unserer Klasse haben fast alle schon früh angefangen. Warum denn auch nicht? Wir waren neugierig. Als wir dann damit angefangen hatten, brauchten wir’s einfach – so wie Essen und Trinken.“

„Aha.“

„Wie alt warst du, als du zum erstenmal mit einer Frau geschlafen hast?“

„Ich war 18.“

„Und vorher?“

„Vorher war so gut wie nichts.“

„Du hast dir’s selbst besorgt?“

Er gab’s zu, wenn auch widerstrebend. Fragen konnte diese Göre stellen!

„Ist schön, so nackt zu sein, nicht?“

„Ja.“

„Aber die Heizung – könntest du die ein bißchen zurückstellen?“

Als er’s tat, mußte sie ihn loslassen. Und als er sich wieder hinlegte, tat er’s so, daß nun auch sein Kopf auf ihrem Oberschenkel lag.

Sie sagte nichts, aber trotzdem war deutlich zu erkennen, daß sie darauf gewartet hatte. Sie streichelte sein Glied und sein Skrotum. Als Hans sie zwischen den Beinen küßte, spürte er fast im gleichen Augenblick ihren Atem. Dann wurde es sehr heiß und feucht an seiner Eichel. Sie saugte ihn ein. Ihre geschickte spitze Zunge glitt rundherum, zwängte sich zwischen Eichel und Vorhaut.

Hans stöhnte laut auf.

Seine Hand krallte sich in die kleine runde Pobacke des Mädchens. Er dachte an das, was Linda ihm vorhin gesagt hatte und schob seinen Finger immer tiefer in die heiße Furche. Linda spreizte die Schenkel, so daß er mehr Platz hatte. Ihr Geruch stieg ihm in die Nase. Ein sympathischer Geruch, der bewirkte, daß Hans wilder und wilder wurde.

„Was hast du denn?“ fragte Linda verstört, als Hans sich plötzlich aufrichtete.

Er schaute sich um. Sein Blick war gehetzt, an seiner Schläfe pulste eine Ader. Auch sein Herz schlug heftiger, und das kam nicht nur von der Beschäftigung mit dem Mädchen.

„Still, da war doch was!“

Aber Linda hatte nichts gehört. Sie sah auch nichts, so wenig wie Hans.

„Du bist ständig auf dem Sprung. Schade. Du hast Angst, daß uns jemand überrascht.“

„Nun ja ...“

„Sollen wir aufhören?“

„Nein!“ sagte er sehr rasch.

Linda streckte sich neben ihm aus und nahm ihn in beide Arme. Sie streichelte und küßte ihn. Es war, als müsse sie ein Kind trösten.

„Komm, schlafen wir miteinander“, schlug sie leise vor.

„Und dann fahren wir zurück.“

„Mußt du nach Hause?“

„Ich will nicht, daß Ulrike mißtrauisch wird.“

„Und – sehen wir uns wieder?“

Sie merkte, daß er ängstlich auf ihre Antwort wartete. Das rührte sie und machte sie froh.

„Klar, wenn du willst.“

„Da fragst du!“

„Aber wo?“

Er dachte darüber nach, während das Mädchen ihn zwischen seine weitgespreizten Schenkel dirigierte.

„Vielleicht fahren wir in die Stadt und nehmen uns dort ein Zimmer.“

„Vielleicht.“

„Wenn’s wärmer wäre, wüßte ich eine Stelle!“

„Wir können ja miteinander telefonieren“, entschied Linda, der im Augenblick anderes wichtiger war.

Sie griff nach Hans’ Glied und brachte es in die richtige Stellung. Er drückte vorsichtig nach und hielt den Atem an, während sein Schwanz in ihre enge Scheide drang.

Ah, tat das gut! Ihr Fleisch schmiegte sich um seins wie ein gutgearbeiteter Handschuh um eine Hand. Als er ganz drin war, schob er eine Hand unter Lindas Hintern, mit der anderen streichelte er ihre Brüste, während er sich mit dem Ellbogen abstützte.

Wenig später zwang sie ihn, einzuhalten.

„Was ist?“ fragte er mit gerunzelter Stirn, weil sein erster Gedanke war, er hätte etwas falsch gemacht.

„Gar nichts. Ich wollte dich nur anschauen“, sagte Linda lächelnd. „Du machst das gut.“

„Wirklich?“ Er dachte daran, daß sie vor ihm angeblich nur einen Mann gehabt hatte. „Wie willst du das beurteilen?“

„Es macht mir Spaß, wie du’s machst.“

Sie sagte das ganz sachlich, fast beiläufig.

„Daß du mir begegnet bist!“ murmelte Hans.

Linda war nicht sicher, daß sie ihn richtig verstanden hatte.

„Wie?“

„Es ist wie ein Wunder, daß du mir begegnet bist. Ich werde richtig sentimental. Ich glaube, ich habe mich in dich verliebt.“

Sie strahlte und schlang beide Arme um seinen Hals. Sie zog ihn dicht an sich und küßte seinen Hals.

„Ich bin auch verliebt in dich“, flüsterte sie an seinem Ohr. „Wenn man nicht verliebt ist, macht’s auch nicht halb soviel Spaß.“

„Wie lange bleibst du?“

„Vier, fünf Wochen.“

„Und dann?“ Bei dem Gedanken, daß Linda in wenigen Wochen von hier und aus seinem Leben verschwinden würde, wurde es Hans eiskalt.

„Wahrscheinlich studiere ich“, sagte sie gelangweilt. „Ich habe mich noch nicht entschieden.“

„Vier, fünf Wochen“, wiederholte Hans tonlos.

„Eine lange Zeit!“ Sie spürte, was in ihm vorging und machte sich über ihn lustig.

Als sie merkte, daß er das Thema vertiefen wollte, lenkte sie ihn drastisch auf das zurück, was sie vor einigen Minuten gemeinsam begonnen hatten.

Hans spürte, daß Lindas Erregung rasch stieg. Er hatte jetzt eine Hand zwischen ihren Körpern und massierte ihren ebenso kleinen wie empfindlichen Kitzler zusätzlich mit einem Finger. Eine Praktik, die er oft und oft geübt hatte und meistens mit gutem Erfolg. Auf diese Weise gelang es ihm, sich selbst lange zurückzuhalten und seiner Partnerin schon vorab zu einem Orgasmus zu verhelfen – oder auch zu mehreren.

Linda keuchte und stöhnte und wand sich unter ihm. Sie nahm eine Hand, um seine fester auf ihre Brust zu pressen. Sein Daumen rieb den harten Nippel. Sein Mund suchte nach dem anderen und sog ihn ein.

Sie kam.

Für Hans war das fast wichtiger als sein eigener Höhepunkt. Erstens, weil er sich immer Mühe gab, seine Partnerin so weit zu bringen. Zweitens, weil Lindas völlige Hemmungslosigkeit eine neue Variante in das Spiel zu zweit brachte.

Er hatte ziemlich viele Frauen gehabt. Er hatte erfahrene Frauen gehabt. Aber er hatte noch keine besessen, die sich ihrer Lust mit solcher – Gewalt überließ.

Ja, Gewalt war das richtige Wort, fand Hans. Ihr Höhepunkt war ein Naturereignis, ein Gewitter mit Blitz und Donner ...

Hinterher beruhigte sie sich ziemlich schnell. Sie küßte ihn. Ihre spitze kleine Zunge schleckte sein ganzes Gesicht ab. Gleichzeitig schlang sie ihre Beine um seine und drängte sich noch dichter an ihn.

„Du bist gut“, murmelte sie zufrieden. „Bleib ganz lange bei mir. Ich bin noch lange nicht satt!“

Er blieb lange bei ihr. Das wußte er, obwohl ihm jegliches Zeitgefühl abhanden gekommen war. Aber irgendwann konnte er sich nicht mehr zurückhalten und schoß seinen heißen Samen in den engen jungen Körper.

Linda schrie auf. Ihr Kopf flog hin und her. Ihre Finger krallten sich in seine Arme. Wie von Sinnen erwiderte sie jeden seiner letzten Stöße. Ihre Schamhügel prallten so heftig aufeinander, daß es schmerzte.

Hans lag eine Weile völlig apathisch da, mit geschlossenen Augen, eine Hand auf dem Bauch des Mädchens, dessen Atem sich bald beruhigte.

Sie streichelte seine Hand. Draußen war es schon dämmrig. Es tat gut, schweigend dazuliegen und die Nähe des anderen zu spüren.

„Kann nichts passieren?“ fragte Hans später.

„Heute nicht.“

„Nimmst du nichts?“ In seiner Stimme klang Angst.

Er spürte, daß sie den Kopf schüttelte.

„Wozu? Bis jetzt bestand keine Notwendigkeit. Aber ich kenne einen Arzt, der mir die Pille jederzeit verschreibt.“

„Und wenn du jetzt ein Kind bekommst?“

„Ich sage doch, heute kann nichts passieren.“

„Aber künftig müssen wir uns vorsehen?“

Sie lachte ihn zärtlich aus.

„Mach dir keine Sorgen. Ich bekomme morgen oder übermorgen meine Tage.“

Schöne Aussichten! dachte Hans erbittert. Kaum kennt man sich, ist es schon wieder aus mit dem Vergnügen.

Als hätte sie seine Gedanken erraten, fügte Linda hinzu:

„Bei mir geht das schnell. In spätestens drei Tagen ist alles vorbei.“

„Kannst du dir die Pille hier besorgen?“

„Mal sehen“, sagte Linda beiläufig. Sie hatte noch keinen Gedanken an dieses Problem verschwendet.

Sie zogen sich an und fuhren zurück.

„Weißt du eigentlich Bescheid?“ fragte Linda, als sie den Steinbruch verlassen hatte.

„Worüber?“ Hans’ Hand lag auf dem Knie des Mädchens und schob sich allmählich höher.

„Über meine Schwester und Miriam.“

„Miriam Wolter?“

„Genau.“

„Was ist mit deiner Schwester und Frau Wolter?“

„Du weißt wirklich nichts?“

„Keine Ahnung.“

„Sie haben was miteinander.“

Er war so überrascht, daß er auf die Bremse trat, den schweren Wagen fast zum Stehen brachte und seine Partnerin verblüfft ansah.

„Du meinst, sie sind lesbisch?“

„Natürlich nicht“, sagte Linda mit überlegener Nachsicht. „Sie sind bi.“

„Wie kommst du denn darauf?“

Sie zuckte die Schultern.

„Und wieso fragst du, ob ich Bescheid weiß?“

„Weil deine Frau es gemerkt hat.“

„Das bildest du dir ein.“

Er konnte sich erstens nicht vorstellen, daß Miriam Wolter und Ulrike Pabst wirklich etwas miteinander hatten und zweitens noch weniger, daß ausgerechnet Isa dahintergekommen war.

„Sie hat’s gestern auf dem Ball gemerkt. War ja auch nicht schwer. So, wie die beiden sich benehmen!“

„Mir ist nichts aufgefallen“, sagte Hans. Er ließ den Wagen weiterrollen und dachte darüber nach.

Nein, er hatte wirklich nicht gemerkt, daß die beiden sich irgendwie auffällig benahmen.

„Außerdem ...“

„Was?“

„Ach, nichts.“

„Du wolltest doch etwas sagen!“

Er wurde rot. Aber Linda hätte ja doch keine Ruhe gegeben. So rückte er mit seiner Ansicht heraus:

„Ich hätte viel eher gedacht, daß deine Schwester sich hin und wieder mit einem anderen Mann abgibt.“

„Möglich“, sagte Linda achselzuckend.

„Sie ist ziemlich lebenslustig.“

„Ja, das stimmt. Sind wir alle. Das muß wohl in der Familie liegen.“

Hans’ Hand hatte die heißeste Stelle zwischen Lindas Schenkeln erreicht. Sie schmiegte sich dagegen und stemmte beide Füße fest gegen den Wagenboden.

„Wie – wie bist du denn dahintergekommen?“

„Mit Miriam und Ulrike?“

„Ja.“

„Pah, das war nicht schwer. Wenn Achim und Frederic nicht da sind, geben sie sich gar keine Mühe, es zu verheimlichen.“

„Du meinst, sie geben sich keine Mühe, es vor dir zu verbergen?“

„Genau.“

„Wie kommt das?“

Er spürte eine ungeheure geile Neugier. Sein Schwanz, obwohl doch an diesem Tag weidlich strapaziert, wurde dick und hart. Das Blut pochte darin. Er wünschte, Linda würde es merken und ihre zarte, schöne Hand darauflegen.

„Ich weiß es nicht. Vielleicht denken sie, ich beteilige mich mal.“

Sie lachte, als Hans’ Blick sie streifte.

„Nein, nein, da brauchst du keine Angst zu haben. Nicht einmal während der zwei Jahre im Internat habe ich Spaß daran gehabt. – Ich glaube, es liegt einfach daran, daß eine Frau sich vor der anderen nicht geniert. Es stört Ulrike und Miriam nicht, wenn ich in der Nähe bin.“

„Du hast sie beobachtet?“ fragte er atemlos.

„Klar. Zusehen ist ganz interessant. Nur am Mitmachen habe ich keinen Spaß. Mir sind Männer tausendmal lieber.“

„Dein Schwager ist auch ein Mann ...“

Er konnte sich’s nicht verkneifen, diesen Versuchsballon loszulassen.

„Achim? Nein, der interessiert mich ganz und gar nicht. Da ist mir Frederic schon lieber.“

„Hast du was mit ihm?“ fragte Hans geradeheraus.

„Und wenn?“

„Es geht mich ja nichts an“, sagte er gepreßt. „Ich möchte es nur gern wissen.“

„Wärst du eifersüchtig?“

„Ja, zum Teufel!“

„Er hat’s versucht“, sagte sie lauernd.

„Mit welchem Erfolg?“

„Mit geringem. Ulrike hat was gemerkt und mich zur Rede gestellt. Du, sie hat sich furchtbar aufgeführt, so, als sei sie mit Frederic verheiratet.“

„Vielleicht hat sie selbst Interesse an ihm“, sagte Hans grinsend.

„Eher an dir.“

„An mir?“

„Sag nur, du weißt das nicht! Sag nur, das hast du gestern auch nicht gemerkt.“

„Na ja ...“

„Also bitte! Es war ja auch kaum mehr zum Aushalten. Ich glaube, der einzige, der nichts gemerkt hat, war Achim.“

„Und meine Frau?“

„Sie ist ja nicht auf den Kopf gefallen.“

„Nein.“

„Sie weiß bestimmt, daß Ulrike scharf auf dich ist.“

Er seufzte.

„Das hat mir noch gefehlt.“

„Worüber beschwerst du dich? Vielleicht ist es ganz gut so. Du hast ja nichts mit meiner Schwester. Und so fällt wenigstens kein Verdacht auf mich.“

„Glaubst du?“

„Ist doch logisch, oder?“

Er wechselte das Thema.

„Frederic und Achim – wissen die nichts?“

„Von ihren Frauen? Daß die miteinander ...“

„Ja.“

„I wo. Die haben keine Ahnung.“

„Wie kommt das? Sind sie so dumm, oder sind Ulrike und Miriam so geschickt.

Linda kicherte.

„Da kommt alles zusammen, denke ich.“

„Sieh dich nur vor!“

„Weshalb?“

„Paß auf, daß deine Schwester keinen Verdacht schöpft.“

„Ich werd’ mir Mühe geben.“

Inzwischen war es völlig finster geworden. Trotzdem hielt Hans den schweren Wagen ein paar Häuser entfernt von der Wohnung der Pabsts an, um Linda aussteigen zu lassen.

Sie gab ihm einen raschen Kuß auf die Wange.

„Ich rufe dich an“, flüsterte sie.

„Bald?“

„Ja, bald.“

Er sah ihr nach, wie sie graziös über das Trottoir ging.

„Sie ist wirklich verdammt gut gewachsen“, murmelte er. Bevor er die Garage verließ, kontrollierte er im Schein einer Handlampe die Polster, um sich davon zu überzeugen, daß Linda und er keine verräterischen Flecken hinterlassen hatten.

Isa war mißgestimmt. Hans merkte es, kaum daß er durch die Tür war. Da ihm der Sinn nicht danach stand, um gutes Wetter zu bitten, machte er ebenfalls ein finsteres Gesicht, knurrte einen Gruß, griff nach den dicken Samstagszeitungen, zu deren Lektüre er noch nicht gekommen war und flegelte sich in seinen Ohrensessel.

„Wo warst du so lange?“

Er beschloß spontan, wenigstens teilweise die Wahrheit zu sagen – falls jemand ihn, beziehungsweise seinen Wagen gesehen hatte: „Unter anderem oben am Steinbruch.“

„Weshalb?“

„Wollte mal nach dem Rechten sehen. Mir war eingefallen, daß ich mindestens eine Woche nicht dort gewesen war.“

Isa Mauritius dachte ziemlich verbittert, daß Hans sie mehr und mehr vernachlässigte. Aber sie schob die fällige Aussprache auf einen späteren Termin hinaus.

Hans im Sex

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