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SZENE 2 Therapieraum

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Andrea früher Andreas und Daniela die Psychologin in der Therapie. Andrea liegt auf der Bett-Couch.

DANIELA Und das macht sie wütend?

ANDREA Ja, klar! steht auf Ich war gestern in der Klinik und der Arzt hat gesagt, ich soll ihre Angelegenheiten in Ordnung bringen…was für Scheiß-Angelegenheiten denn? Soll ich nen Grabstein meißeln lassen oder was? Wir beschäftigen uns seit fünf Jahren mit nichts anderem als ihren „Angelegenheiten“. Sie stirbt an Krebs! Die verfickten Chemos haben nix gebracht! Die OPs - fürn Arsch. Sie hat fünf Jahre gelitten! Vollkommen umsonst, verdammt noch mal! weint Das ist so unfair!

Daniela reicht ihr ein Taschentuch.

ANDREA nach einer Pause Wieso hat´s ihn nich erwischt?

DANIELA Wen?

ANDREA Mein… Erzeuger! Der hätte das verdient.

DANIELA Wieso?

ANDREA Der hat uns im Stich gelassen. Ey, meine Mutter war noch nicht mal 20! Noch nicht mal! Hatte keine Familie in Berlin. War ungewollt schwanger und der Arsch verpisst sich einfach.

DANIELA Er war auch noch sehr jung, oder?

ANDREA Ja und? Sie war für mich da - er hat sich verpisst. Ganz klare Sache!

DANIELA Haben Sie gar keinen Kontakt mehr zu ihm?

ANDREA Nee. Irgendwann hat ihn das Jugendamt gefunden und dann kam Unterhalt, aber das war’s auch! Ich kenn nur die alten Fotos. denkt nach Dieses Grinsen! Meine Mutter war so verliebt in dieses Grinsen. Ich find’s einfach nur pervers! Wie son Clown im Horrorfilm, der grinst, während er einem die Kehle durchschneidet.

DANIELA Haben Sie schon mal drüber nachgedacht, dass Ihr Vater sich auch schlecht fühlt, weil er damals gegangen ist?

Andrea lacht abfällig.

DANIELA Wie würde er reagieren, wenn Sie ihm von der Krankheit Ihrer Mutter erzählen?

ANDREA Keine Ahnung. Warum sollte ihn das interessieren?

DANIELA Er hat Ihre Mutter doch mal geliebt.

ANDREA Ja, weiß nich. Die waren noch fast Teenys, haben nich aufgepasst, dann is sie schwanger geworden und er hat sich verpisst. Ende der Geschichte.

DANIELA Wissen Sie denn, wo ihr Vater lebt?

ANDREA Selbst wenn! Was soll ich denn machen? An seiner Tür klingeln und sagen: Hey hallo, ich bin dein Kind, für das du mal ungewollt Unterhalt gezahlt hast und übrigens liegt meine Mutter, die du ungewollt geschwängert hast, im Sterben. Haste nich Lust auf´n Familienpicknick?

DANIELA Na ja, sicherlich nicht ganz so, aber Sie könnten ihm doch schon mitteilen, wer Sie sind und wie es Ihrer Mutter geht. Was soll denn da passieren?

ANDREA Dass er mich noch mehr verletzt?

DANIELA Oder er ist froh, Sie endlich mal kennenzulernen. Sie sind doch eine wunderbare Frau…

Andrea lacht verächtlich.

DANIELA Brauchen Sie diese Wut auf ihren Vater? Fühlen Sie sich dadurch stärker?

ANDREA Jetzt wegen der OPs?

DANIELA Könnte das ein Grund sein?

ANDREA Anfangs vielleicht. Aber ich bin, wer ich bin. Mit oder ohne ihn.

DANIELA Das ist richtig. Sie sind, wer sie sind. Sie brauchen dazu weder Ihren Vater noch Ihre Mutter. Andrea, Sie haben so tolle Fortschritte gemacht. Sie können jetzt wertschätzend über sich selbst sprechen. Das war mal ganz anders, wenn Sie sich erinnern. Ich bin wirklich stolz auf Sie.

ANDREA zögerlich Danke.

DANIELA Wir sind jetzt leider schon wieder am Ende der Zeit. Wir sehen uns am Montag wieder? Versprechen Sie mir das?

ANDREA Ja.

DANIELA Ich wünsche Ihnen alles Gute.

ANDREA Ok. geht

EINSPIELER STRASSENUMFRAGE „Was ist das Wichtigste in einer Beziehung?“

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