Читать книгу Etwas Komisches geschah auf dem Weg in den Himmel - Corey Taylor - Страница 7

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Jede Nacht habe ich denselben bizarren Traum. Ich bin ein einsamer Abenteurer, der unten an der Klippe eines Berges steht und zu einer Höhle hinaufsieht, die sich weit oben an diesem Steilhang auftut. Zunächst überprüfe ich meine Ausrüstung, zu der aus irgendeinem Grund Waffen gehören, wie zum Beispiel ein Harpunengewehr (mit einem daran befestigten Kabel), ein Seil, Greifhaken, ein Base-Jumping-Fallschirm und ein Rucksack, um den ganzen Kram zu transportieren. Dann klettere ich die Felswand empor, und mit einer Geschicklichkeit, wie ich sie vorher noch nie gezeigt habe, finde ich Stellen zum Festhalten, bis ich endlich den Eingang der Höhle erreicht habe. Flink ziehe ich eine Taschenlampe aus meinen Gürteltaschen und leuchte in die tiefe Schwärze, bevor ich mich hineinwage.

Ich streife durch die Höhlen, bis ich an eine Stelle komme, an der sich eine riesige, unterirdische Grotte vor mir auftut, größer als die Bahnhofshalle der Grand Central Station in New York. Offenbar suche ich nach etwas Bestimmtem; ich sehe mich gründlich um und entdecke in dieser großen Halle Bahngleise und Loren, mit denen kostbare Erze oder Kohle transportiert werden können. Während ich mich gerade frage, ob man überhaupt von „unterirdisch“ sprechen kann, wenn man sich hoch oben in einem Berg befindet, zerschmettern die ersten Schreie die Stille wie einen Glaskelch im eisigen Winter.

Aus einer schattigen Ecke stürmen Hunderte abscheulicher Zombies wie eine Heuschreckenplage ins Licht meiner Taschenlampe, und sie gackern und spucken Gift, während sie auseinanderstieben und in meine Richtung stürmen, denn sie spüren wohl eine Drohung und reagieren instinktiv auf die Anwesenheit eines Eindringlings. Aber offenbar bin ich auf diese Situation vorbereitet, denn ich ziehe sofort zwei Beretta 9 Millimeter aus meinen Seitenhalftern und ballere ausdauernd und treffsicher los. Schnell sind die Magazine leer, und nachdem ich sie ausgeworfen habe, stecke ich die Waffen schnell in zwei Spezialhalfter an meiner Hüfte, die sie automatisch wieder nachladen, während ich aus meinen Schultergurten zwei neue Pistolen ziehe (.357er Magnums) und weiterschieße. Als die auch leer sind, greife ich wieder nach den Berettas. Aber da so viele dieser Kreaturen auf mich zukommen, wird mir schnell klar, dass ich sie niemals alle werde erledigen können. Dennoch bin ich ganz ruhig, denn ich weiß, ich habe einen Plan. Ich muss es nur bis zu einer der Erzloren schaffen. Ich weiß, dass es mir gelingen wird zu fliehen, und dann werde ich dorthin gelangen, wohin ich eben gehen muss.

Jetzt schieße ich gezielt auf die Köpfe und renne auf die Gleise zu, dann springe ich in eine Lore. Die Monster versuchen mich zu packen, aber ich schubse sie mit Tritten beiseite und schaffe es, mein Gefährt ins Rollen zu bringen. Die Gleise führen über eine riesige Schlucht im Berg einem Tunnel entgegen, in dem noch tiefere Dunkelheit herrscht. Aber der Ort, zu dem ich will, ist eine kleine, in den Fels gehauene Öffnung, weit, weit unten. Es sieht wie eine Tür aus, und Licht strömt daraus hervor wie ein Farbenschock in dunkler Nacht. Also schnappe ich mir mit einer Hand mein Harpunengewehr, mit der anderen den Fallschirm, und dann springe ich in die Luft, lasse den Seidenstoff über mir aufgehen, feuere die Harpune ab und ziele dabei auf die Mauer direkt neben der Tür mir gegenüber. Das Metall bohrt sich in den Granit, und ich ziehe mich am festgemachten Seil hinüber, schwebe und fliege gleichzeitig, und tatsächlich gelingt es mir, den Durchgang zu erreichen. Feuerschein beleuchtet ihn von innen, und ich trete in die Helligkeit und reibe mir die Augen. Ich habe es geschafft, ich habe mich durch gefährliche Höhlen und Rudel gottloser Zombies gekämpft, um hierher zu kommen. Erleichtert atme ich aus.

Dann kreischt eine Stimme: „Tritt dir gefälligst die Füße ab, bevor du hier reinkommst!“

Ich weiß – es ist ein komischer, aber trotzdem durch und durch phantastischer Traum. Es gibt Monster, Waffen, Höhlen, Stunts und eine bizarre Stimme, die sich um die Sauberkeit in einem entlegenen Bergwinkel sorgt. Er hat keinen Realitätsbezug, er erzählt keine Geschichte, und meines Wissens hat er kein richtiges Ende. Vielleicht sollte ich mich mal hinsetzen und ganz detailliert aufschreiben, um zu sehen, wohin er führt … oh Scheiße, das hab ich ja offensichtlich gerade schon getan. Ihr fragt euch vielleicht, wieso ich dieses eigentümliche nächtliche Abenteuer überhaupt in dieses Kapitel einfließen lasse. Also, gucken wir doch mal: kein Realitätsbezug, phantastische und unbestätigte Behauptungen, fremdartige Geschöpfe und eine Gestalt, die man nicht sieht, und die einem Befehle gibt. Wenn das keine Parallelen zur Religion sind, fress ich einen Besen.

Falls es euch noch nicht aufgefallen ist, ich halte nicht so furchtbar viel von organisierter Religion und den dazugehörigen Schergen. Aber das beruht nicht unbedingt auf den Gründen, die man zunächst vermuten würde – die ganze Nummer mit Gott, Engeln und dem ganzen Scheiß, oder Jesus, wie er über irgendwelche Teiche läuft oder seinen Fruchtsafttrick abzieht. Und es ist auch nicht so, dass ich besonders gegen den Monotheismus wäre – die Götterwelten der alten Griechen und Ägypter waren auch ziemlich bescheuert. Mein größter Kritikpunkt, von der Mythologie mal abgesehen, ist die Tatsache, dass die Religion so viel Zwietracht unter den Menschen auf der ganzen Welt sät. Es hat den Anschein, als wäre das unabänderlich: Wenn du kein Problem mit dem Gott deines Nachbarn hast, dann zumindest damit, wie er Gottes Wort auslegt, selbst, wenn es genau derselbe Gott ist. Wir haben uns „in seinem Namen“ umgebracht, seit sein Name der letzte war, der auf der Liste übrig blieb – wobei, das hängt natürlich davon ab, in welcher Sprache die Liste verfasst wurde. Es ist völlig schwachsinnig. Ihr meint also, es sei albern, an Geister zu glauben? Versucht doch mal, eine ernsthafte Unterhaltung über Noah und seinen komischen Kreuzfahrtdampfer zu führen. Die einzigen Unterschiede zwischen Kult und Religion bestehen in einer besseren Werbekampagne und ungefähr einer Million Anhänger.

Ich würde behaupten, dass man in Amerika besser als sonst irgendwo kapiert hat, wie sich organisierte Religion manipulieren und zu verbesserter Unterhaltung und Ablenkung ausbauen lässt. Klar, in den langen Zeitaltern der menschlichen Existenz haben viele Länder und Zivilisationen bedeutende Sekten hervorgebracht. Die Nordeuropäer halten die heidnischen Götter der Germanen mit der Einführung des Asatru am Leben. China hat der Welt den Taoismus und den Konfuzianismus geschenkt. Indien hat Hindus, Buddhisten und Sikhs hervorgebracht. Japan hat den Shintoismus, und im Nahen Osten regiert der Islam. Israel brachte uns das Juden- und das Christentum. Aber so breit gefächert diese Theologien sind, Amerika hält das Patent darauf, sich eine Grundidee vorzunehmen und sie in etwas wesentlich Seltsameres und Kaputteres zu verwandeln.

Mormonen, Hare Krishnas, Scientologen, Zeugen Jehovas, Christian Scientists, Adventisten, Satanisten (auch Le-Veyaner genannt) – von Chopra-Zentren bis zur Nation Of Islam (eine amerikanische Erfindung), von Wiedertäufern bis zu Wicca-Anhängern, Amerika schnappt sich jeden Glauben und lädt ihn auf mit Höllenfeuer, komplettem Blödsinn und ein paar wohlerprobten Spezialeffekten. Eins steht dabei fest: Egal, wie viele neue Lehren wir für die Mittagspause raushauen, wir sorgen erst mal dafür, dass sich keine davon mit auch nur einer der anderen verträgt, und auch mit sonst niemandem natürlich.

Wenn man bedenkt, dass dieses Konzept auf bedingungsloser Liebe fußt und von daher eigentlich von Natur aus integrativ, offen und verständnisvoll sein sollte, dann bringt die Religion reichlich viele durchgeknallte, bigotte, vorurteilsbehaftete und skrupellose Arschlöcher hervor, oder nicht? Ich kenne mehr Atheisten als religiöse Eiferer, und ich kann euch sagen, wir streiten uns höchstens mal darüber, welche Alben für die Entwicklung des Heavy Metal besonders wegweisend waren. Ich meine, wir sind Menschen, und daher werden wir immer Meinungsverschiedenheiten haben. Aber ich habe das Gefühl, dass Religion unsere ohnehin schon einzelkämpferischen Positionen nur verstärkt.

Versteht mich nicht falsch – das soll nicht heißen, dass es nicht auch Atheisten gäbe, die sogar noch durchgeknallter wären als manche Gläubigen. In jeder Sekte gibt es irgendwelchen Schwachsinn, und Ungläubige können genauso unnachgiebig sein wie ihre spirituellen Widersacher. Für Atheisten existiert nichts, das nicht schwarz auf weiß bewiesen wurde, und dazu zählt das Leben auf anderen Planeten genauso wie unser aktuelles Thema: die Existenz von Geistern. Aber zumindest zeigen sie sich gelegentlich aufgeschlossen für das eine oder andere Argument, wenn man die Problematik erst einmal eins zu eins aufschlüsselt. Aber die Rechtschaffenen? Die frommen Schäfchen? Die wollen davon nichts wissen.

Und dann gibt es noch ein paar Kleinigkeiten, die mich an dem ganzen Zinnober mit dem Glauben nerven, das geheime Narbengewebe, das im Unterleib meiner Erinnerungen wuchert. Lasst mich also von meinem letzten sonntagmorgendlichen Kirchenbesuch erzählen. Wobei ich hinzufügen muss, der einzige Grund, aus dem ich mich überhaupt auf die Gottesdienste in der Peace Lutheran freute, war der, dass es anschließend immer ein Komplettmenü bei Kentucky Fried Chicken gab. Wenn man noch klein ist, hat man ja auch nicht wirklich eine Wahl, oder? Aber um ehrlich zu sein, es gab mal eine Zeit, da freute ich mich auch deswegen auf diese Besuche, weil meine Oma mich dorthin mitnahm, und sie ist stets mein Fels in der Brandung, mein Stabilitätsanker gewesen. Also leistete ich ihr bei den Gottesdiensten (und später auch beim Hähnchenessen) gern Gesellschaft.

Aber je älter ich wurde, desto mehr Fragen stellte ich. Die Katholiken nennen so etwas vermutlich die „Glaubenskrise“. Ich meine, nichts von dem ganzen Kram erschien mir irgendwie schlüssig. Selbst als Kind war der Gedanke an einen uralten, unsichtbaren Stalker, der alles sieht, was wir tun, und der all unsere Taten auf alle Ewigkeit festhält, nicht nur unglaublich, sondern auch beschissen angsteinflößend. Wenn man mal drüber nachdenkt, dann wacht Gott nicht über uns, er stellt uns vielmehr nach. In gewisser Hinsicht ist er die Urform paranormaler Geschehnisse, im schrägsten Falle ein archetypischer Gangster wie der Reagan-Attentäter John Hinckley.

Nach einiger Zeit klinkte ich mich spirituell und intellektuell aus diesem Zirkus aus. Ich ging zwar zur Kirche, um Zeit mit meiner Oma zu verbringen und das Hähnchenmenü abzugreifen, das zum Paket dazugehörte. Aber ich glaube, sie merkte irgendwann, dass ich in emotionaler Hinsicht nicht gerade am „Wohlergehen meiner unsterblichen Seele“ interessiert war. Sie sprach das zwar kaum jemals an, nicht einmal, als ich anfing, meinen Walkman einzuschmuggeln, damit ich nebenbei Slayer und Metallica hören konnte. Sie hatte sich gewünscht, dass ich die Sonntagsschule besuchte, und eine Zeitlang tat ich das auch, aber in der Klasse dort wollte niemand etwas mit mir zu tun haben, nicht mal der Diakon, der den Unterricht leitete. Davon abgesehen hasste ich es, mich fein zu machen, eine Sache, an der sich bis heute nichts geändert hat. Wenn ich es mit so genannter „seriöser Kleidung“ versuche, dann komme ich mir immer vor, als ob ich die Sachen eines anderen trage. Es gibt nichts Schlimmeres, als mit dem Gefühl durch die Gegend zu laufen, man hätte Onkel Vernons Kleiderschrank geplündert. Oh, und wieso will Gott eigentlich, dass man schon so verdammt früh am Tag auf der Kirchenbank hockt? Während des Schuljahrs versaute ich mir damit jede Menge wertvolle Zeit am Wochenende. Ich weiß ja nicht, wie ihr das seht, aber Samstag und Sonntag sollte man seine Zeit mit anderem Scheiß verschwenden, als sich den Arsch in einem Gebäude mit schrecklicher Belüftung abzufrieren, das wie eine Opiumhöhle riecht.

Als ich das letzte Mal im heiligen Pferch eingeknastet war, saß ich neben meiner Oma und wartete geduldig auf das Ende der Predigt. Ganz nebenbei zog ich meine Kopfhörer aus der Jackentasche, achtete darauf, dass meine Großmutter sie nicht sah und schob sie mir auf einer Seite aufs Ohr, um Iron Maiden zu hören. Ich war gerade am Ende der ersten Seite angekommen (es war eine Cassette, was wohl alles darüber sagt, wie lange das schon her ist), als ich aufblickte und feststellte, dass der Pfarrer aufgehört hatte zu reden. Er und alle um mich herum starrten mich an, auch meine Oma, die aussah, als ob sie kurz davor stand, gleich mehrere der Zehn Gebote zu übertreten. Ich wurde ein bisschen kribblig. Wieso starrten mich alle an? Ich hatte doch nichts gemacht! Schließlich versuchte ich nur, mir die Zeit ein bisschen zu verkürzen, bis ich aus diesen Klamotten wieder rausdurfte und das KFC-Menü mit drei Hähnchenteilen, Kartoffelbrei und Soße vor mir stehen hatte.

Die Gemeinde wandte sich langsam wieder dem normalen Gottesdienstablauf zu. Meine Oma war allerdings noch nicht fertig mit mir. Noch lange nicht. Ich hatte sie gerade gründlich blamiert. Sie sagte kein Wort, sondern streckte nur die Hand nach mir aus und bohrte ganz gemächlich vier ihrer langen Fingernägel in meinen Unterarm, damit ich sie ansah und genau hörte, was sie mir jetzt sagen wollte. Meine Oma ist keine gewalttätige Frau, aber wenn sie sauer ist, dann können ihre Blicke töten. Als sie sich meiner ungeteilten Aufmerksamkeit sicher sein konnte, beugte sie sich zu mir herüber, hielt kurz inne und flüsterte dann schlicht: „Wenn du nächstes Mal das Gefühl hast, du müsstest hier drin deine Musik hören, dann solltest du wenigstens nicht laut mitsingen.“ Sie drückte noch mal mit ihren Nägeln zu, um ihrer Botschaft noch ein wenig mehr Nachdruck zu verleihen, und dann ließ sie los.

Natürlich fühlte ich mich schrecklich. Meine Oma zu enttäuschen, das war nun wirklich das letzte, was ich jemals gewollt hätte. Aber ich konnte mir jetzt nicht mehr in die Tasche lügen: Ich war nicht einmal ansatzweise das, was man einen gläubigen, überzeugten Kirchgänger hätte nennen können. Wir sprachen nie darüber, aber als sie am folgenden Sonntag zur Peace-Lutheran-Kirche ging, blieb ich zu Hause im Bett. Abgesehen von Hochzeiten und Beerdigungen war das auch das letzte Mal, dass ich aus freien Stücken den Fuß in eine Kirche gesetzt habe. Ich ging einem Leben als überzeugter Ketzer entgegen. Das einzig Blöde dabei war, dass ich mir einen Job suchen musste, wenn ich trotzdem weiterhin ein Chicken-Menü haben wollte.

Aber jetzt sag ich euch mal, was das Nervigste an der Menschheit und ihrem Gott ist: Wenn Sein Name bemüht wird, dann ist das beinahe eine Garantie dafür, dass es in irgendwelchen Blödsinn mündet. Die Menschheit und ihr Gott beginnen Kriege. Die Menschheit und ihr Gott stehen Fortschritten in der Medizin, der Wissenschaft und anderen Wegen zum Verständnis des Universums im Weg. Die Menschheit und ihr Gott bekämpfen den gesunden Menschenverstand mit Dummheit, wenn es um Fragen der Politik, der Freiheit, des allgemeinen Wohlergehens und der Sicherheit geht. Die Menschheit und ihr Gott sind dazu verurteilt, sich die Zukunft lediglich mittels dogmatischer Mythen zu erschließen, die zu einer Zeit entstanden, in der man noch daran glaubte, dass Flüche jemanden krank machen und Blutegel das „schlechte Blut“ aus dem Körper ziehen und uns gesund machen könnten. So sieht die so genannte Weisheit der Glaubensbrüder aus. Das Problem ist eben, dass Religionen keine Updates bekommen; sie laufen mit einer Software, neben denen Fünf-Einviertel-Zoll-Disketten wie futuristische Zeitmaschinen aussehen. Die christliche Bibel mit all ihren Schwachstellen hat völlig den Anschluss an die moderne Zeit verpasst; wenn es sich um irgendein anderes Buch handelte, dann würden sich die Leute über jede daraus zitierte Passage oder Anekdote kaputtlachen. Das gilt genauso für alle anderen dicken Wälzer, die den großen Weltreligionen zugrunde liegen. Die Gläubigen siechen in religiöser Dummheit vor sich hin und kommentieren ständig alles Mögliche mit Zitaten aus ihren „Lehrbüchern“, völlig unabhängig vom Kontext oder der Relevanz.

Wisst ihr, mir ist klar, wieso Religionen geschaffen wurden – oder sagen wir mal so, ich kann mir einen ziemlich guten Reim drauf machen, wieso die Menschen in wilden Phantasien nach der Wahrheit suchen. Mir gefällt die Vorstellung durchaus, dass Götter erfunden wurden, um Dinge zu erklären, die wir nicht verstehen, wie die Sterne, Vulkane und das Wetter. Und seit wir schlau genug sind, um die einzelnen Teile selbst zu einem stimmigen Bild zusammenzusetzen, weiß ich, wieso sich der Zweck der Götter schließlich darauf verlagerte, anzuzeigen, wie wir miteinander umgehen: Einige von uns brauchen eine Richtung im Leben oder zumindest irgendetwas, das uns Konsequenzen für all unsere Taten in Aussicht stellt. Als Menschen sind wir einfach noch zu unzivilisiert, um friedlich zusammenzuleben. Mit uns ging es aufwärts, als Regeln aufgestellt wurden, das verstehe ich.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, bitte gestatten Sie mir, dass ich Sie kurz mit der Realität konfrontiere.

Wir schreiben jetzt das Jahr 2013. Und ich muss sagen, wenn ihr noch immer ein Regelwerk braucht, das zu einer Zeit geschrieben wurde, wo die Leute Kamele heiraten wollten, dann habt ihr größere Probleme, als den richtigen Leitfaden fürs Leben zu finden. Die menschliche Rasse hat über die Jahrhunderte großartige Köpfe hervorgebracht, Philosophen von so überragendem Durchblick, dass wir mit jeder Generation entscheidende neue Entwicklungsschritte gemacht haben. Aus dem gleichen Genpool stammen Wissenschaftler und Mathematiker von hervorragendem Kaliber, die nach und nach die Geheimnisse von Raum, Zeit und unseren eigenen genetischen Code geknackt haben. Mit jedem Schritt in Richtung spirituelle Freiheit, das kann ich mit Stolz sagen, entfernen wir uns weiter und weiter von den Fesseln des Aberglaubens. Aber fast immer sind es die Altvorderen unserer Rasse, die sich an diesen Mist klammern wie Fliegen an ein Plumpsklo, und das sind leider meist die Leute, die Machtpositionen innehaben und die „heilige Schrift“ dazu benutzen, um die Köpfe – und die Wählerstimmen – ihrer Schäfchen zu kontrollieren.

Aber darin besteht gleichzeitig die Besonderheit: In vieler Hinsicht unterstützt die Kirche – vor allem die katholische – unsere wissenschaftlichen Entdeckungen. Das war schon immer so. Sie freut sich über tiefgreifende, neue Erkenntnisse, weil sie davon überzeugt ist, dass es sich dabei um Beweise für die Existenz Gottes handelt. Sie wartet geradezu auf bahnbrechende Durchbrüche im Bereich der Teilchenbeschleunigung, weil sie sich von diesem Themenbereich weitere Beispiele für „intelligentes Design“ erhoffen. Abgesehen davon, dass sie dann natürlich versucht, das alles als Leistung des Großen Meisters darzustellen, muss man die Kirche dafür wirklich respektieren. Aber mit dem Respekt hört es dann schlagartig wieder auf, wenn man wiederum daran denkt, wie viele Fälle von Missbrauch gerade mit dieser Religion in Zusammenhang gebracht werden. Meiner Meinung nach hat die Unterdrückung des Sexualtriebs üble Auswirkungen, die sich auf schlimmste Art manifestieren: in der Zerstörung der Unschuld unserer Kinder. Wenn die katholische Kirche tatsächlich irgendwas dagegen täte, dann könnte ich ihr den Umstand an sich vielleicht nachsehen. Aber die verschiedenen papistischen Verantwortungsträger haben beschlossen, lieber ein verbrecherisches Zeugenschutzprogramm aufzubauen, bei dem die Täter von einem Ort zum nächsten geschickt werden, manchmal auch in andere Bundesstaaten oder Länder, und dabei tun sie so, als ob die finsteren Bedürfnisse, die in diesen Monstern schlummern, sich darüber in Luft auflösten. Aber das führt nur dazu, dass der Status Quo erhalten bleibt. Diese Leute sollten verdammt noch mal kastriert und in haiverseuchte Gewässer geworfen werden.

Aber mal wieder zurück zum Thema. Religion in ihrer organisierten und fokussierten Form zerstört unsere Grundfesten und urteilt über die Guten wie über die Bösen; wenn die Gottesanbeter erst einmal richtig in Fahrt kommen, gibt es kein Halten mehr. Verdammt, Amerika wurde auf der Prämisse einer Trennung von Staat und Kirche gegründet … jedenfalls in der Theorie. Die ersten Auswanderer, die sich in den Kolonien ansiedelten, aus denen sich später die USA entwickelten, kamen angeblich in die Neue Welt, um der religiösen Verfolgung in ihrer Heimat zu entgehen. Das ist ja auch völlig okay, würde ich sagen – niemand sollte wegen seines Glaubens oder seiner Lebensweise dämonisiert oder gefoltert werden. Aber viele dieser Glaubensflüchtlinge kamen in dieses Land, um die Heiden zu taufen, die dort bereits lebten. Für die in Nordamerika ansässigen Stämme gab es so etwas wie eine „Neue Welt“ nicht, es war einfach ihr Zuhause. Leider hatte man den neuen Mietern in der Bibel erzählt, dass es keine Wiederauferstehung Christi geben würde, bevor nicht die ganze Welt bekehrt sei. Und so kamen die Siedler ins Land und brannten darauf, die Ureinwohner zu „retten“. Schon bald froren und hungerten sie allerdings und fingen deswegen an, genau die Leute abzuschlachten, die sie ursprünglich hatten taufen wollen, damit sie ihre Nahrungsmittelvorräte plündern konnten. Daher ist die Tür zur Wiederauferstehung von Jesus Christus gewissermaßen die Vortreppe des Hauses Amerika, und sie ist besudelt vom Blut unschuldiger Völker, die einfach auf ihre eigene Weise leben wollten, und die gut ohne irgendwelche europäischen Eiferer ausgekommen wären, die auf Teufel komm raus ihr Seelenheil retten wollten.

Meine Vorväter, Sklavenhalter allesamt, wussten, dass wir nichts auf die Reihe bekommen würden, solange die Sklavenrhetorik der Kirche uns die Hände band. Und jetzt guckt uns doch mal an: Amerika ist eines der frömmsten, selbstgerechtesten und vorurteilsbehafteten Länder unseres Planeten – ach was, der ganzen verdammten Milchstraße. Amerika steht außerdem an fünfundzwanzigster Stelle, wenn es um Bildung geht, und in den letzten vierzig Jahren haben wir keinen echten Visionär von genialer Strahlkraft hervorgebracht. Na gut, okay, vielleicht Steve Jobs und Bill Gates, aber die haben uns lediglich mit besseren und größeren Ablenkungsmöglichkeiten versorgt und tragen von daher nur weiter dazu bei, dass wir auf Platz 25 der Bildungscharts versauern. Die amerikanischen Sekten sind völlig verrückt und machen sofort einen Heidenaufstand, sobald ihr unwissendes Blut in Wallung kommt, und sie protestieren, sobald wir etwas Unerhörtes tun wollen … wie zum Beispiel, die Menschen über die Gefahren von Feuerwaffen aufzuklären oder kräftigere, widerstandsfähige Nutzpflanzen zu züchten, die auch in den unwirtlicheren Landstrichen der Welt angebaut werden könnten. Sie hassen Lesben und Schwule und wollen ihnen das Recht zu heiraten verweigern, obwohl homosexuelle Partnerschaften statistisch gesehen stabiler sind als von Hetero-Paaren, vor allem, wenn man noch die Sozialfälle und die Teenager-Schwangerschaften hinzunimmt, wobei die wohl wesentlich seltener wären, wenn sich die religiösen Rechten nicht bei jeder Gelegenheit gegen Sexualkundeunterricht aussprechen würden. Sie sind so schlecht informiert und selbstgerecht, dass „intelligente Äußerungen“ aus ihrem Mund einen Widerspruch in sich darstellen. Es ist, als ob man aus dem schlechtesten Drehbuch aller Zeiten vorliest … oder aus dem besten, je nachdem, auf welche Art von Filmen man steht.

Andererseits bin ich sicher, dass einige Leute genauso denken, wenn sie mich über paranormale Phänomene reden hören. Aber da gibt es einen feinen Unterschied: Ich behaupte nicht, dass alle Menschen an dasselbe glauben müssen wie ich. Moderne Religionen verdammen jeden, der nicht an sie glaubt, aber natürlich verdammen sie einen auch, wenn man das tut, je nach dem, für welche Art von Gott man sich entscheidet. Ich denke mal, das ist der Moment, an dem meine bekannte „Fickt euch doch alle“-Geste angebracht ist. Die geht ganz einfach: den Mittelfinger hochrecken, natürlich mit dem richtigen Schwung aus dem Handgelenk, und dabei ein kräftiges Furzgeräusch machen (Tipp für die Uneingeweihten: die Zunge zwischen die Lippen legen und einfach pusten). Ich weiß, ich habe schon angedeutet, dass die Gottesfürchtigen vielleicht sogar noch eher als die meisten anderen bereit wären, auf meinen Geisterzug aufzuspringen, aber sie haben dabei dieses komische, fanatische, verschwörungstheoretische Funkeln in den Hardliner-Augen, auf das ich gut verzichten kann. Für ein Völkerballspiel sucht man sich doch auch nicht die Schwächsten aus, sondern lieber ein paar Typen, die ein bisschen was aushalten.

Nur mal so zwischen uns Betschwestern – ich weiß und glaube daran, dass es genau auf den feinen Unterschied zwischen Wissen und Glauben ankommt, wenn ihr diese Worte einmal kurz auf euch wirken lassen wollt. Ich weiß, dass die Dinge, die ich gesehen habe, echt waren. Ich kann mich mit der Genauigkeit eines Historikers an diese Ereignisse erinnern. Wenn ich die Augen schließe, dann weiß ich noch, in welchem Raum ich mich befand, welche Klamotten ich trug (oder gerade ausgezogen hatte), ich erinnere mich an meinen Gesichtsausdruck und an das kühle Prickeln, das mir den Rücken hinunter lief. Angst kann ein großer Erinnerungsverstärker sein. Aber das ist genau der Punkt: Wissen und Glauben sind so unterschiedlich, dass man geradezu von Gegensätzen sprechen könnte, die sich gegenseitig abstoßen wie magnetische Pole. Wer etwas weiß, der hat schon einmal die Erfahrung gemacht, wie er mithilfe strukturierter Erklärungen eine stärkere Akzeptanzbasis aufbauen kann; wer lediglich glaubt, mag eines Tages feststellen, dass er in einem Haus lebt, das es nie gegeben hat, oder in einer Situation, in der sich die Zellophanwände unter dem warmen Regen aus Wahrheit und Fakten plötzlich auflösen.

Religiöse Eiferer halten an ihrem Glauben ohne Beweise oder tiefere Erkenntnisse fest. Schlimmer noch, ihr Verhalten gegenüber anderen wird ihnen durch ihr heiliges Buch vorgegeben, einen Wälzer, der weit älter ist als die meisten Verhaltensrichtlinien, an die wir uns sonst in diesen Zeiten gebunden fühlen. Das betrifft nicht nur die Christen, obwohl sie es sind, mit denen ich bisher am meisten zu tun hatte. Fromme Moslems behandeln Frauen bestenfalls als Bürger zweiter Klasse und schlimmstenfalls als Fußabtreter. Tatsächlich sind die meisten Religionen ausgesprochen muttermörderisch. Frauen werden herabgesetzt und zu Statistenrollen verdammt, damit die „Männer“, die das Sagen haben, allen Ruhm einheimsen und das entsprechende Ansehen genießen. In den Kulturen, in denen die Trennung zwischen den Geschlechtern besonders stark ist, werden Frauen bestraft und oft sogar ermordet, weil sie irgendwelche unglaublichen Dinge tun und ungefragt ihre Meinung sagen. Wenn das ein Beispiel dafür ist, was Religion zu leisten imstande ist, dann würde ich lieber meine eigene ungläubige Tea-Party veranstalten, schönen Dank auch.

An dieser Stelle weise ich noch einmal darauf hin, dass dieses Buch dazu dienen soll, Diskussionen anzuregen. In meinem letzten Werk ging es um die Sünde. Dieses hier beschäftigt sich unter anderem mit dem Tod und all dem, was vielleicht darauf folgen mag. Ich hatte einmal ein spannendes Gespräch mit einem guten Freund, der zum einen ein totaler Comic-Freak ist, aber gleichzeitig auch ein frommer Katholik. Wir gönnten uns einen Nachmittagskaffee und sprachen dabei über unsere Einstellungen zu Themen wie dem Paranormalen. Er wollte mir erklären, dass er zwar absolut an Geister glaubte und schon einige seltsame Phänomene gesehen hatte, aber völlig davon überzeugt war, dass es sich bei den meisten Erscheinungen um Leute handelte, die im Leben schwer gesündigt und sich nicht an religiöse Gebote gehalten hatten, und die nun dazu verdammt waren, durch die Welt zu geistern, bis ihnen ihre Sünden vergeben würden. Ich runzelte die Stirn, weil das gleich mehrere Fragen aufwarf, wollte aber erst einmal im Vorfeld ein paar Dinge klären: „Du meinst also, die Erde sei eine Art Gefängnis für jene, die keine Reue zeigen?“

„Genau“, bestätigte mein Freund, den wir hier einmal Carl nennen wollen.

„Aber ist das für dich als Katholik kein Widerspruch zu der ganzen Fegefeuer-Kulisse?“

Er dachte kurz darüber nach, dann erwiderte er: „Nicht unbedingt, wenn du davon ausgehst, dass die kurzen Sichtungen, die wir von diesen Geistern haben, vielleicht nur dort zustande kommen, wo das Fegefeuer besonders dünne Wände hat. Letztlich handelt es sich dabei ja nur um eine temporäre Hölle – diese Seelen werden am Ende auch in den Himmel kommen. Die Geister, die wir auf der Erde antreffen, sind vielleicht diejenigen, die nicht anerkennen wollen, dass sie tot sind. Sobald sie das tun, kommen sie in die Hölle.“ Er lächelte und trank seinen Kaffee.

Ich starrte ihn nur an.

Schließlich blinzelte er und fragte: „Was denn?“

Nach kurzem Zögern platzte ich heraus: „Das kannst du doch nicht wirklich glauben. Willst du mich verarschen?“

„Wieso, was stört dich denn an dieser Erklärung?“

„Verdammt, wo soll ich denn da anfangen? Was ist mit den Geistern von Kindern? Was ist mit den Seelen wirklich anständiger Leute? Die können doch nicht alle Sünder sein, die nur darauf warten, dass ihnen einer sagt, sie seien tot, damit sie dann in die Hölle kommen?“

„Wieso geht dir das so gegen den Strich?“

„Was glaubst du, wann hatte ein Sechsjähriger wohl die Zeit, etwas zu tun, für das er im Höllenfeuer schmoren sollte?“

Carl tat nun etwas, das ich zuvor bei ihm noch nie erlebt hatte: Er setzte die Miene eines Wissenden auf, dem die Ahnungslosen wirklich leid taten und schenkte mir ein überlegenes Lächeln, für das ich ihm am liebsten gleich eine reingehauen hätte. „Die Menschen sündigen, egal in welchem Alter.“

Das sollte wohl ein Witz sein … „Du weißt ja wohl, dass ich nicht an die Hölle glaube.“

„C. T., nur, weil du nicht daran glaubst, heißt das ja nicht, dass es nicht stimmt.“

„Oh, und wo liegt dann diese Hölle – direkt unter der Erdoberfläche oder erst knapp über dem Magma?“

„Das ist nicht lustig.“

„Das war auch nicht lustig gemeint! Und lass uns mal nicht übersehen, dass du dir gerade selbst widersprochen hast. Wie kann es sein, dass diesen angeblich ‚ahnungslosen Toten‘ ihre Sünden vergeben werden, und dann kommen sie trotzdem noch in die Hölle? Gehört das mit der Vergebung nicht irgendwie zu dieser ganzen Geschenktüte mit dem Himmelreich?“

Carl verabschiedete sich.

Anschließend sprachen wir eine Zeitlang nicht mehr miteinander.

Glücklicherweise habe ich noch ein paar andere Freunde, deren Knöchel nicht so fest in Christus’ Fußfesseln stecken. Aber komischerweise finde ich viele der Dinge, die Jesus angeblich predigte, gar nicht mal so fürchterlich (jawohl, ich bin auch noch einer von diesen Typen, die nicht hundertprozentig davon überzeugt sind, dass es den Nazarener wirklich gegeben hat). Mir gefällt diese Sache mit der anderen Wange, die man hinhalten soll. Und dass den Sanftmütigen das Himmelreich gehören soll, finde ich klasse. Der ganze Teil mit den Wundern ist auch große Klasse, das mit den Broten und Fischen und mit dem Wasser und dem Wein. Wobei mich diese letzte Geschichte dazu bringt, hier und da ein paar Verbindungen zu ziehen. Ich nenne das die „Wunder-Hypothese“: Es gibt die Geschichte mit dem Übers-Wasser-Gehen, und dann gibt es die Wasser-zu-Wein-Nummer. Beide haben eine deutliche Parallele, denn, wenn man mal genau überlegt, dann benutzten die Leute doch früher (und teilweise heute auch noch) ihre Füße, um die Trauben zu zertreten und Wein zu keltern, nicht wahr? Na ja, und wir wissen doch alle, dass niemand wirklich übers Wasser gehen kann, es sei denn, dass rein zufällig direkt unter der Wasseroberfläche ein sehr langer Steg versunken ist. Aaalso … vielleicht hat Jesus bei einer Party Wein gemacht, und es waren ein paar Leute dabei, die zuvor noch nie gesehen hatten, wie so was geht. Und als dann mehrere Personen dieselbe Geschichte weitererzählten, wurden irgendwann zwei daraus: Das Wasser zu Wein machen (oder vielmehr, zu Traubensaft, denn zum Fermentieren hätte die Zeit wohl nicht gereicht) und das übers-Wasser-gehen (weil diese verwirrten Unwissenden davon ausgingen, dass es sich bei der Flüssigkeit um Wasser handelte, bevor man ihnen die Sache erklärte). Ist das zu weit hergeholt? Na klar, ganz sicher. Aber darum geht es doch bei Religion im Allgemeinen und in der Bibel im Besonderen. Da werden aus Geschichten Schriften, und Hunderte von Jahren später in Amerika, dem Land der Leichtgläubigen, werden aus Schriften „Fakten“. Rekapitulieren wir noch mal: Es ist möglich, dass eine Person namens Jesus Trauben zertrampelte, um Wein zu machen, ein paar Leute sahen das, und dank einer altertümlichen Version des guten alten Spiels Stille Post wurden aus der Geschichte eines Mannes, der Getränke für einen lustigen Abend zubereiten wollte, zwei Wunder, die schließlich den Eindruck erweckten, als hätten sie nicht miteinander zu tun.

Bevor ihr fragt: Ja, genau das tue ich den ganzen Tag, wenn nichts im Fernsehen kommt und ich zuviel Kaffee getrunken habe. Ich nehme abgefahren blöde religiöse Geschichten auseinander und baue etwas noch Abgefahreneres daraus zusammen. Um es mit einem christlichen Standardspruch zu sagen: Richtet nicht, auf dass ihr nicht gerichtet werdet.

Bei all dem, was zwischen dem Ersten Konzil von Nicäa und dem Dispensationalismus des 19. Jahrhunderts liegt, wundert es wirklich sehr, dass nicht reihenweise Christen plötzlich den Kopf heben, ihre Zeitung und ihren Kaffee sinken lassen und fragen: „Moment mal … was zur Hölle …?“ Das ganze Konstrukt fußt doch auf fehlerhaften Berechnungen. Und was kommt dabei raus? Ich sag’s euch: Ein Klima, in dem jeder eine andere Interpretation dieses einen Buchs hat, und das ist nicht einmal nur auf das Christentum beschränkt. Muslime kämpfen offen gegen Christen, weil sie davon überzeugt sind, die Christen seien willfährige Handlanger des Antichristen. Beide schlagen gerne auf die jüdische Kultur ein, lediglich aus dem Grund, dass sie sich beide besser fühlen, wenn sie einen gemeinsamen Feind haben. Einen so pubertären Zusammenschluss erlebte ich das letzte Mal, als sich die Viertklässler mit den Drittklässlern meiner Schule verständigten, um die Fünftklässer beim Kickball zu schlagen.

Vielleicht liegt es auch daran, dass Religion für mich nicht sexy genug ist – und für andere Atheisten auch nicht, wo wir gerade beim Thema sind. Klar, das ist mit Gruselgeschichten nicht viel anders, da kommt es auch nicht oft vor, dass Jungs ins Bad rennen, weil ihnen diese plötzliche Schwellung in der Hose peinlich ist. Aber die Gotteschroniken sind nun wirklich nicht gerade von heißem Petting inspiriert. Allerdings kann man da ja vielleicht was dran drehen, und ich wüsste auch schon, was. Die Idee hatte ich bereits vor ein paar Jahren, als ich eine Kolumne für das britische Magazin Rock Sound schrieb. Ihr müsst wissen, dass ich zwar kein Freund von Priesterkutten bin, aber durchaus empfänglich für bestimmte Elemente der dazugehörigen Mysterien, beispielsweise für dieses ganze Konzept „Gott gegen Satan“. Mir gefällt dieser „Gut gegen Böse“-Ansatz, weil ich es mag, wenn sich einige Sachen einfach total richtig anfühlen und andere ganz klar falsch.

In meinem ersten Buch habe ich darauf hingewiesen, dass wir nur dann ein Problem mit unserer menschlichen Existenz haben, wenn es um die schwammigen Grauzonen im Leben geht. Allerdings ist das auch ein bisschen ermüdend. Wir haben es kapiert – der theologische Schiedsrichterball wird uns mit der Kraft von einer Million Hiroshima-Bomben und was weiß ich noch alles um die Ohren fliegen. Von daher steht das Ergebnis schon vorher fest. Aber wenn wir an die beiden Kräfte denken, die sich in diesem göttlichen Wettstreit gegenüberstehen, dann sind sie immer männlich. Man denkt an Morgan Freeman aus Bruce Allmächtig als Gott und an Robert De Niro aus Angel Heart als Teufel, und dann lässt man die beiden für einen neuen kosmischen Kampf aufeinander los. Meine Überlegung ist nun aber: Und wenn sie weiblich wären?

Stellen wir uns einmal Elizabeth Hurley aus Teuflisch als Satan vor – hmmmmm! Und dann denken wir uns Alanis Morisette aus Dogma noch als Gott dazu – ooooh! Und jetzt stecken wir beide in Lederbikinis, Hurley in einen schwarzen und Morisette in einen leuchtend weißen. So langsam kommt die Nummer in Schwung! Also, damit hätten wir die Outfits, aber wo und wann sollte der Kampf stattfinden? Ich würde vermuten, dass wir uns bestimmt alle auf eine tropische Kulisse einigen könnten, zum Beispiel auf die Karibik. Jetzt müssen wir nur noch überlegen, womit wir die Arena ausstatten. Manche rufen bestimmt schon jetzt nach einem Ring fürs Schlammcatchen, aber davon halte ich nicht so viel. Schlamm verdeckt leicht die, ähm, grundsätzlich immer sehr spannenden Pannen, die es beim feuchten Catchen gibt. Ich hätte tatsächlich mehrere ziemlich feuchte Vorschläge (ja, die Anzüglichkeit ist Absicht). Wie wäre es, wenn unsere mächtigen Ladys mit Honig beschmiert aufeinander losgehen würden? Ist klar, ne? Mir gefällt das, weil ich dabei immer an Ann-Margret in Tommy denken muss. Honig hat eine tolle, dickflüssige Konsistenz und ist nicht so undurchsichtig, dass er den Blick darauf verdecken würde, wo es nun wirklich heiß wird. Eine andere Idee wäre Wackelpudding! Ah, ich erinnere mich gern an die großartige Zeit, in der Geleecatchen noch als anrüchig und melodramatisch betrachtet wurde, und tue das mit einem leisen, wissenden Lächeln. Viele würden wohl Vanillepudding als den nächsten logischen Schritt betrachten, aber da haben wir dasselbe Problem wie beim Schlamm (wobei der natürlich nicht so essbar ist). Aber jetzt sollte ich diese Gedankenspiele besser einmal unterbrechen und mit der offensichtlichen Antwort aufwarten, einer Antwort, die unseren beiden Kämpferinnen genau den richtigen feuchten (kicher) und herrlichen Schimmer verleiht, den ein so epischer Widerstreit verdient hat. Liebe Freunde, liebe Feinde, die einzig wahre Antwort lautet Öl. Ja, Mais- oder Sonnenblumenöl, Motor- oder Olivenöl. Ich weiß ja nicht, wie ihr das seht, aber mein Gott und mein Teufel werden um das Leben der Heiligen und Sünder in Biker-Bikinis kämpfen, dick eingeschmiert in warmem Öl. Das ist vielleicht nicht das, was die Bibel für das Armageddon vorsieht, aber wie sagte schon Mary Poppins bei ihrem Versuch, die lieben Kinderchen einzuwickeln: „Ein Löffelchen voll Zucker versüßt bittre Medizin.“ Wenn es bei der Religion in diese Richtung ginge und zwei wunderschöne, legendäre Kämpferinnen in Kuhhaut gekleidet und mit geschmolzenem Öl eingerieben aufeinander losgingen – dann würde ich vielleicht auch eine Nacht in der Frühstückspension von Jesus Christus buchen.

Aber, um George Clooney zu zitieren: „Ich mag ja ein Arschloch sein, aber ich bin kein blödes Arschloch.“

Wenn etwas Unglaubliches passiert, dann höre ich immer, wie irgendein dämlicher Sportmoderator oder Nachrichtensprecher (im Klartext: irgendein Quatschkopf) sagt: „So eine wilde Geschichte hätten sich die besten Schriftsteller der Welt nicht ausdenken können!“ Äh, also, ohne jetzt jemandem auf die Füße treten zu wollen, ich würde dem doch wirklich entschieden widersprechen. Ein guter Schriftsteller könnte sich durchaus so etwas ausdenken, was auch immer „so etwas“ dann ist. Heutzutage ist es nicht schwer, sich etwas völlig schamlos Falsches und Phantastisches einfallen zu lassen. Es ist das wahre Leben, das uns immer wieder aus der Bahn wirft, mit dem ganzen Chaos, den Veränderungen und dem ganzen Scheiß, der sich dadurch ergibt. Das wahre Leben kann man nicht kontrollieren – man kann es nur leben und versuchen, damit zurecht zu kommen. Erst dann, wenn die Menschen anfangen, in den Gang der Welt einzugreifen und aus Mücken riesige Mythentiere zu machen, wird es kompliziert. Es ist doch nun mal so – die Bibel wurde von Menschen geschrieben. Die Menschen haben Gott erschaffen. Problematisch wird es erst dann, wenn man versucht, die Geschichte später genau anders­rum zu verkaufen. „Die besten Schriftsteller der Welt“ waren durchaus in der Lage, sich so etwas wie Gott einfallen zu lassen, und wir leiden noch Jahrhunderte später darunter, weil diese ausgedachten Geschichten längst als Fakten gehandelt werden und wir den Hirnlosen die Entscheidung darüber überlassen, wie wir uns weiterentwickeln sollten.

Dabei geht es vor allem um eines: um Kontrolle. Die Frommen kommen nicht damit zurecht, wenn andere etwas zu tun versuchen, ohne sich dafür auf Gottes Namen zu berufen, und deswegen versuchen sie, entweder das Resultat oder aber die Durchführung zu kontrollieren. Ich bin fest davon überzeugt, dass man (und auch frau, ich will niemanden ausschließen) sich niemals wirklich weiterentwickeln wird, solange wir diesen Heiligen Affen auf unseren Schultern tragen. Mit eingetrübten Gedanken werden wir nie den Sprung zur nächsten Ebene des Daseins schaffen. Es gibt Gründe, weshalb jeder, der ein bisschen denken kann, der so genannten „Intelligent Design“-Theorie widerspricht, und zwar deshalb, weil es keine Theorie ist. Die Frommen berufen sich auf die Gleichbehandlung und verlangen, dass sie in den Schulen parallel zur Evolutionstheorie gelehrt wird. Aufgepasst, ihr Oberheiligen, da gibt es einen kleinen Haken: Die Evolutionstheorie ist eine wissenschaftliche Theorie, weil sie sich verifizieren lässt. Genau deswegen spricht man eben von einer wissenschaftlichen Theorie. Intelligent Design hingegen ist nicht wissenschaftlich belegt – es ist eine Mythologie, die sich nicht auf Fakten stützt, die nachprüfbar und belegbar wären. Offenbar seid ihr so schwer mit dem Rechthaben um jeden Preis beschäftigt und so verbohrt, dass ihr euch nie die Definition des Begriffs „wissenschaftliche Theorie“ angesehen habt, und euer ignorantes Verhalten geht mir dermaßen auf den Sack, dass ich sie euch jetzt auch nicht liefern werde. Aber lasst mich schnell klarstellen, Worte wie Hoffnung, Vermutung, Legende, nicht nachprüfbar oder Blödsinn kommen nicht darin vor. Also verseucht mein Schulsystem nicht mit eurem hoffnungslosen, legendendurchwucherten, unwissenschaftlichen Rätselwerk, und dann werde ich mein Bestes tun, euch nach den wunderbaren Büffets am Ostersonntag auch nicht mit Scheiße zu bewerfen.

Liebe Freunde, ich will kein Arschloch sein. Ich will mich nicht wie ein arschgesichtiger Heuchler gebärden. Aber deswegen werde ich trotzdem nicht damit anfangen, mir Zucker auf einen Haufen abgewichster Irrtümer zu streuen, nur damit er mir besser schmeckt. Wenn das mit dem Glauben für euch funktioniert, dann werde ich euch dafür nicht verurteilen – im Gegenteil, ich beneide euch darum. Ich wünschte, ich könnte meine Realität ähnlich weit über den Klippenrand schieben, so wie in dem Traum mit dem Berg, den ich wohl nie kapieren werde. Aber ich bin leider mit dieser Scheiß-Bürde geschlagen, die sich Zynismus nennt. Macht mich das zum Heuchler, wenn ich trotzdem weiter an die Existenz des Paranormalen glaube? Vielleicht – oder wahrscheinlich sogar ja, absolut. Aber wer weiß? Wie gesagt: Was die Dinge angeht, die ich gesehen und erlebt habe, bin ich mir völlig sicher. Dazu kommen wir auch noch schnell genug. Und zwar zur ganzen Geschichte.

Manchmal frage ich mich, wieso ich so unbedingt diese Höhle im Berg erreichen will. Ich frage mich auch, wem die Stimme gehört, die so viel Wert darauf legt, dass ich mir in einem dreckigen Bergloch die Füße abtrete. Was liegt hinter diesem Durchgang? Wie heißt dieser Mann? Wer hätte je gedacht, dass ich die Traute hätte, Base-Jumping zu machen? Klar, ich bin im Inneren eines Berges, aber deswegen machen mir solche Höhen ja nicht weniger Angst. Aber woher kommt diese Phantasie überhaupt? Vielleicht werde ich das nie erfahren, und ehrlich gesagt, damit könnte ich auch gut leben.

Letztlich brauchen wir alle ein Seil, das uns an unser Leben bindet, uns durch unsere eigenen seltsamen Grotten führt und vor den Fallgruben bewahrt, bis wir endlich den gesichtslosen Mann im Berg finden, der uns die Hinweise gibt, die wir zu verdienen glauben. Vielleicht lehnt sich mein Traum an eine allgemein anerkannte Vision von Petrus an, der das Himmelstor mit seinem Sündenbuch und seinen Fragen bewacht. Das könnte bedeuten, dass sich ein kleiner Teil meines abgestumpften Hirns ganz stark nach so einem Glauben sehnt. Ich weiß nicht, warum – vielleicht, um dazuzugehören, vielleicht, um eine gewisse Art von Ordnung und Struktur zu haben. Vielleicht komme ich auch einfach in das Alter, in dem es einem leichter fällt, nicht mehr gegen die Wellen anzukämpfen, sondern sich von der Strömung in die tieferen Gewässer tragen zu lassen. Aber mein verdammter Verstand wird sich dem nie ergeben, dazu kenne ich mich viel zu gut. Mein ganzes Leben lang habe ich Mittel und Wege gefunden, Regeln zu brechen und mich gegen die allgemein anerkannte Meinung zu stellen, allein mit meinem ungesund-gesunden Menschenverstand bewaffnet. Verdammt noch mal, es fällt mir schon schwer, mir klar zu machen, dass man unter seinen Jeans gefälligst einen Slip tragen sollte. Und da glaubt ihr, ich würde wirklich einmal einknicken und euch diesen ganzen Scheiß über den großen Oberkontrolletti da oben auf seiner Wolke abkaufen, der da hockt und alle Taten der Äffchen einen Stock tiefer auf seinem Marmortäfelchen vermerkt? Der nicht nur alles aufschreibt, sondern uns jeden Augenblick in den Ordner mit der Aufschrift „EWIGES FEGEFEUER“ verschieben kann, wegen irgendeiner völlig unerheblichen Kleinigkeit, weil wir beispielsweise das falsche Fleisch am falschen Tag gegessen oder an irgendeinem Tag gearbeitet haben, an dem das eigentlich verboten ist. Vielleicht würde mir so etwas Phantastisches nicht einfallen, aber irgendjemand anderem ist das ganz offenbar gelungen. Das weiß ich tief in meinem blöden Inneren, und ich werde mich auch nicht davon abbringen lassen.

Niemals.

Ich bin kein Albert Einstein. Also, jedenfalls kein echter Albert Einstein. Aber das Eine weiß ich: „Das Wort Gott ist für mich nicht mehr als ein Ausdruck und das Produkt menschlicher Schwäche, die Bibel eine Sammlung ehrbarer, aber dessen ungeachtet völlig primitiver Legenden, die trotz alledem recht kindisch sind.“ Das, liebe Freunde, ist ein Zitat des echten Albert Einstein. Was ich gerade in einem ganzen Kapitel zu sagen versucht habe, drückt er in einem einzigen komplexen Satz aus. Wenn ich, wie beim Rap, der Hype Man für einen posthumen Einstein sein dürfte, nur für ein paar ruhmreiche Sekunden, dann würde ich es jetzt auch genug sein lassen. Wir werden später noch ein wenig von unserem Freund mit der wirren Frisur hören, aber im Augenblick bin ich völlig zufrieden damit, dass wir zumindest auf dem Papier auf einer Seite stehen (ja, auch dieser flache Witz ist reine Absicht).

Oh, übrigens hat mein Computer gerade angemerkt, dass irgendwas an der Grammatik von dem Einstein-Zitat nicht ganz in Ordnung ist. Was für ein dreister Drecksack.

In letzter Zeit haben mich die Leute oft nach dem Tod gefragt, wahrscheinlich, weil ich in den letzten vier Jahren eine ganze Reihe Menschen verloren habe, die mir extrem nahe standen. Dabei werde ich allerdings nie gefragt, ob wir als Geister wieder zurückkehren. Es läuft doch immer wieder alles auf den Himmel hinaus, und alle Toten drängen sich wie eine wilde Herde in den großen Pferch. Ich halte meine Antworten knapp und schlicht: Ich habe keine Ahnung, was nach dem Tod passiert. Mir ist das ehrlich gesagt auch scheißegal. Vielleicht liegt es an der ganzen Scheiße, die ich als Kind durchgemacht habe – jedenfalls ist meine Aufmerksamkeit ganz allein auf die Zukunft gerichtet, auf das Leben, und weniger auf den Tod und alles, was dazu gehört. Vielleicht werde ich diese Ecke der kosmischen Turnhalle später, wenn ich älter bin, genauer in Augenschein nehmen. Im Augenblick würde ich allerdings sagen, dass es mir durchaus wahrscheinlicher vorkommt, später auf der Erde zu wandeln, als in irgendeine Dimension zwischen den verschiedenen Sphären aufzufahren, die noch nie jemand gesehen hat.

Eines Tages werde ich sterben, und dann möchte ich verbrannt werden. Ich möchte, dass ein Teil meiner Asche in ein Gedenkschmuckstück für meine Frau und meine Familie eingearbeitet wird. Einen weiteren Teil würde ich gern in den Aschenbechern vor den Supermärkten von Des Moines verteilen lassen, zur Erinnerung an jene Zeiten, da ich obdachlos war – wenn die Leute auf dem Parkplatz aus ihren Autos steigen, zünden sie sich schnell eine an, machen zwei Züge und drücken sie dann in diesen Aschenbechern wieder aus. Wenn man pleite ist und keine Wohnung hat, dann ist das deswegen der beste Ort, um umsonst an Tabak zu kommen. Je nachdem, wie meine Frau es gern hätte, kann der Rest meiner sterblichen Überreste dann neben ihr beerdigt oder mit ihrer eigenen Asche vermischt werden. Weiter denke ich nicht, was die Zeit nach dem Tod betrifft. Sagen wir es mal so: Wenn ich im Himmel aufwache, werde ich mir vor Schreck in die Hosen scheißen. Und dann werde ich mich ganz still und unauffällig zum Ausgang begeben – ich weiß, wann und wo ich nicht erwünscht bin.

Tja, so sehe ich die Sache, Und das heißt, wir kommen jetzt allmählich zu dem spannenden Scheiß. Beide Teams kennen die Regeln. Sie haben uns ein bisschen was über sich erzählt, über das, was sie mögen und was sie nicht mögen, und darüber, wie das Leben hinter den sieben Bergen bei den sieben Zwergen in Bucktooth, Wisconsin, so aussieht. Also: Jetzt wird nicht mehr auf die Werbepause gewartet und auch keine Münze geworfen, um festzulegen, wer den ersten Schuss hat – geht in Stellung, seid bereit, betet, dass ihr auf keine Minen tretet, und macht euch auf alles gefasst.

Jetzt ist es an der Zeit, mit dem Kampfspiel zu beginnen.

Etwas Komisches geschah auf dem Weg in den Himmel

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