Читать книгу verliebt, versohlt, versklavt - wenn Strenge not (gut) tut | Erotischer SM-Roman - Corinne du Pré - Страница 4
Оглавление1. Zucht und Strenge
Ich lernte Yvonne Schubert in einem Club namens Deep Devotion anlässlich eines Vortrags- und Diskussionsabends kennen. Das Thema lautete: »Führt eine SM-Beziehung zwangsläufig zu gegenseitiger Abhängigkeit und sexueller Hörigkeit?«
Es begann mit Yvonnes Vortrag über ihre sehr spezielle Beziehung zu Frau Dr. Helga Harte, ihrer Chefin (und Herrin) – letztere ist langjähriges Club-Mitglied. Nach dem Vortrag bekam ich Gelegenheit, mit Yvonne persönlich sehr ausführlich zu sprechen; ihre ebenfalls anwesende Chefin konnte ich auch kennenlernen. Yvonne war damals ein 19-jähriges, hübsches und gut gewachsenes Mädchen, intelligent und lebenslustig. Da sie jedoch sehr behütet aufwuchs, hatte sie noch wenig Lebenserfahrung, und in ihrer Art, zu reden, zeigte sich zuweilen eine kindlich anmutende Naivität.
Ich bat Yvonne, ihre Erlebnisse niederzuschreiben und mir zukommen zu lassen. Diesen Wunsch erfüllte sie mir, zudem erhielt ich grünes Licht, den Text zu veröffentlichen. Statt die vorhandene Ich-Form zu übernehmen, setzte ich ihn in die dritte Person; auch habe ich einige Passagen etwas umformuliert und Kommentare hinzugefügt – alles natürlich mit Genehmigung. Frau Dr. Hartes Bedingung hierbei war die strikte Wahrung der Anonymität aller beteiligten Personen. Und erst nach Prüfung der Endfassung des Manuskriptes bekam ich ihre Zustimmung für eine Veröffentlichung.
Ich möchte Yvonnes Bericht nun zunächst wiedergeben.
***
Warum bin ich nur so schrecklich nervös?, fragte sich Yvonne, als sie vor der Eingangstür zu ihrem neuen Arbeitsplatz stand. Noch war es allerdings nicht ihr Arbeitsplatz, sie war lediglich zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen worden. Sie ging jedoch fest davon aus, dass dieses für sie erfolgreich ausgehen würde. Es hing aus mehreren Gründen viel für sie davon ab, das erklärte ihre Nervosität.
Dr. med. Helga Harte, Ärztin für Allgemeinmedizin stand auf dem Schild neben der Tür. Yvonne hatte sich als Arzthelferin um einen vakant gewordenen Job in dieser Praxis beworben. Es war Mittwochnachmittag und es fanden keine Sprechstunden statt, sie würde also unter vier Augen ungestört mit ihrer Chefin in spe sprechen können. Sie drückte auf den Klingelknopf, ein Summton erklang und Yvonne trat ein.
Frau Dr. Harte, ich nenne sie ab jetzt Helga, ist eine attraktive Frau mit schwarzem, naturkrausem Haar und schönen, ausdrucksvollen Augen, die ihre romantische Veranlagung und auch ihr Temperament verraten. Trotz ihrer 47 Jahre – sie ist so alt wie ich – wirkt sie ausgesprochen jugendlich, ihr Gang und ihre Bewegungen sind anmutig und voller Elan, man schätzt sie locker 10 Jahre jünger. Yvonne fand sie auf Anhieb sympathisch.
Helga begrüßte Yvonne herzlich und bat sie ins Sprechzimmer. »Setzen Sie sich«, sagte sie in wohlklingendem, weichem Tonfall und wies auf einen Stuhl vor ihrem Schreibtisch. Ihre Stimme hat etwas Suggestives, geradezu Hypnotisches, sie wirkt beruhigend und zugleich erotisierend; Letzteres wird naturgemäß besonders von Männern wahrgenommen.
Helga nahm auf einem Drehsessel hinter dem Tisch Platz, vor ihr lagen Yvonnes Bewerbungspapiere.
»Sie hatten ja vorgestern Geburtstag, Frau Schubert!«
»Ja.«
»Herzlichen Glückwunsch noch nachträglich!«
»Vielen Dank!«
»Neunzehn sind Sie geworden, also sind Sie noch ein Jahr lang ein Teenie.«
»Tja.«
»Nun, Frau Schubert, das sieht alles sehr gut aus bei Ihnen! Mit sechzehn Realschulabschluss, dann Ausbildung bei Dr. Laufkötter in Delmenhorst, Abschlusszeugnis eins acht – sehr schön! Und sympathisch und hübsch sind Sie auch, Ihr Bewerbungsfoto hat mir auf Anhieb gefallen!«
Yvonne wurde rot und antwortete: »Danke, Frau Doktor, das freut mich sehr!«
»Warum sind Sie denn nicht bei Dr. Laufkötter geblieben?«
»Ach, ich wollte raus aus Delmenhorst, das ist ein schreckliches Kaff, total öde! Und Hamburg fand ich schon immer toll, es ist eine echt faszinierende Stadt. Die Leute sind hier so fröhlich, das finde ich klasse, in Delmenhorst ist immer so eine Depri-Stimmung.«
»Ihre Eltern wohnen da, nicht wahr?«
»Ja, bei ihnen habe ich ja bis vor Kurzem gewohnt.«
»Und wo wohnen Sie jetzt?«
»Mit noch fünf Jungs und Mädchen zusammen in einer Wohngemeinschaft, das ist preiswert, eine eigene Wohnung kann ich mir zurzeit nicht leisten.«
»Haben Sie einen Freund?«
»Im Moment nicht. Ich hatte einen, wir haben uns vor zwei Monaten getrennt.«
»Wovon leben Sie?«
»Mein Vater schickt mir Geld.«
»Warum haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?«
»Ich wollte das schon als Kind. Mir ging es immer gut, als Einzelkind bekam ich alle Wünsche erfüllt. Meine Eltern haben mich regelrecht verhätschelt, besonders mein Vater. Aber anderen Kindern ging es nicht so gut. Und denen wollte ich immer Gutes tun. In der Schule konnte ein Mädchen nicht an einer Klassenfahrt teilnehmen, weil ihre alleinerziehende Mutter das Geld nicht aufbringen konnte. Diesem Mädchen hätte ich das Geld am liebsten geschenkt, wenn ich es gehabt hätte.«
»Das nennt man Helfersyndrom, was Sie da beschreiben«, bemerkte Helga dazu. »Alle, die in medizinischen und sozialen Berufen tätig sind, müssen diese Eigenschaft haben, sonst können sie die Belastungen solcher Jobs nicht aushalten.«
Damit sprach Helga mir voll und ganz aus dem Herzen. Als Yvonne das im Club vortrug, hätte ich am liebsten laut »Wie wahr!« gerufen. Ärzte, Schwestern, Pfleger und Arzthelferinnen können in ihrem Job nicht richtig gut sein, wenn sie nicht von dem tiefen Wunsch beseelt sind, kranken und notleidenden Menschen zu helfen.
Helga sagte dann: »Nun, Frau Schubert, motiviert sind Sie ja, ich glaube, das wird was mit uns.«
»Das wäre unheimlich schön!«
»Sie fangen am Montag an, alles Organisatorische besprechen wir dann. Sie lernen Montag auch Ihre beiden Kolleginnen Melanie und Julia kennen, das sind ebenfalls nette und hübsche Mädchen. Ihren Vertrag schicke ich Ihnen zu, in zweifacher Ausführung, ein Exemplar bringen Sie bitte unterschrieben mit.«
»Mache ich.«
»Das wär’s, Frau Schubert, ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit!«
»Das tue ich auch, Frau Doktor, ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr!«
Als Yvonne die Praxis verlassen hatte, fühlte sie sich glücklich und beschwingt. Was für eine total nette Frau, und sie gleicht auch noch einer Schauspielerin, die ich gut finde!, dachte sie begeistert. Dass es noch andere Seiten an Helga gab, dass sie sich von einem Moment auf den anderen in erschreckender Weise verändern konnte, das sollte Yvonne allerdings auch bald erfahren.
Noch am selben Tag rief Helga Yvonne abends auf ihrem Handy an und sagte: »Frau Schubert, ich möchte, dass Sie mich morgen Abend um sieben zu Hause aufsuchen. Sie haben ja das Kärtchen mit meiner Privatadresse. Wir haben etwas sehr Wichtiges zu klären!«
»In Ordnung, Frau Doktor, bis morgen!«
Mit einem Gefühl der Beklemmung machte sich Yvonne am nächsten Tag auf den Weg zu ihrer neuen Chefin. Helga wohnt in einem Einfamilienhaus mit schöner Terrasse und kleinem Garten. Nach der Begrüßung bat Helga das Mädchen ins gediegen eingerichtete, geräumige Wohnzimmer mit Parkettboden und antiken Möbeln. Als einzigen Stilbruch empfand Yvonne einen Korbsessel ohne Beine, dieser hing an einer Kette, die in einer Öffnung in der Decke verschwand.
Helga wirkte merkwürdig ernst, ganz anders als am Mittwoch in der Praxis. Irgendetwas lag in der Luft. »Wir haben etwas sehr Wichtiges zu klären«, hatte Helga gesagt. Yvonne ahnte Schlimmes.
»Ziehen Sie sich aus, ich mochte Sie einmal anschauen«, sagte Helga dann. Es klang so beiläufig und selbstverständlich, als hätte sie gesagt: »Nehmen Sie Platz, ich mache uns erst mal einen Kaffee!«
Yvonne blickte Helga höchst erstaunt an, sie wollte etwas sagen, doch dann gehorchte sie und entkleidete sich vollständig.
»Vor mir müssen Sie sich nicht schämen, ich bin ja schließlich Ärztin. Und Sie haben ja wohl auch nichts dagegen, wenn ich Sie anfasse.«
»Nein, natürlich nicht.«
Helga tastete ausgiebig Yvonnes Körper ab, die Schultern, die Brüste und den Bauch, sie kniff einige Male in ihre Pobacken und ließ sie die Muskeln anspannen. Hierauf musste Yvonne verschiedene Körperhaltungen einnehmen und je zwanzig Knie- und Rumpfbeugen vollführen. Zu guter Letzt musste sie auf eine Waage steigen.
Helga konstatierte: »Vierundsechzig Kilo bei einer Größe von eins fünfundsechzig. Das könnte ein bisschen weniger sein. Und dieses Speckröllchen hier an Ihrem Bauch ist auch überflüssig. Sie haben einen schönen Körper, stramme Brüste, Ihr Po gefällt mir auch, aber der müsste noch etwas fester und knackiger sein. Sechs Kilo runter würde Ihnen gut stehen! Dann sind Sie eine richtig schöne, junge Frau, das sind Sie natürlich auch jetzt.«
»Vielen Dank, Frau Doktor!« Yvonne wurde wieder vor Verlegenheit knallrot, worauf Helga ausrief: »Wie süß, Sie können noch richtig schön rot werden! Manche Leute sind so abgebrüht, dass sie das gar nicht mehr können. Wie sieht’s denn mit Sport aus?«
»Fahrrad fahren, laufen, manchmal schwimmen, in der Disco tanzen. Aber ich faulenze auch gerne.«
»Haben Sie ein Hobby?«
»Ja, Gitarre spielen, ich hatte Unterricht, kam aber mit der Lehrerin nicht klar, deshalb habe ich aufgehört und die Gitarre verkauft, leider!«
»Das ist wirklich schade! Was ist mit Rauchen, Alkohol und andere Drogen?«
»Rauchen noch nie, Alkohol gelegentlich, Bier oder Wein, nichts Hartes. Andere Drogen natürlich nicht.«
»Ziehen Sie sich jetzt wieder an und nehmen Sie im Sessel Platz!«
Yvonne befolgte die Anweisungen, während Helga sich aufs Sofa setzte und dann sagte: »Ich möchte jetzt mal ein bisschen Ihr Fachwissen abklopfen. Was versteht man unter dem TSH-Wert?«
»Der wird aus dem Blut ermittelt. Er zeigt bei Männern an, ob eine Veränderung der Prostata vorliegt.«
»Das wäre der PSA-Wert. Na gut, das kann eine Arzthelferin mal verwechseln. Was heißt denn PSA? Wofür stehen diese Buchstaben?«
»Ach verflixt, das wusste ich mal. Irgendwas mit Anti...«
»Irgendwas, ja. So, Frau Schubert, jetzt ist Schluss mit den neckischen Spielchen! Sie haben nie eine Abschlussprüfung vor der Ärztekammer abgelegt.«
»Oh je!«
»Und Sie haben die Ausbildung bei meinem Kollegen nach dem zweiten Lehrjahr abgebrochen.«
»Oh je!«
»Ich habe mit dem Kollegen Laufkötter telefoniert, er teilte mir mit, dass Sie sehr oft zu spät gekommen sind. Warum?«
»Weil ich immer wieder verschlafen habe. Und immer viel zu spät ins Bett gegangen bin.«
»Also mangelt es Ihnen ganz erheblich an Disziplin, das können Sie ja wohl nicht abstreiten.«
»Nein, kann ich wohl nicht.«
Helga fuhr fort: »Alle Dokumente, die Sie mir mit Ihrer Bewerbung zugeschickt haben, sind gefälscht! Sagen Sie jetzt nicht wieder, oh je’, sonst wird das ein Running Gag. Halten Sie lieber den Mund und reden Sie nur, wenn ich Sie etwas frage. Ihr Lebenslauf ist auch falsch. Die gefälschten Zeugnisse und unechten Bescheinigungen über Zwischenprüfungen – wer hat das gemacht?«
»Mein Ex-Freund. Der ist Grafiker.«
»Ich will jetzt gar nicht wissen, warum Sie die Ausbildung abgebrochen haben. Was im Raum steht, ist Ihre unverschämte Lügerei und Ihr dreister Betrugsversuch. Sie müssen mich ja für völlig dämlich halten!«
»Nein, das tue ich nicht! Bitte, Frau Doktor, was sollte ich denn machen, Sie hätten mich doch niemals ...«
»Sie sollen Ihren Mund halten! Ihnen ist ja wohl klar, dass Sie sich strafbar gemacht haben! Auch Ihr Ex-Freund. Wenn wir jetzt in eine Zeitmaschine steigen und etwa hundert Jahre in die Vergangenheit reisen könnten, dann wäre meine Entscheidung über Ihre Bestrafung ziemlich klar gewesen. Damals gab es nämlich das Züchtigungsrecht. Schüler, Lehrlinge, Zöglinge und Dienstmädchen mussten sich für Fehlverhalten Körperstrafen unterziehen. Ich habe nie verstanden, warum das verboten wurde. Und weil ich das nicht verstehe, werde ich mich in Ihrem Fall auch nicht daran halten.«
»Sie wollen mich körperlich bestrafen?«
»Wenn Sie sich dem fügen, was ich als geeignete Konsequenzen für Sie ansehe, werde ich von einer Anzeige absehen. Denn dann käme es zu einer Gerichtsverhandlung, Sie würden verurteilt und wären vorbestraft. Was das beruflich für Sie bedeuten würde, brauche ich Ihnen wohl nicht zu erklären. Sie können das als Nötigung bezeichnen. Aber Sie haben ja die Wahl. Von Ihrer Entscheidung wird natürlich auch abhängen, ob Sie den Job bei mir bekommen.«
»Sagen Sie mir bitte, wie Sie mich bestrafen wollen!«
»Ich werde Sie züchtigen. Nach altbewährter Manier. Das wird nur eine der Strafmaßnahmen sein, und zwar die erste. Sie können jetzt gehen und sich das gründlich überlegen. Sie rufen mich morgen früh an, höre ich bis zwölf nichts von Ihnen, wissen Sie ja, wie es weitergeht.«
»Ich brauche mir nichts zu überlegen, ich habe ja letztlich doch keine Wahl. Also gut, verhauen Sie mich, ich habe es wohl verdient!«
»Morgen Nachmittag um fünf, hier bei mir!«
»Ja, Frau Doktor!«
Als Yvonne dann am nächsten Tag erschien, trug Helga einen sehr kurzen, engen Lederrock, ein ebenfalls ledernes, ärmelloses Top, darunter nichts, und hochhackige Sandaletten. Und Yvonne konnte nun Helgas schöne lange Beine bewundern. Zudem wirkte Helga wieder freundlicher, was Yvonne, die natürlich grauenhafte Angst vor der bevorstehenden Bestrafung hatte, sogar etwas beruhigte.
Helga ging in ihr Schlafzimmer und kam mit einem etwa meterlangen Rohrstock zurück, den sie genüsslich in den Händen bog. Yvonne musste sich nackt ausziehen und dann in die von Helga sogenannte Demutsstellung begeben: Oberkörper niedergebeugt, Handflächen auf dem Boden, Beine gestreckt und gespreizt, damit die hinter ihr stehende Helga Yvonnes Gesicht durch die geöffneten Schenkel sehen konnte. Yvonne schaffte es jedoch nicht, die Handflächen ganz auf den Boden zu bekommen, mit Mühe erreichte sie gerade den Kontakt mit den Fingerspitzen, und das mit angehobenen Fersen. Die starke Dehnung der Muskeln und Sehnen verursachte zudem ein schmerzhaftes Spannungsgefühl vor allem in den Beinen.
»So, Frau Schubert«, erklärte Helga dann, »zur Strafe für Ihre Unverfrorenheit beziehen Sie jetzt fünfzig Rohrstockhiebe auf Ihren hübschen Hintern, die sie laut und deutlich mitzählen! Das Gleiche gibt es in vier Wochen noch einmal. Zählen Sie nicht richtig, beginnen wir von vorne, auch dann, wenn Sie die Finger vom Boden nehmen. Geschieht das mehrmals, hänge ich Sie an den Händen auf, wir beginnen wieder von vorne und Sie bekommen noch zwanzig zusätzliche Hiebe. Auf diese Weise bringe ich Ihnen Strafdisziplin bei. Ich weiß, dass diese Stellung für Sie ungewohnt und schmerzhaft ist, Sie beherrschen sie ja auch noch nicht richtig, die Beine sind nicht richtig gestreckt, die Fersen dürfen nicht angehoben werden und die Handflächen müssen vollständig auf den Boden. Sie sind eben ein faules Luder, Sie betreiben zwar etwas Sport, aber sicher überhaupt nicht ausdauernd genug. Haben Sie alles verstanden, was ich Ihnen gesagt habe?«
»Ja, Frau Doktor!«
»Sehr schön!« Helga verpasste Yvonne zunächst gut dreißig kräftige Klatscher mit der flachen Hand, immer abwechselnd auf beide Pobacken, dann stellte sie sich in Position, holte weit aus, und pfeifend sauste der Rohrstock auf Yvonnes Hintern.
»Aaaaaauuuu! – eins«, erscholl es schrill. Yvonne glaubte, am Leben verzweifeln zu müssen, der Stock zog fürchterlich und der Schmerz war fast unerträglich. Zum ersten Mal in ihrem Leben erfuhr sie, was es heißt, den blanken Po mit einem Stock versohlt zu bekommen. Zudem war es ungeheuer schwer für sie, in der befohlenen Position zu bleiben.
»Hören Sie auf, Frau Doktor, das stehe ich nicht durch!« hätte sie fast ausgerufen, doch sie presste ganz fest die Zähne aufeinander und gab nur ein tonloses »Ssssssssssssssss« von sich. Wieder und wieder pfiff dann der Stock hernieder. Helga schlug schwungvoll, jedoch keineswegs unbeherrscht, natürlich war ihr klar, dass eine solche Züchtigung für ihre Delinquentin total ungewohnt war. Jeweils nach zehn Schlägen gönnte sie Yvonne eine Pause, sie griff dann die malträtierten Hinterbacken prüfend ab, fuhr mit dem Daumen an den Striemen entlang und erteilte wieder Klatscher mit der flachen Hand. Dann aber ging’s gnadenlos mit dem Rohrstock weiter. Yvonne schrie nach jedem Hieb gellend auf und brachte gerade noch rechtzeitig die Zahl heraus. Sie wusste, dass sie die Tortur durchstehen musste, weil sie nur so Helgas Pardon bekommen konnte. Als sie endlich »fünfzig« herausgebrüllt hatte, musste sie noch eine Weile in der Demutsstellung verharren und Helga betrachtete voller Genugtuung Yvonnes Hintern, der nun markant mit Striemen überzogenen war. Dann hieß es: »Kommen Sie hoch!«
Yvonne erhob sich und rieb mit beiden Händen über ihren Po.
»Drehen Sie sich um und sehen Sie mich an!«, befahl Helga.
Yvonne gehorchte, und mit hochrotem, schmerzverzerrtem Gesicht, noch außer Atem vom Schreien, starrte sie ihre Peinigerin an, die Hände hielt sie weiter auf ihre Pobacken gepresst.
Helga bog wieder den Stock in ihren Händen, und mit zufriedenem Lächeln sagte sie dann: »So, Frau Schubert, das war eine erste Lektion, aus der Sie hoffentlich etwas lernen! Ziehen Sie sich jetzt an und begeben Sie sich ins Gästezimmer! Die Treppe rauf, erste Tür rechts. Wir sehen uns in einer Stunde zum Abendessen. Es gibt Bockwurst mit Kartoffelsalat und grünen Tee. Bis dahin können Sie noch einmal über Ihr kriminelles Verhalten nachdenken. Und nach dem Essen habe ich Ihnen noch einiges mitzuteilen.«
Trotz der Schmerzen und der furchtbaren Hitze in ihrem Po fühlte Yvonne sich erleichtert, sie wusste, dass Helga ihr nun verzeihen würde. Das war’s also gewesen. In »altbewährter Manier« hatte Yvonne für ihren Betrugsversuch büßen müssen: fünfzig Rohrstockhiebe auf den nackten Hintern! Im Gästezimmer zog sie Jeans und Slip herunter, betrachtete ihre Kehrseite im Kleiderschrankspiegel und rief laut: »Um Gottes willen, das sieht ja furchtbar aus, das sind ja grässliche Striemen!« Sie zog sich wieder an und nahm auf dem hölzernen Stuhl am Schreibtisch Platz, dabei entfuhr ihr ein peinvolles »Oh je, oh je, oh je!« Doch dann dachte sie tatsächlich über ihr Fehlverhalten nach und sprach in Gedanken zu sich: Wenigstens hat Frau Dr. Harte mich nicht rausgeschmissen! Sie wird mich einstellen und auch nicht anzeigen. Also bin ich noch ganz gut davongekommen! Vielleicht war die Tracht Prügel ja wirklich nötig, damit ich endlich mal wach werde. Wie konnte ich auch nur so bescheuert sein! Okay, ich werde auch die weiteren Konsequenzen auf mich nehmen und für meinen Blödsinn geradestehen.
Yvonne fühlte sich seelisch beschwichtigt, doch auch in ihrem Körper tat sich etwas: Sie empfand ein beunruhigendes und zugleich schönes Gefühl, das sie in gewissen Situationen – allerdings nicht so intensiv – schon einige Male gehabt hatte. Es war ein lustvolles Kribbeln im Unterleib, hinzu kam die Feuchtigkeit im Schritt, die wohl kaum nur auf verstärktes Schwitzen zurückzuführen war. Die brennenden Pobacken schienen dieses Gefühl noch zu verstärken. Schon als sie in der Demutsstellung auf ihre Senge gewartet hatte und sich Helgas Strafpredigt anhören musste, hatte sie diese Empfindung gehabt.
Zur verabredeten Zeit erschien Yvonne dann zum Abendessen. Vorsichtig und mit gequältem Aufstöhnen nahm sie am gedeckten Tisch Platz. Helga, die ihr gegenübersaß, bemerkte es und konnte sich ein schadenfrohes Lächeln nicht verkneifen.
»Frau Doktor, es tut mir wirklich sehr leid, dass ich ...«
»Ich rede«, unterbrach Helga sie, »und Sie hören nur zu. Aber jetzt essen wir erst mal.«
Yvonne aß mit gutem Appetit, denn sie hatte den ganzen Tag vor Aufregung und Angst nichts zu sich nehmen können.
Schließlich verkündete Helga: »So, mein Mädchen, jetzt ein paar klare Ansagen. Erstens: Da wir uns ja bereits ziemlich nahegekommen sind, jedenfalls ich Ihnen, werden wir uns ab sofort duzen, allerdings nur, wenn wir unter uns sind. Also, ab sofort ›Helga‹ und nicht mehr ›Frau Doktor‹.«
»Gerne, Frau Dok... äh ... Helga.« Zum ersten Mal hatte Helga sie mit »mein Mädchen« angeredet, was nicht ohne Bedeutung war.
Helga fuhr fort: »In der Praxis allerdings weiterhin ›Frau Doktor‹, und ich rede dich mit ›Sie‹ und Vornamen an, wie auch deine beiden Kolleginnen.«
»Ist gut.«
»Zweitens: Das dritte Lehrjahr wirst du bei mir absolvieren und bis zur Prüfung wohnst du auch hier, kostenlos, Essen inbegriffen. Hast du einen Führerschein?«
»Ja, ich hatte auch schon mal einen Wagen, aber das war eine Schrottkarre, ich konnte die Reparaturen nicht mehr bezahlen.«
»Gut, dann kaufe ich dir ein Auto, ich finanziere es auch.«
»Oh, super!«
»Dafür hilfst du mir im Haushalt und putzt montags, dienstags und donnerstags die Praxis, mittwochs macht das Julia und freitags Melanie. So spare ich das Geld für eine Putzfrau, die meisten sind ohnehin unzuverlässig. Du kannst dir das Gästezimmer nach deinem Geschmack einrichten, Fernsehen, eine Stereo-Anlage und PC mit Internetzugang sind ja bereits installiert, auch eine E-Mail-Adresse, die Passwörter bekommst du dann. Die darfst du aber nicht ändern, auch den Verlauf und deine Mails darfst du nicht löschen, das mache ich.«
»Du willst mich also total kontrollieren?«
»Genau das, mein Mädchen. Ich richte dir auch ein Konto ein, darauf fließt dein Gehalt, auch das Geld, das du von deinen Eltern bekommst.«
»Was bekomme ich denn bei dir?«
»Achthundertzwanzig Euro, das ist für MFA-Azubis im dritten Lehrjahr festgelegt, bundesweit übrigens.«
»Und auf das Konto habe ich keinen Zugriff?«
»Nein, du bekommst Taschengeld, natürlich auch Geld für Kleidung und was du sonst brauchst. Drittens: Zweimal wöchentlich, Mittwoch- und Freitagnachmittag, wirst du ein Fitnessprogramm unter meiner Aufsicht und Anleitung absolvieren. Am Abend steht dann eine halbe Stunde Joggen auf dem Programm, das machen wir gemeinsam. Ach so, ja, und ich will, dass du sechs Kilo abnimmst, sagen wir mal dreihundert Gramm pro Woche. Bis dieses Ziel erreicht ist, erteile ich dir ein striktes Alkoholverbot. Keinen Tropfen, auch keine Weinbrandpralinen oder Eis mit Likör oder irgendwas in der Art. Naschen darfst du, aber bitte in Maßen! Viertens: Ich möchte dich zur SA-Kämpferin ausbilden lassen.«
»Was ist denn das?«
»SA ist eine Sportart«, sagte Helga, »die Buchstaben stehen für ›Spanking Arts‹. Spanking bedeutet Hintern versohlen. SA ist den MMA-Kämpfen nachempfunden, das heißt Mixed Martial Arts, eine Mischung aus Kick-Boxen und Ringkampf. Dabei geht es ziemlich hart zu, der Verlierer bleibt meistens bewusstlos auf dem Boden liegen.«
»Du lieber Himmel!«, rief Yvonne aus.
»Keine Sorge, Yvonne, bei SA gibt es keine ernsthaften Verletzungen, Ästhetik und natürlich das Spanking stehen dabei im Vordergrund. Zwei nackte Frauen kämpfen miteinander vor Zuschauern, das sind in der Mehrzahl Männer. Wie das genau abläuft, bekommst du von Shirin erklärt, so heißt die Lehrerin, die dir diese Kampftechnik beibringen wird. Die Ausbildung dauert sechs Wochen, freitags von zwei bis vier und samstags von zehn bis zwölf. Ein Kampf dauert etwa dreißig Minuten. Die Kämpferinnen sollen möglichst jung und gut gebaut sein, aber auch eine fünfzigjährige oder noch ältere Frau kann einen schönen Körper haben und für SA geeignet sein. Reife Frauen mit großen, drallen Popos sind bei Spanking-Freaks durchaus auch gefragt. Man könnte das Ganze als Mischung aus Peep-Show, Ringkampf und Spanking-Performance bezeichnen.«
»Und wo finden diese SA-Kämpfe statt?«
»Im Haus eines Privatmannes, dort treffen sich einmal im Monat ältere und gut betuchte Herren, meistens Witwer, aber auch überzeugte Junggesellen. Keiner von denen ist unter sechzig, die meisten sind weit über siebzig. Diese Herren nennen sich ›Freunde von Theresa‹. Theresa Berkeley war Engländerin, sie lebte im 19. Jahrhundert und war Chefin eines Clubs, der sich auf Spanking spezialisiert hatte. Die Freunde Theresas haben weibliche Hausangestellte, ganz offiziell mit Arbeitsvertrag, inoffiziell sind diese Hausmädchen aber Sex-Sklavinnen. Sie müssen die Männer bedienen, was auch immer das im Einzelfall heißt. Und sie bekommen oft den Hintern versohlt, denn diese Leidenschaft verbindet die ›Freunde von Theresa‹. Manchen Frauen macht das Spaß. Und einige müssen immer wieder zu diesen SA- Kämpfen antreten. Es sind zumeist Frauen ab dreißig bis Mitte fünfzig, die zuvor als Prostituierte gearbeitet haben. Wenn eine Hure über dreißig ist, sinkt ihr Verdienst drastisch, gefragt sind ganz junge Mädchen zwischen vierzehn und achtzehn. Das ist eigentlich traurig und auch irgendwie trostlos.«
»Weshalb denn das?«, fragte Yvonne.
»Ach, weißt du, so eine abgehalfterte Nutte kommt mir vor wie ein ausgedienter Ackergaul, der zu nichts mehr nütze ist. Ich habe nichts gegen Nutten, ich verachte sie nicht, sie haben eine wichtige Funktion in der Gesellschaft. Na ja, der Job als Sklavin bietet diesen Nutten, die ja immer noch viel jünger als ihre Herren sind, eine gute Existenzmöglichkeit, Unterkunft, Essen und Geld – die Striemen auf dem Po müssen sie halt in Kauf nehmen. Die Freunde Theresas, wenn sie sich im ›Herrenhaus‹ treffen, veranstalten dort alles Mögliche, Prügelstrafen nach historischem Vorbild, Auktionen und eben die SA-Kämpfe. Dabei werden Wetten abgeschlossen, der Einsatz ist festgelegt, er beträgt zweitausend Euro. Diesen Betrag können die Herren der Kämpferinnen gewinnen oder verlieren. Auch die Zuschauer dürfen wetten.«
»Und was hast du damit zu tun?«, fragte Yvonne.
»Ich bin mit einem der Herren befreundet, das ist ein Kollege, Dr. Pfaffstedtner. Er ist Chef der chirurgischen Abteilung in einer Klinik hier in Hamburg. Der Doktor hat momentan keine eigene Sklavin, aber er mietet manchmal eine. Wir gehen ab und zu zusammen essen. Und ich sehe mir die SA-Kämpfe und die Auktionen ganz gerne an. Ich habe auch schon einmal eine Sklavin für ein Wochenende gemietet. Sie heißt Kizzy und ist Afro-Amerikanerin. Sie ist nicht nur Sex-Sklavin, sondern auch SA-Kämpferin, vierundzwanzig Jahre alt, also fünf Jahre älter als du, sie hat auch bei Shirin gelernt. Kizzy gehört einem katholischen Geistlichen, einem Bischof. Sie ist die mit Abstand jüngste Sklavin, ich habe sie schon einige Male kämpfen sehen, sie gewinnt fast immer. Sie wird deine erste Gegnerin sein. Wenn sie verliert, wird sie von ihrem Herrn streng bestraft, sie bekommt Ohrfeigen, bis ihr Hören und Sehen vergeht und sie muss eine ganze Nacht in einem engen Eisenkäfig verbringen, in dem sie nicht stehen und sitzen, sondern nur mit angezogenen Beinen auf der Seite liegen kann. Das hat sie mir erzählt.«
»Das ist ja schrecklich!«, sagte Yvonne. »Ich muss mir das alles aber noch mal gründlich überlegen, Helga.«
»Gar nichts überlegst du dir, du tust das, was ich dir sage!«
»Meinst du denn wirklich, dass ich für solche Kämpfe geeignet bin?«
»Aber ja, Yvonne! Du hast einen sehr schönen Körper, und kräftig bist du auch. Die Herren werden hellauf begeistert von dir sein! Du bist jung, hast einen herrlich runden, knackigen Po, hübsche, stramme Brüste und eine richtig niedliche Muschi.«
»Mehr, mehr, mehr, sprich weiter, Helga, mehr davon, sowas kann ich mir stundenlang anhören!«
»Nein, das reicht. So, jetzt Punkt fünf: Den Freitagabend verbringen wir – von Ausnahmen abgesehen – immer gemeinsam. Wir gehen essen, ins Kino oder Theater, in meine schöne finnische Sauna, die ich im Keller habe, oder was auch immer. Samstagnachmittag und Sonntag gehören dir, wenn du woanders übernachtest, etwa bei deinen Eltern, will ich das aber wissen, du rufst mich an oder schickst eine SMS. Ich will auch wissen, was du wochentags abends machst, ob du ausgehst und dann nicht zum Abendessen hier bist. Du kommst auf keinen Fall nach acht nach Hause, und um neun bist du im Bett. In deinem Alter brauchst du deine acht Stunden Schlaf. Da gibt’s natürlich auch mal Ausnahmen. Wir stehen um halb sechs auf, frühstücken und fahren zusammen in die Praxis, die wird um sieben geöffnet. Ich will ausgeschlafene, frische und fröhliche Mitarbeiterinnen haben, was übrigens ganz enorm zum Erfolg einer Arztpraxis beiträgt. Sechstens: Am Montag, das ist ja dein erster Arbeitstag, ziehst du nach Dienstschluss hier ein, ich beauftrage ein Transportunternehmen, viele Möbel und Sachen wirst du ja wohl nicht haben. So, das wär’s fürs Erste, du kannst jetzt gehen und schon mal deine Mitbewohner informieren. Am Montag kommst du nüchtern, Melanie wird dir Blut abnehmen, ich möchte mir deine Werte mal anschauen. Deine Blase leerst du nicht ganz, damit du ein wenig Urin abgeben kannst. Du kannst dann nachher in der Praxis frühstücken. Ach ja, noch was, die Fragen, die ich dir gestellt habe, TSH-Wert und so weiter, die kannst du am Montag korrekt beantworten, gnade dir Gott, wenn nicht! Und pass immer gut auf, wie du mich anreden musst, wenn du dich in der Praxis verplapperst, werde ich dich bestrafen!«
»Ach, wie interessant! Kriege ich dann wieder den Hintern versohlt? Vor Melanie und Julia und so, dass es die Patienten im Wartezimmer hören können?«
»Den Hintern versohlt kriegst du sowieso noch mal, du weißt sehr genau, wofür! Und für deine Unverschämtheit gibt’s noch eine Tracht Prügel extra!«
»Entschuldigung, ich habe das nicht so gemeint, es sollte ein Witz sein!«
»Dein Benehmen zeigt mir immer klarer, dass bei dir eine konsequente Nacherziehung dringend notwendig ist. Zucht und Strenge, das ist es, was bei dir bisher gefehlt hat. Also, denk an alles, was ich dir gesagt habe! Die Striemen auf deinem Po werden dich daran erinnern. Am Montag bist du um sieben in der Praxis, pünktlich! Klar?«
»Ja, Helga.«
Sie sagte das, obwohl alles in ihr danach schrie, lautstark zu protestieren.
»Bis dann, mein Mädchen, schönes Wochenende!«
»Wünsche ich dir auch, Helga!«
Auf dem Rückweg sprach Yvonne voller Zorn in Gedanken zu Helga: Was glaubst du eigentlich, wer du bist! Du verfügst über meine Zeit und meinen Körper, als sei ich deine Leibeigene!
Jedoch – das Gefühl der Entrüstung hielt nicht lange an. Vielmehr wurde es Yvonne mit erschreckender Deutlichkeit bewusst, wie sehr sie bereits unter der Fuchtel ihrer neuen Chefin stand. Die Autorität und Dominanz dieser Frau bewirkten, dass Yvonne sich oft wie gelähmt fühlte. Sie brachte nicht die Kraft auf, zu widersprechen. Und doch tat es ihr auch gut, dass Helga sich für sie interessierte, dass sie in solch umfangreicher Weise für sie sorgen wollte, Pläne schmiedete und ihr offenbar auch sehr viel zutraute. Das vorherrschende Gefühl war die warme, mütterliche Zuwendung, die ihr Helga zugleich mit der rigorosen Strenge zuteilwerden ließ. Dieses Gefühl hatte es ihr überhaupt nur ermöglicht, die Züchtigung durchzustehen. Hinzu kam die körperliche Erregung, die immer noch nicht ganz abgeklungen war. Das war neu und spannend, und sie wollte es wieder erleben. Gemocht zu werden, für jemanden wichtig zu sein, das war etwas, wonach sie regelrecht hungerte. Sie war von ihren Eltern perfekt materiell versorgt worden, sie war das typische verwöhnte Einzelkind. Dennoch fühlte sie sich immer »emotionell verwahrlost«, wie sie sich ausdrückte. Auch ihre bisherigen Männerbekanntschaften waren in dieser Hinsicht unbefriedigend gewesen. Und deshalb fasste sie den Entschluss, sich allen Forderungen Helgas zu unterwerfen.
***
Am Montag, Yvonnes erstem Arbeitstag, gab sie sich alle nur erdenkliche Mühe, ihre neue Chefin nicht zu enttäuschen. Es klappte auch alles wunderbar. Yvonnes Lernfähigkeit und schnelle Auffassungsgabe erleichterten es ihr, die Aufgaben ohne große Anstrengung zu erfüllen. Die Striemen auf ihrem Po spürte sie allerdings noch unangenehm deutlich. Das Arbeitsklima war ausgezeichnet, ihre Kolleginnen Melanie und Julia erwiesen sich als ausgesprochen nett und hilfsbereit, mit Melanie freundete sie sich schnell an und beide wurden nach kurzer Zeit sogar beste Freundinnen. Bald stellte sich auch heraus, dass sie bei den Patienten – speziell bei den männlichen – sehr gut ankam, ihre Attraktivität und Freundlichkeit brachten ihr immer wieder Komplimente ein. Das tat ihr in tiefster Seele richtig gut, sie brauchte das »wie der Hirsch das Wasser«, so heißt es in einem Psalm der Bibel, und so drückte sie es auch aus.
Am Montagabend zog sie bei Helga ein, das Gästezimmer war nun ihr Zimmer und sie richtete es ein, wie es zu einem Teen-Girl passte: Bilder von Filmschauspielern und Poster mit Rock-Gitarristen an den Wänden.
Es war zwar gewöhnungsbedürftig für Yvonne, dass sie nun rund um die Uhr – außer am Wochenende – unter Helgas Kontrolle stand, doch sie akzeptierte es und stellte sogar fest, dass sich dies positiv auf sie auswirkte. Und von Tag zu Tag verstärkte sich das Gefühl der emotionalen Bindung zu Helga, was Yvonne als beunruhigend, aber auch sehr schön empfand. Wenn Helga in ausgeglichener Stimmung war, behandelte sie Yvonne stets fürsorglich und sehr liebevoll. Sie sprach mit sanfter und melodischer Stimme zu ihr, und diese intensive Zuwendung wirkte auf Yvonne wie eine wohltuende »Seelenmassage«.
Bereits am Mittwochnachmittag begann Helga jedoch mit dem angekündigten Fitnessprogramm, dieses hasste Yvonne bereits nach dem ersten Mal abgrundtief, weil es sich als wahrhafte Schinderei herausstellte. Es begann immer damit, dass Yvonne sich ausziehen musste; sie hatte bei den Übungen grundsätzlich splitternackt zu sein. »So kann ich deinen Körper am besten kennenlernen«, lautete Helgas Erklärung dazu. »Ich will jeden Muskel kontrollieren und seine Entwicklung verfolgen.« Hierauf folgte die Gewichtskontrolle, Yvonne musste auf die Waage, wo sich herausstellte, dass die geplante Gewichtsabnahme mit Erfolg voranging. Dann ging’s los, mit lauter Stimme bekam Yvonne Befehle erteilt, die sie präzise und mit äußerster Konzentration befolgen musste. Dabei hielt Helga stets eine Reitpeitsche in der Hand, und an einem Band um den Hals hing eine Trillerpfeife. Mit der Peitsche erteilte sie Straf- oder Korrekturhiebe, sie behandelte Yvonne, als sei sie ein Dressurpferd. Das Programm bestand aus zahlreichen Dehn- und Spreizübungen und speziellen Körperpositionen, in denen Yvonne verharren musste, dabei durfte sie nicht wackeln oder zittern. Zudem wurden Kniebeugen und Liegestütze gefordert, außerdem das ermüdende Hüpfen in der Hocke mit im Nacken verschränkten Händen. Die Übungen waren enorm belastend, vor allem für die Beinmuskulatur, Yvonne hatte anfänglich danach mehrere Tage lang starken Muskelkater. Es folgte das Laufen auf der Stelle auf Zehen, dabei musste bei sehr langsamer Schrittfolge so weit wie möglich vom Boden abgehoben werden. Das Tempo gab Helga mit der Trillerpfeife vor, es konnte vorkommen, dass Yvonne jeweils mehrere Sekunden lang auf einem Bein auf Zehen stehen musste, während das andere stark angezogen war. Für jeden Fehler bekam sie die Peitsche zu spüren, einmal oder mehrmals hintereinander. Diese mit voller Wucht über den nackten Rücken gezogenen »Strafhiebe« waren grausam schmerzhaft, Yvonne reagierte jedes Mal mit einem lauten Schrei. Sanftere »Korrekturhiebe« – oft nur angedeutet – gab es auf den Po, auf die Schenkel und auf die Waden. Immer wieder musste sie die Demutsstellung einnehmen, sich also mit gespreizten und gestreckten Beinen bücken und mit den Händen am Boden abstützen, was sie nach kurzer Zeit perfekt und ohne Spannungsgefühl beherrschte. Helga liebte Yvonnes Rückansicht in dieser Stellung, es war ja auch die Strafstellung für die Rohrstockzüchtigung. Sie musste minutenlang so ausharren, und mit Vorliebe ließ Helga das gezwirbelte Peitschenende dann einige Male auf Yvonnes Kniekehlen zischen. Das musste sie aushalten, ohne mit den Beinen einzuknicken. Oft ließ Helga die Peitsche auch nur scharf durch die Luft pfeifen und erfreute sich am reflexartigen Zucken von Yvonnes Muskulatur.
Den Abschluss des Trainings bildete stets das »Pobacken-Menuett«; hierzu musste Yvonne sich in einen Sessel knien, mit den Händen auf der Lehne abstützen und das Kreuz stark durchdrücken. Im Menuett-Rhythmus – also im Dreier-Takt – musste sie nun die Pobacken anspannen und sofort wieder entspannen, und das in einer genau festgelegten Reihenfolge: auf »Eins« beide Backen gleichzeitig, auf »Zwei« und »Drei« die linke oder rechte zweimal hintereinander, dann wieder gleichzeitig und hierauf abwechselnd. Die Reihenfolge der Muskelkontraktionen war über zwölf Takte genau festgelegt und wiederholte sich bis zu dreißigmal. Das Tempo gab Helga hierbei vor, indem sie laut zählte und die Peitsche immer bei »Eins« leicht auf den oberen Ansatz von Yvonnes Hintern klatschen ließ. Das Pobacken-Menuett verlangte von Yvonne eine ungeheure Konzentration – und das unter ständiger Angst vor den Strafhieben.
»So halte ich deinen Po in Form!«, bemerkte Helga immer wieder gerne zu dieser Übung.
Nach einiger Zeit kannte Helga buchstäblich jeden Quadratzentimeter von Yvonnes Körper, sie konnte auch sehr gut einschätzen, was sie ihr bei den Übungen abverlangen konnte, ohne sie zu überfordern. Trotz der Quälerei gefiel es Yvonne, dass Helga den Anblick ihres nackten Körpers genoss, dass sie ihn mochte, ihn gerne berührte, liebkoste – aber auch züchtigte. Das Entscheidende aber war, dass Yvonne sich von Helga geliebt fühlte. Das gab ihr die Kraft, den Drill durchzustehen und die scharfen Hiebe auszuhalten, obgleich sie sich dabei oft fühlte »wie ein geprügelter Hund, der seiner bösen Herrin die Hand leckt« (Yvonnes eigene Worte). Helga erwartete eine kontinuierliche Leistungssteigerung von Yvonne, sie verlängerte und erschwerte die Übungen immer mehr, wobei sie aber eine Gesamtdauer von neunzig Minuten nie überschritt. Und Yvonne fügte sich, sie merkte auch bald, dass die Fitnessübungen ihr guttaten, trotz Muskelkater und Striemen auf dem Rücken fühlte sie sich zunehmend besser, sie schlief gut und tief, was sich auch auf ihre Stimmung positiv auswirkte.
Nach vier Wochen, wieder am Freitag, war Yvonne allerdings erkennbar unkonzentriert. Sie wusste, dass sie am Abend wieder gezüchtigt werden würde. Immer wieder warf sie ihrer Chefin mal trotzige, mal flehende Blicke zu, am liebsten hätte sie zu ihr gesagt: »Ach, liebe Helga, sei doch gnädig und erlasse mir die Strafe!« Doch sie kannte ja Helgas Unerbittlichkeit und ihr war klar, dass sie keinerlei Milde oder Nachsicht erwarten konnte. Und so musste sie nach dem Fitnessprogramm und dem gemeinsamen Joggen um sieben erneut im Wohnzimmer zur Bestrafung antreten. Helga saß in dem leicht vor und zurück schwingenden Korbsessel, der an der Kette hing. Sie trug wieder den Lederrock und das ärmellose Top, das, vorne nur halb zugeschnallt, den Blick auf die Ansätze ihrer Brüste großzügig freigab. Yvonne fand, dass ihr dieses Outfit ausgezeichnet stand, doch angesichts dessen, was nun folgen sollte, konnte sie den Anblick nicht richtig genießen.
»So, mein Mädchen«, sagte Helga in heiterem Plauderton. »Du weißt ja, was jetzt kommt, nicht wahr?«
»Ja!«, stieß Yvonne hervor, wobei sie Helga böse und hasserfüllt ansah. »Ich weiß es! Und ich weiß auch, dass es zwecklos ist, dich um Nachsicht oder Gnade zu bitten, dazu bist du ja viel zu stur!«
»Oh, oh, oh, oh«, erwiderte Helga. »Solche Töne mag ich aber ganz und gar nicht! Zudem liegst du völlig schief mit deiner Meinung über mich. Du hast in den vergangenen Wochen gute Arbeit geleistet. Du bist bereits beliebt bei meinen Patienten, und ich bin sehr zufrieden mit dir. Deshalb erlasse ich dir die fünfzig Stockhiebe.«
Yvonnes erleichterten Seufzer nahm sie mit einem Lächeln zur Kenntnis. Dann aber folgte in strengerem Ton: »Freu dich aber nicht zu früh, ganz ohne Strafe kommst du nicht davon. Ich werde dich heute ein bisschen zähmen und dir mal Manieren beibringen, genauer gesagt, dir deine freche Klappe abgewöhnen. Zieh dich aus!«
Yvonne gehorchte, Helga ging hinauf ins Schlafzimmer und kam mit Handschellen und einer kurzen Peitsche zurück. Yvonne bekam die Schellen angelegt, Helga nahm den Korbsessel von der Kette und befestigte an deren Ende Yvonnes gefesselte Hände mittels Karabinerhaken. Sie betätigte dann einen Drehschalter an der Wand, es ertönte ein Summen, und eine elektrische Mechanik zog die Kette so weit hoch, dass sich das splitternackte Mädchen gerade noch mit den Zehenspitzen am Boden abstützen konnte. Diese Vorrichtung hatte Helga beim Bau des Hauses schon mit einplanen lassen, damit konnte sie ihren Korbsessel in die gewünschte Höhe fahren.
Yvonnes Körper war nun straff gespannt und der Willkür ihrer Chefin völlig ausgeliefert. Helga genoss diesen Anblick eine Weile, dann streichelte sie das Gesicht der Wehrlosen, die Schultern, Brüste, den Bauch; sie kitzelte auch einige Male die Flanken, was Yvonne laut kichern und kreischen ließ. Hierauf knetete und tätschelte sie den Po, auf dem kaum noch Striemen zu sehen waren, was bewies, dass Yvonne Schläge ziemlich gut wegstecken konnte. Sie ergriff dann die Peitsche, ließ sie scharf durch die Luft pfeifen und erklärte Yvonne: »Das ist eine waschechte russische Knute. Als ich mal in St. Petersburg auf einem Kongress war, habe ich sie von einem Sattler anfertigen lassen. Die ist doch hübsch, nicht wahr?«
»Weiß ich nicht, ob die hübsch ist«, gab Yvonne patzig zurück. »Ich nehme an, dass du mich damit schlagen willst.«
Die Knute bestand aus einem etwa 30 Zentimeter langen Ebenholzgriff, daran war ein gleich langer, glatter und dünn auslaufender Lederriemen befestigt.
»Wie ich schon sagte, ich werde dich damit mal ein wenig zur Räson bringen.«
»Na gut, dann fang schon endlich an, lass mich nicht so lange zappeln!«
Helga betrachtete Yvonne eine Weile und zog dabei den Riemen durch die Finger. Dann sagte sie in gedehntem, spöttischem Tonfall: »Sieh mal an, du willst ausgepeitscht werden, das regt dich auf, dich juckt so richtig das Fell, stimmt’s?«
»Überhaupt nicht, Quatsch!«
»Das werden wir noch sehen, ob das Quatsch ist!«
Es war das erste Mal, dass Yvonne sich in einer derartigen Situation befand – splitternackt, gefesselt und an den Händen aufgehängt. Sie war erregt, aber natürlich hatte sie auch Angst. Mit aller Kraft versuchte sie, das Lustgefühl auszuschalten, das sich wieder meldete, dieses hartnäckige Pochen und Prickeln, das sie im Unterleib elektrisierte. Und so sehr sie sich zu Helga hingezogen fühlte, so sehr fürchtete sie sich jetzt vor ihr. Sie wollte nicht wieder dieses Gefühl hoffnungsloser Unterlegenheit zulassen, das sie in Helgas Gegenwart stets hatte und das jetzt natürlich noch stärker war.
»Was hast du eigentlich mit mir vor?« fragte sie betont forsch. »Willst du mich zu deiner Sklavin machen?«
»Ich fände es schön, wenn du dich selbst zu meiner Sklavin machtest!«
»Ich bin aber keine Sklavin! Ich bin ein freier Mensch, ich entscheide selbst, was ich tue und was ich lasse!«
»Und genau das stünde in keinerlei Widerspruch dazu«, sagte Helga. »Aber so weit bist du noch nicht, dass du das verstehen kannst.«
»Nein, dazu bin ich viel zu blöd! Aber du, du bist ja so unendlich schlau, du weißt ja alles!«
»Pass auf, was du sagst!«, warnte Helga sie.
Yvonnes Tonfall erinnerte an den einer pubertierenden Göre, die gegen ihre Mutter rebelliert, weil sie genervt von deren Vorschriften ist. Das amüsierte Helga, aber es ärgerte sie auch.
»Hör endlich auf, dich zu sträuben, du verwöhnte Zicke!«, herrschte sie das Mädchen an. »Du wirst dich unterwerfen, ich werde dich zähmen und dressieren, bis du meine Befehle von meinen Augen abliest und einsiehst, dass du meine Sklavin bist!«
»Niemals!«
Die ersten Hiebe bekam Yvonne so kräftig über den Hintern gezogen, dass ihre Selbstbeherrschung mächtig ins Wanken geriet. Sie zog geräuschvoll die Luft durch die Zähne, doch sonst gab sie keinen Laut von sich.
»Nun, mein Mädchen, du willst mir also beweisen, dass dich das alles gar nicht berührt, nicht wahr?« Sie griff unter Yvonnes Kinn und befahl: »Sieh mich an und antworte mir!«
Doch Yvonne gab keine Antwort, sie wich mit dem Kopf aus und starrte auf den Boden.
»Du verdammtes störrisches Biest!«, schrie Helga. In einem Anfall von Zorn zog sie Yvonne dann immer wieder vor- und rückhändig die Knute über den Körper; über den Rücken, den Hintern, den Bauch und die Oberschenkel. Fünf oder sechs dieser Hiebe überstand Yvonne wieder ohne Schmerzenslaut, doch dann folgte ein ununterbrochenes, schrilles Schreien.
Nach dieser Prügelorgie musste Yvonne die Knute mit den Zähnen festhalten, worauf Helga das heiß gedroschene Fleisch mit den Fingerspitzen betastete und zärtlich streichelte, was Yvonne lustvoll aufseufzen ließ. Sie zwickte und zwirbelte dann Yvonnes Nippel, die sich spontan versteiften, hierauf ergriff sie wieder die Knute.
»Ich werde diese süßen Knospen jetzt mit Klemmen versehen, die ich dann mit der Knute abschlage. Das mache ich so lange, bis du eingestehst, dass du im tiefsten Innern eine kleine Masochistin bist, die das alles mehr als genießt.«
»Bin ich nicht!«
Helga ergriff die bereitliegenden Klemmen und setzte sie an, worauf Yvonne hörbar die Luft einsog. Helga ließ dann die Knute einige Male durch die Luft sausen, und die nächsten Hiebe trafen Yvonnes Bauch. Sie riss jedes Mal den Mund auf, doch sie schaffte es zunächst wieder, Schreie zu unterdrücken. Die empfindlichen Brustwarzen, vom Druck der Klemmen gepeinigt, blieben zunächst verschont, doch schließlich traf ein Hieb die Nippel, und zwar so intensiv, dass Yvonne gellend aufschrie. Eine der Klemmen flog durch den Raum, die andere saß weiter fest und folgte dem Beben der Brust. Den nächsten Schlag erteilte Helga so präzise, dass auch diese Klemme sich löste. Gut fünf Minuten lang trieb Helga dieses Spiel mit Yvonne, immer wieder setzte sie die Klemmen an und peitschte sie herunter.
Nach einer erneuten Pause mit Streicheleinheiten gab es dann noch einmal Senge auf den Rücken und auf den Po, und diese scharfen Hiebe machten Yvonnes »Zähmung« nun zu einem wahrhaften Martyrium. Helga achtete aber sorgfältig darauf, dass es nicht zu ernsthaften Verletzungen kam. Erst, als Yvonne lautstark um Gnade flehte, ließ Helga es mit der erteilten Tracht bewenden. Boshaft lächelnd ließ sie die Knute sinken.