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August

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Im August gab es nur vereinzelte kleinere Festlichkeiten. Wichtig war vor allem das zweite große Weinfest des Jahres, die Vinalia rustica (oder altera) am 19. August. Es waren nur noch wenige Wochen bis zur Weinlese, und gerade in dieser Zeit ist eine stabile Witterung vonnöten, damit der Wein nicht verdirbt. Dieses „bäuerliche Weinfest“ wurde, anders als die Vinalia urbana, wie der Name schon sagt, nicht in der Stadt gefeiert, sondern auf dem Land, in den Weinbergen. In der Frühzeit Roms hatten die Auguren dabei die Aufgabe, mittels Zaubersprüchen sicherzustellen, dass die Weinernte erfolgreich sein würde. Im Gegensatz zum Weinfest im April stand bei diesem Fest deutlich Jupiter im Vordergrund der Kulthandlungen.

Zwei Tage später (nach anderen Quellen am 18.8.) fanden die ludi Consualia statt, Spiele zu Ehren des Consus, des Gottes des eingebrachten Getreides; charakteristisch für dieses Fest waren Pferde- und vor allem Eselrennen, da der Esel Consus heilig war; im Circus Maximus gab es einen eigenen Altar für Consus. Dass man bereits zur Zeit des Augustus gar nicht mehr so recht etwas mit dieser Gottheit anzufangen wusste, zeigt eine Stelle beim Historiker Titus Livius, der schreibt, die ludi Consualia seien zur Zeit ihrer Entstehung unter Romulus dem Meeresgott Neptun heilig gewesen.

Romulus traf, ohne sich anmerken zu lassen, wie sehr ihm dies missfiel, Vorkehrungen für Spiele, die er unter dem Namen Consualien einführen wollte, dem ritterlichen Neptun zu Ehren. Die Spiele ließ er in den benachbarten Städten ankündigen, und um Aufsehen zu erregen und die Erwartung zu steigern, richteten die Römer alles so feierlich her, wie sie es damals vermochten.

(Livius 1.9)

Für diese Verbindung zu Neptun gibt es überhaupt keine anderen Belege oder Anzeichen; wahrscheinlich kommt das Missverständnis von den Pferderennen, denn Neptuns griechischer Entsprechung, Poseidon, war das Pferd heilig.

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