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Vorwort der Autorin

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Als ich vor einigen Jahren pensioniert wurde, machte ich es mir zu einer meiner ersten Aufgaben, endlich in alten Papieren und Dokumenten Ordnung zu schaffen. Dabei fielen mir Briefe in die Hände, die meine Eltern mir während des Krieges aus dem damaligen Palästina geschrieben hatten, aber auch solche, die ich ihnen geschrieben hatte, sowie Briefe meiner Großmutter an mich oder an meine Eltern und einige Briefe von Geschwistern meiner Großmutter und Geschwistern meines Vaters.

Einige Tage später hatte ich die Briefe gelesen. Es fällt mir schwer zu schildern, was während des Lesens in mir vorging: Ich weiß nur, wie aufgewühlt ich war. Und nun stand ich vor einem Dilemma: Was sollte ich tun mit den Briefen, in denen sich mein eigenes und das Schicksal mir nahe stehender Menschen während solch schwerer Zeiten widerspiegelte?

Meine Kinder sprechen zwar Deutsch, aber ich wusste, dass sie nicht imstande sein würden, die verschiedenen Handschriften zu lesen; meine Großmutter schrieb meist noch Kurrent. Sie würden die Briefe wahrscheinlich eines Tages einfach wegwerfen. Sollte ich dies vielleicht schon selber tun, oder gab es eine Möglichkeit, die Geschichte unserer Familie in einer Form zu erhalten, die sie auch meinen Kindern zugänglich machen würde?

Und so entstand dieses Buch. Aus den Erzählungen meiner Großmutter und ihrer Geschwister während meiner Kindheit, aus den Berichten meiner Mutter, aus den Briefen der Kriegsjahre und aus Aufzeichnungen in den Tagebüchern meiner Kindheit und Jugend webte ich die Geschichte derer, die mit mir so unendlich eng verbunden waren und von denen keiner mehr am Leben ist. Es ist auch meine eigene Geschichte.

Daisy Koeb

Liebste Mama

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