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Kapitel 1
ОглавлениеSchon beim Einstieg in den Jet hatte ich kein anderes Gefühl als sonst. Es war nicht der große Abschied oder gar der große Aufbruch zu neuen Ufern, es war eher die Hoffnung, die mich zu dieser Zeit ein wenig aufrechterhielt. Die Schicksalsschläge der letzten Jahre, die Hoffnungslosigkeit und die damit verbundene Traurigkeit, die sich dadurch zwangsläufig in mein Leben eingeschlichen hat, sie soll nun endlich weichen. Der Tod meiner Eltern durch einen Autounfall, gerade in der Zeit als ich sie so nötig gebraucht hätte - ich habe ihn wohl nie so richtig verkraftet. Damals stand ich kurz vor meiner Gesellenprüfung in meinem Traumberuf als Koch. Es war wohl auch der Grund dafür, dass ich diese doch so ausschlaggebende Kleinigkeit, wie eine Note, nicht mit der Höchstzahl an Punkten erreicht habe. Die Gedanken waren nicht wirklich in diese Richtung zu lenken gewesen, ganz im Gegenteil, es ist sogar schwer gewesen, sich überhaupt konzentrieren zu können. Tagelang habe ich damals zu Hause, in dem Haus in dem ich mit meinen Eltern lebte, in völliger innerer Leere verbracht.
Aufgrund des Unfalls wurde ich von der Arbeit freigestellt. Wahrscheinlich mit der Hoffnung meines damaligen Chefs, dass ich ein wenig zur Ruhe kommen würde und mir dieses auch zum Bestehen der Gesellenprüfung nützlich sei. Diese Prüfung war dann, im Nachhinein gesehen eine Hürde, die zu nehmen war, nichts anderes und die ich letztendlich auch geschafft habe. Ich habe im Anschluss an diese Prüfung meinen Lehrbetrieb nur noch ein einziges Mal betreten, zum Ausräumen meines Spindes und um Abschied von meinen Arbeitskollegen zu nehmen. Meinem damaligen Chef habe ich noch nicht einmal auf Wiedersehen gesagt, er war ganz einfach ein Arsch, der zu viel trank und anschließend seine Frau schlug. Es war Zeit für eine Bewährung in anderen Restaurants, in anderen Städten und in einer Umgebung mit anderen Menschen. Ich wollte mich endlich von meiner gewohnten und so vertrauten Umgebung lösen.
Ich war 19 Jahre alt, ohne Eltern und mit Verwandten, die ich nur von Familienfeiern her kannte. Kurzum: Ich war frei. Da war nur noch der Nachlass meiner Eltern den ich regeln musste, doch dabei half mir unser Anwalt, der ein guter und bekannter Freund meiner Eltern war. Ich kam mit ihm überein, dass es das Beste sei, wenn ich das Haus nicht verkaufen sondern vermieten würde, da es ohne finanzielle Belastung war. Herr Reimers, der Anwalt, regelte das für mich und trat bei allen Problemen als Ansprechpartner für die Mieter ein. Ich hinterließ ihm einfach meine aktuelle Adresse, falls etwas zu unterschreiben war oder er für sonstige Angelegenheiten meine Zustimmung benötigte. So konnte ich mich ohne Sorgen um meine Arbeit kümmern, die doch das einzige war, was ich wirklich hatte. Schon damals habe ich es vorgezogen, als Saisonkoch durch die Lande zu ziehen und da kam mir die Nebeneinkunft der Hausmiete nur zugute.
Mit dem Geld, das ich damals als Koch verdiente und dem aus der Vermietung, kam ich gut zurecht und es blieb sogar immer so viel übrig, das ich etwas auf die hohe Kante legen konnte. Wie immer bei diesen Saisonarbeiten, ging es anfänglich darum, schnellstmöglich eine Frau klar zu machen, um keine einsamen Abende auf dem Zimmer zu verbringen, dass gestellt wurde. Aus Abenden, die in einem Alkoholdesaster endeten und anschießend zu mächtigen Kopfschmerzen führten, habe ich mich stets herausgehalten. Gut, es gab auch Abende an denen ich mit meinen Arbeitskollegen noch ausgegangen bin, um einen drauf zu machen, doch nie so wie sie, denn ich hasste es schon damals zu sehen, wie sich die Menschen mit zunehmender Alkoholmenge veränderten und einem plötzlich fremd wurden. Bei meiner ersten Saisonstelle auf Norderney traf ich auf Volker, den Altgesellen, der sich in nüchternem Zustand nie traute eine Frau anzusprechen oder der Küchenchef Heinz, der trotz seines viel zu hohen Blutdrucks jeden Abend so voll war, das er bei der Essensausgabe die gesamten Bestellungen durcheinanderbrachte. Mittendrin dann ich, der als einziger versuchte, einen geraden Weg zu gehen und diese Anstellung so gut wie möglich über die Runden zu bekommen.
Es gab aber auch Zeiten nach der Schicht, in denen ich mich auf mein Zimmer begab und schon voller Vorfreude auf das kommende wartete: Petra. Sie war eine der Saisonkellnerinnen in unserem Hause. Auch sie hatte eine dieser Zimmer im Haus bekommen, die aufgrund ihrer Trostlosigkeit gerade dazu einluden, die Zeit darin zu zweit zu verbringen. Mit gerade mal zwanzig Jahren war der Sex noch etwas, das einen Kick auslöste. Nächtelang habe ich damals damit zugebracht, Petra in allen nur erdenklichen Stellungen zu vögeln und sie wissen zu lassen, dass ich der Größte in dieser Disziplin sei. Manchmal sagte sie zu mir, dass ich auch nur einer dieser Testosteron gesteuerten Typen sei, die immer an sich denken würden und keine Liebe geben könnten. Hey, ich war jung und wozu war denn sonst mein Schwanz da? Dass er nicht nur zum pinkeln war, dass wusste ich schon seit langem. Die Nächte waren kurz, die Arbeitstage dafür umso länger. Sie wurden immer länger, sodass ich am Ende der Saison die Lust an Petra ein wenig verlor. Sie hat es mir nie vorgehalten, jedoch merkte ich es an der Art wie sie mich ansah, wenn sie kellnerte. Ok, wann immer es mir danach war, konnte ich sie benutzen, da gab es keinen Zweifel, doch fehlte mit zunehmender Zeit etwas, dass noch zum Anfang dieser Fickbeziehung da war. Erfahren habe ich es nie, was es war und es hat mich auch nicht interessiert.
Durch die nächsten Anstellungen hat sich dieses Bild, der schon zwanghaften Eigenverkupplung fortgeführt; ob in den Schweizer Bergen mit Karin oder im Rheinischen Raum mit Tanja. Es war immer der gleiche Ablauf. Bis ich dann schließlich zu der Erkenntnis kam, dass es nicht nur von mir, einem Mann so gesehen wurde, nein, sondern das auch die Frauen Gefallen daran fanden. Es war damals schon komisch, denn ich war jung, frei und habe mir keine Gedanken darüber gemacht, was es heißt, Verantwortung zu übernehmen. Die einzige Frage, die man letztlich zum Bereich der Prävention zählen konnte, war, wer verhüten soll. Wir waren nur Hüllen die sich trafen und ihren Spaß miteinander hatten.
Bis zu dem Tag als ich während meines Jobs in Barcelona, im sonnigen Spanien, Eva traf. Sie war einfach anders, aber was sie ausmachte, habe ich erst später und das dann auch nur allmählich herausgefunden. Sie war eine Dame, schon zu jener Zeit als sie gerade 22 Jahre alt war. Stolz, Erhabenheit und Selbstkontrolle, so lernte ich sie damals im Gourmet Restaurant des Hotels „Vier Jahreszeiten“ in Barcelona kennen. Sie war mit einer Bekannten in dem Restaurant verabredet, in dem ich als Küchenleiter beschäftigt war. Ihr missfiel die Fois Gras, die ich für sie zubereiten ließ und sie tat dieses dem Kellner kund. Da ich noch nie eine Reklamation bezüglich einer Pastete erhalten habe, schritt ich mit einem Gefühl von Erhabenheit auf den Tisch der vermeintlichen Reklamation zu. Ein wenig überheblich und sicher, dass die Beschwerde unbegründet sei und fest der Annahme, dass die meisten Spanier ein wenig skeptisch gegenüber der französischen Küche sind, trat ich an diesen Tisch heran. Mit freundlicher, aber doch bestimmter Stimme fragte ich in meinem besten Spanisch, welches zu dieser Zeit nicht ganz den Ansprüchen des Hauses genügte, nach dem Grund der Beschwerde. Dabei verwechselte ich jedoch die Artikel der Anrede und so wurde aus der Dame mehr oder weniger ein Herr. Doch statt mich darauf hinzuweisen, nahm sie es mit einem entzückten lächeln hin. Der einzige, der mich in diesem Moment belehrte, war der Kellner Antonio, ein Spanier, der in der Hotelfachschule in Lausanne sein Können erlernte. Auf meine Entschuldigung hin, schaute sie entzückt zu mir auf und erwiderte, dass sie es charmant gefunden habe, eben von einem Deutschen, ein solches Kompliment zu hören.
Hm, dachte ich mir, ein Kompliment? Wann habe ich dieses von mir gegeben? Kannten wir uns und mir ist diese Person schier so entfallen, dass ich nicht mehr weiß, wer sie ist? Nicht mehr ganz so souverän fragte ich nach, was es denn mit ihrer Aussage, bezüglich eines Kompliments auf sich hätte. Erst da fiel mir auf, wie schön und elegant diese Frau war, ein ebenes Gesicht mit braunen Augen, die Haare mittellang und dunkelbraun, wirklich eine Schönheit. Unverschämt, mit wieviel Vorzügen der liebe Gott sie bedacht hat. Das könne sie mir recht einfach beantworten, sagte sie mit einem Lächeln, welches ich schon zuvor zur Kenntnis genommen hatte. Es sei nicht gerade üblich, eine Frau in Spanien mit dem Titel eines Herrn anzusprechen, wenn es nun aber schon so sei, dann können das nur zwei Gründe sein. Der erste sei der Umstand, wie sich eine Frau kleidet. Es sei schon oft passiert, dass Frauen, die zu maskuline Garderobe tragen, verwechselt wurden. Das wiederum sei aber zur Zeit nicht möglich, da sie ein Kleid trug, das nun wirklich ihre weiblichen Attribute an den Tag legte und der zweite wäre, das der Mann gerade durch diese Frau die er ansprach, so beeindruckt sei, das ihm ein solcher Fehler unterlaufen würde. Augenblicklich schossen mir zig Liter von Blut in meinen Kopf. Was war denn das jetzt gewesen? Hat mich da eine Frau in Verlegenheit gebracht, von der ich meinte, sie sei eine dieser verwöhnten Damen gewesen, die nichts Besseres zu tun haben, als sich durch das ständige Überangebot von exzellenter internationaler Küche lustig zu machen? Frauen, deren Männer oder Väter ihnen jede Eskapade, sei sie auch noch so verwerflich und eigen, verzeihen und somit gutheißen? War das nun ein Spiel von ihr gewesen? Aber was bezweckte sie damit, mich weder für das Essen, noch für den Fauxpas der Sprache, den ich mir geleistet habe, zu rügen? Es waren wohl die längsten Sekunden meines Lebens, aber ich konnte nichts sagen, so verwundert war ich in diesem Moment.
Da brach sie das Schweigen mit den Worten, das es in der heutigen Zeit, auch in einem noch recht katholischen Land wie Spanien durchaus üblich sei, das auch einer Frau das Recht zugestanden werde, sich mit einem Mann zu verabreden, der ihr gefallen würde. Was war das denn nun wieder? Hat der Patron des Hauses sich einen Scherz erlaubt und mir diese Frau als Hürde aufgestellt, um zu sehen, wie ich auf eine solche diffizile Situation wie einer Beschwerde reagiere? Was wäre dann das Beste was ich nun tun konnte, was wäre die beste Lösung für mich gewesen, aus dieser für mich so unangenehmen Situation mit Eleganz herauszukommen? Es fiel mir nichts Besseres ein, als zu entgegnen, das ich mich bezüglich des versteckten Komplimentes ihrerseits sehr geschmeichelt fühlen würde, jedoch nicht recht wisse, wie ich nun darauf zu regieren hätte. Sie schaute mich an und sagte kühl, dass sie mich um zwölf Uhr heute Abend an der Bar hier im Hause erwarten würde. Es ist mir eine Freude, entgegnete ich. Angesprochen auf ihre Beschwerde entgegnete sie lapidar, dass die Pastete doch recht vorzüglich sei und die Beschwerde beim Kellner Antonio wohl unbegründet gewesen war.
Den ganzen Abend noch dachte ich über die Art und Weise nach, welche Worte sie bei ihrem Gespräch mit mir gewählt hat. Mit welcher Leichtigkeit sie es vollbrachte, mich mit so wenigen Worten und so gezielt in Verlegenheit zu bringen. Es war mir unmöglich gewesen, nicht daran zu denken und es fiel mir ebenfalls schwer, die Verabredung mit ihr am selben Abend für die Zeit, in der ich in der Küche des Restaurants arbeitete in den Hintergrund zu stellen. Nach Dienstschluss beim Duschen schmunzelte ich noch immer über ihre Worte. Ich hatte es weit gebracht in meinem Beruf. Die engen, meist schäbigen Unterkünfte meiner Anfangszeiten als Koch lagen weit hinter mir. Stattdessen war es nun so, dass mich die gehobenen Restaurants dieser Welt gern in ihre Dienste stellten.
Ich fuhr mit dem Aufzug hinunter zur Lounge, recht leger gekleidet, denn ich hielt mein ganzes Leben lang nicht besonders viel von steifen Anzügen, die die Menschen nur einschnürten ohne das Sein des Trägers zu unterstreichen. Langsam ging ich in die Lounge und es dauerte nicht lange bis ich sie erblickte. Sie saß bereits an der Bar und ich hatte mir die Unhöflichkeit des Zuspätkommens aus guten Gründen nicht herausgenommen. Der Hauptgrund war, dass die Pünktlichkeit eine Tugend ist und man diese immer einhalten soll. Etwas nervös und doch mit einer mir recht unvertrauten Art von Neugier, begrüßte ich sie. Das heißt, ich versuchte es, wie ich es immer schon seit je her tat. Ich reichte ihr die Hand, aber sie lachte, übersah diese Geste und gab mir auf jede Wange einen Begrüßungskuss. Sichtlich überrascht schaute ich sie an, doch bevor ich etwas erwidern konnte, fragte sie mich auf Englisch, ob es mir lieber sei, mit ihr in Englisch zu kommunizieren. Ein kurzes „Yes“ kam über meine Lippen. Dann fügte hinzu, dass es mir wohl eher entgegenkommen würde, in einer Sprache zu sprechen, die ich beherrsche, zumal sie sehr interessiert daran sei, wie meine Ansichten und Meinungen seien. Was ist das nur für eine Frau, dachte ich mir. Woher stammt dieses schier unendliche Selbstvertrauen? Aber all meine Fragen sollten mir noch in dieser Nacht beantwortet werden.
Wir redeten sehr viel über die Verschiedenheit und Kulturen der Völker, das differenzierte Leben der großen Weltkulturen, aber nicht über uns. Die Lounge leerte sich bereits, als sie mich fragte, ob jemand auf mich warten würde. Nein, antwortete ich kurz. Diese Antwort löste keine Regung in ihr aus. Also wiederholte ich sie, doch wieder kam keine Reaktion. Stattdessen schaute sie mich nur angespannt an. Nach einigen Sekunden des Zögerns sagte sie zu mir: Ich will dich ficken. Sie tat das mit einer Selbstverständlichkeit, die mich erschreckten ließ. Und was entgegnete ich ihr? Yes, sagte ich. Ein kurzes Yes. Das war der Eintritt in ein völlig anderes Leben. Niemals zuvor hatte es eine Frau gewagt, mich das so hemmungslos und direkt zu fragen. Niemals kam ich mir so unterlegen vor, wie an diesem Abend. Wir fuhren mit dem Taxi Richtung Meer, zu einem kleinen Tapas Restaurant am Rande von Barcelona.
Auf meine Frage, ob sie hier in der Nähe wohne oder warum sie diesen Ort sonst gewählt habe, sagte sie, dass sie noch hungrig sei. Außerdem wäre es doch schließlich auch in meinem Interesse, das sie sich noch ein wenig stärken wolle. Wir tranken Champagner und aßen ein paar Austern und ich dankte ihr dafür, dass sie gerade diese beiden Sachen wählte, denn so musste ich nicht meine Kritik über die Speisen erlassen. Sie wolle nun ficken, entgegnete sie nach dem schlürfen der letzten Auster. Ob es denn auch in meinem Interesse sei, fragte sie. Ich nickte, warf ein paar Geldscheine auf den Tisch und erhob mich. Sie stand auf, nahm mich an die Hand und führte mich aus dem Tapas Restaurant heraus. So standen wir nun auf der morgendlichen verlassenen Straße am Rande von Barcelona.
Komm, sagte sie fordernd. Komm lass uns ein paar Schritte gehen. Wir gingen auf ein altes Schild zu, auf dem, wie auf fast allen dieser Schilder, der schwarze Stier eines renommierten Branntweins Spaniens zu sehen war. Der Stier aus dem Logo von Veterano. Sie zog mich an meiner Hand hinter dieses Schild, schob ihr Kleid hoch und zog sich ihren Slip aus. Sie behielt ihn in ihrer Hand, mit der anderen öffnete sie meine Hose und mit einem Griff holte sie meinen schon halbsteifen Schwanz heraus. Los, wichse ihn dir, hörte ich sie sagen und ich folgte ihren Anweisungen. Als er steif war, trat sie auf mich zu, nahm ihn in ihre Hand und umschloss ihn. Sie stellte sich mit einem Fuß auf eine Erhöhung, ich sah nicht genau was es war, nahm aber an, es sei ein Stück Felsen, der andere Fuß stand neben mir. Mir so zugewandt, führte sie sich meinen Schwanz in ihre nasse Fotze ein. Die andere Hand immer noch mit ihrem Höschen bestückt, hielt sie mir dieses direkt in mein Gesicht. Sie sagte, sie wolle, dass ich den Geruch ihrer Fotze riechen solle und sie mich dabei anschauen müsse, denn sie wollte wissen, wie sich mein Gesichtsausdruck verändert, im Gegensatz zu dem, den ich ihr die letzten Stunden geboten hätte. Ich gehorchte ihr. Sie schien es zu genießen, sich von mir ficken zu lassen und mich dabei zu beobachten. Zu sehen, welche Regungen von mir ausgingen, zu sehen was ich auf die Veränderung ihres Beckenkreisens machte. Sie wollte die Macht, zu entscheiden, wer fickt. Gerne gab ich sie ihr. Kurz bevor sie kam bat sie mich, inne zu halten und sie einfach nur anzusehen. Anschließend zog sie mich aus ihr heraus und begann meine Schwanz ganz genüsslich von ihren Spuren zu befreien. Sie war gemein, sie wusste dass ich kommen wollte, doch sie ließ es nicht zu. Noch nicht. Erst einmal musterte sie meinen Schwanz ganz genau, so als wollte sie sich ihn einprägen, dann begann sie schließlich damit ihn mit den Lippen zu umschließen und ihn zu blasen. Es dauerte nicht lange bis ich kam. Sie schluckte jedes bisschen von mir, ja sie schien nicht genug davon zu bekommen. Mit einer inneren Zufriedenheit stand sie auf und lächelte. Gut sagte sie, lass uns zu dir fahren und weitermachen, denn es ist schon spät und ich habe noch lange nicht genug von dir. Morgen musst du wieder arbeiten und bis dahin sollst du endlich deine Phantasien ausleben können.
Wir gingen zurück zum Tapas Restaurant, um ein Taxi zu bestellen, das auch nach nicht allzu langer Wartezeit kam. So fuhren wir gemeinsam in meine Wohnung, die sich im Hotel Vier Jahreszeiten befand. Wir hatten die ganze Zeit, bis zu meinem Arbeitsbeginn in der Küche meiner Wohnung, Sex. Ich konnte nicht genug von dieser Frau bekommen, die wie ein Traum von einer Spanierin war. Später, als ich nach dem Ende meiner Küchenschicht in meine Wohnung kam, hoffte ich, sie sei noch da. In meinen Gedanken spürte und roch ich sie noch immer. Voller Hoffnung trat ich in meine Wohnung ein, aber sie war leer. Sooft ich auch durch alle Zimmer ging, sie war nicht da. Diese Frau, von der ich zwar ihr Wesen kannte, die Ansicht ihrer Zwänge und ihrer Weltanschauung, aber von der ich nicht einmal den vollen Namen wusste, geschweige denn, wer sie überhaupt war.
Es war kurz nach zwölf, mein Feierabend war gerade einmal eine halbe Stunde her, da klopfte es an meiner Zimmertür. Nicht schon wieder eine dieser nervigen Nachtbestellungen irgendwelcher betuchten Ölmagnaten aus Saudi Arabien, dachte ich bei mir und hoffte, dass es sich nur um eine Frage eines meiner Gesellen hinsichtlich des Ablaufs des morgigen Abendmenüs handelt. Ich ging zur Tür und öffnete sie. Eva, sagte ich überrascht. Noch ehe ich ihr ein Zeichen meiner Freude über ihr Erscheinen entgegen bringen konnte, reichte sie mir eine Tüte. Sie war warm und roch nach Friteusenfett. Na los, sagte sie, pack schon aus, ich hole den Rotwein, den du so schön spießig auf eine deiner Etageren gestellt hast. Ich öffnete die Tüte und es kamen gebackene Tintenfischringe zum Vorschein und eine kleine Dose mit Aioli. Wir setzten uns in meiner kleinen Behelfsküche auf den Tisch und aßen die Calamares und tranken Rotwein dazu. Rotwein, den ich seit Jahren mit mir herumschleppte und der mir immer zu schade erschien, als ihn einfach so zu trinken. Es war ein Chateau Mouton Rothschild aus dem Jahre 1976 und er passte genau zu diesem Augenblick und genau zu dieser Frau. Eva sagte, dass sie erst vor gut einer Stunde aufgestanden sei, Hunger gehabt habe und sich dachte, dass ich auch ein wenig gestärkt werden sollte, denn sie hätte nicht das geringste Interesse daran, mich in dieser Nacht schlafen zu lassen. Was war ich entzückt. Sie schien so unbeschwert, so selbstsüchtig durchs Leben zu gehen, egal was man von ihr dachte. Sie war sie, eigen, aber das Natürlichste, was ich bisher an Typ Frau je traf.
Die Nacht unterschied sich nur von anderen Nächten, dass ich noch mehr Schmerzen verspürte. Mir tat jeder Zentimeter meines Körpers, insbesondere meines Schwanzes unsagbar weh, doch trotzdem, ja genau deswegen, fickte ich sie weiter. Wir schliefen im Morgengrauen ein und als ich erwachte, war es drei Uhr am Nachmittag meines freien Tages. Eva stand vor meinem Bett und fragte mich, ob ich sie lieben würde. Spontan, ja, das war sie. Yes, sagte ich. Dieses „Yes“, das in unserer gesamten Beziehung das wichtigste Wort werden sollte. Es war das Einzige was zählt. Ich will mit dir leben, sagte sie.
Aufregend, ja das ist wohl das richtige Wort für unsere Beziehung gewesen. Aufregend war es jeden Tag. In der ersten Zeit in meiner kleinen Dienstwohnung lernte ich sie kennen, lernte ihre Eigenart schätzen und konnte es immer noch nicht recht einordnen, warum sie mich ständig aufs Neue faszinierte. Mal blieb sie eine Woche und mal war sie zwei Tage verschwunden. Als Tochter eines recht betuchten spanischen Geschäftsmannes brauchte sie sich um ihr Auskommen keine Gedanken zu machen. Da hatte mich mein erster Gedanke bei unserem Kennenlernen im Restaurant nicht getäuscht. Was ihre unbekümmerte Art anging, die hat sie nie abzulegen vermocht und ich hätte es auch nie gewollt. Sie war die Frau, die trotz ihrer Eigenarten, ihrer manchmal so verletzenden Ehrlichkeit, der Art wie sie die Wahrheit zu ihren Gunsten zu drehen vermochte, sie war die, die ich liebte. In der Zeit, in der sie nicht bei mir war, vermisste ich sie und es viel mir schwer ohne sie zu sein. Schon allein, wenn sie mir sagte, dass sie für ein paar Tage zu einer Freundin nach Madrid fuhr oder einen Kurztrip zu ihren Eltern nach Tarragona machte, sank meine Stimmung. Oft dachte ich darüber nach, was sie wohl in der Zeit ihrer Abwesenheit, die immer häufiger wurde, machte. Es gingen mir die seltsamsten Dinge durch den Kopf. Sexorgien, ein anderer Mann, was war es, das sie immer häufiger von mir flüchten ließ?
Eines Tages, ich weiß es noch genau, war mein letzter Arbeitstag vor unserem ersten gemeinsamen Urlaub und ich sprach sie darauf an. Wir hatten für die kommende Woche eine Zeit zu zweit geplant. Einfach nur leben und genießen und sie wollte mir „ihr“ Spanien zeigen. Sie antwortete mir in einer Art, die ich bisher nicht an ihr kannte. Sie wich mir aus und sagte, es sei halt so und das wäre ihr Naturell. An diesem Abend sagte sie mir, das etwas dazwischen gekommen sei, das sie nicht verschieben könnte und wir unsere geplante Fahrt nicht sofort in die Tat umsetzen können, sondern etwas verschieben müssten. Enttäuscht und ein wenig erbost darüber, dass mein erster Urlaub nun schier unnütz sei, zettelte ich einen dummen Streit an, indem ich ihr vorwarf, dass sie es vorziehen würde, ihre Zeit lieber mit anderen zu verbringen als mit mir. Es endete damit, dass ich auf dem Sofa schlief, sie im Bett und das ich das erste Mal in unserer nun fast einjährigen Beziehung bei ihr war, aber doch so fern.
Der Morgen kam und das Unvermeidliche auch. Sie zog sich an und kam zu mir in das Wohnzimmer, indem ich schon seit zwei Stunden saß und mir Essen zubereitet hatte. Ich schaute sie an und wollte mich für meine Vorwürfe am vorherigen Abend entschuldigen, als sie sich auf meinen Schoß setzte und mir mit ihrer Hand den Mund zuhielt. Es ist nur natürlich, dass du dir Fragen stellst, begann sie. Es würde mich treffen, wenn es nicht so wäre, aber es ist nichts von dem so, wie du es dir in deinen Phantasien ausgemalt hast. Niemals würde ich dir etwas antun, das dich verletzen würde, niemals würde ich dir wehtun wollen und was kann mir ein anderer Mann geben, das du mir nicht in jedem Augenblick unseres Zusammenlebens gibst? Ich war gerührt von den Worten, die sie mir entgegnete, doch ahnte ich, dass sie mir noch etwas sagen wollte, etwas, dass ich nicht gerne hören wollte. Sie entgegnete mir weiter, das ich der einzige Mann sei, der es vollbracht hätte, das sie sich stets geborgen gefühlt habe, geliebt um ihrer selbst willen, nicht wegen ihrem Äußeren. Der Mann, der ihre manchmal anstrengenden Eskapaden nicht verurteilt und sie immer mit offenen Armen aufgenommen habe, auch wenn sie manchmal über das Ziel hinausgeschossen ist.
Sie sagte, ich liebe dich, was auch immer sein wird. Nie werde ich anderes fühlen, wenn ich an dich denke. Tränen liefen mir über die Wangen und es war mir unangenehm, dass sie mich so schwach vor sich sah, so gerührt, so bangend der Dinge, die ich ahnte, die sie jedoch nicht sagte. Ein Lächeln lag auf ihrem Gesicht, das so sanft war, das es mich an die Abende erinnerte, als ich noch ein kleiner Junge war und mich meine Mutter zu Bett brachte. Dann stand Eva auf und ging aus der Wohnung.
Es war das letzte Mal, dass ich sie sah. Ich ahnte, dass etwas passieren würde, doch was es war wusste ich nicht, ich wollte es auch nicht.
Einundzwanzig Tage später, es war am Morgen als ich gerade mit meinem Sous Chef die Wochenbestellung durchging, passierte es. Lena, die neue Empfangsdame an unserer Rezeption kam zu uns in die Küche, um mir ein Schreiben zu überreichen, welches mit der heutigen Morgenpost angekommen sei. Es war ein Brief mit einem spanischen Absender. Wer sollte mir aus Spanien schreiben, dachte ich noch und legte ihn zunächst beiseite. Es erschien mir wichtiger, dass das Tagesgeschäft im Restaurant lief, denn dafür wurde ich schließlich bezahlt. Die schlechte Laune, die ich schon seit der Abreise von Eva an den Tag gelegt hatte, trug nicht sonderlich zur erfolgreichen Zubereitung der Speisen bei. Die Köche, ja sogar die Auszubildenden, machten schon einen Bogen um mich, wenn ich nur die Küche betrat. Dabei war ich doch immer so stolz darauf gewesen, dass unser Küchenteam ein Team von Kollegen war, die sich schätzten und mochten.
Der Brief ließ mir merkwürdiger Weise keine Ruhe und so bat ich meinen Vertreter Jean, den Sous Chef, mich kurz zu entschuldigen, damit ich das Schriftstück öffnen und lesen konnte. Ich öffnete den Brief und wusste erst nicht so recht, was ich mit diesem Schreiben anfangen sollte. Es war der Briefkopf einer bekannten spanischen Klinik für Krebsvorsorge. Was sollte ich damit? Nun gut dachte ich, wenn sie mich schon anschreiben, dann hat das wohl seinen Grund. Mein Spanisch war um einiges besser geworden und das nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass Eva sich meiner angenommen hat. Sie hat immer darauf bestanden, dass ich so viel wie möglich Spanisch spreche, denn es sei unhöflich und nicht akzeptabel, dass man in einem Land arbeite und nicht gewillt sei, die Sprache dieses Landes zu beherrschen. Ich befolgte ihren Rat und habe es auch nie bereut.
Nach der üblichen Anredefloskel, in der sich mir ein Doktor med. Namens Rodriguez vorstellt, stand da nun, dass er mir mit Bedauern mitteilen müsse, dass meine Lebensgefährtin, Eva Paniaqua, am Freitagmorgen, 12. Mai, an ihrem Krebsleiden verstorben sei.
Ich schrie, wie ich es noch niemals in meinem Leben vorher tat. Ich wollte nicht wahrhaben, was dort geschrieben stand. Dem Schrei folgte eine Leere und es gelang mir nicht, einen klaren Gedanken zu fassen oder einigermaßen logisch zu denken. Durch mein Schreien kam Jean rasch zu mir, der sich eben noch im Küchenbüro aufgehalten hat, um nach mir zu sehen. Er dachte wohl, dass ich mich verletzt habe und Hilfe brauche. Doch was er sah, war kein Unfall. Ich kniete auf dem Boden, den Kopf zwischen meinen Händen und weinte. Auf seine Frage, was geschehen sei, antwortete ich nicht, sondern hielt ihm den Brief hin. Jean, der natürlich durch seine enge Verbindung zu mir, von meiner Zuneigung zu Eva wusste, sagte beim Lesen des Briefes immer wieder Merde. Nachdem er den Brief zu Ende gelesen hat sagte er zu mir, dass ich wohl etwas übersehen habe, dass wohl nur für mich bestimmt sei. Er nahm mich in seine Arme und zog mich zu sich heran. Ich weiß nicht wie lange wir dort so verharrten. Ich wusste nur, dass ich nicht klar denken konnte.
Als ich dann später in meiner Wohnung war, nachdem ich mich von meiner Arbeit entschuldigen ließ, öffnete ich ein weiteres Briefcouvert, das ich zunächst übersehen hatte. Dieses Couvert befand sich ebenfalls in dem Anschreiben von Dr. Rodriguez.
Es war ein Brief von Eva, von jener Frau, die nun nie mehr bei mir sein wird. Sie schrieb, dass sie die Zeit mit mir als das gesehen habe, wozu sie auf dieser Welt gewesen sei. Das sie vom ersten Augenblick an, damals im Restaurant, sie sofort gewusst habe, dass ich ihre Bestimmung war. Nichts hätte sie davon abhalten können, mir alles von ihr, jede einzelne Facette ihres Wesens zu offenbaren. Sie hat jede Sekunde unseres Zusammenseins als ein dankbares Geschenk gesehen, welches sie doch eigentlich mit keiner Tat in ihrem Leben verdient gehabt hätte. Die Momente, an denen sie mich nicht an ihrem Leben hat teilnehmen lassen, seien die Reisen nach Madrid zur Klinik gewesen und die kurzen Aufenthalte danach, wenn es ihr aufgrund der Medikamente, die sie nehmen musste so schlecht ging, dass sie es mir nicht zumuten wollte, sie in einem so schlechten Zustand zu sehen. Sie sagte dann immer, dass sie bei einer Freundin oder ihren Eltern gewesen sei, was jedoch leider nicht stimmte. Meistens habe sie sich in einem Hotel für zwei oder drei Tage eingebucht und mich in dem Glauben gelassen, sie würde sich amüsieren. Dies wäre ihr leichter gefallen, als mir die Wahrheit zu sagen, die sie selbst nicht hätte akzeptieren können. Es ist ihr Wunsch, dass ich bei den Trauerfeierlichkeiten, die ihre Eltern für sie ausrichteten werden, nicht anwesend sein soll. So wie ich sie kannte, so soll ich sie in Erinnerung halten und nicht, wie sie die anderen sahen. Die Geschichten, die ihre Verwandten aus alten Zeiten zu ihrem Besten geben würden, seien ihre subjektiven Eindrücke, die sie auch für sich bewahren sollten und nicht das ändern sollte, wie ich sie kannte. Dies sei auch der Grund dafür, dass ich den Brief erst jetzt nach ihrer Beisetzung erhalte.
Der Brief endete mit den Worten: Mein schöner Mann, ich danke Dir für das Leben, dass ich durch Dich haben durfte. Ich werde, egal wo ich nun auch bin, immer bei Dir sein. Yes, I love you! Sie unterschrieb mit, Kuss Eva. Diese Frau, mit der ich nur dieses eine Jahr hatte; sie hat sich in meine Seele gebrannt, wie nie mehr jemand danach.
Die Stelle im Hotel Vier Jahreszeiten gab ich auf und suchte mir eine neue Wohnung in Barcelona. Zu sehr waren das Hotel und meine alte Wohnung mit meinen Gedanken und meinem Leben mit Eva verbunden.
Jean war es, der mich eines Tages in meiner neuen Wohnung anrief und mich einlud, mit ihm am Abend einen Drink zu nehmen. Aus welchem Grund auch immer, ich sagte zu. Es war nicht einmal das Gefühl der Freude in mir, dass sich ein Ex-Kollege an mich erinnert und mich nicht ganz vergessen hat, als vielmehr die Tristesse der Tage, die mich veranlassten zuzusagen. Wir trafen uns um acht in dem Bistro, das genau neben dem Vier Jahreszeiten lag. Es ist ein halbes Jahr vergangen, sagte Jean. Ein halbes Jahr, in dem wir uns weder gesehen noch gesprochen haben oder sonst irgendwie in Kontakt getreten sind. Was ich so lange gemacht habe, fragte er mich. Wie es mir ergangen sei und was ich nun beruflich ins Auge gefasst hätte. Es ging alles so schnell. Die Fragen von ihm, die Blicke, die Gesten. Erst in diesem Moment ist es mir bewusst geworden, dass ich nur noch ein Beobachter der Welt war, die rings um mich herum einfach nur existierte. Was sollte ich ihm sagen? Wie es wirklich um mich stand? Dieses belanglose Gerede, das mir immer zuwider war? Ich schaute ihn an und hoffte, dass er einfach weiterreden würde, nur um mich ihm gegenüber zu entziehen. Es war fast beschämend, mich dessen zu entziehen. Nach einer Weile schaute er mich an und sein sonst immer so freundliches Lächeln verzog sich erst zu einem fragenden Gesicht und dann zu einer einzigen Sorgenfalte, die nicht nur seine Stirn bedeckte. Hey mein Freund, so schlimm, immer noch, nach nun fast einem halben Jahr? Ja, antwortete ich ihm, der Schmerz geht nicht fort. Nur wer sich dazu entschieden hat einen Traum zu leben, der muss auch damit leben können, aufzuwachen. Doch ich habe es vorgezogen, nicht mehr wach zu werden. Zu sehr schmerzt die Einsamkeit, das Hoffen, jemanden wieder um sich zu haben, der nie wieder da sein wird.
Alter Freund, was ist dir genommen worden, entgegnete Jean mit immer noch demselben sorgenvollen Gesicht, dessen Ausdruck sich in der letzten Minute nicht geändert hat. Was kann ich tun, wie kann ich für dich da sein? Derjenige, der auch immer meinen Arsch gerettet hat, fragte er. Du warst es, der damals seine schützende Hand über mich gehalten hat und mir jeden Ärger, sei er auch noch so gerechtfertigt, vom Hals gehalten hat. Ja, wie oft habe ich Jean aus den Fängen des Hotelchefs geholt, wenn er mal wieder die Nacht zum Tage gemacht hat und erst zwei Stunden vor Dienstschluss zur Arbeit erschienen ist. Oder wie er mit der neuen Freundin des Werbeleiters, er im Übrigen ein Arsch war, in einer nun wirklich delikaten Situation erwischt wurde. Kurzum, er hat sie in seiner Dienstzeit im Büro des Werbeleiters gevögelt. Das hat echt Probleme nach sich gezogen, vor allem für diesen Werbeleiter Namens de Chateau oder so ähnlich, denn er musste letztendlich seinen Platz räumen, da er von unserem Hotelleiter verlangte, dass entweder er oder Jean, der Sous Chef gehen müsse. Auf mein Drängen hin, hat der Hotelleiter sich dann für Jean und gegen den Bleistiftspitzer entschieden. Ich mochte ihn sowieso nicht. Seit dieser Zeit habe ich mit Jean einen Freund gehabt, der trotz dieser Eskapade nicht aufgehört hat, sich ständig in neue Nesseln zu setzen. Oft haben wir in der Küche zusammen gelacht, was er nun wieder angestellt hat. Er war ein Tausendsassa, der einfach nicht die Finger von Frauen lassen konnte. Frauen, die meist gebunden oder weit außerhalb des Möglichen für ihn standen. Er machte es möglich. Jean.