Читать книгу Elternratgeber Impfen für Dummies - Daniel Tiefengraber - Страница 12
Wer war's? Der »Steckbrief« der Täter
ОглавлениеErst durch das Mikroskop, das etwa um das Jahr 1600 erfunden wurde, konnte man kleine Lebewesen erkennen, die uns unter Umständen schwerer zusetzen können als so mancher Säbelzahntiger: die Mikroorganismen. (Viren wurden übrigens erst 300 Jahre später entdeckt!) Seitdem hat die Wissenschaft der Mikrobiologie immer mehr über sie herausgefunden und sich dieses Wissen medizinisch zunutze gemacht, um den Menschen möglichst gut zu schützen. Nur wenige Mikroorganismen aus dieser riesigen Gruppe der Mikroben machen uns krank, einige sind für uns unschädlich, und viele sind für unsere Gesundheit und unser Überleben sogar absolut notwendig, weil zum Beispiel bestimmte Bakterien in unserem Darm Vitamine produzieren, die wir nicht selbst herstellen können.
Es gibt drei große Gruppen von übertragbaren Krankheitserregern:
Viren
Bakterien
Protozoen (Einzeller), Pilze, Würmer und Insekten, die aber in diesem Ratgeber keine Rolle spielen
Viren haben keinen eigenen Stoffwechsel und gelten daher auch nicht wirklich als Lebewesen, sind aber trotzdem wichtiger Teil des Lebens. Sie müssen immer eine fremde Zelle und ihre Produktionsmaschinerie kapern, mit deren Hilfe sie sich überhaupt vermehren können. Die Zelle wird dabei meist geschädigt oder sogar zerstört. Viren lassen sich nur schwer bekämpfen; meist sind nur unterstützende Behandlungen und keine gezielten Therapien vorhanden. Die typischen Antibiotika wirken nicht gegen Viren! Zudem lassen sich Viren insgesamt nur schwer abtöten, weil manchen Strahlung oder Trockenheit wenig ausmachen. Viren sind sehr klein und haben nur wenig Erbinformation wie zum Beispiel das Corona-Virus (Abbildung 1.1).
Abbildung 1.1: Das Corona-Virus, Quelle: © Peterschreiber.media / stock.adobe.com
Bakterien haben einen eigenen Stoffwechsel, sie können auch außerhalb des menschlichen Körpers prima überleben und sich vermehren, etwa im Boden, im Wasser, an verschiedenen Oberflächen oder in Tieren. Einige Bakterien produzieren ziemlich aggressive Giftstoffe (Toxine), die im Körper mehr Schaden anrichten als das Bakterium selbst. Fast alle Bakterien lassen sich sehr gut mit Antibiotika behandeln, können aber auch gegen diese Antibiotika resistent (unempfindlich) werden. Bakterien sind sehr viel größer als Viren und haben viel mehr Erbinformation (Abbildung 1.2).
Abbildung 1.2: Stäbchenförmige Bakterien, Quelle: © Jezper / stock.adobe.com