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2 Krebs unter uns: Die Geschichte von R.

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Versuche, Informationen über Krebs zu finden. Versuche, herauszufinden, was Krebs auslöst, welche Produkte gefährlich sind, welche Stoffe zu vermeiden sind, was die Studien sagen. Du wirst nach einiger Zeit von den vielen verschiedenen, manchmal widersprüchlichen, Informationen verwirrt sein. Du wirst nirgendwo alle benötigten Informationen an einem einzigen Ort finden und an manchen Informationen wirst du gar nicht herankommen, weil sie nicht öffentlich sind oder man sie nur schwer finden kann. Das ist einfach für den Normalo viel zu zeitraubend. Wenn du dann doch Informationen findest, die gut sind, dann sind sie in einer Fachsprache geschrieben, die fast niemand versteht, was deswegen schnell entmutigen kann. Diese Erfahrungen und Erkenntnisse musste ich selbst machen, als ich über Krebs recherchierte.

Wegen R., der Frau, der das Buch gewidmet ist, bin ich auf die Idee gekommen, dieses Buch zu schreiben. Das stimmt nicht so ganz:

Sie hatte die Idee und bat mich, ein Buch darüber zu schreiben.

R. suchte mich wegen eines Coachings auf. Sie hatte Krebs und ging davon aus, dass sie nicht mehr lange leben würde. Sie sagte mir, dass sie gelesen habe, dass es Menschen gibt, die es allein durch ihren Glauben und Gebete geschafft haben, selbst solche schlimmen Krankheiten zu heilen. Da die Medizin ihr nicht mehr helfen konnte, hoffte sie auf ein Wunder und ich sollte ihr den Glauben geben, da sie bis dahin nicht an solche Dinge geglaubt hatte. Ich sollte ihr Selbstvertrauen stärken, damit sie an den Glauben glauben konnte. Sie erwartete Wunder von mir, aber ich enttäuschte sie (es tat mir sehr weh), als ich ihr sagte, dass meiner Meinung nach auch der Glaube Grenzen hat. Sie war wütend, als ich ihr sagte, dass ich kein Mediziner und deswegen nicht in der Lage sei, durch den Glauben jemanden, dessen Krebserkrankung so weit fortgeschritten ist, zu heilen. Ich heile nicht. Ich helfe den Menschen, zu glauben, und ihre Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Ich heile nicht, du heilst dich selbst. Sie schimpfte fast mit mir, als ich ihr sagte, dass sie unbedingt befolgen muss, was ihr Arzt ihr riet. Wäre sie eine gläubige Christin gewesen, hätte ich vielleicht mit ihr gebetet. Jesus vollbringt doch Wunder? Aber sie glaubte nicht an ihn – dennoch erwartete sie Wunder. Am Ende sah sie ein, dass es in ihrem Fall unbedingt wichtig war, der Schulmedizin zu vertrauen und durch ihren Glauben die Wirkung dieser Medizin zu stärken.

Ich verbrachte sehr viel Zeit mit dieser Frau und versuchte, ihr so viel Freude und Kraft wie ich konnte zu geben, um ihre Krebstherapie weiterzumachen. Es gab Tage, an denen sie mir gutgelaunt Obst mitbrachte und es gab leider viele Tage, an denen sie nur daran dachte, so schnell wie möglich zu verschwinden. An solchen Tagen bat sie den Tod, sie sofort mitzunehmen. Aber nicht einmal der Tod kam. Sie meinte einmal aus Spaß, dass auch der Tod Angst vor Krebs habe.

Ich versuchte ihr die Last der Überzeugung zu nehmen, dass sie selbst schuld an ihrer Krebserkrankung sei. Sie hatte mir erzählt, dass sie seit ihrem 14. Lebensjahr Aluminiumsalz-Deos benutzte, und zwar nicht nur unter den Achseln, sondern auch zwischen den Beinen im Genitalbereich, bis zwischen die Pobacken, alles nur, damit sie nicht stank. Sie hatte sogar manch-mal direkt Aluminiumsalz benutzt, weil sie viel schwitzte. Als ich sie fragte, ob es Beweise dafür gäbe, dass Alu-Deos die Zellen schädigen können, antwortete sie mir sehr rhetorisch: „Darum geht es nicht, Dantse. Vielleicht gibt es viele Studien, die diesen Verdacht nicht bestätigen. Aber dass es kaum Studien gibt, die diese Möglichkeit ohne Wenn und Aber systematisch ausschließen, das allein sagt schon viel. Denn gäbe es diese Studien, hätten sie das längst publik gemacht, um weiter ohne schlechtes Gewissen Milliarden damit zu verdienen.“ Das klang logisch für mich.

Wir trafen uns das letzte Mal im April 2013, kurz bevor ich anfing das Buch zu schreiben. Sie sagte mir, dass sie nicht mehr kommen würde, dass sie durch das Coaching die Antwort zu ihrer Suche gefunden habe und ich ihr mehr geholfen hätte als die Chemotherapie. Sie bat mich, sie nie wieder anzurufen und sagte zum Abschied: „Dantse, ich würde mich freuen, wenn du über die Kehrseite des Wohlstandes schreiben würdest. Der Wohlstand kann Menschen umbringen. Es wäre schön, wenn du darüber schreiben würdest, auch wenn ich davon ausgehe, dass ich dein Buch nicht mehr erleben werde.“

Ich versprach ihr, das zu tun und es schnell zu tun, in der Hoffnung, dass sie das Buch doch noch lesen könne. Nachdem wir uns verabschiedet hatten, machte ich mich sofort an die Arbeit und stellte schnell fest, wie schwierig es für einen Laien ist, die gesuchten Informationen zu finden. Zwar steht im Internet viel über Krebs, aber einen Ort, wo man alle Informationen zu allen Bereichen des Lebens gebündelt findet, gibt es nicht. So entstand die Idee dieses Handbuches zum Thema „Krebs für jeden Dummy“.



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