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4 DIE GABE DES LIEBESAKTS
ОглавлениеIch öffne meinen Körper dem Fluss der Liebe am ehesten, wenn ich mich sexuell mit dir öffne. Gewöhnlich ist mein Körper etwas, das ich gebrauche – zum Arbeiten, zum Spielen, um Dinge zu erledigen. Aber wenn ich spüre, dass sich dein Körper für meinen öffnet, erinnert sich mein Körper an die Liebe. Deine sexuelle Hingabe weckt mich für eine Tiefe der Liebe, die ich zu anderen Tageszeiten selten körperlich spüre. Und indem ich mir mit meinem Körper im höchsten Liebesglück Zutritt zu deinem Herzen und deinem Körper verschaffe, öffne ich mich gemeinsam mit dir für Gott. Deine Lust, dich hinzugeben, ist ein Segen für mein Leben und öffnet mich auf eine Art und Weise, die mir neu ist und sich mit jedem Liebesakt vertieft.
Deine Sehnsucht zieht Liebe an und inspiriert Liebe. Wenn du deiner tiefsten Sehnsucht gestattest, sich durch deinen ganzen Körper zu zeigen, wirst du einen tiefgründigen Mann anziehen und inspirieren. Wie würde ein tiefgründiger Mann dich lieben?
Ein tiefgründiger Mann ist des Todes ganz deutlich gewahr: seines Todes, deines Todes, jedermanns Todes. Denn er übt sich immer darin, alles loszulassen, sein Bewusstsein ist frei und er kann ganz bei dir sein. Er kann dich wirklich sehen, er kann dein tiefstes Herz spüren und ganz in dich hineingehen. Als wäre es sein letzter Augenblick auf der Erde mit dir, hat er keine Angst, alles zu verlieren, wenn er seine Liebe voll und ganz schenkt.
Stell dir vor, so ein Mann schläft mit dir. Er kann seinen tiefsten Lebenssinn spüren. Genau jetzt möchte er sich mit dir öffnen und dabei sein Herz vollkommen hingeben. Aus tiefstem Herzen möchte er in dich eindringen, dich nehmen und in Liebe über alle Grenzen hinaus öffnen. Er sieht dir in die Augen und atmet mit dir, während er ganz in dein Herz dringt und sich in der Sehnsucht deines Herzinnersten niederlässt.
Du kannst spüren, dass seine Präsenz dich öffnet. Sein Blick dringt in die verborgene Liebe deines Herzens. Er schenkt dir ein konzentriertes Eindringen göttlicher Präsenz. Die Präsenz maskuliner Liebe dringt tiefer in dich ein, als du dich selbst öffnen könntest.
Du kannst immer noch spüren, wie der Blick deines Partners dein Herz ganz weit aufhält, während seine Hand deinen Körper sanft und zärtlich berührt. Deine Atmung wird tiefer und du kannst spüren, dass dein Partner mit dir atmet. Kein Teil von dir entgeht seiner Achtsamkeit. Wenn sich deine Zehe bewegt, spürt er es. Wenn sich dein Körper verlagert, verlagert er sich mit dir und lässt dich der Forderung seiner vollen Präsenz nicht entkommen. Er weiß, wo er dich berühren und wie er dich lieben muss, denn er lauscht den Wellenbewegungen deines Körpers und der Reaktion deines Herzens.
Du hältst dich nicht zurück. Seine zärtlichen Berührungen und sein machtvoller Blick öffnen dein Begehren. Du willst ihn küssen. Er nimmt deinen Kuss entgegen, rührt sich aber nicht. Er lächelt. Du kannst spüren, dass er dich neckt. Du küsst ihn noch einmal, diesmal heftiger. Wieder lächelt er und verharrt in liebevoller Gleichgültigkeit, obwohl sein Blick und seine Berührungen weiterhin jede deiner Bewegungen begleiten.
Du hältst es nicht mehr aus und rollst dich auf ihn, voller Sehnsucht, dieser Mann, der dich so tief und unbeirrt spürt, möge tiefer in dich eindringen und dich nehmen. Eure weichen Bäuche atmen gemeinsam, während ihr euch in die Augen seht. Seine Augen scheinen endlos zu sein, und dennoch wirken sie auch stählern, intensiv, wie ein Laserstrahl. Und plötzlich fällt er über dich her – du liegst auf dem Rücken und er hält dich unter sich fest.
Du keuchst, als seine Beine die deinen öffnen. Aber er wartet. Er atmet mit dir. Du kannst spüren, wie hart er ist, mit welcher Kraft er seinen Bauch an deinen drückt, während er mit dir atmet, dich mit seiner vollen Atmung öffnet, in dein Herz ein- und wieder ausatmet, während er seinen Bauch in deinen drückt und seine Füße dich auf dem Bett und seine Hände deine Handgelenke festhalten. Er sieht dir in die Augen.
Und noch immer spürt er seinen eigenen Tod, deinen Tod, jedermanns Tod. Er spürt, wie kostbar dieser Augenblick ist, er spürt die zarte Liebe in jedermanns Herz, das Geschenk, in Gestalt eines Mannes und einer Frau geboren zu sein. Er spürt, dass die offene Tiefe der Liebe durch ihn lebt, durch euer beider Gestalten lebt. Über seinen Blick verbindet er sich mit deinem Herzen, während sein Bauch auf dich drückt und dich atmet. Er ist so präsent bei dir, dass du gar nicht anders kannst, als dich noch tiefer zu öffnen und dich unter dem Gewicht seiner schweren Liebe hinzugeben und ihn mit den Beinen in dich hineinzuziehen.
Er blickt auf deine Brüste hinunter. Er lächelt. Du kannst spüren, dass er deine weiblichen Formen bewundert. Er küsst deine Brüste, saugt sanft an deinen Brustwarzen und blickt dir dann in die Augen. Du weißt, wie es ist, wenn ein Mann durch deinen Körper abgelenkt wird, weil er sich auf einen Teil konzentriert und den Rest von dir vergisst. Aber diesmal ist es ganz anders. Die Bewunderung deines Partners für deinen Körper ist offensichtlich, aber die Tiefe seines Fühlens ist es ebenso. Er fühlt und liebt deine Gestalt, aber er fühlt und liebt auch tiefer als deine Gestalt.
Seine Küsse muten eher wie Poesie an, die in dein Herz hineinreicht, ein Liebesgeschenk aus der Tiefe seines Herzens – sorgsam umhegt von seinem Wissen, weil er weiß, dass der Tod unausweichlich ist. Mit seinen Lippen betet er deine Brüste und viel tiefer liegende Stellen an. Du gestattest deinem Körper, auf seine Verehrung zu reagieren. Du schlingst deine geöffneten Schenkel fest um ihn, gibst dich ihm noch leidenschaftlicher hin und stöhnst und bettelst: „Bitte, bitte ...“
Wenn er mit seinem Penis in dich eindringt, reichen Worte für deine Hingabe nicht mehr aus und du gibst als Reaktion auf sein Fordern zusammenhanglose Lustlaute von dir. Er ist immer noch zärtlich, füllt dich aber kräftiger und hart mit seinen fordernden Stößen aus. Dein ganzer Unterleib und dein Bauch öffnen sich völlig, und dein Herz öffnet sich, und aus deiner geöffneten Kehle und deinem geöffneten Mund dringen Liebeslaute. Deine Liebe öffnet sich über die Gestalt deines Partners hinaus.
Er hält in seiner Bewegung inne. Du machst die Augen auf – du wusstest nicht einmal, dass du sie geschlossen hattest – und sein Blick dringt so tief in dich ein wie seine Stöße. Sein Blick ist fordernd, er will mehr von dir, mehr Tiefe, mehr Liebe. Du spürst seine Forderung gern. Noch immer atmet sein Bauch ganz an deinem Bauch und drückt in dich hinein. Wie ein Tänzer, der fehlerfrei tanzt, nimmt er deine Bewegungen mit seinen vorweg. Du fühlst dich von seiner Präsenz bewohnt, er kennt dein Herz tiefer als du selbst.
Um die Lust zu steigern, leistest du Widerstand. Du versuchst, ihn wegzudrücken, dich seinem Griff zu entziehen und seinem Gewicht zu entkommen. Aber er hält dich unter sich fest. Du drückst und drückst, aber er weicht nicht von der Stelle, sondern dringt langsam noch tiefer in dich ein und erfüllt deinen Körper und dein Herz, während er weiterhin mehr Tiefe von dir fordert.
Dann fällt dir auf, dass er in seiner Präsenz ein wenig nachlässt. Denkt er über irgendetwas nach? Hast du etwas falsch gemacht? Du befreist dein Handgelenk und bohrst die Fingernägel in seinen Hintern. Das merkt er. Und wenn er dir jetzt in die Augen sieht, kann er deine Hingabe und deine Sehnsucht nach mehr Tiefe spüren.
Ihm wird bewusst, dass seine Aufmerksamkeit einen Moment lang nachgelassen hat, dein Herz aber immer noch tief wartet. Deine Augen betteln sanft darum, er möge tief in dich eindringen. Mit weniger willst du dich nicht zufriedengeben. Wenn er nur einen Sekundenbruchteil abschweift, weckst du ihn mit deinen Bewegungen, einem Geräusch, einem Klaps. Du bietest dein verletzliches Herz dar, das von seiner Forderung genommen werden will. Deine Sehnsucht ist mit Händen greifbar. Er kann die Sehnsucht deines Herzens an der Art spüren, wie du deine Beine für ihn öffnest, an den Lauten, die du von dir gibst, und an deinen Augen.
Deine Sehnsucht zieht ihn tiefer, und wenn seine Forderung dein Herz befehligt, gibst du dich noch mehr hin. Gemeinsam öffnet ihr euch ohne Ende. Er spürt in dich hinein, gibt dir alles, füllt dich so aus, dass du nichts mehr aufnehmen kannst, er hat sich in deinem ganzen Körper breitgemacht und kennt die Sehnsucht deines Herzinnersten. Er spürt durch dich, spürt sich offen und drückt seine Liebe dennoch so aus, als wäre dies euer letzter Augenblick auf Erden. Seine Präsenz ist so tief und beständig – die Verehrung deiner Gestalt reicht über deine Gestalt bis zur Offenheit des Augenblicks selbst – und du gibst dich ganz natürlich in völligem Vertrauen hin.
Es bleibt nichts übrig als die Liebe, wenn ihr atmet, lebt und euch für alles öffnet.