Читать книгу Seewölfe - Piraten der Weltmeere 486 - Davis J. Harbord, Fred McMason - Страница 4

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Prolog

Sie waren sich uneins geworden, diese Menschen auf dem Planeten Erde. Das waren sie immer gewesen – seit ihrer Schöpfung. Immer hatten sie aber auch dazugelernt und dabei gehofft, nun würde es besser werden.

Merkwürdig war und blieb ihr Ziel, den Tod besiegen zu wollen. Merkwürdig deshalb, weil einige in gegenteiliger Ansicht ihre Intelligenz dazu benutzten, neue Mittel zum Töten des Menschen zu ersinnen.

Sie nannten es Fortschritt, diese Menschen. Und sie schritten stets dabei zurück. Sie merkten es nicht. Oder doch? Ja, manchmal hielten sie inne, über sich selbst erschreckt – wie damals, als der furchtbare Feuerpilz über Hiroshima und Nagasaki aufstieg, und der Himmel weinte.

Dann mahnten sie sich gegenseitig, nunmehr endgültig von der Gewalt abzulassen und den anderen Weg zu beschreiten.

Aber welchen Weg?

Nun eben den anderen, der dennoch wiederum einmündete in erneute Gewalt.

Etwas stimmte nicht mit diesem Menschen, diesem Wesen, das die Schöpfung mit Vernunft ausgestattet hatte. Nur – was war Vernunft?

Sie sollen wieder vernünftig werden, sagte der Große Kapitän, der Herr der himmlischen Heerscharen. Wir werden es ihnen beibringen. Sie haben das Lachen verlernt. Schaut nur hinunter! Lachen sie noch? Nein, sie zerfleischen sich.

Bringt sie wieder zum Lachen, sagte der Herr der himmlischen Heerscharen. Und das war sein Auftrag.

Die diesen Auftrag erfüllen sollten, wählte der Herr der himmlischen Heerscharen sorgfältig aus, und er wußte genau, wen er auswählte.

Denn sie waren an allem nicht so ganz unschuldig, weil sie im Handwerk der Gewalt tätig gewesen waren, bevor sie Gnade gefunden hatten.

So erfüllten sie denn ihren Auftrag:

Odysseus – der listenreiche Grieche und Erfinder des Trojanischen Pferdes.

Klaus Störtebeker – ein Meister des Seeraubs, bis ihn die Hamburger schnappten und um eine Kopfeslänge verkürzten.

Francis Drake – ein Schnapphahn zur See, den seine Königin adelte, weil er ihre Schatulle mit erlesenen spanischen Beutestücken füllte.

Horatio Nelson – einäugiger und einarmiger Seeheld der Briten, Sieger von Abukir und Trafalgar, wo ihn die Kugel eines Scharfschützen unsterblich werden ließ. Vor Gefechtsbeginn signalisierte er seinen Schiffen: „England erwartet, daß jedermann seine Pflicht tut.“

Diese vier Männer – so befand der Große Kapitän – sollten den Stab bilden. Mit beratender Funktion unterstellte er sie einem fünften Mann, den er gleichfalls mit Bedacht ausgewählt hatte. Dieser Mann hieß:

Philip Hasard Killigrew – aber dies war nicht sein richtiger Name, denn sein Vater stammte aus der pommerschen Sippe der Manteuffels, und seine Mutter war eine spanische Edeldame. Kinder aus solchen Verbindungen nannte man zu dieser Zeit mit verächtlichem Unterton „Bastarde“. Doch das hatte diesen „Bastard“ nie gekümmert. Er war einen sehr geraden Weg gegangen und hatte die besondere Gnade des Herrn der himmlischen Heerscharen gefunden – eben weil er unbeirrbar gewesen war, unbeirrbar in seiner Auffassung von Gewalt, Recht und Menschlichkeit. Und sie hatten viel gelacht bei ihm an Bord seiner Schiffe, die alle den Namen „Isabella“ mit Ehren getragen hatten.

Ferner ist zu erwähnen, daß der Herr der himmlischen Heerscharen dem Philip Hasard Killigrew und seinem vierköpfigen Stab eine Besatzung beiordnete. Welche wohl? Es konnte gar nicht anders sein, denn

die Arwenacks, die man auch „Seewölfe“ nannte, gehörten zu ihrem „Sir Hasard“ wie das Salz in der Suppe.

So kehrten sie denn auf die See zurück um ihren Auftrag auszuführen. Und sie übernahmen aus dem Arsenal der himmlischen Werft ein den neuen Zeiten angemessenes Schiff, das über die Fähigkeit verfügte, auch unter Wasser operieren zu können …

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 486

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