Читать книгу Unbändige Geilheit | Erotische Geschichten - Dee Lyster - Страница 3
ОглавлениеHartes Training - Die geilen FitnessTrainer
Sandra sieht mich mit diesem fragenden Blick an. Schon als wir noch Kinder waren, konnte ich ihrem stechend blauen Blick nicht standhalten. Bei ihrer Arbeit als Staatsanwältin kann ich mir gut vorstellen, dass so mancher Angeklagte alleine bei diesem Blick ein Geständnis ablegt.
»Komm schon, Monika. Was ist los? Ich sehe dir ja an, dass etwas nicht stimmt.« Meine Augen werden feucht, ich schaue verlegen zur Seite, lache, um meine Tränen zu überspielen. Sie greift nach meiner Hand, streicht mir sanft darüber.
»Ich dachte, bei dir und Wolfgang läuft alles perfekt. Also wenn ich mir deine Facebook-Seite so ansehe, da bin ich jedes Mal neidisch. Urlaub in Jesolo, Grillpartys mit Freunden, Wanderungen, Ausflüge, Essen gehen. Und wie groß Nikole schon geworden ist! Wie alt ist sie jetzt? Drei?«
Ich nicke, mir steckt ein Kloß im Hals.
»Sicher, auf Facebook sieht immer alles toll aus«, antworte ich mit trockener Stimme.
»Und warum? Weil jeder nur die schönen Momente postet. Was hinter der Fassade steckt, will keiner zeigen. Niemand lässt die Maske fallen. Jedes Leben ist perfekt.«
»Da hast du recht«, sagt meine Freundin und ich glaube zu sehen, dass sie für einen kurzen Moment die Augen traurig niederschlägt. Oder habe ich mir das nur eingebildet? Doch sofort richtet sie ihr schönes langes schwarzes Haar, wirft es über ihre Schultern, die in einem sehr teuer aussehenden Blazer stecken, welches perfekt zu ihrer damenhaften Eleganz passt.
»Also, erzähl schon, Monika. Ich bin neugierig, wie dein Leben aussieht, und vielleicht kann ich dir ja irgendwie helfen. So wie damals, als wir Teenies waren. Mit dem ersten Liebeskummer und den anderen Problemen.«
Ich lächle, als ich an diese Zeit zurückdenke.
»Es hat kurz nach der Hochzeit angefangen. Weißt du, ich habe Wolfgang geliebt und liebe ihn noch immer, glaube ich. Aber er hat sich sehr verändert. Und das macht mich fertig.«
Sandra sieht mich überrascht an.
»Ja, es stimmt. Du weißt doch noch in der Anfangszeit, wie ich von ihm geschwärmt habe.«
»Ja. War richtig nervtötend. Wolfgang hier. Wolfgang da. Wolfgang hat mir Blumen mitgebracht. Wolfgang hat mich zu einem romantischen Essen eingeladen.«
Genau so war das damals auch. Ich hatte meinen zukünftigen Mann auf dem Feuerwehrball im Nachbarort kennengelernt. Er war mir sofort aufgefallen. Seine nach der neuesten Mode geschnittenen schwarzen Haare, frisch rasiert und er trug einen Anzug, der ihm großartig gestanden hatte.
»Ja, das war damals. Er hat sich so sehr um mich bemüht. Jeden Tag hat er sich so benommen, als müsste er mich aufs Neue erobern.«
»Ja, und jetzt?«
Ich lache auf, werde sogar ein bisschen zornig.
»Es hat sich so langsam eingeschlichen. Der Alltag. Das ›Alles-als-selbstverständlich-nehmen‹. Mich als selbstverständlich nehmen. Weißt du, er gibt mir das Gefühl, seine Putzfrau zu sein, seine Haushälterin. Es hat damit angefangen, dass er sich nicht mehr bedankt hat, wenn ich gekocht oder seine Wäsche gewaschen und gebügelt habe. Früher hat er mir jedes Mal einen Kuss gegeben, dazu einen Klaps auf den Po und mir ein ehrlich gemeintes Danke gesagt. Mit dem Bedanken war irgendwann Schluss und heute ist es sogar schon so weit, dass er mich anschnauzt, wenn seine Arbeitshose nicht richtig sauber ist. Wenn es etwas zu Essen gibt, das er nicht mag, macht er ein Gesicht wie dreißig Tage Regenwetter und ist stinksauer.«
»Er schlägt dich doch nicht? Oder doch?«, platzt Sandra heraus.
»Nein!«, sage ich bestimmt.
»Niemals! So schlimm ist es nun auch wieder nicht.« Aber ich wünsche mir fast, dass Wolfgang mich geschlagen hätte. Hört sich blöd an, denn wie viele arme Frauen gibt es, die von ihren Ehemännern geprügelt werden? Und die sich Hilfe wünschen, in Gedanken ihren Mann verlassen oder ihn sogar töten und dann einfach zu schwach sind, um sich zur Wehr zu setzen, und ich blöde Kuh wünsche mir, dass mein Mann mich misshandelt? Ja, weil ich dann das, was ich gemacht habe, rechtfertigen könnte. Wenn auch nur vor mir selbst.
»Nein. Er hat mich nie angerührt und das würde er auch niemals machen.«
»Gut.« Sandra scheint erleichtert.
»Aber trotzdem war das letzte Jahr die Hölle für mich. Nikole war oft krank, Wolfgang bei der Arbeit und ich habe mich total überfordert gefühlt. Der Haushalt, das Kind. Sie war nie ernsthaft krank«, werfe ich ein, als ich Sandras besorgten Blick sehe.
»Aber sie hat sich in der Kinderkrippe, in die ich sie zwei Mal wöchentlich gebe, halt die ganze Zeit irgendwas eingefangen. Erkältung, dann Angina und so weiter und so fort. Eigentlich wollte ich Nikole ja nicht so früh weggeben, aber ich hab einfach bemerkt, dass ich ein bisschen Zeit für mich brauche.«
»Das verstehe ich, auch wenn ich keine Kinder habe. Aber wenn du immer nur zu Hause bist und die Familie versorgst, muss dir ja irgendwann die Decke auf den Kopf fallen. Für mich wäre das ohnehin nichts. Ich würde mir, sobald ich Kinder habe, trotzdem genug Zeit für mich selbst nehmen. Du musst ja fast schon wahnsinnig geworden sein.«
»Ja, das bin ich beinahe auch. Weißt du, ich habe das anfangs alles gern gemacht. Die Hausfrau spielen. Mann und Kind versorgen. Aber ich wollte glücklich dabei sein. Ich wollte, dass meine Arbeit geschätzt wird. Ich habe mir vorgestellt, den ganzen Tag mit Nikole zu Hause zu verbringen. Mit ihr zu spielen, den Haushalt zu machen und abends dann meinen Mann mit einem Kuss an der Haustür begrüßen. Ich wollte, dass er mich dabei noch genauso verliebt ansieht, wie in unserer Anfangszeit. Aber er kommt nun schon seit einiger Zeit zwei Stunden später als sonst nach Hause, weil er ja mit den Kollegen noch auf ein Bier gehen muss. Wenn er dann heimkommt, stellt er seine Arbeitstasche in die Ecke, setzt sich vor den Fernseher und ich serviere ihm das Mahl. Er sieht mich einfach als selbstverständlich an. Ich würde es ja verstehen, wenn das gelegentlich so wäre. Er muss hart arbeiten und wenn er da erschöpft ist, ist das kein Wunder. Aber das Traurige ist, dass er keine Notiz von mir nimmt.«
»Liebt er dich noch oder hat er eine andere?«
»Eine andere hat er mit Sicherheit nicht. Und ich glaube auf jeden Fall, dass er mich noch liebt.« Und genau das macht alles noch schlimmer. Es ist mir bewusst, dass Wolfgang für mich und Nikole so hart arbeitet. Dass er für uns so viele Überstunden macht, um uns ein schönes Leben zu ermöglichen. Aber ich frage mich, was das alles zählt, wenn er mir seine Liebe nicht mehr zeigt und ich das Gefühl habe, nicht mehr als ein Möbelstück zu sein.
»Was ist mit Sex?«
Da lache ich auf.
»Sandra, ein Sexualleben kann ich das, was wir haben, nicht nennen. Leidenschaft war früher. Heute legt er sich alle paar Tage mal auf mich drauf, spritzt nach ein paar Minuten ab, ich liege unbefriedigt neben ihm und kann wegen seines Schnarchens nicht einschlafen.«
»Puh. Das ist hart. Wie lange geht das schon so?«
»Mindestens ein oder zwei Jahre. Ich hatte zwischendurch schon einen richtigen Minderwertigkeitskomplex, weil ich dachte, das liegt an mir. Dass ich nicht mehr hübsch bin oder …«
»Was? Du? Monika, bitte! Du warst in der Schule schon das hübscheste Mädchen und heute mit deinen einunddreißig Jahren stiehlst du immer noch allen die Show. Sieh dich doch hier mal um!«
Auf meinen ungläubigen Blick wiederholt sie ihre Aufforderung.
»Nein, im Ernst! Sieh dich um!«
Ich lasse meinen Blick durch das Kaffeehaus wandern, in dem wir sitzen. Es befindet sich in der Grazer Innenstadt und ist bereits jetzt um zehn Uhr morgens voller Leute. Als ich mich umsehe, entdecke ich mindestens drei gut aussehende junge Männer, die verlegen wegblicken. Das heißt wohl, dass sie mich angesehen haben, bevor ich mich umwandte. Dieses Wissen macht mich stolz, denn auch wenn ich Mutter und Ehefrau bin, will ich dennoch begehrt werden. Ganz genau so, wie sich das vermutlich jede Frau wünscht und vielleicht ist bei mir dieser Wunsch nach Verehrung deshalb größer, weil ich diese Selbstbestätigung immer hatte und jetzt nicht mehr. Zumindest nicht von meinem Mann, von der Person, von der ich mir diese Zuwendung wünschen würde, der mich aber nicht mehr mit den gleichen Augen ansieht wie damals.
Ich weiß noch, wie wir - ich glaube, wir waren seit zwei oder drei Monaten ein Paar - diesen Wellnessurlaub gemacht haben. Wir haben auf der Terrasse der Hotelbar Cocktails getrunken, gelacht und einen unglaublich tollen Abend gehabt. Dann haben wir auf den Lift gewartet, der uns in den siebten Stock bringen sollte. Wolfgang hat mich an die Wand gedrückt, mich so verlangend geküsst, als ob es kein Morgen gebe, seine Hand unter meinen Rock geschoben, mir ganz tief in die Augen gesehen und mir gesagt, dass er mich liebt. Das war das erste Mal, dass ich diese Worte von ihm gehört hatte. Seine Augen sind dabei feucht geworden. Ich habe gewusst und gefühlt, dass er es ernst meinte, als er mir sagte, dass ich die umwerfendste Frau der Welt bin, er mich anbetet und ohne mich nicht mehr leben kann. Der Sex an diesem Abend war unvergesslich. Er hatte mich so lange, mit so viel Gefühl geleckt, bis ich laut schreiend zum Orgasmus gekommen bin. Dann ist er in mich eingedrungen, seine Blicke haben mich fast wahnsinnig gemacht. Ich weiß noch, dass er mich aus einer ganz eigenen Mischung aus Verwunderung, Liebe und Sehnsucht angesehen hat. Wir sind dann gemeinsam noch einmal zum Höhepunkt gekommen. Es war so innig und wunderschön. Etwas, das ich vorher so noch nie erlebt hatte. Ich habe mir gewünscht, eins mit ihm zu werden, damit er immer bei mir wäre.
Bei diesen schönen Erinnerungen kullern mir die Tränen über das Gesicht, denn jetzt ist all das vorbei und ich habe es kaputtgemacht. Vielleicht war es auch schon vorher kaputt, nur wollte ich es nicht wahrhaben. Aber durch das, was ich getan habe, habe ich all das, was jemals zwischen uns war, zerstört. Sandra steht von ihrer Seite des Tisches auf, stößt dabei beinahe ihre Kaffeetasse um, umarmt mich und legt ihren Kopf auf meine Schulter.
»Komm schon, Kleine«, flüstert sie.
»Es gibt für alles eine Lösung.«
Ich krame nach einem Taschentuch in meiner Handtasche. Zwischen all dem unnötigen Krimskrams, den ich mit mir führe, werde ich schließlich fündig, putze mir das Gesicht und sage meiner Freundin, dass ich mich schon wieder gefangen habe. Sandra gibt mir einen Kuss auf die Wange, streicht mir über den Kopf und setzt sich wieder auf ihren Platz zurück. Auch ihre Augen sind vor Mitleid feucht geworden. Dann verändert sich ihr Blick, sie hat erraten, was passiert ist.
»Du hast ihn betrogen!« Die Wörter DU und IHN zieht sie bei ihrer Feststellung wie einen Kaugummi in die Länge. Die Staatsanwältin spricht aus ihr. Sie hat den Angeklagten überführt und jetzt brechen alle Dämme. Ich beginne hemmungslos zu heulen, mehrere Augenpaare drehen sich in meine Richtung.
»Ja«, schluchze ich. Mehr bringe ich im Moment nicht hervor. Sandra presst die Lippen zusammen, sieht mich ernst an. Es dauert ein paar Minuten, bis ich mich wieder gefangen habe und meine beste Freundin wartet geduldig, bis ich wieder gefasst bin.
»Ich muss kurz zur Toilette«, sage ich und stehe auf. Sie nickt nur, sagt aber kein Wort. Während ich an all den Tischen vorbei zum WC gehe, fühle ich die Augen einiger Leute auf mir. Diesmal sind es aber nicht hübsche junge Männer, sondern alle möglichen Personen, die mich beobachten. Bestimmt fragen sie sich, was mit mir los ist.
»Ich bin eine Hure! Das ist mit mir los«, möchte ich ihnen ins Gesicht schreien, aber natürlich mache ich das nicht, sondern kämpfe gegen die Tränen an, die mir wieder über die Wangen kullern möchten. Als ich im Waschraum in den Spiegel sehe, glaube ich, dass ich jetzt äußerlich so aussehe, wie ich innerlich bin. Furchtbar. Einfach ein furchtbarer Mensch. Meine Schminke ist verlaufen und ich sehe wie ein Zombie aus. Ich wasche mein Gesicht mit kaltem Wasser und bin überrascht, wie heiß sich meine Wangen anfühlen. Dann entferne ich das Make-up mit Reinigungstüchern aus meiner Handtasche. Das erfrischende Nass hat mir nicht nur die Haut gekühlt, sondern mich auch beruhigt. Mit ein paar geübten Handbewegungen schminke ich mich schnell neu, atme tief durch und gehe zu Sandra zurück. Was wird sie jetzt über mich denken? Hält sie mich ebenso für eine billige Schlampe, wie ich es selbst tue? Immer noch sitzt sie da, die Hände vor der Nase gefaltet und wartet auf mich. Wenigstens ist sie nicht gleich aufgestanden und gegangen. Mit einem Schniefen ziehe ich den Sessel zurück und setze mich. Ich kann ihr gar nicht in die Augen sehen. Sie war mein Beistand bei der Hochzeit, sie war Zeuge, als ich Wolfgang gesagt habe, dass ich ihm immer treu sein werde, und jetzt war sie Zeuge meines Geständnisses, dass ich diesen Schwur gebrochen habe.
Sie sieht mich lange an, bevor sie zu sprechen beginnt.
»Ich verstehe dich«, sagt sie nur. Dann bleibt es ruhig zwischen uns. Versteht sie es wirklich oder sagt sie diese Worte nur, um mich zu beruhigen, damit ich mich besser fühle? Denn es geht mir seit dieser Sache furchtbar. Aber nicht nur. Leider. Denn ich habe seit meinem Seitensprung auch wieder das Gefühl, eine Frau zu sein. Eine Frau, die begehrt wird, die etwas wert ist und nicht bloß ein nützlicher Idiot, der die Wäsche macht, putzt und kocht. Mein Innenleben schwankt zwischen Bestätigung und Hochgefühl zu Wertlosigkeit und Scham. Seit dem Vorfall ein ständiges Auf und Ab. Meine Gefühle sind wie eine Berg- und Talbahn. Nach einer Weile fügt Sandra hinzu: » Ja, ich verstehe dich. Und ich kenne dich gut genug, um zu wissen, wie verzweifelt du gewesen sein musst, um so etwas zu machen. Du musst wirklich schon ganz unten gewesen sein, um Wolfgang zu betrügen.«
Ja, das war ich. So lange schon war ich nur noch ein Häufchen Elend, habe an mir selbst gezweifelt. So viel habe ich versucht, damit mein Mann mich wieder als Frau wahrnimmt, aber alles war zum Scheitern verurteilt. Ich habe mir teure Dessous gekauft und er hat sie kaum beachtet. Als ich das Sexspielzeug bestellt habe, hat er mich gefragt, ob er mir nicht mehr reichen würde. Den Urlaub in Jesolo hat er fast zur Gänze verschlafen. Er hat einfach meine sämtlichen Versuche und Ideen ignoriert und das hat mich nur noch mehr in ein Loch stürzen lassen. Wie lächerlich ich mir vorgekommen bin. Wolfgang hat nach der Arbeit wie gewöhnlich mit einem Bier in der Hand vor dem Fernseher gesessen. Ich habe mich geduscht, meine Scham rasiert, mir die roten Strapse und den Slip, der die Möse freilässt, angezogen. Dazu High Heels. Die Haare habe ich mir zu einem Pferdeschwanz frisiert, weil er früher so oft gesagt hatte, dass zu mir das am besten passt und ich so am schönsten für ihn bin, weil man da am meisten von meinem hübschen Gesicht sah. Dann bin ich zu ihm ins Wohnzimmer gegangen, wie Kim Basinger in neuneinhalb Wochen habe ich mich an den Türstock gelehnt, er hat mich angesehen, ist aufgestanden, hat mir einen Kuss gegeben und gesagt: »Du bist wirklich wunderschön, mein Schatz. Aber ich bin müde.« Mit diesen Worten ist er ins Bett gegangen. Ich bin mir so nutzlos und hässlich vorgekommen, habe mich in die Decke auf der Couch gekuschelt und stundenlang geweint.
»Willst du mir erzählen, was passiert ist?«, fragt Sandra und ich schlucke bei ihren Worten. Soll ich es ihr erzählen? Vielleicht geht es mir ja besser, wenn ich darüber spreche. Aber die Frage ist, was sie nach meiner Beichte denkt. Denn auch wenn ein Seitensprung allein schon furchtbar ist, das, was ich gemacht habe, ist noch eine Spur schlimmer als ein normaler Betrug.
»Vor einem halben Jahr hat ein Fitnessstudio bei uns aufgemacht.«
»Tatsächlich. Also hat die moderne Zeit sogar meinen kleinen Heimatort erreicht.« Seit Sandra nach Wien gezogen ist, hat sich tatsächlich in unserem kleinen, verschlafenen Nest einiges getan. Immerhin lebt meine Freundin seit gut zehn Jahren in der Hauptstadt.
»Ich habe angefangen, zweimal wöchentlich dort zu trainieren, wenn Nikole in der Kinderkrippe ist. Weil mir der Sport guttut. Außerdem gibt es dort ein Solarium und eine Sauna. Und an meinen freien Vormittagen genieße ich es, mich um mich selbst zu kümmern. Was noch dazu kommt, ist, dass das Studio um diese Zeit bis auf die beiden Trainer leer ist. Der Hauptbetrieb ist erst ab Mittag, wenn die Schichtarbeiter fertig sind und die Jugendlichen frei haben.«
»Also war es einer der Trainer?«, zieht Frau Staatsanwältin wieder ihre Schlüsse. Ich schüttele den Kopf und murmele: »Beide.«
Sandra nimmt gerade einen Schluck von ihrem Kaffee und verschluckt sich bei meinen Worten. Sie hustet, schlägt sich mit der Faust leicht auf die Brust. Als sie wieder sprechen kann, sieht sie mich ungläubig an.
»Habe ich dich gerade richtig verstanden?« Sie traut ihren Ohren nicht und ich nicke, ohne sie dabei anzusehen.
»Wie … Was … wie ist das passiert?«
Tja, wie ist das passiert? Vor einem halben Jahr hatte das Fitnessstudio aufgemacht. Die Eröffnung wurde schon Wochen vorher in unserer Gemeindezeitung angekündigt. Ich wollte mir das Studio und die Angebote unverbindlich ansehen und bin gemeinsam mit meiner Nachbarin Hilde hingefahren. Die beiden Trainer, Antoine und Jeff, haben uns herumgeführt, die ganzen Geräte gezeigt, sowie all die Räumlichkeiten. Ich war genauso wie Hilde vom Studio begeistert, vor allem auch davon, dass die beiden Jungs immer vor Ort sein würden, Trainings- und Ernährungspläne sowie ihre ständige Hilfe anboten, und all das war in der Monatskarte inkludiert. Meine Nachbarin hatte mich ganze zweimal ins Studio begleitet, dann war ihr der Sport schon zu hart, dabei hätte ihr das ganz bestimmt nicht geschadet. Vom dritten Training an war ich dann meistens allein mit den beiden Männern. Ich bin mit Sicherheit nicht eine Frau, die nur auf Äußerlichkeiten fixiert ist, aber die beiden Typen sind Männerschönheiten. Beide in meinem Alter, sehr gepflegt, muskulös, einfach ein Hingucker.
Ich weiß noch, wie ich auf dem Laufband trainiert habe und Antoine an dem Gerät vor mir mit nacktem Oberkörper Klimmzüge gemacht hat. Seine Rückenmuskeln, die sich unter der zarten Haut bewegt haben, sein ganzer Körper war schweißnass. Bei diesem Anblick ist mir vor Erregung schwindelig geworden. Damals bei dieser Szene hatte mein Kopfkino angefangen. Ich habe mir zu Hause vorgestellt, wie es wäre, wenn ich diese beiden traumhaften Typen beim Training verführen würde, und da kamen mir dann die ungenutzten Sexspielzeuge ganz recht. Eine Zeit lang ist das so gegangen. Ich bin meinem Alltag entflohen, vor meinem Mann geflüchtet, der sich im Gegensatz zu früher nicht mehr gepflegt und für mich schön gemacht hat. Früher hat er sich die Brust und den Rücken rasiert, bei seiner dunklen Behaarung und dem heute unrasierten Körper sieht er wie ein Schimpanse aus. Außerdem hat er ziemlich zugenommen und auch wenn er sicher kein Alkoholiker ist, riecht er fast immer nach Bier. Da sind Antoine und Jeff ganz anders. Mit ihren hautengen Shirts, bei denen man das Spiel der Bauchmuskeln bei jeder Bewegung sieht, kommen sie mir wie auf der Erde wandelnde griechische Götter vor. Sie wirken immer frisch geduscht, auch wenn das Training, das sie absolvieren, noch so hart ist. Wenn sie mir geholfen haben, ihre Körper ganz nah an meinem, habe ich ihre maskulinen Düfte inhaliert. Wie gut die beiden rochen! Im Gegensatz zu Wolfgang, der mittlerweile sogar manchmal zum Duschen zu müde war und sich ungewaschen zu mir ins Bett legte. Am Tag darauf musste ich jedes Mal die Laken und das Bettzeug wechseln, weil sonst das ganze Schlafzimmer nach altem Schweiß roch.
Wenn ich aber meine beiden Trainer beim Sport beobachtete, hat mich das so aufgeheizt, dass ich es kaum erwarten konnte, nach Hause zu kommen. Eine meiner liebsten Fantasien war es, dass mich einer der beiden wild nimmt, während ich den anderen oral befriedige. Ich habe mir vorgestellt, dass beide ihre Hände über meinen Körper wandern lassen, mich begehren, mich wollen. Und eines Tages, genauer gesagt Donnerstag vor drei Wochen, wurde meine Fantasie Realität.
***
Nachdem ich Nikole in die Kinderkrippe gebracht habe, fahre ich noch mal nach Hause. Dusche, schminke mich nur ein bisschen, damit nichts verschmiert, wenn ich beim Training ins Schwitzen komme. Dann bereite ich einen Proteinshake vor, packe meine Sporttasche und fahre zur Muckibude. Neun Uhr vormittags, der Parkplatz ist wie gewöhnlich um diese Zeit bis auf ein Auto leer. Als ich den Eingang passiere, kommt mir ein Mann in einem Anzug entgegen. Seinem Koffer nach zu urteilen, ist er wohl Vertreter für Nahrungsergänzungen. An der Rezeption des Studios lehnen Antoine und Jeff und untersuchen einige Plastikdöschen mit bunten Kapseln darin. Ich trete ein, die beiden heben ihre Köpfe und begrüßen mich freundlich.
»Na, Monika? Hast du deine Tochter in die Kinderkrippe gebracht?«, fragt mich der blonde Jeff. Er trägt ein Muskelshirt und ich darf mir seine geäderten, muskulösen Oberarme nicht zu lange ansehen, weil ich sonst so feucht werde, dass ich das Training vergessen kann.
»Ja, die kleine Maus. Sie konnte es gar nicht erwarten. Seit Dienstag hat sie eine neue Freundin.«
»Das ist schön! Bring sie doch mal mit«, sagt Antoine. Er ist dunkelhaarig und hat nach dem, was er mir erzählt hat, spanische Vorfahren. Der hautenge Bodysuit auf seinem Körper sieht aus, als würde er bei seinen harten Muskeln jeden Moment platzen.
»Was willst du denn heute machen? Am Dienstag hast du, wenn ich mich richtig erinnere, den Oberkörper trainiert. Heute Beine, Bauch, Po? Danach ein bisschen Cardio? Nicht, dass du das nötig hättest bei deiner Figur, aber schaden kann es auch nicht, wenn man sich um Herz und Kreislauf kümmert.«
Ich lache nervös und nicke. Ich bin es nicht mehr gewohnt, Komplimente zu bekommen, und unsicher überlege ich, ob mich die beiden verarschen wollen. So kaputt bin ich mittlerweile. Doch die Jungs sehen mich mit so offenen und ehrlichen Blicken aus ihren braunen und blauen Augen an, dass sie es nur ernst gemeint haben können. Sie geben mir noch ein paar Tipps, dann gehe ich in die Damenumkleide und ziehe mir meine Sportklamotten an. Das mache ich mit schlechtem Gewissen. Obwohl wir keine finanziellen Probleme haben, hat sich Wolfgang total aufgeregt, dass ich hundert Euro für Trainingssachen rausgeworfen habe. Und das, obwohl ich nie Geld für mich ausgebe. Ich trage die billigste Schminke und bei jedem Kleidungsstück, das ich mir zulege, schaue ich auf den Preis. Bei der Sportkleidung wollte ich aber nicht sparen. Immerhin müssen diese Klamotten jeden Dienstag und Donnerstag in die Waschmaschine und wenn die Kleidung da nicht robust und widerstandsfähig ist, kann ich sie nach einem Monat in den Müll werfen. Dann müsste ich mir wieder neue kaufen. Also habe ich mir was qualitativ Hochwertiges zugelegt. Als ich Wolfgang das erklärt habe, hat er nur genervt abgewunken und sich schnaubend mit seinem Bier vor den Fernseher gesetzt.
Ich beginne das Training mit sieben Minuten auf dem Heimtrainer, gefolgt von fünf Minuten auf dem Laufband. Anfangs ist es anstrengend, doch sobald mein Körper auf Betriebstemperatur ist und die Muskeln spüren, dass sie gefordert werden, fühlt es sich großartig an. Nach dem Aufwärmen setze ich mich auf die Beinpresse, mache zwei Sätze mit zwanzig Wiederholungen, steigere das Gewicht so lange, bis ich zu dem Widerstand komme, den ich für meine Arbeitssätze benutze. Ich schwitze schon ziemlich stark, als ich schnaubend den dritten Durchgang mit fünf schweren Wiederholungen beende. Es folgt eine Minute Pause, dann gehe ich zum Beinstrecker. Wieder taste ich mich an mein Arbeitsgewicht heran und trainiere so hart, dass meine Beine wie Feuer brennen. Ich stehe vom Gerät auf, schüttele meine Muskeln aus, massiere die Oberschenkel und atme tief durch. Das Brennen, das ich fühle, sagt mir, dass es besser ist, jetzt zum Bauchtraining überzugehen, bevor ich mich völlig verausgabe. Am liebsten nutze ich dafür die negative Schrägbank. Ein Gerät, bei dem man mit dem Kopf nach unten liegt, die Beine zur Unterstützung bei einer gepolsterten Rolle einhängt und dann Sit Ups oder Crunches macht. Als Antoine sieht, dass ich mich auf die Bank lege, fragt er: »Soll ich dir helfen und dich an den Waden halten?«
»Ja, bitte«, antworte ich und bringe mich in Position. Er steht vor mir, seine schönen Hände mit den gepflegten, akkurat geschnittenen Fingernägeln legt er um die Gelenke meiner Füße. Wolfgangs Fingernägel sehen nie so aus. Ständig hat er Öl und Schmutzreste von der Arbeit darunter, wieder etwas, das früher nie so war. Ich denke, dass er einfach zu faul geworden war, sich jeden Tag die Fingernägel zu putzen.
Um die Übung schwerer zu machen, legt mir Jeff noch eine zehn Kilo schwere Kurzhantel auf den Bauch. Er ist dazugekommen, um mich ebenfalls zu unterstützen. Ganz vorsichtig hat er seine Hände unter meinen Hinterkopf gelegt und hilft mir, über den Punkt zu kommen, an dem die Sit-ups am schwersten sind. Ich werde ganz unrund, weil ich seine perfekten Brustmuskeln so nah an meinem Gesicht habe und durch das weit ausgeschnittene Muskelshirt kann ich die Querstreifen und Adern sehen, die sich bei jeder seiner Bewegungen wie Schlangen unter der Haut rühren. Noch dazu sein Duft, dieser maskuline herbe Geruch, der mich beinahe um den Verstand bringt.
Ich habe mit Wolfgang seit gut zwei Monaten nicht mehr geschlafen, oder besser gesagt - er nicht mehr mit mir. Ständig war er müde oder hatte sonstige Ausreden. Und diese beiden perfekten, wohlriechenden und gepflegten Körper so nah an meinem lassen mich vor Lust beinahe ausrinnen. Ich hoffe nur, dass die Trainer nicht merken, was in mir vorgeht. Sie sind beide keine Aufreißer. Sie sind immer höflich, nett und zuvorkommend. Ihre Komplimente sind niemals anzüglich und noch nie ist mir aufgefallen, dass sie mit einer ihrer Kundinnen flirten. Obwohl sie bestimmt genug eindeutige Angebote von ihren Klientinnen bekommen. Vermutlich auch von einigen der männlichen Gäste.
Ich habe mit der Hantel auf dem Bauch zwölf Wiederholungen geschafft und Jeff beugt sich leicht über mich, um mir das Gewicht vom Unterleib zu nehmen. Dabei streift sein Schritt mein Gesicht. Unter dem dünnen Stoff fühle ich etwas Weiches und Großes. Als er bemerkt, was gerade passiert ist, lässt er die Hantel zur Seite fallen und zieht sich peinlich berührt zurück.
»Scheiße, Scheiße … ich … das …« Trotz seines gebräunten Gesichtes wird er knallrot und Antoine sieht uns fragend an. Immer noch ist er über mir und ich sehe alles nur von unten. Aber dass ich jetzt gespürt habe, wie sein Penis über mein Gesicht gleitet, ist mir zu viel. Ich mache mir in diesem Moment keine Gedanken darüber, was passieren könnte, oder ob er mich zurückweisen würde. Mir ist alles egal, ich will nur hier und jetzt berührt werden, fühlen, dass ich noch eine Frau bin. Ich greife nach hinten, fasse seine knallharten Pobacken an und ziehe ihn über mein Gesicht. Erneut spüre ich die wohlgeformte Ausbuchtung über meiner Wange, über meiner Nase und einen Moment lang tut Jeff gar nichts. Doch dann kommt Leben in seinen besten Freund und was sich eben noch so weich angefühlt hat, wird zunehmend härter. Er steht kurz auf, streift sich die Hose ab, lässt sich wieder auf mir nieder. Sein Schwanz ist hart wie Beton, ich höre, wie Antoine einen Laut der Überraschung ausstößt, dann greife ich nach dem Prügel in meinem Gesicht. Er ist rasiert, perfekt groß und als ich seine Vorhaut zurückschiebe und die dicke Eichel in den Mund nehme, fühlt sie sich wie Samt an. Antoine hat wohl überlegt, wie er auf das Ganze reagieren soll, aber jetzt hat er seine Rolle in diesem kleinen Film gefunden. Er streift mir die Hose und den Slip über den Hintern, zieht mir die Schuhe aus, küsst meine Füße, während seine Hand zärtlich über die Innenseite meiner Oberschenkel zu meiner Vulva wandert. Er umkreist mit den Fingerspitzen meinen Kitzler, ohne ihn direkt zu berühren, und mir wird vor Geilheit ganz schwindelig. Ich bin so ausgehungert, so verlangend nach Liebe, Zärtlichkeit und Sex, dass ich spüre, wie ein Bach aus mir herausrinnt. Mit aller Hingabe lutsche ich an Jeffs Eichel und genieße das Gefühl seiner dicken, vollen Hoden auf meiner Stirn. Es fühlt sich wie eine Massage an, als die Bälle in seinem Sack über mein Gesicht tanzen. Antoine bearbeitet jetzt mit einer Hand meinen Kitzler, zwei Finger der anderen schiebt er langsam und vorsichtig in mich. Zuerst fährt er ein und aus, dann beugt er die Fingerkuppen in Richtung meines G-Punktes. Er presst seinen Mund auf meinen Lustknopf, beißt mich zärtlich, saugt an ihm und trällert zur gleichen Zeit mit der Zungenspitze an meiner empfindlichsten Stelle. Ich werde beinahe wahnsinnig vor Lust. Der Geruch, die Gefühle, die Empfindungen … all das habe ich so lange vermisst. So lange bin ich mir nutzlos vorgekommen und habe mich so abgelehnt gefühlt. Und jetzt bin ich hier mit den zwei schönsten Männern, die ich je gesehen habe, und lasse mich nach allen Regeln der Kunst verwöhnen. Ein schlechtes Gewissen habe ich in diesem Moment überhaupt keines. Mir kommt es so vor, als ob es nur uns drei auf der Welt geben würde und niemand anderen. Antoine massiert meinen G-Punkt mit immer härter werdenden Bewegungen und zugleich wird sein Saugen und sein Lecken an meinem Kitzler intensiver. Ich fühle, wie ich ausrinne. Ganz leicht nehme ich wahr, wie sich mein Unterkörper unter lustvollen Krämpfen windet. Ohne dass ich Kontrolle darüber habe, pulsieren meine Scheidenmuskeln, ganz so, als wollten sie die Finger meines dunkelhaarigen Halbgottes für immer in sich einschließen. Dann nehme ich auch noch den nussigen Geschmack in meinem Mund wahr und lasse geistig und körperlich los. Alles verfliegt. Der Alltag. Die Sorgen. Der Mann, der mich nicht beachtet. Ich lasse los und spüre, wie Wellen der Lust von meinen Zehenspitzen bis zu meinem Kopf rollen. Mit Jeffs Schwanz zwischen meinen Lippen schreie ich wie von Sinnen. Es ist mir egal, ob mich die beiden für verrückt halten, aber ich kann einfach nicht anders. Ich schreie, dass mir die Lungen und die Stimmbänder brennen, meine Muschi zuckt wie niemals zuvor, meine Füße flattern unkontrolliert und meine beiden Trainer verstärken ihre Bewegungen noch. Antoine reibt seine Finger wie besessen gegen den kleinen rauen Punkt an meiner oberen Scheidenwand, saugt noch wilder an meinem Kitzler und Jeff stößt mir verlangend, aber doch vorsichtig, sein hartes Glied in den Rachen. Mein Orgasmus ist so intensiv, dass ich glaube, das Bewusstsein zu verlieren. Mit letzter Kraft schubse ich die beiden weg, rolle mich seitlich von der Bank und bleibe zitternd in Embryonalstellung liegen.
Ich bin völlig fertig, so etwas habe ich noch nie gefühlt, weder bei Wolfgang, noch dann, wenn ich es mir selbst gemacht habe. Die beiden Männer knien jetzt links und rechts von meinem Kopf. Antoines Schwanz, der noch um einiges größer ist als Jeffs, streicht liebevoll über meine Wange, der meines blonden Trainers stochert in meinen Haaren herum, streichelt meinen Hals. Ich sehe jetzt bestimmt furchtbar aus. Meine Wangen sind heiß und wahrscheinlich knallrot, ich bin total verschwitzt und muss annehmen, dass auch meine Schminke verronnen ist. Aber diese beiden unglaublichen Traummänner geben mir nicht den geringsten Anlass, mich schlecht zu fühlen. Sie behandeln mich so, als wäre ich perfekt. Endlich darf ich wieder das empfinden, was mir so lange versagt geblieben ist. Dass ich begehrt werde. Dass sich ein, oder in diesem Fall, zwei Männer voller Leidenschaft, Sehnsucht und Hingabe mit mir vereinen wollen.
Mit ihren kräftigen Händen drehen mich die beiden Jungs auf den Rücken und schieben mir ihre dicken, pulsierenden Schwänze in den Mund. Das ist etwas, dass ich nur aus Filmen kenne. Ich schließe die Augen für einen Moment, kann nicht glauben, dass das gerade wirklich passiert, doch als ich sie öffne, sind die runden, weichen Eicheln noch immer zwischen meinen Lippen und als ich nach oben sehe, erblicke ich die kantigen Gesichter meiner beiden Halbgötter.
Ich habe natürlich schon einige Pornos gesehen, gerade im heutigen Handyzeitalter wird man ja geradezu zwangsbeglückt mit allen Arten von möglicher und unmöglicher Sexualität. Immer wenn ich Videos von einer Frau mit zwei Männern gesehen habe, hat mich das abgetörnt. Ich hatte immer das Gefühl, dass diese Frau nichts weiter als ein Fickloch ist, das von ein paar brunftigen Kerlen begattet wird. Aber das, was ich hier erleben darf, hat rein gar nichts mit den billig gefilmten Schweinereien zu tun, die von Smartphone zu Smartphone geschickt werden. Ich fühle, wie mich beide Männer begehren, sie sind absolut darauf bedacht, nichts zu tun, was mir nicht gefallen würde. Ich bin der Mittelpunkt ihrer Lust und ihres Verlangens. Ich spüre so viel Vertrauen zu ihnen und auch wenn sie ihre Schwänze voller Geilheit in meinen Mund schieben, sind sie doch vorsichtig und einfühlsam. Die beiden ziehen ihre geschwollenen Glieder zurück, beugen sich zu mir herunter und küssen mich. Antoine schiebt mir seine Zunge in den Mund, er schmeckt so frisch und ich frage mich, wie lange es her ist, dass ich ohne Bierfahne geküsst worden bin. Jeffs Lippen überziehen meine schweißbedeckte Stirn, meine Augenlider und meine Wangenknochen mit Zärtlichkeiten, seine Hände massieren dabei meine Nippel. Er wandert mit seinem Gesicht nach unten und streichelt meine Brüste. Er nimmt eine Brustwarze in den Mund, knabbert ganz vorsichtig darauf herum, saugt an ihr, leckt sie, zieht die andere zwirbelnd mit den Fingern lang. Dann kommt er wieder hoch, beißt mir spielerisch in mein Ohrläppchen und flüstert: »Monika, deine Brüste sind der reinste Wahnsinn!« Diese Worte machen mich stolz und glücklich, denn seit Nikoles Geburt habe ich ein Problem mit meiner Oberweite. Aus dem einfachen Grund, weil sie nach dem Stillen zu hängen begonnen haben. Früher waren meine Titten nahezu perfekt. In der richtigen Größe und knackig wie reife Pfirsiche. Ich habe mich oft gefragt, ob das nachlassende Interesse von Wolfgang mit meinem nun doch anders aussehenden Busen zu tun hat. Aber Jeffs Worte beweisen mir, dass ich mir deswegen wohl keine Sorgen mehr machen muss.
»Du schmeckst so unglaublich gut, Monika.«
Jetzt ist es Antoine, der mir mit seiner tiefen, rauen Stimme ins Ohr haucht: »Darf ich dich ficken?« Bei diesen Worten zuckt meine Muschi wieder, ein kleines Nachbeben hervorgerufen durch die Vorfreude, den dicken Schwanz meines Trainers bald in mir zu fühlen. Ich stammle ein verlegenes »Ja« hervor und er legt sich zwischen meine Beine. Antoine stützt sich mit seinen Oberarmen ab, ich greife mit der rechten an seinen Trizeps, mit der linken auf seine hintere Schulter und das Spiel seiner Muskeln verstärkt meine Lust noch. Ganz vorsichtig und behutsam schiebt er sein beachtliches Glied in mich und erst, als er sich sicher ist, dass ich mich an seine Größe gewöhnt habe und alles perfekt geschmiert ist, beginnt er mich mit kurzen, harten Stößen zu ficken. Er küsst mich leidenschaftlich, lässt seine Hand über meine Brust wandern, streichelt mich an den empfindlichen Brustwarzen. Meine Finger gleiten von seiner Schulter über seinen Rücken, ich bin erstaunt, wie viele Muskeln ich ertaste, die sich bei seinen Stößen mitbewegen. Jetzt kralle ich mich an seinem harten, knackigen Hintern fest, schiebe ihn noch tiefer, nach mehr verlangend, in mich und genieße das Gefühl seines Prügels, der mich bis zum Zerbersten ausfüllt. Er fickt mich immer härter und fordernder. Jeff ist hinter uns getreten und hält meine Füße. Er küsst meine Sohlen und lutscht an meinen Zehen, wieder etwas Neues und Geiles. Er lutscht, beißt und knabbert, mir kommt es vor, als ob mein ganzer Körper ein einziger G-Punkt ist. Nun fühle ich, wie Antoines Schwanz in mir zu zucken beginnt. Dann spüre ich die Wärme, die sich stoßweise in meinem Unterleib ausbreitet und obwohl ich keinen Orgasmus habe, zuckt meine Muschi solidarisch mit. Er pumpt alles, was in seinen Hoden steckt, in mich, und auch wenn ich es nicht für möglich gehalten hätte, presst er bei seinem Erguss seinen Penis noch tiefer in mein Inneres. Dann bleibt er zitternd und zuckend auf mir liegen und ich streichele seinen Rücken. Er atmet schwer, küsst mich auf die Wange und rollt von mir herunter. Er legt seine Unterarme über die Stirn, hält die Augen geschlossen und sieht unglaublich scharf aus. Die Erhebungen seiner Bauchmuskeln, die Einbuchtungen seiner Lenden, die starken Adern, die von seinem Gemächt zu seinem unteren Bauch führen. Aber ich habe nicht lange Zeit, mich an diesem Anblick zu erfreuen. Jeff zieht mein Gesicht in seine Richtung und sieht mich fragend an. Ich nicke, er dreht mich um und zieht mich auf alle viere hoch. Ich spüre, wie mir Antoines Sperma aus der Vulva über die Oberschenkel läuft, aber Jeff scheint das nicht zu stören. Er dringt von hinten in mich ein, und auch wenn er mich an meinen langen Haaren packt und mit der anderen Hand fest meinen Po kneift, fühlt es sich liebevoll an. Er fickt anders als sein Kollege. Seine Stöße sind länger, nicht so hart, ich habe das Gefühl, als würde er mit seinem Schwanz meinen G-Punkt suchen. Offensichtlich achtet er auf all meine Regungen und auf mein Stöhnen, denn als er tatsächlich mit der Penisspitze diese besondere Stelle erreicht, verlangsamt er sein Tempo. Er fickt mich jetzt nicht, sondern reibt sich in mir. Ich lasse meinen Kopf auf die muskulöse Brust von Antoine sinken und dieser streichelt mir zärtlich durch die Haare. Ich habe die Augen geschlossen, nehme den Duft meines dunkelhaarigen Trainers wie ein Aphrodisiakum in mich auf, während mein blonder Halbgott mich von hinten immer näher zur Ekstase bringt. Mein Stöhnen wird zu einem Wimmern, mir wird schwarz vor Augen und die Hüftbewegungen von Jeff werden noch stimulierender. Als ich komme, beiße ich Antoine in die Brust, kralle mich an seinen Schultermuskeln fest und schreie, als ob ich sterben würde. Und jetzt habe ich wieder dieses unglaubliche Gefühl der Innigkeit, als Jeff seinen Saft in mich pumpt. Er zieht mich an den Hüften auf seinen Prügel, krallt sich in meinem Hintern fest und entlädt sich mit einem einzigen lang gezogenen Stöhnen. Seine Hüften zucken und ich stelle mir vor, wie sich seine Pomuskeln dabei anspannen. Dann zieht er sich zurück, legt sich rechts neben mich. Ich liege auf dem Bauch, und noch immer zittert und bebt mein Körper. Jetzt wenden sich die beiden Männer wieder zu mir, bedecken mein Gesicht, meinen Hals und meinen Nacken mit Küssen und streicheln mir sanft über den Körper. Langsam, mit zitternden Oberschenkeln, stehe ich auf und gemeinsam mit dem Liebessaft, der aus meiner Vulva auf den Boden tropft, endet auch mein Traum.
Wie ein Schock überkommt mich die schreckliche Realität und mir wird bewusst, was ich gemacht habe. Es läuft mir kalt den Rücken hinunter und tausend Gedanken schießen mir durch den Kopf. Jetzt zittere ich nicht vor Lust und Geilheit, sondern vor Entsetzen. Meine Augen werden feucht, ich kann das Schluchzen nicht unterdrücken und laufe in die Dusche. Nicht einmal das eiskalte Wasser, mit dem ich mich bestrafe, kann mich von dem Schrecken erlösen. Dann fühle ich Hände auf meinen Schultern und als ich mich umdrehe, stehen Antoine und Jeff da. Beide sehen so schuldbewusst drein, als ob sie gerade einen Mord begangen hätten. Dabei sind nicht sie es, die fremdgegangen sind. Sie trifft ganz bestimmt keine Schuld. Jeff streicht mir über die Wange, sieht mich mit seinen stahlblauen Augen fragend an.
»Es tut uns leid. Wir wissen, dass du verheiratet bist. Es war nur, du bist einfach so wunderhübsch und gefällst mir und Antoine so gut. Wir haben uns oft über dich unterhalten.«
Antoine sagt: » Man sieht, dass es dir nicht gut geht und du leidest. Ich denke mir, du solltest dir wegen dem, was zwischen uns passiert ist, keine Schuld geben. Es ist eher so, dass das zeigt, dass du auf dem falschen Weg bist und dich in deiner Ehe nicht mehr wohl fühlst.«
Jeff nickt bei den Worten seines Kollegen.
»Du bist nur eine Frau, die etwas gesucht hat. Etwas, dass sie wohl von ihrem Ehemann nicht mehr bekommt. Vielleicht kannst du es ja irgendwann als Kompliment sehen, dass wir dir nicht widerstehen konnten. Ich schwöre dir hoch und heilig, dass wir so etwas noch nie gemacht haben und ich bin mir sicher, dass so was auch nie mehr passiert.« Jeff küsst mich auf die Wange, dann Antoine, und mit zusammengepressten Lippen und hängenden Schultern verlassen sie die Damenumkleide.
***
Sandra schnippst mit den Fingern und holt mich aus meinem Tagtraum und meinen Erinnerungen in das Hier und Jetzt zurück. Ich erzähle ihr in groben Zügen, was passierte und wie es dazu gekommen ist. Die Details lasse ich aus. Als ich mein Geständnis beende, sehe ich meine Freundin fragend an, warte auf ihr Urteil. Sie sitzt da, versucht all das, was ich ihr gerade erzählt habe, zu verarbeiten, und kaut dabei nachdenklich auf ihrer Unterlippe. Schließlich setzt sie sich zurück, strafft die Schultern und räuspert sich.
»Soll ich dir ganz ehrlich und unverblümt sagen, was ich denke?« Bei ihren Worten zucke ich leicht zusammen, aber ich sage: »Ja.«
»Gut. Ich denke, ganz egal, was du machst, deine Ehe ist im Arsch. Nicht wegen dem, was du gemacht hast, das war nur der letzte Beweis. Aus welchem Grund auch immer, ist das, was dich und Wolfgang verbunden hat, verloren gegangen. Vielleicht ist es einfach der Alltag. Beziehungskiller Nummer eins. Für dich selbst bitte ich dich, ganz ehrlich mit deinem Mann zu reden. Monika, du bist nicht die Art Frau, die eiskalt fremdgeht und dann so tut, als ob nichts gewesen wäre. Auch wenn der Gefühlsklotz an deiner Seite nichts von deiner Veränderung bemerkt, aber wenn du mit ihm zusammenbleibst, wirst du ewig unter deinem schlechten Gewissen leiden. Natürlich hast du noch Gefühle für Wolfgang und das beweist, was für ein feinfühliger und sensibler Mensch du bist, und so, wie ich ihn kenne, kannst du vernünftig mit ihm reden und ihm sagen, dass eine Trennung das Beste für euch wäre. Wahrscheinlich wird er dir sogar zustimmen. Man muss sich einfach eingestehen, wenn das Spiel verloren ist. Und wegen Nikole brauchst du dir gar keine Sorgen zu machen. Wenn sie nur ein bisschen etwas von dir hat, und du und dein Mann trotz der Scheidung respektvoll miteinander umgeht, wird euch die Sorge um das Wohlergehen eurer Tochter trotzdem vereinen. Aber bitte, bitte! Für dich selbst. Belaste dich nicht mehr mit dem Seitensprung. Geh nach Hause, beende eure Beziehung und fang ein neues Leben an.«
Ich glaube, es war die beste Idee, die ich seit Langem gehabt habe, dass ich Sandra um Hilfe gebeten habe. Ich bin ein sehr gefühlsbetonter Mensch, aber sie schafft es so gut wie in jeder Situation, rational zu denken. Ich weiß und ich fühle, dass sie recht hat. Was hilft es mir, wenn ich mich wegen meiner Verfehlung selbst verurteile, und was hilft es mir, wenn ich mir deswegen Ausreden zurechtlege? Wie sie gesagt hat, es war nur ein Beweis dafür, dass meine Ehe vorbei ist. Irgendwie bin ich erleichtert, dass ich mir das selbst eingestehen kann.
***
Ich habe offen und ehrlich mit Wolfgang geredet und obwohl er in der letzten Zeit gefühlskalt war, hat er bei meinen Worten feuchte Augen bekommen. Er musste sich sehr beherrschen, um nicht zu weinen, hat sich dann aber gefangen und einfach nur gesagt, dass ich recht habe. Wir haben uns versprochen, trotzdem respektvoll miteinander umzugehen, nicht nur für Nikole, auch für all die schönen Zeiten, die wir zusammen erlebt haben. Aber es ist so, wie Sandra gesagt hat. Man muss erkennen, wenn das Spiel verloren ist.
Es ist Donnerstag, neun Uhr vormittags. Nikole ist in der Kinderkrippe und das erste Mal seit dem Sex mit meinen Trainern betrete ich das Fitnessstudio. Aber heute bin ich eine andere Frau. Ich habe mir mein Selbstbewusstsein zurückgeholt. Mit einem Funkeln in den Augen gehe ich auf die Rezeption zu und Jeff und Antoine sehen mich überrascht an. Beide sind verlegen und wissen nicht, wie sie reagieren sollen, aber ich weiß, was ich will. Ich stelle mich zwischen sie und lasse meine Hände in ihre Hosen wandern.