Читать книгу T.I.E.R.- Tierisch intelligente Eingreif- und Rettungstruppe Band 4- Kreuzbotter - Dennis Weis - Страница 3
Natheo, der Verlierer
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Band 4: Kreuzbotter
Text: Vinzent Weiß und Dennis Weiß
Bilder: Vinzent Weiß und Dennis Weiß
Besonderen Dank an: Meike, Merle und Lotti
Besonderen Gruß an: Nicole, Christian und Lara, Stephanie, Sven und Mia, „Oma“, Fabian und Nils, Felix, sowie Timmy und Bugs
© 2016 Dennis Weiß und Vinzent Weiß
T.I.E.R.
Falls dies euer erstes Abenteuer mit dem Team von T.I.E.R. ist, folgt eine Erklärung, was genau T.I.E.R. ist. T.I.E.R. steht für Tierisch intelligente Eingreif- und Rettungstruppe. Sie ist eine geheime Geheimtruppe, die sich verpflichtet hat, die Welt vor dem Bösen zu retten. Weiß keiner mehr Rat, so werden sie eingeschaltet, um zu helfen, wo es hilflos ist. Um zu retten, wo keiner mehr Rettung gesehen hat.
T.I.E.R. ist in mehreren Teams eingeteilt, welche aus etwa sechs bis sieben Spezialisten bestehen. Sie erhalten in der Regel ihre Aufträge durch die Geheimzentrale der T.I.E.R.
Diese Geschichte handelt von Team 1, welches sich, ihr könnt es euch denken, an einem geheimen Geheimort befindet (und wird hier nicht verraten).
Hier eine kurze Vorstellung des Team 1 von T.I.E.R.:
Charlie
Charlie ist der Anführer des Teams und entscheidet, was getan werden muss, was manchmal schwierig sein kann.
Oskar
Oskar ist bekannt für seine Bemerkungen, aber er trägt das Herz am rechten Fleck. Er muss Honke auch ständig jedes Sprichwort erklären.
Bobby
Bobby ist der ruhige Part des Teams. Er ist liebevoll, aber auch sachlich.
Faralda
Faralda liebt die Gefahr und stürzt sich gerne in diese. Sie gilt als mutig und natürlich auch schlau. Ihr Temperament steht ihr manchmal im Wege.
Honke
Honke hat wie viele seiner Gattung vor vielen Dingen Angst. Aber wenn es drauf ankommt, kann er sein Team aus der Patsche helfen. Was er nicht kann ist, Sprichwörter nicht so ernst zu nehmen.
Karla
Karla hat viele Ideen, die zur Lösung eines Falls beitragen. Zudem ist sie klug und hat Anführerqualitäten wie Charlie und ist eine Teamplayerin.
Herr Nebulos
Er ist ein Informant und Auftraggeber der T.I.E.R.- Truppe, er darf aus Sicherheitsgründen hier nicht gezeigt werden- für das Team ist er sichtbar. Er wird von Mister Riös vertreten, wenn er sich nicht im Dienst befindet.
Die Yakobra waren eine kriminelle Organisation, die in Ringelburg ihr Unwesen trieb. Ihre Anführerin Kobra Winfrey herrschte über die gesamte Stadt. Es gab fast nichts, was sich ihr in den Weg stellen konnte. Die Kriminellen hatten sich in einzelne Banden aufgeteilt, die fleißig stahlen, um ihrer Anführerin ihren Teil der Beute abzudrücken, zu dem sie verpflichtet waren. Wer nicht zahlte, hatte es seiner Zeit sehr schwer. Auch Natheo, ein kleiner Schlängerich war ein Teil einer Bande, die sich um 16 Uhr treffen wollte, um einen Plan zu schmieden, eine Fabrikhalle zu überfallen. Natheo war wie so oft zu spät.
„Wird ja Zeit, dass du auch mal ankommst“, ranzte Mambart den kleinen Schlängerich an, „wir hatten Punkt vier Uhr gesagt und nicht zehn Minuten später.“
„Tut mir Leid“, wollte sich Natheo entschuldigen als er eine Backpfeife fing.
„Ruhe jetzt“, brüllte ihn der Schläger an, bei dem es sich um Pythom handelte.
Er war nicht gerade für seine Geduld bekannt und verwies ihn mittels Fingerzeig auf seinen Platz, der weit hinter den anderen war. Natheo schlenderte, seine Wange haltend, zum dem ihm zugewiesenen Platz. Er fragte sich in diesem Moment, weshalb der überhaupt bei der ganze Sachen mitmachte und da fiel es ihm wieder ein: Er wollte einer von den coolen Jungs sein, so wie die anderen und die hatten ihm erzählt, dass jeder mal ganz unten anfängt.
„Nun träum‘ nicht herum“, zischelte Anna Konda, „und pass‘ besser auf, sonst setzt es die nächste Prügel.“
Sie war netter zu ihm als die anderen, aber dennoch gemein, denn sie entgegnete den anderen nie etwas, wenn sie ihn ärgerten.
„Also Jungs und das Mädel dahinten“, begann Vipercy, der Anführer der kleinen Bande, und schaute bei dem Wort „Mädel“ in Richtung von Natheo und nicht zu Anna Konda, „wir wollen eine Fabrik der Bayak Chemiefirma überfallen.“
„Bist du denn verrückt?“ fragte Boado aufgeregt, „ was willste da denn rausholen?“
Vipercy machte einen riesigen Schritt auf Boado zu und seine Mine verfinsterte sich. Zudem machte er sich größer, um seinen Gegenüber deutlich verstehen zu geben, dass nun nicht gut Kirschen essen war mit ihm, auch wenn Vipercy Kirschen nicht leiden konnte wegen der Kerne.
„Stellst du mich etwa in Frage?“ wollte Vipercy wissen.
„Nein“, antwortete Boado, der sichtlich beeindruckt war und sich ein wenig in sich zusammenzog.
„Besser so“, sagte Vipercy und schritt zu einer Karte des Geländes, welches die Fabrik der Bayak Chemiefirma darstellte.
„Das ist das Bayak- Gelände“, erklärte der Anführer und umkreiste mit seinem Finger das Areal, dass in etwa das Fabrikgelände war, „und hier drinnen“, und Vipercy deutete auf die eigentliche Fabrik, „sind extrem teure Maschinen, die einen Haufen Asche bringen.“
„Was wollen wir mit Asche?“ fragte Boado und erntete spöttische Blicke.
„Du bist so blöd“, witzelte Mambart über seinen leicht dümmlichen Kollegen, „er meinte doch Knete, Kohle…“
Boado schaute weiterhin verdutzt.
„Och Schlange, es handelt sich um Geld“, erklärte Mambart nun genauer.
„Ah, okay“, flüsterte Boado.
„Macht ja nichts“, entgegnete Mambart und klopfte Boado auf die Schulter, „kann jeden mal passieren.“
„Seid ihr fertig?“ fragte Vipercy ungeduldig.
Mambart und Boado nickten und der Anführer fuhr mit seinem Plan fort:
„Die Nummer wird einfach“, erklärte Vipercy, „denn ich habe einen der Wachen bestochen und sie sorgt dafür, dass wir reinkommen und ungestört alles klauen können, was wir wollen.“
„Das klingt wirklich einfach“, stimmte Anna Konda ihm zu, „wann soll die Sause losgehen?“
„Heute Abend“, antwortete Vipercy, „wir treffen uns auf dem Parkplatz am Waldi- Markt und fahren von dort aus hin und Natheo…. Dieses Mal pünktlich, sonst reiße ich dir höchstpersönlich den Kopf ab.“
Natheo schluckte und nickte zögerlich. Die Bande trennte sich, um sich dann wie verabredet am Waldi- Markt Parkplatz zu treffen. Natheo hatte sich extra früher auf den Weg gemacht, um dieses Mal wenigstens pünktlich zu sein und er sollte es schaffen. Als er ankam, waren alle außer Mambart bereits dort.
„Er bekommt es ja doch noch hin“, rief Vipercy als er Natheo bereits von weitem erkennen konnte.
Natheo erwiderte nichts, denn er wollte keinen Ärger bekommen. Er hatte einen Heidenrespekt vor allen aus der Bande und das spürten die anderen natürlich. Als Mambart endlich eintraf, sagte niemand etwas darüber, obwohl er nicht pünktlich war. Wäre Natheo mutig, hätte er etwas geäußert- aber das war er nicht. Vipercy verteilte schwarze Masken.
„Damit wir nicht erkannt werden, falls doch etwas schief gehen sollte“, erklärte er.
Vipercy machte sich auf und schlich den Zaun entlang. Als er anhielt, holte er eine Drahtschere heraus und zerschnitt den Zaun damit.
„Los, schnell durch bis zur Mauer von der Fabrik“, wies er flüsternd an.
Als alle an der Mauer angekommen waren, benutzte Vipercy eine Enterhakenpistole, die sich am Dach verkeilte.
„Nun kommen wir zu dir“, sagte Vipercy plötzlich und schaute Natheo an, der erst gar nicht verstand, dass der Anführer mit ihm gesprochen hatte.
„Ähm, ja?“ kam es aus ihm heraus, da er das Gefühl hatte, ein dicker fetter Kloß hatte sich in seinem Hals gebildet und verhinderte, dass er vernünftige Worte herausbringen konnte.
„Du wirst hier hochklettern und oben auf dem Dach zu einem kleinen Fenster gehen“, begann Vipercy, „dann schlingelst du dich da durch und machst von Innen das Tor auf, damit wir rein kommen können.“
„Ja, in Ordnung“, versprach Natheo und zitterte am ganzen Körper, denn er war aufgeregt. Noch nie hatte ihn Vipercy um etwas gebeten und nun war es an der Zeit- an seiner Zeit!
Natheo setzte seinen Schwanz um das Seil, um hinaufzuklettern. Er gab sich die allergrößte Mühe und setzte seine Kraft ein, aber er kam nicht hoch. Mambart erbarmte sich, während die anderen grinsten, denn der Anblick des kleinen Schwächlings amüsierte sie. Mambart half indem er gegendrückte. Nun gelang es Natheo nach oben zu kommen. Natheo brannte der ganze Körper, denn es war eine Kraftanstrengung, wie noch nie in seinem ganzen Leben zuvor. Aber er sollte es vollbringen!
„Schlange sei Dank“, zeigte sich Vipercy erleichtert, „ich hätte nicht gedacht, dass du recht behalten solltest, Pythom.“
Pythom und Vipercy hatten zuvor gewettet, ob Natheo nach oben kommen würde und offensichtlich hatte Pythom gewonnen.
„Hier haste deine Knete“, sagte Vipercy und drückte ihm das Geld in die Hand.
Natheo legte sich als erstes auf den Rücken, nachdem er auf das Dach angekommen war. Es war ein Sims und flach, sodass er sich problemlos darauf bewegen konnte, aber er war gerade sehr schlapp und benötigte eine Pause.
„Aber jetzt nicht“, sprach er zu sich selbst, „sie brauchen dich! Sie verlassen sich auf dich! Also mach‘ dich auf, du Memme!“
Natheo stand auf und ging zum Fenster, welches offen stand und tatsächlich zu klein für die anderen gewesen wäre. Auf das Dach hätten die anderen es viel besser geschafft als er, dachte er sich. Natheo schlüpfte durch das Fenster und landete auf einen Eisengitter, welches einmal um die Fabrik zu gehen schien. Es war sozusagen das erste Stockwerk. Er schlich, denn er war sich nicht sicher, ob er nicht doch auffallen würde und wenn, dann machten sich wieder alle über sein Versagen lustig.
Als er eine Leiter entdeckte, ging er vorsichtig hinunter. Er sah eine Tür und versuchte, sie zu öffnen, was auf Anhieb gelang.
„Meine Güte, hat das gedauert“, lachte Vipercy, der am Knauf von der anderen Seite der Tür zog.
Die Bande kam hinein. Natheo stand wie angewurzelt da und war baff. Hatte er doch wenigstens ein „Danke“ erwartet, aber es kam nichts. Stattdessen rempelte Anna Konda ihn an der Schulter an, als stünde ihr niemand im Wege. Natheo hätte etwas sagen können, aber er war wie immer zu ängstlich.
Die Bande folgte ihrem Anführer, der wieder die Leiter hochkletterte. Dann mussten sie an Riesenbehältern vorbei, in denen sie Chemikalien vermuteten. Kurz darauf befanden sich die Maschinen, für die sich Vipercy interessierte.
„Dort sind die Geldmaschinen“, rief er freudestrahlend und stieg die Leiter wieder hinab.
Er nahm seinen Rucksack und holte Akkuschrauber und weitere Handwerkzeuge heraus.
„Abmontieren und durch die Tür zum Zaun schleppen“, befahl er.
Es dauerte etwa zehn Minuten, ehe die erste Maschine abgebaut war. Boado und Mambart trugen sie und man sah ihnen an, dass es sehr schwer sein musste. Als Natheo ebenfalls eine Schraube einer Maschine löste, drohte ohne Vorwarnung diese auf ihn zu fallen. Er wich aus und konnte somit einer sicheren Verletzung entkommen. Allerdings knallte die Maschine gegen eine weitere, die wie eine Art Dominoeffekt eine Kettenreaktion auslöste. Wie angewurzelt schaute die Bande zu, als seien sie eingefroren. Plötzlich knackte es überall.
„Was hast du gemacht?“ fragte Vipercy wütend.
„Ich…weiß…nicht“, stammelte Natheo und wurde aus Verlegenheit rot.
„Macht, dass ihr rauskommt!“ brüllte der Anführer und lief los.
Auf einmal ging zu allem Übel auch noch der Alarm in der Fabrikhalle los. Nun brach Panik aus, denn die Maschinen fielen reihenweise um.
„Nach oben“, wies Vipercy an und alle folgten ihm.
Die Halle drohte einzustürzen und die Bande kam an dem Punkt, wo sich unterhalb die Tür befand, durch der sie hineingekommen waren. Es sprangen alle hinunter, um Zeit zu sparen. Nur Natheo traute sich nicht.
„Wir sollten ihm helfen“, sagte Mambart.
„Lass‘ ihn, er muss für sich sorgen“, kommandierte Vipercy, „wir müssen raus.“
In diesem Moment brach ein großer Teil der Halle über Natheo zusammen. Der Rest der Bande schaffte es gerade noch aus der Fabrik heraus. Im allerletzten Moment gelang es ihnen, die Tür zu schließen, ehe die Chemikalien aus den Behältern alles fluten würden.
„Was ist mit Natheo?“ fragte Anna Konda.
„Der hat sich geopfert“, antwortete Vipercy, „wir sollten zusehen, dass wir verschwinden, ich höre schon die Bullerei.“