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Kapitel 1: Halloween

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Ich erwachte aus einem unruhigen Schlaf, nachdem ich lauter wirres Zeug geträumt hatte. Mein Blick wanderte schon seit geraumer Zeit immerzu in Richtung des großen Fensters, welches sich vor meinen Füßen befand. Inzwischen war die Nacht von einer rötlichen Morgendämmerung abgelöst worden. Ich sah auf das Display meines Smartphones.

6:44 Uhr, las ich mit müden Augen.

Anfangs wollte ich liegen bleiben und einen weiteren Versuch starten, um wieder einzuschlafen, aber das hätte nichts gebracht. Eine warme Hand griff nach mir. Ich legte das Mobiltelefon zurück auf den Nachttisch und drehte meinen Kopf zur Seite.

„Cole“ flüsterte ich aus trockener Kehle.

„Guten Morgen, Schatz.“

Ich küsste meinen Freund, dessen Augen noch halb geschlossen waren. Langsam sah ich an seinem schlanken Körper herab, der in einem grauen Shirt und einer schwarzen Boxershort steckte.

„Ich kann mir vorstellen, was du gerade denkst“ sprach der Siebenundzwanzigjährige noch immer verschlafen.

Ich lächelte ihn an.

„So, kannst du das?“

Er nickte.

„Wahrscheinlich an das, was wir gestern Nachmittag getan haben oder an das, was ich am Abend bei dir getan habe.“

„Du bist wirklich gut, mein Liebling. Aber dafür haben wir jetzt leider keine Zeit. Bale reißt uns den Kopf ab, wenn wir aufgrund unseres guten Sexuallebens zu spät zur Arbeit kommen.“

„Gut?“

Nun waren Cole Morkride´s Augen weit aufgerissen.

„Der Sex ist nicht gut, er ist hammermäßig, mindestens. Wenn ich nur an bestimmte Stellen deines wunderbaren Körpers denke...“

Ich nahm die Bettdecke und warf sie ihm über den Kopf.

„Spinner! Und nun komm, es ist Zeit zum Aufstehen!“

Cole und ich arbeiteten bei Scotland Yard. Ich war mittlerweile acht Jahre lang im Dienst und feierte kürzlich meinen neunundzwanzigsten Geburtstag. Cole arbeitete seit sechs Jahren als Detective, seit den letzten beiden waren wir ein Paar. Wir verstanden uns auf Anhieb gut, waren anfangs aber bloß miteinander befreundet gewesen. Allerdings hatte ich den dunkelblonden Mann schon attraktiv gefunden, als Bale uns zu einem Team gemacht hatte. Es hatte lange gedauert, bis wir zueinander fanden, weil ich meine mit der Zeit immer stärker gewordenen Gefühle lange zurückhielt, um unsere tiefe Freundschaft und meine professionelle Arbeit als Detective nicht zu gefährden.

Irgendwann hatte uns beide aber schließlich die Leidenschaft gepackt, doch wir stürzten uns nicht in eine Affäre – das wäre uns beiden zuwider gewesen. Stattdessen begannen wir eine zarte Beziehung, welche sich mit jedem Jahr weiter intensivierte. Im letzten Herbst bat ich Cole schließlich seine Wohnung im Süden aufzugeben und zu mir in den Osten der Stadt zu ziehen. Bei der Einrichtung waren wir uns jedoch bei seinem Einzug uneinig gewesen, da ich es lieber steril mochte, Cole aber einen Hang zu bunter Inneneinrichtung hatte, die ich – nicht in seinem Beisein – gerne als kitschig bezeichnete. Irgendwann hatte mir die Deko jedoch nichts mehr ausgemacht, denn wir ergänzten uns gegenseitig hervorragend. Mein Partner war beruflich gesehen ein genauso guter Ermittler wie ich, denn in unserem Beruf war logisches Denken wichtig.

Cole hatte sich inzwischen angezogen und seine mittellangen Haare zurecht frisiert. Ich ging als nächstes ins Bad, wo ich mir die Zähne putzte. Für diesen Tag hatten wir ein spätes Frühstück eingeplant. Meistens aßen wir morgens zuhause, doch ab und an gönnten wir uns ein Essen auswärts. Das Gehalt eines Detectives war diesbezüglich nicht gerade wenig, sodass es uns finanziell an nichts fehlte. Wir kümmerten uns um jeden Fall nicht nur intensiv, sondern auch gewissenhaft und waren jedes Mal froh, wenn wir die Stadt ein klein wenig sicherer machen und eine Akte schließen konnten. Als ich erneut auf mein Smartphone sah, war es bereits nach halb acht.

„Schatz, bist du soweit?“ drängte ich.

„Ja, Jeff. Ich muss nur noch die Torte aus dem Kühlschrank holen.“

Gemeinsam gingen wir zur kleinen Küchenzeile. Es war zu einer Tradition meines Freundes geworden, jedes Jahr an diesem Tag eine Torte für uns und unsere Kollegen auf dem Revier zu backen.

Dieser Tag... Er war für uns einer der arbeitsreichsten des Jahres.

Es war der 31. Oktober.

Das Fest der Toten.

Halloween.

Mord an Halloween

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