Читать книгу Ashtavakra-Gita - Detlef B. Fischer - Страница 6

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Einleitung

Die Ashtavakra-Gita ist in Europa noch wenig bekannt. Sie besteht aus 298 Versen und ist damit wesentlich kürzer als die bei uns seit langem verbreitete Bhagavad-Gita. Es ist ein Text von elementarer Tiefe, dem man sich, hat man einmal zu lesen begonnen, nur schwer wieder entziehen kann. Die Ashtavakra-Gita wirkt in sich geschlossener und in ihren Kernaussagen weniger widersprüchlich als die Bhagavad-Gita. Einiges spricht dafür, dass es sich hier um das Werk eines Autors oder einiger weniger und im wesentlichen gleich gesinnter Autoren handelt. Als Verfasser der Schrift wird ein „Ashtavakra“ genannt, von dem man nicht genau weiß, ob es sich um eine historische oder um eine fiktive Persönlichkeit handelt. Der Name „Ashtavakra“ heißt soviel wie „achtfach verkrüppelt“. Die Legende besagt, dass der noch ungeborene spätere Weise von seinem Vater verflucht worden ist und deshalb verkrüppelt geboren wurde. Ungeachtet seiner körperlichen Missbildungen soll er tiefste Weisheit besessen und als Lehrer des Patanjali gewirkt haben.

Die Ashtavakra-Gita besteht aus einem Gespräch zwischen dem Weisen Ashtavakra und seinem Schüler König Janaka. In diesem elementaren Dialog zwischen einem voll-verwirklichten Lehrer und seinem reifen Schüler, dem nur noch wenig Erkenntnis zur Reife fehlt, werden die Lehren des Advaita, der Nicht-Zweiheit allen Seins, dargelegt und in immer neuen Bildern, Gleichnissen und Formulierungen wiederholt.

Ähnlich wie die Autorschaft liegt auch die Entstehungszeit der Ashtavakra-Gita im Dunkeln. Den in Sanskrit verfassten Text halten einige Autoren für älter als die Bhagavad-Gita (2. Jh. v. Chr.). Da er aber als Standardtext des Advaita-Vedanta gilt, dessen wichtigster Vertreter, der Philosoph Shankara (788-820), wesentlich später lebte, könnte die Ashtavakra-Gita auch wesentlich jünger sein.

Ashtavakra-Gita

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