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6.3 Verformungseigenschaften 6.3.1 Elastizitätsmoduln

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Der Elastizitätsmodul von Mauerwerk ist eine wichtige Eigenschaftskenngröße, die das Verformungsverhalten von Mauerwerk bei kurzzeitiger Lasteinwirkung in dem Last- bzw. Spannungsbereich von einem Drittel der Höchstspannung kennzeichnet. In diesem Bereich kann der Zusammenhang zwischen Belastung bzw. Spannung und der daraus resultierenden Verformung (Dehnung) näherungsweise als linear angesehen werden.

Für bestimmte Bemessungsfälle und für die Beurteilung der Risssicherheit sind der Druck-E-Modul senkrecht bzw. parallel zu den Lagerfugen sowie der Zug- E-Modul parallel zu den Lagerfugen von Relevanz.

Der Druck- bzw. Zug-E-Modul kann in Druck- bzw. Zugversuchen an Mauerwerk mitbestimmt werden, wenn die Verformungen in den jeweiligen Belastungsrichtungen miterfasst werden. Bei zusätzlicher Verformungsmessung quer zur Belastungsrichtung kann zudem der Querdehnungsmodul bzw. die Querdehnzahl ermittelt werden.

Rechnerisch kann der Druck- bzw. Zug-E-Modul in Abhängigkeit von der Mauerwerkdruck- bzw. -zugfestigkeit beschrieben werden. Da die Mauerwerkdruckfestigkeit nicht immer bekannt ist, kann es hilfreich sein, Werte für den Druck-E-Modul (senkrecht) in Abhängigkeit von der Steindruckfestigkeit anzugeben. In Tabelle 9 werden Gleichungen für die Berechnung des Druck-E-Moduls (senkrecht und parallel) sowie des Zug-E-Moduls (parallel) angegeben. Die Gleichungen entsprechen dem Stand in [1]; sofern nachvollziehbar, wurden Bestimmtheitsmaße (Best.) ergänzt. Die Werte für eine Druckbeanspruchung parallel zur Lagerfuge beziehen sich auf Mauerwerk mit vermörtelten Stoßfugen. Für Mauerwerk mit unvermörtelten Stoßfugen ergeben sich nach [1] etwa halb so hohe Druck- E-Modul-Werte wie bei Mauerwerk mit vermörtelten Stoßfugen.

Wie aus Tabelle 9 ersichtlich, ergeben sich für eine Druckbeanspruchung senkrecht zur Lagerfuge Verhältniswerte Druck-E-Modul/Mauerwerkdruckfestigkeit in etwa zwischen 500 und 1500. Dieser Verhältniswert, bezogen auf den charakteristischen Wert der Mauerwerkdruckfestigkeit fk, wird in DIN EN 1996-1-1/NA [17] als Kennzahl KE differenziert nach Mauersteinart angegeben.

Werte für den Druck-E-Modul (senkrecht) in Abhängigkeit von der Mauersteinsorte, der Steinfestigkeitsklasse sowie der Mauermörtelart sind in [1] tabelliert. Diese Werte wurden aus Regressionsgleichungen berechnet.

Tabelle 10 enthält Werte für die Längsdehnung bei Höchstspannung (Bruchspannung) und die Querdehnzahl bei einer Druckbeanspruchung senkrecht zu den Lagerfugen. Die Werte gelten für Mauerwerk mit Normalmauermörtel.

Mauerwerk-Kalender 2022

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