Einheit und Transformation

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Detlev Brunner. Einheit und Transformation
Inhaltsverzeichnis
Vorbemerkung
Abkürzungsverzeichnis
1 1989
1.1 »… eine gewisse Stabilität«
1.2 Die chinesische Lösung
1.3 Kommunalwahlen
1.4 Ausreisebewegung
1.5 Revolution
1.6 Mauerfall
2 1990
2.1 Dialog
2.2 Der 18. März
2.3 Verträge für die Einheit
3 Nation und »innere Einheit«
3.1 Einheitswunsch
3.2 Innere Einheit
3.3 Nationalgefühl oder regionale Identität?
3.4 Leitkultur
3.5 Eine »normale« Nation?
4 Die wirtschaftliche Transformation und ihre Folgen
4.1 Der Beginn der Transformation: Die Währungsunion
4.2 Die ostdeutsche Wirtschaft im Jahre eins der Einheit
4.3 Die Transformationsagentur: Treuhandanstalt
4.4 Die Finanzierung der Einheit
4.5 Arbeitslosigkeit
4.6 Vom »Sparpaket« zur »Neuen Mitte«
4.7 Lohn- und Tarifpolitik
5 Demografie und Migration
5.1 Der »demografische Schock«
5.2 Die alternde Gesellschaft
5.3 Die demografischen Folgen für »den Osten«
5.4 Migration
5.5 Die »Asyldebatte«
6 Staat und politische Kultur. 6.1 Der Beschluss
6.2 Verfassung
6.3 Neue Länder – neue Verwaltung
6.4 Von der Bonner zur Berliner Republik
6.5 Demokratie und Zivilgesellschaft
6.6 Rechtsextremismus
6.7 Terror
6.8 »Erbe DDR«
6.9 Wissenschaft und Bildung
7 Europäische Integration und außenpolitische Verantwortung
7.1 Maastricht
7.2 Osterweiterung
7.3 Deutschland in der Welt
7.4 Der zweite Golfkrieg 1991
7.5 Jugoslawien
7.6 Der »Kosovo-Krieg«
7.7 Die deutsche Haltung
7.8 »Heute sind wir alle Amerikaner«
8 Mentalitäten und kulturelle Trends
8.1 Werte und Einstellungen
8.2 Ostalgie
8.3 Geschlechterverhältnisse
8.4 Kulturelle Vielfalt
8.5 Musik der Einheit
8.6 »Digitale Revolution« und Kommunikation
2000 – Fazit und Ausblick
Anmerkungen. 1 1989
2 1990
3 Nation und »innere Einheit«
4 Die wirtschaftliche Transformation und ihre Folgen
5 Demografie und Migration
6 Staat und politische Kultur
7 Europäische Integration und außenpolitische Verantwortung
8 Mentalitäten und kulturelle Trends
2000 – Fazit und Ausblick
Literatur- und Quellenverzeichnis. Literatur
Quellen. Gedruckte Quellen und Internetressourcen
Gesetze und Verträge
Zeitungsartikel
Abbildungsnachweis
Personenregister. A
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C
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Отрывок из книги
Geteilte Geschichte
Deutschland 1945–2000
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Mut bewiesen all jene, die dem erstarrten realsozialistischen System eine Alternative entgegensetzen wollten und sich für Reformen und Demokratie einsetzten. Ausgerechnet am 7. Oktober 1989 gründeten 43 Männer und Frauen im kleinen Dorf Schwante nordwestlich Berlins eine Sozialdemokratische Partei, die SDP, ab Januar 1990 in SPD umbenannt. Ein Gründungsaufruf war schon am 26. August 1989 vorgestellt worden. Darin hieß es: »Die notwendige Demokratisierung der DDR hat die grundsätzliche Bestreitung des Wahrheits- und Machtanspruchs der herrschenden Partei zur Voraussetzung. Wir brauchen eine offene geistige Auseinandersetzung über den Zustand unseres Landes und seines künftigen Weges.«23 Ziel der SDP war eine »ökologisch orientierte soziale Demokratie« und eine »soziale Marktwirtschaft mit striktem Monopolverbot«. Sie forderte Rechtsstaatlichkeit und Gewaltenteilung, parlamentarische Demokratie und Freiheit der Gewerkschaften.
Vorerst bedeutsamer, da stärker mobilisierend für die demokratische Revolution war das »Neue Forum«. Es entstand am 9./10. September 1989, gegründet im Haus von Katja Havemann, der Witwe des 1982 verstorbenen prominenten Dissidenten Robert Havemann, in Grünheide bei Berlin. Die Malerin Bärbel Bohley war eine der Initiatorinnen. Das »Neue Forum« verstand sich anders als die SDP nicht als »Partei«, sondern als politische Plattform für einen demokratischen Dialog. Der Eingangssatz des Gründungsaufrufs »Aufbruch 89« lautete: »In unserem Lande ist die Kommunikation zwischen Staat und Gesellschaft offensichtlich gestört.«24 Freiheit vor Gewalt und der Abhängigkeit von einem Staat der »Büttel und Spitzel«, soziale und ökologische Verantwortung, freie wirtschaftliche Initiative, aber keine Ellenbogengesellschaft, dies waren wesentliche Stichworte dieses Aufrufes. Vor allem warb das Neue Forum für eine umfassende aktive Beteiligung an einem Reformprozess.
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