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Kapitel 3 Wie man die Werke von Sri Aurobindo und der Mutter liest

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Worte der Mutter

Liebe Mutter, wie soll man deine Bücher und die Bücher von Sri Aurobindo lesen, damit sie in unser Bewusstsein gelangen, anstatt nur vom Intellekt verstanden zu werden?

Meine Bücher zu lesen ist nicht schwer, weil sie in der einfachsten Sprache geschrieben sind, fast in der gesprochenen Sprache. Um daraus Nutzen zu ziehen, genügt es, mit Aufmerksamkeit und Konzentration zu lesen und eine Haltung des inneren Wohlwollens mit dem Wunsch zu entwickeln, das Gelehrte zu empfangen und zu leben.

Die Texte von Sri Aurobindo zu lesen ist schwieriger, weil der Ausdruck hochintellektuell und die Sprache viel literarischer und philosophischer ist. Das Gehirn benötigt eine Vorbereitung, um sie wirklich verstehen zu können, und im Allgemeinen braucht die Vorbereitung eine gewisse Zeit, es sei denn, man ist mit einer angeborenen intuitiven Fähigkeit ausgestattet.

Auf jeden Fall rate ich immer, nur ein wenig zu lesen – eins nach dem anderen –, das Mental so ruhig wie möglich zu halten, ohne sich zu bemühen zu verstehen, aber den Kopf so still wie möglich zu halten und die Kraft, die in dem, was man liest, enthalten ist, tief in sich eindringen zu lassen. Diese Kraft, die in der Ruhe und Stille empfangen wird, wird ihre Arbeit des Lichts verrichten und, wenn nötig, im Gehirn die notwendigen Zellen für das Verständnis schaffen. Wenn man also einige Monate später das Gleiche noch einmal liest, merkt man, dass der geäußerte Gedanke viel klarer und näher und manchmal sogar ganz vertraut geworden ist.

Es ist besser, regelmäßig, jeden Tag ein wenig und, wenn möglich, zu einer festen Stunde zu lesen, was die Empfänglichkeit des Gehirns fördert.

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Worte der Mutter

Will man von dieser Lektüre wirklich profitieren – wie von allen Schriften Sri Aurobindos –, so empfiehlt sich ganz allgemein und grundsätzlich folgendes Verfahren: Hat man sein Bewusstsein gesammelt und seine Aufmerksamkeit auf das zu Lesende gerichtet, so muss man ein Mindestmaß an mentaler Stille begründen – gelingt einem das völlige Schweigen, so ist es das Beste – und einen Zustand mentaler Unbewegtheit, gehirnlicher Regungslosigkeit sozusagen, erreichen, so dass die Aufmerksamkeit so ruhig wird wie ein Spiegel, wie die Oberfläche völlig stillen Wassers. Dann tritt das Gelesene durch diese Oberfläche und dringt tief in das Wesen ein, wo es mit einem Minimum an Entstellung empfangen wird, und später, manchmal viel später, taucht das aus den Tiefen wieder auf und offenbart sich im Gehirn mit seiner vollen Macht des Begreifens – nicht als ein von außen erworbenes Wissen, sondern als ein Licht, das man in sich getragen hat.

Dergestalt ist das Verständnis auf seinem Gipfelpunkt, wogegen du, bleibt das Mental beim Lesen in Bewegung und sucht gleich zu erwägen und zu verstehen, mehr als Dreiviertel der Kraft des Wissens und der in den Worten enthaltenen Wahrheit verlierst. Und stellst du deine Fragen erst, nachdem dieser Vorgang inneren Aufnehmens und Erwachens vollzogen ist, wirst du feststellen, dass viel weniger zu fragen bleibt, weil du das Gelesene besser begriffen hast.

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Worte der Mutter

Wissen ist gut,

es zu leben ist besser,

zu sein, das ist vollkommen.

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Sadhana

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