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Kategoriale Gesetze

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Die Kategorien des realen Seins und der Erkenntnis sowie deren Abwandlung in den Seinsschichten unterliegen kategorialen Gesetzen. Dies sind nicht Gesetze im Sinn der Naturwissenschaften, sondern Strukturgesetze der umfassenderen Lebenswelt, so wie sie sich aus den Phänomenen ableiten lassen.

Vier kategoriale Gesetze werden von Hartmann angegeben.2 Jedes dieser vier Gesetze umfasst vier Einzelgesetze, die Teilaspekte des übergeordneten Gesetzes ausdrücken.

Das erste Gesetz, das »Gesetz der kategorialen Geltung«, unterteilt sich in das »Gesetz des Prinzips«, wonach die Kategorien als Prinzip das Concretum determinieren, in das »Gesetz der Schichtengeltung«, wonach die durch eine Kategorie bewirkte Determination für jedes Concretum der Schicht gilt, in das »Gesetz der Schichtenzugehörigkeit«, wonach die Geltung der Kategorie außerhalb der Schicht ganz oder teilweise entfällt und in das »Gesetz der Schichtendetermination«, wonach alles Prinzipielle am Concretum durch die Kategorien der Schicht vollständig bestimmt ist.

Das zweite Gesetz, das »Gesetz der kategorialen Kohärenz«, unterteilt sich in das »Gesetz der Verbundenheit«, wonach die Kategorien einer Schicht nur gemeinsam das Concretum determinieren, in das »Gesetz der Schichteneinheit«, wonach die Kategorien einer Schicht eine unlösbare Einheit bilden, in das »Gesetz der Schichtenganzheit«, wonach die genannte Einheit eine unteilbare Ganzheit darstellt und in das »Gesetz der Implikation«, wonach jede einzelne Kategorie die übrigen Kategorien der Schicht einbezieht.

Das dritte Gesetz, das »Gesetz der kategorialen Schichtung«, unterteilt sich in das »Gesetz der Wiederkehr«, wonach die niederen Kategorien als Teilmomente höherer Kategorien wiederkehren, nie aber umgekehrt, in das »Gesetz der Abwandlung«, wonach wiederkehrende Kategorien sich mannigfaltig abwandeln können (»Überformung«), in das »Gesetz des Novums«, wonach anlässlich der Abwandlung neue kategoriale Momente auftreten und in das »Gesetz der Schichtendistanz«, wonach Wiederkehr und Abwandlung nicht kontinuierlich erfolgen, sondern sprunghaft an den Schichtgrenzen mit der Möglichkeit des vollständigen Abbrechens der Kategorie.

Das vierte Gesetz, das »Gesetz der kategorialen Dependenz«, unterteilt sich in das »Gesetz des (kategorialen) Stärkerseins«, wonach die niedere Schicht die höhere determiniert und nicht umgekehrt, in das »Gesetz der (kategorialen) Indifferenz«, wonach sich die niedere Schicht indifferent zur höheren verhält und dabei kategoriale Selbständigkeit beansprucht, in das »Gesetz der (kategorialen) Materie«, wonach die niederen Kategorien für die höheren Kategorien formbare, aber nicht umformbare Materie sind, und in das »Gesetz der (kategorialen) Freiheit«, wonach die höheren Kategorien in ihren Nova autonom sind.

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