Gemeinsames Leben

Gemeinsames Leben
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Описание книги

Dietrich Bonhoeffer gründete die erste evangelische Kommunität mit gemeinsamem Leben im 20. Jahrhundert – das Bruderhaus des Predigerseminars der Bekennenden Kirche. In «Gemeinsames Leben», seinem meistverkauften Buch, schreibt er über den Wert gemeinsamer geistlicher Übungen. Dabei zeigt er sich als Pionier der Bibel-Meditation und als Vorkämpfer für die Erneuerung der evangelischen Beichte. «Gemeinsames Leben» – ein geistliches Übungsbuch, das jeder gelesen haben sollte, der in der Gemeinschaft mit anderen Christen lebt – sei es in einer Kommunität, in der Gemeinde, dem Hauskreis, aber auch in der Familie.
In seiner Einführung erzählt Peter Zimmerling vom Leben im Bruderhaus, erklärt die Hintergründe und theologischen Besonderheiten und die Bedeutung für unser geistliches Leben heute.

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Dietrich Bonhoeffer. Gemeinsames Leben

Gemeinsames. Leben

Zu dieser Ausgabe

Einführung von Peter Zimmerling. Entstehung und Hintergrund

Eigenart

Zum Inhalt

Bedeutung für heute

Vorwort

Gemeinschaft

Der gemeinsame Tag

Der einsame Tag

Der Dienst

Beichte und Abendmahl

Index. Bibelstellenindex

Anmerkungen

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DIETRICH BONHOEFFER

Herausgegeben und mit einer Einführung versehen

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In der evangelischen Kirche in Deutschland war die Übung der Meditation damals noch etwas total Fremdes. Ansatzweise hatten die Michaelsbruderschaft und andere hochkirchliche Gruppen sie in ihren eigenen Kreisen wiederentdeckt. Bonhoeffers Meditationsansatz war aber ein anderer: Die von ihm praktizierte und gelehrte Meditation ist Schriftmeditation. Die Widerstände gegen die in Finkenwalde geübte Meditation hingen auch mit der damaligen Fremdheit der Meditationspraxis im Raum der evangelischen Kirche zusammen. Dazu kam, dass sie bei den meisten Kandidaten nicht richtig funktionierte.26 Sie hatten zuvor die Bibel vorwiegend als Grundlage für Predigt, Unterricht oder Vortrag benutzt. Jetzt sollten sie diese zweckfrei lesen, als Wort Gottes für sich persönlich. Viele waren schlicht überfordert. Auch wenn sie sich auf das Experiment einließen, erlebten sie zunächst nur, dass die Gedanken wanderten, dass sie von Träumen überfallen wurden oder dass verdrängte Erinnerungen hochstiegen. Solche Erfahrungen waren für die meisten beängstigend. In den einzelnen Kursen ist es wegen der Schwierigkeiten regelmäßig zu Aussprachen über das Wesen und Ziel der Meditationspraxis gekommen. Man einigte sich darauf, einmal in der Woche, am Samstagmorgen, zu einer gemeinsamen Meditationszeit zusammenzukommen. Nach Art der Austauschrunden in der Oxford-Gruppenbewegung27 und der Quäker durfte hier einander mitgeteilt werden, was den Einzelnen am die Woche über meditierten Bibelwort persönlich wichtig geworden war – ohne dass die anderen das Recht hatten, das Gesagte zu kommentieren.28 Niemand war gezwungen, etwas zu sagen; man konnte einfach schweigend dabeisitzen. Viele Seminaristen erhielten für die eigene Meditationszeit Impulse durch das, was andere austauschten. Vor allem lernten sie, während der Meditationszeit alles, was ihnen durch den Kopf ging, einzufangen und im Gebet vor Gott auszusprechen mit dem Satz: „Gott ich danke dir dafür, dass …“29 Damit wurde das eigene Denken, Fühlen und Erleben bei der Betrachtung der Bibel mit Gott in Verbindung gebracht und ihm unterstellt. Bonhoeffer war also durchaus bereit, Hilfen zur Meditationspraxis zu geben; an der Übung als solcher hielt er jedoch eisern fest. Bis weit in den Krieg hinein wurden allen ehemaligen Finkenwaldern die gemeinsamen Meditationstexte regelmäßig mitgeteilt.

Für Bonhoeffers Meditationsverständnis sind zwei Voraussetzungen grundlegend. Zum einen ein bestimmtes Bibelverständnis, zum anderen die Wichtigkeit der Kontemplation. Ausgangspunkt von Bonhoeffers Schriftverständnis ist die Überzeugung, dass Gott durch die Bibel zum Menschen reden will. Er geht davon aus, dass es Gott selbst war, der bestimmt hat, sich im Wort der Bibel vom Menschen finden zu lassen. Um ihre göttliche Botschaft an den Menschen ausrichten zu können, muss sie gegenüber dem Leser zu einer Größe mit eigenem Gewicht werden. Darin bestehen das Ziel und gleichzeitig das inhaltliche Zentrum der in Finkenwalde geübten Meditationspraxis.30 „Wir suchen den Willen Gottes, der uns ganz fremd und zuwider ist, dessen Wege nicht unsere Wege und dessen Gedanken nicht unsere Gedanken sind, der sich uns verbirgt unter dem Zeichen des Kreuzes, an dem alle unsere Wege und Gedanken ein Ende haben.“31

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