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Aufgewachsen bin ich als Stadtkind in Berlin. Die Haustierhaltung war uns dort verboten. Mein Bruder und ich umgingen das Verbot, indem wir Eidechsen, Spinnen und Schildkröten im Terrarium hielten. Einmal lief unsere Putzfrau weg, als ein von Wollmäusen bedeckter Frosch unter dem Bett hervorhüpfte. Im Übrigen träumte ich als Großstadtkind davon, später einmal Kohlenträger, Müllmann oder Feuerwehrmann zu werden – bis wir eines Tages in die Schorfheide fuhren . Dort verbrachte ich fernerhin mit meinem Bruder fast sämtliche Ferien und Wochenenden. Ich habe viele wundervolle Erinnerungen an diese Zeiten, in denen der Wunsch in mir erwachte, Tierarzt zu werden.

In der Schorfheide gab es Schafe, Hühner, Gänse und Schweine. Als Kinder lernten wir den Umgang mit den Tieren und naturgemäß auch viel über deren Krankheiten. Wir wohnten dort in einer Pension direkt an einem See. Gleich hinter dem Haus begann der Wald. Im Winter kamen die Wildschweine, Rehe und Damhirsche bis an den Gartenzaun. Wir machten auch Ausflüge mit dem Förster in den Wald, um Wild zu beobachten . Einmal konnten wir dort einen Elch beobachten. Wir hatten ziemliche Angst vor dem großen Tier. Damals hatte man versucht, die Elche dort anzusiedeln. Die Tiere stammten aus einem Gatter und waren recht zahm. Das hatte zur Folge, dass sie immer wieder die Nähe der Menschen suchten, in der Hoffnung, Futter zu bekommen. Wir Kinder konnten dort ungehindert und frei von allen Zwängen die schönsten Abenteuer erleben. So entstand mein Wunsch, Tierarzt zu werden. In der Schorfheide lernte ich auch den Mann kennen, der mir eine Lehrstelle als Melker mit Abitur vermittelte. Offiziell hieß das Zootechniker oder Mechanisator mit Abitur. Das war der Beginn meiner beruflichen Laufbahn . Damals lernte ich die mühselige Landwirtschaft kennen und achten. Noch heute kann ich auf die Erfahrungen aus dieser Zeit zurückgreifen.

Als Tierarzt wird man nie zu den Wohlhabenden gehören, aber immer lustige – und manchmal auch traurige - Geschichten erzählen können.

Wie Stalin zum Kalb kam

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